Hinweis:
Das Decathlon Riverside Touring 920 wurde mir auf meinen Wunsch hin für einen Test zur Verfügung gestellt. Daher ist das hier Werbung.Am Anfang war das Buch…
Eigentlich ist es ein kleines Heft, genannt Adventure Book. Damit begrüßt Riverside jede:n Fahrer:in und macht direkt Lust auf das Abenteuer. In dem Heft erfährt man wer hinter den Fahrrädern steckt, bekommt einen kurzen Abriss der Entwicklungsgeschichte und hat dann ein prima Tourbuch für die ersten Abenteuer auf dem Rad.
Es sind manchmal die kleinen Dinge, die begeistern und ich habe mich gefragt, warum das eigentlich nicht andere Hersteller auch so machen? So verbindet man das „Werkzeug“ Fahrrad direkt mit dem Erlebnis Radreise und macht Lust darauf aufzubrechen und sofort fahren zu wollen.
Räder von Decathlon Riverside – ein Exkurs
Vor anderthalb Jahren bin ich auf Instagram auf Riverside aufmerksam geworden und habe seitdem den Entwicklungsprozess der neuen Reise-, Bikepacking- und Gravelräder mitverfolgt. Riverside Bike Trekking ist eine Radmarke aus dem Hause Decathlon. Und bevor jetzt der oder die eine oder andere skeptisch die Augenbrauen hebt: Das Team dahinter besteht aus ausgewiesenen Fahrrad-Enthusiasten und -Experten, die nahezu freie Hand bei der Entwicklung der neuen Touring Räder hatten. Laut Riverside wurden die Räder Touring 520, 900 und 920 ausgiebig auf mehr als 500.000 Testkilometern ausprobiert. Diese Strecke wurde auch und vor allem durch viele Radreisende und Bikepacker absolviert, die mit den Prototypen auf der ganzen Welt unterwegs waren. Und mit einigen der Entwickler und Testfahrer habe ich für diesen Beitrag Interviews geführt, auch um mehr über die Hintergründe und Einsätze in der Praxis zu erfahren.
Besonders interessant fand ich, dass man auf Instagram diese Entwicklung mitverfolgen und sich teilweise auch an der Entscheidung für Details beteiligen konnte. Insgesamt ein aus meiner Sicht wirklich smarter, transparenter und vielfältiger Ansatz, ein Fahrrad zu entwickeln. Und wie das Adventure Book eine Idee, die sich andere Hersteller ebenfalls mal abschauen könnten.
Und auf das Ergebnis kann das Team von Riverside wirklich stolz sein. Ich habe viel Gutes über die Räder und vor allem auch über das Decathlon Riverside Touring 920 gehört, was der Grund für meine Testanfrage an Riverside war. Und soviel kann ich schon mal verraten: Meinen Erwartungen und den Vorschusslorbeeren wurde das Rad gerecht.
Von der Idee zum Rad: Interview mit César Bygodt von Riverside
César ist zuständig für die Kommunikation bei Riverside Bike Trekking und ich habe ihm ein paar Fragen zu Riverside Decathlon und zur Entwicklung der Touring 920 gestellt:
Riverside & Du: wer bist du, was machst du bei Riverside und wer/was ist Riverside?
Mein Name ist Cesar, ich bin ein 25-jähriger französischer Radreisender und ich habe einen Traumjob bei Decathlon: ich bin für die Kommunikation bei Riverside zuständig, Decathlons Fahrrad-Trekking-Marke. Innerhalb dieses Teams gibt es eine kleine Gruppe von leidenschaftlichen Menschen, die ein komplettes Angebot für Radreisende und Bikepacker entwickeln.
Was waren die Gründe für die Entwicklung des Riverside Touring 920?
Das Riverside Touring 920 ist das wildeste Rad in unserem Angebot. Unser Ziel ist es, Fahrradtouren und Bikepacking für viele zugänglich zu machen. Deshalb haben wir zwei weitere straßenorientierte Räder entwickelt: das RT520 – perfekt für EuroVelo-Reisen und das RT920 – das Weltreise-Rad. Aber wir wollen auch Bikepacking zugänglicher machen. Wir wünschen uns, dass mehr Menschen unseren Planeten auf Trails mit Bikepacking-Kits an ihren Fahrrädern erkunden. Wir haben daher ein Bike entworfen, das erschwinglich ist, aber gleichzeitig sehr wohl in der Lage ist, die größten Abenteuerträume wahr werden zu lassen. Das Rad hat bereits das Atlas Mountain Race oder das Baroudeuse (in Frankreich) gefinisht. Es ist für den kurzen Offroad-Overnighter genauso wie für die Great Divide Mountain Bike Route oder die Weltumrundung geeignet.
Wie habt ihr das Fahrrad entwickelt und getestet? Ich habe gesehen, dass ihr die Community einbezogen habt?
Der Designprozess war ziemlich einzigartig. Erstens durch seine Länge von vier Jahren. Und zweitens, weil es nicht nur wir als Kernteam es waren, die ein Fahrrad in unserem HQ entworfen haben. Wir wussten, wenn wir gute Reiseräder entwickeln wollen, müssen sie auf der ganzen Welt getestet werden. Daher haben wir über hundert 1:1 Interviews mit Radreisenden gemacht. Sobald wir Prototypen hatten, schickten wir sie mit unseren „Botschaftern“ auf die Straße. Unsere Prototypen sind in diesen vier Jahren über 500.000 Kilometer geradelt. Wir haben auch Instagram zum Mitgestalten genutzt und die Community hatte Einfluss auf viele verschiedene Aspekte und nicht nur auf die Farbe: Komponenten, Materialien, Designs etc..
Worauf seid ihr beim RT920 am meisten stolz?
Wir sind stolz darauf, ein ultimatives Bikepacking-Bike auf den Markt zu bringen, das erschwinglich ist und den Zugang zu unserem Sport und unserer Community erweitern wird. Aber wir sind auch superstolz darauf, dass wir keine Kompromisse gemacht haben. Die Qualität stand immer über Kosten und Verzögerungen. Wir haben lange gebraucht, um das Bike zu entwickeln, aber am Ende war die Qualität das Einzige, was zählte. Das ist ziemlich einzigartig. Zuletzt sind wir stolz darauf, das mit der Community gemacht zu haben. Wir sind ein kleines, leidenschaftliches Team, aber wir waren Hunderte, die es zum Leben erweckt haben. Designed by travelers for travelers ist nicht nur ein Slogan, wir meinen es ernst.
