Orbit360 Triologie

Orbit360 Triologie - Meine bisherigen Orbit360 Fahrten

Wer sich für das Radfahren abseits ausgebauter Straßen und Wege interessiert, dem ist sicherlich die Orbit360 Serie bekannt.

Auch in diesem Jahr haben viele Endurance- und Schotterbegeisterte Radfahrer:innen tolle Strecken im ganzen Land gescouted und seit Ende Mai ist nun auch die Jagd nach Bestzeiten oder einfach schönen Momenten auf den Orbit-Runden eröffnet.

Für mich sind die Orbit360 Strecken eine prima Vorbereitung auf den Silk Road Mountain Race. Und so konnte ich es natürlich nicht erwarten und bin schon drei Orbits gefahren, zwei davon vor Beginn des offiziellen Race-Zeitraums.

 

Ballern deluxe: Milky Way Mission

Auf Milky Way Mission

In diesem Jahr haben die Strecken keine Länderbezeichnungen mehr, sondern haben spacige Namen bekommen. Die Milky Way Mission war der erste Orbit, den ich gefahren bin, einfach auch, weil dieser nahezu direkt an meinem Zuhause vorbeiführt.

193km lang führt dieser Orbit zu 90% auf meinen Trainingstrecken durch Hamburg und Schleswig-Holstein. Und ist mit ca. 450 Höhenmetern auch sehr flach. Das macht ihn zu einer schnellen Runde und ideal für alle, die sich an solche Distanzen heranwagen wollen, ohne dabei viel riskieren zu müssen.

Der Sonne entgegen

Gescouted wurde die Milky Way Mission von Christian, den ich beim Atlas Mountain Race kennen gelernt habe und der auch im letzten Jahr den Schleswig-Holsteiner als auch den Hamburger Orbit gescouted hat.

Die Milky Way Mission ist nichts für schwache Graveler-Herzen: allein der Startpunkt fast direkt am HSV-Stadion wird bei einigen Herzrasen auslösen. Vor allem wenn man aus St. Pauli kommt. Dann die harten gesellschaftlichen Unterschiede, die uns diese Strecke massiv vor Augen führt: edle Elbvororte, riesige Villen, mondäne Gärten und Wald in Privatbesitz auf der Hamburger Seite.

Plattes Land

Auf der anderen das Schleswig-Holsteiner Land: platt, einsam, ein Hauch von Eau de Gülle und wenn der Wind gut steht, sind Berge nix dagegen.

Die Orbiter:innen erwarten reichlich ländliche Wirtschaftswege, Waldautobahnen, ein paar wurzelige Grüße aus der Küche, angerührt mit wenigen steilen Rampen an der Elbe zum Warmwerden und auch eine sandige Reminiszenz an die letzten Kilometer des Atlas Mountain Race ist dabei.

Ich bin die Milky Way Mission Ende April gefahren und hatte gut Wind und etwas Regen. Zudem hatte ich auch noch einen Platten, weshalb meine Gesamtzeit bei 8:30h lag, bei einer Fahrzeit von 7:49h. Allerdings war ich nicht im Race-Mode unterwegs und hatte neben dem Platten noch eine Pause. Und in der Stadt ärgern einen oft die Ampeln, die Zeit kosten.

Sandpassage in den Holmer Bergen

Mittlerweile sind schon einige die Milky Way Mission gefahren und ich tippe mal, dass diese Strecke im Race unter 7 Stunden, ich würde sogar sagen um die 6:30 Stunden über den Tresen geht.

 

Natur & Gravel satt – Marsian Mountains

Durch die Lüneburger Heide

Die Marsian Mountains wurden von Anno gescouted, der auch bereits im letzten Jahr den Orbit zu Niedersachsen beigesteuert hat.

Mit 156km und 1.200HM ist dieser Orbit kurz, aber er hat es in sich – und wenig Asphalt. Ich bin diese Runde Anfang Mai nur wenige Tage nach der Milky Way Mission gefahren. Die Marsian Mountains liegen ebenfalls bei mir um die Ecke, weshalb ich kurzerhand mit dem Rad zum Start gefahren bin und so die Gesamtstrecke auf 200km ausgedehnt habe.

