Bikeanalytics: Auswertung Räder des SRMR 19, AMR 20 & TD 21

Bikeanalytics: Auswertung Räder des SRMR 19, AMR 20 & TD 21

Zu Beginn kläre ich euch erstmal über die Abkürzungen in der Überschrift auf:

 

Und damit wisst ihr im Prinzip auch schon, worum es geht: Ich habe anlässlich der oben genannten Bikepacking Rennen mir die Räder der Teilnehmer:innen näher angeschaut und hinsichtlich Komponenten und Ausrüstung ausgewertet.

Dabei habe ich mit neben einer eigenen Recherche bei Instagram auch und vor allem auf die guten „Rigs of…“ Beiträge der Kollegen von Bikepacking.com gestützt.

Mich hat dabei – neben einer gewissen Nerdigkeit – vor allem interessiert, welche Schaltungen und Übersetzungen, welche Reifen und Taschen die Fahrer:innen dieser wohl anspruchsvollsten Bikepacking-Rennen fahren.

Natürlich ist das für ein normales Bikepacking-Abenteuer eigentlich völlig unerheblich, aber es gibt dem oder der Interessierten einen guten Einblick in das, was gerade als tauglich und gut seitens der „Bikepacking-Extremisten“ angesehen wird und was durchaus auch relevant für den Einsatz auf der eigenen Tour sein kann.

Ich habe diese Auswertung „Bikeanalytics“ genannt und bislang nur auf Facebook publiziert. Und im Laufe der Jahre auch hinsichtlich der erfassten Daten erweitert.

Da das Interesse aber recht groß ist, habe ich nun die Auswertungen noch mal für euch in diesem Beitrag zusammengestellt. So könnt ihr sie besser finden und studieren.

 

Bikeanalytics: Silk Road Mountain Race 2019

Basis dieser Auswertung waren 45 Räder, die ich auf Instagram unter dem Hashtag #silkroadmountainrace, sowie im Beitrag von Bikepacking.com „Rigs of the Silk Road Mountain Race 2019“ gefunden habe.

Interessant fand ich, dass sich Carbon als Rahmenmaterial auch bei diesen recht ruppigen und anspruchsvollen Einsätzen nun durchgesetzt hat und mit 33% genauso viele Vertreter hatte, wie Stahl.

Genauso interessant fand ich die deutliche Mehrheit für 29 Zoll Räder, was aber daran liegen dürfte, dass solche Rennen mit einem herkömmlichen Gravelbike damals nicht wirklich machbar waren. Heutzutage würde ich das in Frage stellen, denn Gravelbikes haben durchaus an Solidität gewonnen. Das sehen wir dann in der Auswertung der SRMR Räder von diesem Jahr.

Ebenfalls interessant ist die Dominanz von 1fach-Antrieben sowie damals die hauptsächliche Nutzung von Maxxis Reifen, besonders des Maxxis Ikon.

Data SRMR 2021

 

Bikeanalytics: Atlas Mountain Race 2020

Im letzten Jahr fand das AMR zum ersten Mal statt. Das solltet ihr vor allem im Hinblick auf die Daten unten im Hinterkopf haben, denn die Wahl der Räder und Ausstattung hängt natürlich von den Erfahrungen auf und Anforderungen der Strecke ab. Beim AMR wussten wir noch nicht, was uns erwartet und so gab es eine bunte Mischung aus Gravelbikes (keine gute Wahl), Endurance Dropbar MTBs (war ok) und Hardtail MTBs (sehr gut) bis hin zu Fullies (kann man machen).

Wer sich auf den nächsten AMR vorbereitet und diese Daten studiert, sollte wissen, dass die „allgemeine“ Empfehlung für Marokko eher auf Hardtail MTB liegt, bzw. Rädern mit deutlichen MTB Genen. Wenn ich das AMR nochmal fahren sollte, dann mit einem MTB und geradem Lenker.

Ich habe 93 Räder ausgewertet, basierend auf dem Bikepacking.com Artikel „Rigs of the Atlas Mountain Race 2020“ und Instagram.