Wie erreicht ihr eigentlich diese recht niedrigen Preispunkte?
Decathlon ist ein großes Unternehmen und ein großer Fahrradbauer: wir entwickeln eine große Auswahl an verschiedenen Fahrrädern, aber wir kaufen unsere Komponenten gemeinsam ein. Außerdem ist unser Vertriebssystem einzigartig: keine Zwischenhändler, wir entwickeln und verkaufen unsere Produkte direkt selber.
Die Nachfrage ist sehr groß: wann können Interessenten in Europa/Deutschland mit Lieferungen rechnen?
Die zweite Charge ist für den April in Europa geplant. Leider werden nur wenige Mengen verfügbar sein, denn die Situation in der Fahrradindustrie ist derzeit sehr kompliziert. Die Nachfrage ist sehr hoch, aber die Produktionskapazitäten können dieser Nachfrage nicht folgen. Wir werden im Herbst 2021 aber mehr Räder haben.
Ergänzung durch Decathlon Deutschland: „Die erste Charge von 200 Stück im November/Dezember war innerhalb von zwei Tagen ausverkauft. Wir planen aktuell 500 Stück für 2021 für Europa, natürlich in Abhängigkeit der Verfügbarkeit der Komponenten. Die Mengen sind aufgeteilt auf April und Oktober.“
Was kommt als nächstes, woran arbeitet ihr?
Wir arbeiten gerade vor allem an Taschen: Radreisetaschen (für den Lenker, vorne und hinten) und ein komplettes Bikepacking-Kit. Sie werden im Sommer 2021 verfügbar sein. Wir arbeiten auch an einem Cargo-Cage und einem speziellen Drybag. Wir haben immer tolle Projekte, an denen wir arbeiten.
Das Rad: Decathlon Riverside Touring 920 im Detail
Das Touring 920 wird als „Rad für die wildesten Abenteuer“ positioniert. Und dem kann ich durchaus zustimmen. Ich bin das RT920 über 350km gefahren und war mit ihm auch auf Overnighter-Tour, um sein Fahrverhalten in beladenem Zustand zu testen.
Interessanterweise ist das Touring 920 ein absolut robuster Jeep fürs Gelände und gleichzeitig ein sportliches Gravelbike für schnelle Touren und Reisen.
Ein Rahmenset für alle Fälle
Der Rahmen des Touring 920 ist natürlich der Hingucker und wirkt sehr solide – und das im positiven Sinne. Das Rahmenset besteht aus Aluminium mit einer Carbon Gabel. Man sagt Alu-Rahmen nach, dass sie sehr hart und steif sind. Das konnte ich so nicht feststellen, was vermutlich auch an der Carbon Gabel und den breiten Reifen lag, die genug federn.
Aber was die Steifigkeit angeht: das Rad fährt wie auf Schienen. Ob mit oder ohne Gepäck – es ist teilweise sehr überraschend, wie gut es die Spur hält, selbst bei ruppigerem Gelände. Damit eignet es sich aus meiner Sicht vor allem auch für Bikepacking- und Radreiseanfänger.
Die Fahrposition ist recht komfortabel und erinnert an mein Salsa Fargo. Beim Vergleich der Rahmen stellt sich aber heraus, dass das RT920 eine durchaus aggressivere Geometrie hat und eine eher sportliche Sitzposition ermöglicht. In der Praxis ist mir das aber nicht als besonders zum Fargo unterschiedlich wahrgenommen. Der Stack unterscheidet sich schon deutlich bei 671mm Fargo zu 623mm RT920. Aber auch der Reach ist recht unterschiedlich mit 385mm beim Fargo zu 414mm beim RT920.
Interessant finde ich die gute Höhe des Tretlagers beim RT920, oder auch Bodenfreiheit. Diese liegt mit 314,2mm (gemessen bei 29“/2,25“) fast 2cm höher als die des Fargo mit 298,2mm.
Das RT920 entspricht eher der Geometrie des Bombtrack Beyond (2020) und hat einen ähnlichen Stack (637mm Beyond vs 623mm RT920) und etwas weniger Reach (395mm Beyond vs 414mm RT920). Die Bodenfreiheit ist hier aber noch unterschiedlicher als beim Fargo: das Beyond liegt mit 291,8mm um die 22mm tiefer als das RT920.
Ich hatte die Rahmengröße L mit einem 80mm Vorbau. Bei meiner Körpergröße von 184cm war das recht bequem, nicht gestreckt und der Lenker war in allen Positionen gut erreichbar und bedienbar.
Was am Rahmenset des RT920 besonders auffällt, sind die zahlreichen Ösen. Und tatsächlich wurde hier sehr gut nachgedacht, welche Montagepunkte ein:e Bikepacker:in oder Radreisender:in brauchen könnte. Insgesamt 33 Ösen und Anschraubpunkte sind am Rad vorgesehen.
Am Oberrohr befinden sich jeweils zwei Ösen oben und unten. Oben kann so eine Cockpit-Tasche verschraubt werden, während unten entweder ein Halter für die Treibstoffflasche oder Luftpumpe dran kann.
Im Rahmendreieck fallen die drei Ösen auf: damit kann man die Position des Flaschenhalters noch mal verändern und einer Rahmentasche anpassen. Natürlich sind auch am Unterrohr Ösen für Flaschenhalter angebracht.
Besonders auffällig sind die massiven Ösen an den Sattelstreben. Jeweils drei pro Seite sind nach Auskunft von César für die Montage des Riverside-eigenen Gepäckträgers vorgesehen und zum Anbringen von Flaschenhaltern oder Anything Cages.
Ich habe das natürlich ausprobiert. Die Schrauben an den Sattelstreben sind dicker als die der anderen Ösen. Normalerweise kommen M5 Schrauben zum Einsatz, hier hinten sind es M6. Das heißt, Flaschenhalter bekommt man schon angeschraubt, aber es kann sein, dass die Schraubenöffnung beim Halter nicht groß genug ist.
