Der erste Kocher, den ich auf Tour dabeihatte, war ein alter Juwel Benzinkocher aus DDR-Produktion. Das Ding hat alles verbrannt, ist immer auch mal hochgegangen und war etwas schwer. Er hat uns damals auf der ersten Tour 1991 durch Europa begleitet und kam, soweit ich mich erinnern kann, nicht oft zum Einsatz.
Seit dieser Tour habe ich dann nie wieder einen Kocher mitgenommen, bis ich 2013 meine Island-Tour machte. Ich dachte, dass ich dort längere Distanzen ohne Nachschubstationen zurücklegen müsste und sah mich schon bei tagelangem Regensturm im Zelt vor mich hin frieren. Das war dann aber nicht der Fall, denn Island ist sehr gut erschlossen und auch die Versorgung ist mehr als ausreichend. Aber ich kaufte mir für diese Tour einen JetBoil Flash Gas-Kocher. Ich wollte einfach in der Lage sein, Wasser für meine Trekkingnahrung, eventuell Nudeln und mir den morgendlichen Kaffee zu kochen.
Auf Island ist er dann recht häufig zum Einsatz gekommen, aber eigentlich hätte es ihn nicht gebraucht. Ich habe eigentlich nur deshalb gekocht, weil ich einen Kocher hatte und die Trekkingnahrung nicht wegschmeißen wollte.
Gerade plane ich meine nächste Radtour durch Patagonien und bin am überlegen, ob ich diesmal wieder einen Kocher mitnehmen soll. Aber was mache ich dann mit ihm, außer Kaffee kochen? Trekkingnahrung möchte ich dann nicht mitnehmen, denn sie schmeckt einfach nur fürchterlich.
Also steht die Frage: braucht es einen Kocher unterwegs und wenn ja, was kann man noch so kochen?
Ich bin, was mobile Küche und Kochen angeht, unerfahren und wüsste außer Nudeln oder Reis jetzt nicht so wirklich, was ich zubereiten sollte. Und das alleine schmeckt ja nicht wirklich.
Ich habe daher ein paar Reiseradler gefragt, ob sie einen Kocher mit haben und welches ihre Lieblingsrezepte sind:
Peter Richter
Peter radelt eigentlich gerade durch die Welt, musste aber seine Tour kurzfristig unterbrechen. Gründe dafür waren neben familiären Problemen auch, dass sein Rad in Russland geklaut wurde. Aber bald geht es wieder los für ihn, mit neuem Rad auf alter Route.
Unterwegs kocht er mit dem XGK von MSR. Das ist ein Allesbrenner, der bis auf Gas alles verbrennt. Das Geschirr ist ein Edelstahl-Set von Relags.
Bezüglich seiner Koch- und Essens-Erfahrungen sagt Peter:
„Ich habe da eigentlich kein Lieblingsgericht. Meistens gibt es Nudeln und Reis – also das, was vor Ort gerade so erhältlich ist. Ein Gericht, das ich eigentlich überall empfehlen kann, ist Reis oder Nudeln mit Letscho oder sonstigem Gemüse.
In Russland und Zentralasien ist das u.a. eine Art Plov, den es dort auch immer in den Gastwirtschaften gibt.
In Zentralasien ist es in der Nähe von Dörfern nicht sinnvoll selbst zu kochen. Mahlzeiten kosten hier meist nur um die 1,50 Euro.“
Karen & Werner Wichert
Karen ist gerade auf großer USA-Radreise mit ihrem Mann Werner. In ihrer Tour-Küche gibt es zwei Gas-Kocher, je einer für Stech- und Schraubkartuschen. Hinzu kommen zwei Kochtöpfe und eine Pfanne aus Alu.
Und die beiden scheinen echte Nudel-Fans zu sein:
„Wir sind unterwegs nicht die Spitzenköche. Für uns zählt einfach und gehaltvoll. Unsere Lieblingszutaten sind Eier und Nudeln.