Auch hier war das am meisten verwendete Rahmenmaterial Carbon, gefolgt von Stahl. 29 Zoll wurde am meisten genutzt, aber der Anteil an 650B Räder war im Vergleich zum SRMR deutlich höher. Das lag aber daran, dass viele Teilnehmer:innen dachten, es handle sich tatsächlich um ein Gravelrennen, was es nicht war. Zumindest nicht für alle.

1fach-Antriebe waren auch hier in der Mehrheit und nur wenige Fahrer:innen waren mit Federung unterwegs. Dieser Anteil wird bei der nächsten Ausgabe des AMR sicherlich deutlich steigen.

Die Mehrheit fuhr mit Nabendynamo, was angesichts der vielen Nachtstunden um die Jahreszeit durchaus Sinn macht.

Data AMR 2020

 

Data AMR 2020

 

Bikeanalytics: Tour Divide 2021

Was für ein Rad braucht man, um viele tausend Kilometer durch Nordamerika zu radeln, auf abgelegenen Gravelpisten, über hohe Bergzüge und mit einer großen Temperaturspanne? Die Tour Divide ist die „Mutter aller Bikepacking-Races“ und mittlerweile über 4.000km lang.

Auch hier habe ich mir den Beitrag von Bikepacking.com „Rigs of the 2021 Tour Divide“ näher angeschaut und entsprechend ausgewertet. Diesmal habe ich aber zusätzlich noch erfasst, wie viele Teilnehmer:innen mit Aerobar unterwegs sind.

Bei den Daten unten sollte man aber beachten, dass die Tour Divide in diesem Jahr pandemie-bedingt ein rein amerikanisches Rennen ist, was sich auch deutlich im Material zeigt, welches verwendet wird.

So fährt die Mehrheit mit Salsa Rädern und packt mit Revelate Designs Taschen.

Beim Rahmenmaterial hat sich Carbon durchgesetzt und Titan hat sogar Stahl überholt. 29 Zoll ist mit Abstand die Radgröße der Wahl, was aber angesichts der Strecke und Herausforderungen auch absolut Sinn macht.

1fach Antriebe dominieren, vorzugsweise von SRAM und bei den Reifen hat der Vittoria Mezcal wieder die „Führung“ übernommen.

Bezüglich Aerobar: 2/3 fahren mit Lenkeraufsatz und verschaffen sich so etwas Entspannung und Geschwindigkeit auf der Langstrecke.

TD 2021

 

TD 2021

Ich habe meine Daten auch auf Bikepacking.com geteilt und dort noch eine interessante Auswertung der Altersverteilung der Fahrer:innen gefunden, die ich mit euch teilen darf – Danke an Don Neifert!

Age Tour Divide 2021 // @ Don Neifert

Die Mehrheit ist demnach 50 Jahre alt – dann habe ich also noch ein paar Jahre bis zur Tour Divide! 🙂

Join the Conversation

4 Comments

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. says: Robert

    Hab mich gerade durch den “Rigs of the Tour Divide 2021”-Post auf bikepacking.com gewühlt. Am auffallendsten für mich persönlich war, dass die Gepäckträger-Lösung von tailfin sich als feste Größe zu etablieren scheint. Ich selbst war nie ein Gepäckträger-Fan, aber wenn’s mal doch etwas mehr Zeug zu transportieren gibt, ist der Carbonbügel der Briten mittlerweile eine Option für mich. Sicher interessant zu beobachten, ob das Teil in den kommenden Jahren auch mal beim AMR auftaucht. @Martin: Auch schon mal gedanklich um sowas drum herumgeschlichen? Monetär gesehen ist Tailfin ja ein heftiges commitment …

  2. says: Thomas

    Hallo Martin,

    danke für die Auswertung. Habe festgestellt, das die Getriebefahrer Rohloff/Pinion und Singelspeed Fahrer in deiner Statistik nicht auftauchen. Schade. Ich weiß das ein Tout Terrain mit Pinion am AMR teilgenommen hat. Auch gab es wenn ich mich richtig erinnere ein Breezer mit 26″ (ich weiß 26″ ist nicht mehr up to date ;-)) beim AMR. Bei der TD gab es drei Pinion und eine Rohloff. Beim SRMR gabe es auch eine Rohloff. Finde ich als Getriebfahrer interresant. Aber sonst sehr infromativ und interresant. Vielen Dank.