Nachdem der Flaschenhalter montiert war, stellte ich fest, dass eine große 950ml/1L Flasche nicht passt. Sie ist zu lang und kommt mit dem Reifen in Kontakt, bzw. ist einfach kein Platz dafür da. Selbst eine 0,75l Flasche hat Probleme, wäre aber möglich. Nur bei einer 0,5l Flasche ging es gut.
Ich habe dann am Ende dort meine Werkzeugbox transportiert. Beachtet das also bei eurer Planung. Vielleicht kann man durch einen Adapter die Ösen nach Außen versetzen und hat dann genug Platz für eine größere Flasche. Bei Cargo-Cages bin ich skeptisch, ob die dort wirklich passen, da sie meist etwas breiter sind als Flaschenhalter und dadurch mit dem Reifen in Kontakt kommen. Ich hatte die Idee, dort Anything Cages anzuschrauben und da dann eine 1 Liter Nalgene Flasche zu transportieren. Das geht nicht. Zumindest nicht bei mir.
Auch die Carbon Gabel des RT920 lässt sich nicht lumpen: jeweils 3 Ösen pro Seite machen es dem/der Radler:in möglich einen leichten Vorderradgepäckträger, LowRider oder Anything Cages oder Ortlieb Fork Bags anzubringen. Im Gegensatz zu vielen anderen Bikepacking-Gabeln mit Ösen, sind beim Riverside die Ösen parallel zum Rad angebracht. Also im 90 Grad Winkel und nicht im 45 Grad Winkel nach vorne oder/und hinten, wie zum Beispiel bei einer Salsa Firestarter Gabel. (Vielleicht sind es auch andere Winkelgrade, aber ihr versteht das schon 🙂 )
Der Rahmen wirkt auch deshalb so aufgeräumt, weil die Leitungen für Schaltung und Hinterrad-Bremse ins Rahmeninnere verlegt wurden. Das ist optisch gut gelöst und macht das Anbringen von Rahmentaschen einfacher.
Was so massiv wirkt muss ja auch viel wiegen. Die Antwort ist: nein, bzw. nicht wirklich. Das Gewicht des Rahmensets kenne ich leider nicht, aber das Komplettrad inklusive Pedale wiegt 12,5 kg. Damit ist das RT920 so schwer wie mein Bombtrack Beyond. Und ich glaube, dass wenn man nur die Schrauben benutzt, die tatsächlich individuell gebraucht werden und die anderen entfernt, kann man noch mal einiges an Gewicht einsparen.
Zudem hat der Rahmen einen aus meiner Sicht massiven Vorteil gegenüber vielen anderen Rädern dieser Kategorie: das zulässige Systemgewicht (Fahrer:in, Gepäck, Fahrradgewicht) beträgt 170kg. Damit ist das RT920 auch und vor allem was für schwerere Fahrer:innen oder Menschen, die gerne etwas mehr auf Tour mitnehmen wollen.
Und: Decathlon gibt eine lebenslange Garantie auf Rahmen, Gabel, Vorbau und Lenker.
Neben den 170kg Systemgewicht sind auch die vier Größen, in denen das R920 angeboten wird, sehr interessant sowohl für kleinere als auch größere Fahrer:innen:
- Größe S von 1,55m bis 1,65m
- Größe M von 1,66m bis 1,77m
- Größe L von 1,78m bis 1,89m
- Größe XL von 1,90m bis 2,01m
Was mir besonders gut gefällt (und ich hier nicht erwartet hätte) ist das austauschbare Schaltauge. Das sollte ohnehin Standard sein, aber ich habe mich sehr gefreut es auch hier am Rad zu sehen. Im Lieferumfang ist übrigens auch eine Rolltasche enthalten, in der ein Ersatzschaltauge, Speichen und Pedale enthalten sind. Das ist sehr aufmerksam und vom Nutzer:in her gedacht.
Noch ein Hinweis an alle, die gerne einen Ständer an ihrem Fahrrad haben: das RT920 hat für einen Mittelständer die entsprechend Platte beim Tretlager eingebaut. Vermutlich eher interessant für die Reiseradler:innen unter euch, die das Rad mit Ständer abstellen müssen.
Einfach und Performant: Antrieb, Schaltung & Bremsen
Bei einem Gesamtpreis von 1.500 Euro für das Decathlon Riverside Touring 920 hätte ich auf eine Mittelklasseschaltung getippt. Interessanterweise kommt das Testrad mit einer 1×11 SRAM Rival, die ich auch an meinem Fargo fahre. Die Rival ist in der Kategorisierung vergleichbar mit der Shimano 105 und ist aus meiner Sicht eine sehr zuverlässige und nahezu unkaputtbare Schaltungsgruppe – ideal für Bikepacking.
Das Innenlager ist ein SRAM DUB Lager (BSA Schraublager). Diesen Lagerstandard von SRAM habe ich ebenfalls am Fargo. Es setzte auf Kurbelachsen mit einem Durchmesser von 28,99mm (Shimano Hollowtech hat 24mm) und soll stabiler und leichter sein.
In diesem DUB Lager ist eine Kurbel mit 32er Kranz verbaut. Laut Decathlon können vorne Kettenblätter mit einer Größe von 34, 36, 38 und auch 40 verbaut werden.
Hinweis: je nach Rahmengröße variieren die verbauten Kurbellängen: 170 mm (S/M) und 175 mm (L/XL).
Hinten arbeitet eine SRAM Rival mit langem Schaltkäfig, zusammen mit einer 11fach 11-42 Kassette. Das reicht im Allgemeinem für Touren mit leichtem Gepäck. Für Bikepacking-Touren mit vielen Höhenmetern, grober Wegbeschaffenheit und etwas Gepäck würde ich auf eine 11-46er Kassette umrüsten. Das Rival-Schaltwerk arbeitet ohne Hilfsmittel auch mit einer 46er Kassette. Ebenso bei klassischen Radtouren mit Gepäck, wo man ggf. vorne auf ein 34er oder 36 Blatt umrüsten kann, wenn es etwas mehr Geschwindigkeit in der Ebene braucht. Im Allgemeinen reicht aber 32 auf 11 völlig aus, um auch schneller voranzukommen.
Inwieweit am Riverside Touring 920 auch eine 2fach Schaltung angebaut werden kann, müsste man prüfen.