Hello Regen!

Leider war das Wetter nicht wirklich gut, weshalb die Marsian Mountains harte Arbeit waren: Sturm & Regen gaben alles, um mich auszubremsen, aufgeweichter Wald- & Heideboden saugten die Reifen an und dann gab es noch ca. 70km keinen Wassernachschub und als ob das noch nicht ausreicht noch einen Kettenriss!

Na klar!

Aber ich will mich nicht beschweren, denn die Marsian Mountains waren richtig schön: sehr viel Gravel, tolle Natur und ein paar schöne Anstiege.

Am Ende standen dann 200km auf der Uhr. Der Marsian Mountains Orbit an sich dürfte dem/der trainierten Fahrer:in nur um die 6-6.30 Stunden kosten. Und vor ein paar Tagen hat jemand diese Strecke sogar in knapp 5 Stunden bewältigt.

 

Heißer Race – Venus Valley

Einer von einigen Bäumen auf der Strecke

Gescouted von Johanna und Timo Jahnke führt der Venus Valley Orbit nach Osten durch Hamburg, Schleswig-Holstein und Meck-Pomm. Es war der erste Orbit360 in diesem Jahr, den ich als Race angegangen bin.

Ich nutzte den Frohnleichnam-Feiertag, um mich morgens mit der S-Bahn zum Startpunkt nach Hamburg zu begeben. 193km und knapp 800HM sind nicht besonders viel, aber Johanna und Timo haben sich nicht lumpen lassen und einen gleichermaßen fordernden wie schönen Orbit gebaut. Und dass der Venus Valley Track mit einem Salsa Fargo gescouted wurde, zeigte sich dann auch recht schnell: Es ging durch die grüne Hölle (ein kleiner Weg, der sich durch einen eng bewachsenen Wald schlängelte) mit ersten technischen Raffinessen, querliegenden Bäumen, sich im Wald verlierenden Tracks mit Schieben und Suchen, Waldautobahnen deluxe, Sandpassagen de Hate, Grenzsteintrophy Gerüttel, Wurzelpassagen und ordentlichen Feldwegen.

Der Track ist der Track

Der oder die ein oder andere wird sich hier sicherlich die Augen reiben und fragen: „Ist das noch Gravel?“. Ja, und zwar ziemlich geiler. Ich war durchaus froh, diese Strecke bei Trockenheit gefahren zu sein. Denn wenn es nass wird, können Teile der Strecke durchaus anspruchsvoll sein.

Ich bin den Orbit im Uhrzeigersinn gefahren und habe mich dann am Ende sehr über den Highway nach Hamburg gefreut. Da konnte man noch mal so richtig Ballern und Zeit gut machen!

Autobahn

Leider hat sich mein Plan, das Venus Valley unter 8 Stunden zu fahren mit meiner Trinkblase geklärt, die sich selbst in die Rahmentasche entleerte. Dadurch brauchte ich etwas Zeit, um Trink-Nachschub zu organisieren. Und daher war meine Leistung auch bis Geesthacht etwas eingeschränkter, aufgrund des Flüssigkeitsmangels.

In jedem Fall macht dieser Orbit Spaß und ich kann ihn euch nur empfehlen. Ich bin übrigens dafür, ihn in Fargo Valley umzubenennen!

Mein Tipp: Fahrt ihn nicht am Wochenende oder an Feiertagen, wenn ihr auf Zeit fahrt. Da kommt ihr auf einigen Teilen nicht wirklich durch aufgrund anderer Radler:innen und Spaziergänger:innen. Vor allem entlang der Elbe zwischen Lauenburg und Geesthacht ist dann aus meiner Sicht kein Durchkommen.

 

Müsste ich die drei Orbits ranken, dann würde ich den Marsian Mountains und dem Venus Valley Platz 1 geben und der Milky Way Mission Platz 3. Alle drei sind wunderbar und eine gute Möglichkeit unser Land hier oben noch mal anders zu erfahren.

Ich werde noch ein oder zwei weitere Orbits fahren – und dann natürlich davon berichten.

Und euch wünsche ich viel Spaß auf den wunderbaren Tracks – egal ob im Race-Modus oder als entspannte Tour mit Rad und Zelt.

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