Die Kette ist ebenfalls von SRAM: am RT920 kommt die PC1130 zum Einsatz. Ich bin die auch schon oft gefahren und hatte die beispielsweise bei meiner Tour durch Kenia und Tansania im Einsatz. Sie hält bei mir ca. 5.000km.
Gebremst wird hydraulisch und mit den Bremsen von Rival. Die sind sehr bewährt und bringen das Rad auch beladen mit seinen 160mm Bremsscheiben sicher zum Stehen. Der Druckpunkt ist sehr gut fühlbar und wenn man mag, dann blockieren die Räder auch.
Rad on the Rocks: Das Riverside Touring 920 beim Atlas Mountain Race
Das das RT920 auch wirklich was abkann, dass konnte Pierre Gouyou Beauchamps feststellen, der mit diesem Rad das Atlas Mountain Race gefahren ist. Ich habe ihm dazu ein paar Fragen gestellt:
Das Atlas Mountain Race war eine harte Testfahrt: Wie schlägt sich das Riverside als Endurance-Bikepacking-Bike?
Ich habe es wirklich genossen, dass Riverside 920 während des Atlas Mountain Race zu fahren. Ich habe es zum ersten Mal in den französischen Alpen getestet, hauptsächlich auf Straßen, weil es zu der Zeit Winter war. Es fühlte sich leicht, stark und zuverlässig an. Die Laufräder gaben mir ein gutes Gefühl: sie waren leicht und stabil.
Während des AMR hatte ich 8-9 Kilo Ausrüstung in 5 Bikepacking-Taschen dabei: am Oberrohr, Rahmen, Sattel und zwei auf jeder Seite der Gabel. Das fühlte sich gut an, auch wenn ich irgendwie den Eindruck hatte, der Einzige zu sein, der so viele Taschen dabei hatte… Wie auch immer, das Fahrrad hat sich im Gelände sehr gut gemacht, auch wenn es an einigen Stellen verdammt holprig war.
Drei Dinge, die du am Riverside besonders magst und warum?
Seine Leichtigkeit und Robustheit. Ich mag auch das Aussehen, was wichtig ist. Ich denke, man muss sein Fahrrad lieben, wenn man es auf ein Abenteuer mitnimmt. Noch etwas: Ich bin 1,87 Meter groß, und ich habe die XL-Version des Fahrrads genommen. Obwohl ich groß bin, fühlte sich das Fahrrad wirklich passend und ausreichen groß an und das habe ich genossen. Es fühlte sich an, als würde man eine große, starke Maschine fahren. Die Position auf dem Rad ist auch großartig: keine Rückenschmerzen nach 6 Tagen und 10 Stunden auf 1.150 Kilometern in schwierigem Gelände.
Das 920 hat überall Ösen, an denen man buchstäblich alles am Rahmen anbringen kann, was man möchte. Sogar an der Sitzstrebe gibt es eine Reihe von Löchern, um Wasser oder kleine Taschen auf jeder Seite des Hinterrads zu transportieren.
Ok, das sind mehr als 3 Dinge 😉
Gibt es etwas, das du nicht so sehr magst?
Die SRAM Rival Schaltung war manchmal schwer zu handhaben, aber ich weiß nicht, ob das bei allen Modellen der Fall ist. Wenn ich in einen niedrigeren Gang schalten wollte, klemmte der Schalthebel im Griff.
Welchem Fahrertyp/für welche Art von Tour würdest du das Riverside empfehlen?
Ich empfehle es für Fahrer:innen, die sich auf ein langfristiges Abenteuer einlassen wollen. Sei es auf Asphalt oder Schotter. Wechsel die Reifen, um sie an dein eigenes Abenteuer anzupassen, und dieses Rad wird dich weit bringen.
Ich empfehle es auch Fahrer:innen, die ein komfortables Rad suchen. Die Kombination aus 29-Zoll-Laufrädern und Tubeless-Reifen sorgt für einen hervorragenden Grip und eine gute Position.
Rollt: Räder, Reifen & USB-Lader
Bei den Rädern setzt Decathlon auf Sun Ringlé Düroc 30 Felgen. Die Felgen kenne ich nicht, aber es scheint eine sehr solide und auch preiswerte Wahl zu sein. Und mit einer Felgenbreite von 32mm ist sie auch genau richtig für etwas breitere Reifen am RT920. 32 Speichen sorgen aus meiner Sicht ebenfalls für ausreichend Stabilität.
Kommen wir zu einem weiteren Element am RT920, welches ich gut finde: Oft werden Bikepacking- und Reiseräder ohne die durchaus sinnvolle Möglichkeit der Stromversorgung geliefert. Das bedeutet dann, dass man einen Nabendynamo nachrüsten muss.
Decathlon hat sich hier vorher die richtigen Gedanken gemacht und das RT920 mit einem Nabendynamo von Shimano XT ausgerüstet. Doch damit nicht genug: mit dem Cycle2Charge gibt es zudem gleich noch den entsprechenden USB-Lader dazu. Diesen habe ich am Bombtrack installiert – habe da allerdings nur ein einziges Mal geladen. Er hat zwar keinen Pufferakku, aber ist ein völlig ausreichender Start in das Thema Stromversorgung unterwegs. Wer mehr über den Lader erfahren möchte, dem empfehle ich den Testbeitrag vom GPS-Radler Matthias.
Aber der Nabendynamo bietet gleichzeitig auch die Möglichkeit, ein entsprechendes Licht zu montieren. Dazu muss man aber die bereits erfolgte und durchaus saubere Verkabelung des Laders unterbrochen werden, um ein Licht mit einzubauen.
Zurück zum Laufrad: vorne rollt der Shimano XT Nabendynamo und hinten wurde eine OEM Nabe von Leeche verbaut. Ich habe dazu nichts finden können und man muss mal schauen, wie sich diese Nabe an den Rädern über die Zeit macht. Allerdings zeigen die Erfahrungsberichte vom AMR (oben) und aus Patagonien unten), dass es offensichtlich eine sehr zuverlässige und widerstandsfähige Lösung ist.
Für mehr Stabilität sorgen zudem die 100 × 12mm vorne und 142 x 12mm hinten Steckachsen mit Schnellspanner am RT920. Steckachsen sollten ohnehin Standard bei allen Bikepacking und Touring-Rädern sein.
Auch bei den Reifen setzt Decathlon auf Bewährtes: die 29“ Schwalbe Thunder Burt mit 2.25“ Breite (57-622) rollen auf Asphalt und im Wald sehr gut. Wird es allerdings feucht und matschig, saugen sie sich fest, was Kraft kostet. Dafür bieten sie aber eine wirklich gute Traktion.
Übrigens sind 2,25 Zoll breite Reifen nicht das Ende der Möglichkeiten: Nach Einschätzung der Kollegen von Rennrad-News passen sogar bis zu 2,5 Zoll breite Reifen in den Rahmen/Gabel des Riverside Touring 920.
Leider – ist aber Jammern auf hohem Niveau – wird das RT920 mit Schlauch ausgeliefert. Und bei meinem Glück hatte ich dann natürlich auch gleich einen Platten. Ich kann daher jedem/jeder nur empfehlen, das Rad dann auf Tubeless umzurüsten.
Gut für die Langstrecke: Lenker & Sattel
Am Anfang waren wir noch keine Freunde: als ich den Riverside Touring Adventure Lenker das erste Mal montiert hatte, war ich nicht so sehr angetan. Irgendwie konnte ich nicht richtig bequem greifen. Aber wie so oft saß der Fehler vor dem Gerät, denn einmal richtig eingestellt war der Lenker eine kleine Offenbarung. Er ist mit 620mm (bei den Rad-Größen M, L und XL) angenehm breit und mit einem Flare von 24 Grad für mich sehr passend ausgestellt. Der Reach von 52,6mm und der Drop von 115,5mm sorgte dafür, dass ich sehr gut im Unter- als auch Oberlenker fahren konnte und dabei immer die Kontrolle über Schaltung- und Bremsen hatte.
Besonders haben mir die Lenkerenden gefallen. Diese sind auf einer Länge von ca. 4 cm noch mal nach oben gebogen. Das führt dazu, dass man auch im Unterlenker mit den Händen am Ende das Rad sehr gut kontrollieren kann. Insgesamt ist dieser Lenker ideal für lange Strecken und bietet nicht nur viele Griffkombinationen, sondern ist auch breit genug für große Handlebar-Bags.
Ähnlich überrascht wie vom Lenker war ich vom Sattel: auch hier verbaut Decathlon keine NoName Teile, sondern den Brooks Cambium C15 Carved.
Carved bedeutet mit einem Schlitz/Langloch in der Mitte. Das macht den C15 sehr bequem. Ich war beeindruckt, wie gut sich der mit 140mm eigentlich recht schmale Sattel bei mir machte.
Im Gegensatz zu den Echtleder-Modellen sind die Brooks Cambium Sattel aus Naturkautschuk, überzogen mit Nylon. Das macht sie Wetterunabhängig und das sonst nötige Einfahren des Sattels entfällt.
Mir hat er so sehr gefallen, dass ich sogar überlege den C15 oder C17 als neuen Sattel mir zuzulegen. In jedem Fall hat das RT920 damit einen Sattel, der sofort passt und mit dem man viele tausend Kilometer problemlos fahren kann. Je nach Größe des/der Fahrer:in kann man vielleicht auf den etwas breiteren C17 wechseln – das hängt aber vom Sitzknochenabstand ab, den man auch zuhause einfach ermitteln kann.
Mit dem Riverside Touring 920 durch Patagonien (und weiter)
Ich habe mit Katrin von CyclistsHeandingUp gesprochen, die mit ihrem Freund Matthieu auf großer Tour ist und die Panamericana von Süd nach Nord fährt. Eine klassische Radreise mit dem RT920.
Patagonien ist ein prima Testgelände: Wie schlägt sich das Riverside als Reiserad und auf langen Strecken?
Wir sind bereits 5.700 km in Südamerika gefahren und davor schon ca. 1.300 km entlang der Donau. Wir hatten alle möglichen Straßenbeläge, vom Asphalt über steiniges Gelände bis hin zu Vulkansand. Ich hatte keinerlei Probleme und das Fahrrad ist mit hochwertigen Komponenten ausgestattet. Den einzigen mechanischen Aufwand, den ich hatte, ist mal die Schaltung/Kassette wieder fein abzustimmen, die Bremsbeläge/-scheiben putzen und die hydraulischen Bremshebel ölen. Das kann aber mit ein bisschen mechanischem Grundverständnis alles leicht selbst erledigt werden.
Außerdem ist das Riverside Touring 920 im Vergleich mit anderen Reisefahrrädern ziemlich leicht (11 kg). Gerade in Südamerika, wo es ziemlich viel rauf und runter geht, ist das von Vorteil. Auch bei schwierigem Gelände, wenn man das Rad mal schieben oder heben muss.
Einziges B-Moll für lange Strecken: Wohin mit dem Gepäck? Ich war bis jetzt wirklich leicht unterwegs und Matthieu hatte dafür viel mehr Gewicht. Wir arbeiten aber gerade an einer Optimierung (vermutlich auch mit dem Bikepacking-Gepäck-Kit von Decathlon, ist aber noch nicht fix). Wir haben doch auch einige Reisende getroffen, die im Bikepacking-Modus unterwegs sind, also es ist auf jeden Fall möglich, auch sehr lange Reisen so zu machen. Aber es ist klar, dass man nicht seinen ganzen kleinen Komfort mitnehmen kann 😉
Drei Dinge, die du am Riverside besonders magst/ihr besonders mögt und warum?
Ergonomie: Die Sitzposition ist sportlicher als bei klassischen Reisefahrrädern. Für mich zumindest ist das viel angenehmer und Kraft sparender als in einer aufrechten Position zu strampeln. Auch der Lenker sollte hier erwähnt sein. Er erlaubt verschiedene Position für die Hände, sowohl in der Breite als auch in der Höhe.
Gewicht: Klar gibt es Einige die meinen, dass ein paar Kilo mehr oder weniger nun auch keinen Unterschied mehr machen. Aber wenn es mal 20 km bergauf geht, ist man doch über jedes Kilo weniger froh!
Die vielen Bohrungen erlauben eine sehr individuelle Ausstattung, abgestimmt auf die Bedürfnisse des Fahrers. Vorne können z.B. Cargo Cages fixiert werden. Hinten zusätzliche Wasserflaschen. Im Rahmen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, je nachdem ob man eine Rahmentasche verwenden möchte oder anderes Zubehör fixieren möchte.
Gibt es etwas, das euch nicht so gut gefällt?
Wie im Punkt 1 schon erwähnt, ist für uns das einzige Problem bei sehr langen Reisen die Limitierung im Gepäckvolumen. Aber wenn man sich auf das Wesentliche beschränkt und ein bisschen erfinderisch ist, lässt sich auch das lösen.
Welchem Fahrertyp/für welche Art von Tour würdet ihr das Riverside 920 empfehlen?
Auf jeden Fall für sportliche/anspruchsvolle Touren, sprich für viele Höhenmeter und Strecken abseits der asphaltierten Hauptstraßen. Aber der größte Vorteil an diesem Fahrrad ist eigentlich seine Polyvalenz, da es für jede Situation/Strecke verwendet werden kann.
Wer mehr über Katrin und Matthieu und ihre Tour erfahren möchte, der kann auch in die Podcast Folge reinhören, die ich mir ihr gemacht habe:
Fazit: Der Allrounder fürs sportliche Bikepacking & bequeme Radreisen
Wer bei Decathlon an preiswerte Räder, die aber nicht wirklich für den harten oder langen Einsatz geeignet sind, denkt, den belehrt das Riverside Touring 920 eines anderen. Hier haben die Franzosen ein Fahrrad entwickelt, das ein tiefes Verständnis der Bedürfnisse von Bikepacker:innen und Radreisenden zeigt.
„Designed by travelers for travelers“ ist daher nicht nur ein Marketing-Slogan, sondern eine belegbare Haltung und Begeisterung des Teams hinter den Riverside Touring Rädern.
Die Geometrie ist eine gelungene Mischung aus Sportlichkeit und Bequemlichkeit. Als Bikepacking-Rad zieht es beeindruckend ruhig und stabil seine Bahn und gibt dem/der Fahrer: in immer das Gefühl der vollständigen Kontrolle – selbst im beladenen Zustand.
Bei den Montagemöglichkeiten am Rahmen ist das Riverside Touring 920 unübertroffen. Das macht es aber auch recht schwer. Obwohl ich die 12,5 kg Gewicht (selbst gewogen) als nicht besonders schwer für diese Kategorie Fahrrad sehe. Zum Vergleich: mein Bombtrack Beyond wiegt ebenfalls 12,5kg, mein Norwid Gotland Reiserad 17kg.
Apropos Gewicht: das Systemgewicht von 170kg ist wirklich ein Vorteil, denn es eignet sich dadurch sowohl für schwerere Fahrer:innen als auch für Anhänger:innen der Schwerlastfraktion. Und die Größen für Fahrer:innen ab 1.55m bis zu 2:01m sind ebenfalls eine Bemerkung wert.
Natürlich ist auch der Preis ein absoluter Vorteil: für 1.500 Euro bekommt man ein sehr gut ausgestattetes Fahrrad, dass sofort einsatzbereit ist und auf Tour gehen kann. Leider ist die Verfügbarkeit in diesem Jahr alles andere als optimal. Für 2021 sollen im April und Oktober zusammen noch mal 500 Stück in Portugal für Europa produziert werden, was angesichts der Nachfrage und des guten Angebotes bei weitem nicht reichen dürfte.
Vielleicht merkt ihr es schon: dass Riverside Touring 920 hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mich auf dem Rad sehr wohl gefühlt. Es zieht wie ein Jeep seine Bahn auf Waldwegen, Trails und Gravelpisten. Und auf der Straße ist es leichtläufig und bringt Spaß – beladen oder unbeladen.
Damit ist es aus meiner Sicht ideal für alle, die sich nicht festlegen können oder wollen, ob sie Bikepacking machen oder Radreisen wollen. Zudem kann das RT920 auch ein Gravelbike sein.
Und viel wichtiger: es sieht auch gut aus.
Kurz: ein Tausendsassa, der viel Fahrrad für vergleichsweise wenig Geld bietet und in jedem Fall grenzenlosen Spaß auf dem Rad garantiert.
Weitere Reviews des Riverside Touring 920
Wer noch eine weitere Sicht auf das Rad möchte, der findet hier das Video von Bikepacking.com:
Das Decathlon Riverside Touring 920 auf einen Blick
- Rahmen: Alu 6061
- Gabel: Carbon, 12×100-mm-Steckachse
- Antrieb: SRAM Rival 1×11
- Kurbel: SRAM DUB mit 32t
- Ritzel: SRAM 11-42t
- Laufräder: Sun Ringle Düroc 30, 32c, Tubeless
- Vorderrad-Nabe: Shimano XT Nabendynamo mit 12x100mm Steckachse
- Hinterrad-Nabe: Leeche mit 12x142mm Steckachse
- Reifen: 2,25“ Schwalbe Thunder Burt (57-622)
- Bremsen: SRAM Rival hydraulisch
- Bremsscheiben: 160mm
- Lenker: Riverside Touring Adventure, Breite: 680mm (ab Größe M), Reach: 52,6 mm/Flare: 24°/Sweep: 4°/Drop: 115,5 mm
- Vorbau: Alu, Längen: S: 60 mm/Größe M: 70 mm/Größe L: 80 mm/Größe XL: 100 mm
- Sattel: Brooks Cambium C15 Carved
- Sattelstütze: Alu, Durchmesser: 31,6 mm, Längen: S/M/L: 350mm; XL: 400mm
- Preis: 1.499 €
Sehr interessant. Danke für den Artikel!
Hallo Martin
Gerne möchte ich bei meinen Riverside eine 11-46er Kassette verbauen. Kannst du mir ev sagen, welche hier passen würde und ob ev auch ne längere Kette nötig ist?
Zudem wollte ich fragen, welche Flaschenhalter du an den Seitenstreben befestigt hast. Es sind ja M6 Schrauben und jeden Flaschenhalter, den ich bis jetzt nehmen wollte, hatte nur eine Lochgrösse für M5 Schrauben. Ich möchte die Löcher nicht aufbohren, da mir der Halter dann zu unstabil wird. Hast du mir da ev einen Tip?
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Liebe Grüsse
Biba
Hallo Biba,
bezüglich Flaschenhalter: ich habe da einfach einen sehr alten halter von mir genommen. Da ging das. Zudem ging das mit den SKS Flaschenhaltern aus Kunststoff. Ansonsten gibt es von Riverside spezielle Halter für die Streben.
Bezüglich Kassette: Die Rival schaltet mit etwas Justierung der B-Skrew eine 11-46 Kassette auch ohne Hilfsmittel. Welche Kassette du benötigst, hängt vom Freilaufkörper ab. Da weiß ich nicht, welcher das ist. Ich gehe mal von Shimano aus. Musst du mal checken.
Ich kann nicht nachschauen, da ich das Rad nicht habe. Es war ja nur ein Testrad, welches dann wieder zurück an Riverside ging.
Viele Grüße,
martin
Hi Martin,
was sagst Du zur Zuverlässigkeit des Schaltwerks, wenn man eine 11 – 46er Kassette ran montiert und die B-Screw etwas rausdreht? Besteht anschließend ein erhöhtes Risiko, dass z.B. das Schaltwerk abreist oder anderweitig beschädigt wird?
Ein Radladen bei mir in der Nähe möchte diesen Umbau nicht vornehmen, weil dadurch die Kapazität des Schaltwerks überschritten wird.
Danke für deine Meinung
Michael
Hallo Michael,
Das ist kein Problem. Tobias ist so das Atlas als auch das Silk Road gefahren. Offiziell ist es nicht vorgesehen, weshalb sich deine Werkstatt da auch sperrt. Dem Schaltwerk macht das nix. Das fährt normal mit.
Viele Grüße
Martin
Das Riverside 920 ist aktuell bei Decathlon mal wieder gelistet, aber nicht bestellbar.
Ich gebe es auf. Es bleibt nur ein Selbstaufbau mit Teilen, die ich verstreut über Onlineshops über Monate bekomme.
Meine Bikehändler haben Null Interesse zu helfen. Die haben gerade nur Dollarzeichen in den Augen und verkaufen jeden Tag E- Bikes an bewegungsfaule Sonntagsausflügler mit 15 Kilometer Route, die auch noch die knappen Stellplätze in der Bahn belegen.
Das nervt und der ambitionierte Radsportler fällt gerade aus dem Rahmen.
Meine Radtouren werden sich dieses Jahr mangels Rad und verschlissenen, alten MTBs stark ändern.
Wir als Deine Fans und Community haben zu danken, Martin. Du überrascht uns immer wieder mit intelligenten und durchdachten Testberichten und natürlich Deinen spannenden Reiseberichten. Vielen Dank dafür! Auch Deinen Podcast finde ich ein sehr spannendes Format für alles, dass für einen Text zu lang ausfällt und für viel Diskussionsstoff sorgt.
Fans des Riverside Touring 920 aufgepasst: Die zweite Produktionsreihe ist im Onlineshop gelistet!
Mein Gefühl sagt mir, dass es ab Montag, den 12. April 2021, für Europa im Onlineshop freigeschaltet wird. Nutzt den Erinnerungsalarm per E- Mail von Decathlon und seid sehr schnell. Die zweite Produktionsreihe wird in kürzester Zeit ausverkauft sein.
Beste Grüße an alle Zweiradliebhaber 🙂
Österreich hat gestern freigeschaltet. Ich hoffe, dass es kommenden Montag soweit ist (19.04.2021). 🙂
Schon wieder ausverkauft 🙁
Zu spät
Es ist halt ein Hammerbike.
Das klingt doch gut, ich freu mich besonders auf die hier angekündigten Bikepackingtaschen, Decathlon passt besser ins Studentenbudget als Apidura und Ortlieb 😀
Hallo Martin,
vielen Dank für den tollen Bericht. Ich würde mir das Bike direkt kaufen, wenn es denn verfügbar wäre.
Du hast die Rahmengröße L bei einer Körpergröße von 184cm gewählt.
Pierre Gouyou Beauchamps hat bei einer Größe von 1,87m XL genommen.
Ich bin ebenfalls 1,87m groß. Würdest du da auch zu XL tendieren?
Grüße, Stefan
Hallo Stefan,
Vermutlich ja. Kommt natürlich auf dein Verhältnis zwischen Bein- und Oberkörperlänge an. Das L war ok für mich. Größeren Menschen würde ich auch XL empfehlen.
Viele Grüße
Martin
Das Riverside 920 steht auch ganz oben auf meiner Liste. Zusammen mit dem Trek 920, dem Jones Plus LWB, Surly Ogre mit Jones H- Bar oder ECR und natürlich dem Salsa Fargo, oder noch besser dem Salsa Timberjack.
Keines der Räder lässt sich ansatzweise bekommen oder zur Probe fahren. Jetzt ist viel Geduld gefragt.
Das Team hat sich viele Gedanken gemacht. Sie haben ein dreilagiges, etwas weicheres Aluminium verwendet (60661 Legierung) und andere Varianten/ Materialien getestet. Dieses Aluminium haben sie für eine Beladung bis 170 Kilogramm Gesamtgewicht ausgewählt. Das fährt man in der Praxis natürlich nicht auf einem Bikepackingrad, sondern es sind die Reserven für viele Kilometer und Rüttelpisten.
Stahl sollte keine Verwendung finden, wegen der Verwendung auf allen Kontinenten soll eine erhöhte Korrosionsgefahr des Rahmens vermieden werden.
Der Lenker des Riverside ist eine Neuentwicklung für dieses Rad. Komfort und Positionswechsel der Hände waren für die Langstreckenreisen der Winning- Point. Auf- und Abseits der Straße.
Die Carbongabel ist ebenso wie der Rahmen auf einen Betrieb von 170 Kilogramm ausgelegt. Die Gabel kann ebenso wie Aluminium durch einen heftigen Schlag Schaden nehmen. Auf die Gabel gibt es eine Garantie von fünf Jahren auf den Regelbetrieb.
In der Testphase wurde viel mit allen bekannten Reifendimensionen getestet. 29+ wurde nicht gewählt, weil zu groß und das Abrollverhalten im Vergleich zu 29″ von den Testern einstimmig als nicht optimal beschrieben wurde.
27,5″ war wiederum zu klein, für MTB optimal, für Reiserad nach allen Testkilometern vom Abrollverhalten nachteilig.
Eine gefederte Gabel hat sich auch nicht durchgesetzt. Eventuell können wir von Decathlon eine Federlösung, integriert in den Vorbau langfristig erwarten. Mitarbeiter sind davon schon einmal ziemlich begeistert.
Ich hatte die Decathlon Räder bisher in die Kategorie Wochenendausflugsrad eingestuft. Mit dem Riverside 920 haben sie aber ein Rad entwickelt, dass ich sofort kaufen und auf der Langstrecke einsetzen würde. Es gefällt mir richtig gut.
Danke Alexander für die guten Infos.
Sehr interessant! Und konstruktiv.
Viele Grüße,
martin
Hallo Martin,
das Rad ist leider ja nicht lieferbar. Die 200 Stück waren in weniger als 2 Tagen weg und weitere 500 Stück sind für ganz Europa geplant, falls sie im Laufe des Jahres irgendwelche Teile aus Asien kriegen können. Also kriegt man, nüchternerweise gedacht, nichts dieses Jahr.
Und auf der Webseite von Decathlon steht jetzt AUSLAUFMODELL. Kommt da die 2. Generation von dem Modell gleich hinterher? Weisst Du da mehr?
Gruß
Hallo Bud,
Ja, das ist echt blöd gerade mit den Rädern. Von einer zweiten Generation weiß ich nichts. Kann auch sein, dass es einfach die zweite Lieferung/Produktionsreihe ist.
Viele Grüße
Martin
Genau Martin. Keine zweite Generation, sondern eine zweite und dritte Produktionsreihe.
Es sollen 500 Stück über alle Rahmengrößen für April 2021 aufgebaut werden, es können aufgrund der Situation aber leider nur 130 Stück werden.
Die dritte Charge wird im Oktober 2021 folgen.
Eine Flatbar- Variante ist nicht in Planung. Dies würde sich zu sehr an die Range der XC- MTBs der Eigenmarke Rockrider anlehnen, sprich ein MTB- Reiserad werden.
Moin Martin, ob man an dem Rad eine 2-Fachschaltung verbauen kann, kann ich dir noch nicht beantworten. 3-Fach ist möglich. Die Rahmen vom RT 920, RT 520 und RT 900 sind bis auf die Gabeln identisch; siehe Geometriedatenblätter der Räder. Einzig limitierender Faktor sind hier wohl die Reifenbreiten! Kommuniziert Decathlon komischer Weise nicht wirklich. Ich finde das nämlich ziemlich cool und mir fällt spontan nichts ein wo das sonst so easy Möglich ist.
Lg aus HH Olli
P.s. Ich werde mein RT 920 demnächst auf 2x Fach umrüsten. Wenn du Interesse hast berichte ich dir gerne über den Umbau.
Hi Olli,
Gute Info. Danke! Und ja, sag mal Bescheid.
Danke!
Martin
Ich habe das Bike seit Dezember 2020 bei mir im Einsatz und bin mehr als zufrieden. Feste Beleuchtung habe ich nachgerüstet wie auch auf tubeless umgerüstet. Es ist ein absolutes Sorglos Paket das einfach rollt und rollt…..
Hast du dann beides in Benutzung? Cycle 2 Charge und Beleuchtung? Welche Lampe hast du gekauft? Vorne und hinten?
Hallo Toni,
ich habe den C2C am Bombtrack, aber nie damit wirklich geladen. Licht habe ich am Bombtrack kein Dynamo-betriebenes.
Am Salsa fahre ich mittlerweile ein Klite Bikepacker Ultra V2.
Viele Grüße,
martin
Hallo Pascal
Darf ich fragen was für deine Beleuchtung du verwendest und was du unternehmen musstest, um geichzeitig den Charger sowie die Lampe verwende zu können?
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Liebe Grüsse
Biba
Interessant, dass wir heute morgen darüber geschrieben haben 🙂 Top Beitrag, Martin!
Die Situation in der Bike- Branche ist wirklich gerade kompliziert. Aktuell bekommt man das Fargo oder Timberjack nur in Titan zum Selbstaufbau. Die Stahlrahmen wie weggefegt. Ein Jones bekomme ich gar nicht ran. Nichtmal beim Händler. Das Gleiche bei Trek.
Nun gut, kaufe ich halt ein Riverside 920, aber Fehlanzeige…
Mit Decathlon habe ich schon im Chat im Dezember 2020 geschrieben, weil die Räder schneller verkauft waren als mein Mausklick und ein französischer Ingenieur war so nett, mir die Details zu erläutern. Gleichzeitig hat mir ein Verkäufer traurigerweise geschrieben, dass es fast unmöglich ist, ein Riverside 920 in Größe L in Thüringen zu bekommen. Die wenigen Räder werden für Europa sofort ausverkauft sein.
Probefahrt fällt aus… Bestellung gibt es nicht… Selbst bei Rose stehen Lieferzeiten von 28 Wochen in der Bestellliste. Da hole ich wohl noch mein Notrad aus dem Keller:
Ein DDR- Stadtrad…
Beste Grüße von Alexander
Hi Martin,
“Alurahmen sind hart und steif…”, hm, das ist ne Aussage.
Das kann man nicht verallgemeinern, kommt auf Konstruktion und Verarbeitung an. Es gibt genug (weiche) Billig-Alurahmen (auch beim Decathlon…?!?), welche sich nie mit einem guten Stahlrahmen messen können (es kommt eben auch auf die Widerstandsmomente bei Riesen-Rohrquerschnitte an).
Was den Vergleich der Rahmengeometrie mit dem Fargo betrifft, dieser Rahmen hat ja auch eine übertriebene “Hollandrad-Geometrie”. Muss man mögen, so aufrecht zu sitzen.
Grüße! Conny
Ich habe das Bike Mitte April 2023 endlich bestellt und am 5.5. geliefert bekommen, nachdem ich bald ein Jahr immer wieder danach geschaut hatte; der Verfügbarkeitsalarm war nicht ganz zuverlässig ;-(
Derzeit (11.5.23) sind immer noch alle Größen (S, M, L, XL) verfügbar zu 1599,- €.