Eier gekocht, Eier gebraten (wenn möglich mit Speck), Eier mit Tomaten oder anderem Gemüse. Nudeln mit Ei, Nudeln mit Frischkäse, Nudeln mit Hartkäse, Nudeln mit Butter, Nudeln mit Pesto. Davon werden wir satt, der Aufwand hält sich in Grenzen und uns schmeckt es immer noch.
Unser Lieblingsgericht? Werner liebt Eier mit Speck über alles, ich bevorzuge Nudeln mit Pesto.
Außerdem essen wir oft Brot, zum Beispiel mit Tomaten und Zwiebeln. Allerdings hatten wir uns auf unserer derzeitigen Reise durch Amerika schon das Brotessen abgewöhnt. Bis wir im Natural Food Store und bei Panera Vollkornbrot fanden. Fest und schmackhaft wie in Deutschland.“
Annika & Roberto von Tasting Travels
Die beiden sind eigentlich überall auf der Welt mit dem Rad unterwegs. Zum Kochen nutzen sie einen Trangia Spiritus Kocher. Unterwegs wird aber nach dem Prinzip „Hauptsache schnell“ gekocht:
„Ein paar Kartoffeln zu kochen wäre viel zu zeitaufwändig. Daher ist unser Lieblingsessen Couscous Salat. Der Couscous wird ja nur mit kochendem Wasser übergossen und steht dann 5 Minuten.
Dazu kommen dann Gemüse, frisch oder gekocht, was halt da ist, Salz und Pfeffer und ggf. ein paar Kerne, Fleisch, Reste eben. Ich mag’s auch gern mit Tomatenmark und Chili. Einfach, schnell und lecker und immer wieder etwas anders. Außerdem ist Couscous leicht zu tragen.“
Sven Marx
Bei Sven war ich mit meiner Anfrage eigentlich völlig verkehrt: Sven kocht nicht unterwegs und hat auch keinen Kocher dabei. Aber er hat sich als Koch-Fan und Keks-Fan geoutet und kommt daher trotzdem in diesen Beitrag. Und er hat mal vorgerechnet, was so ein Kocher mit allem Drum und Dran unterwegs bedeutet:
„Vom Kochen habe ich schon Ahnung, koche sogar sehr gerne, was Annett super findet.
Ich trinke aber keinen Kaffee! Kaffee ist der Grund der meisten Leute, einen Kocher mitzunehmen.
Kocher wiegen heute nur noch um 200g, dazu kommt natürlich die Patrone. Ein halbes Kilo Kaffee, ne Tasse und ein Löffel sollten nicht fehlen. Vielleicht Milch und Zucker.
Wenn ich das schon habe, dann kann ich auch kochen. Ein Topf, mehr Besteck, ja das ist auf jeden Fall die Basis. Fünf Kilo mehr an Bord und ein Haufen Platz ist weg. Wir haben aber jetzt noch nichts zum Essern und Gewürze fehlen auch!!!
Ich bin glücklich, dass ich keinen Kaffee brauche und warmes Essen für mich nicht wichtig ist. Was esse ich nun so unterwegs? Am liebsten Schokokekse.“
Pushbikegirl Heike
Heike ist seit über drei Jahren mit dem Rad in der Welt unterwegs. Gerade fährt sie aus den USA nach Mexiko rüber und natürlich hat sie ihre Küche immer dabei.
„Ich besitze einen Gaskocher, einen Stahl-Topf, ein Multi-Tool, einen Löffel, Feuerzeug, Streichhölzer. Zudem einen Tauchsieder. Außerdem Feueranzünder fürs Lagerfeuer und einen Kratzlappen, um auch ohne Seife alles wieder einigermaßen sauber zu bekommen.“
Der Gaskocher kommt bei Heike immer dann zum Einsatz, wenn sie kein Feuer machen kann. Am Lagerfeuer kocht sie am liebsten. Der Tauchsieder kommt bei Stromversorgung zum Einsatz, um Wasser zu erwärmen und Gas zu sparen.
„Eventuell steige ich demnächst auf einen Holzkocher in Kombi mit einem Alkoholkocher um – da bin ich gerade dran mich damit zu beschäftigen. Den Tauchsieder habe ich bisher noch nicht so oft benutzt, vielleicht entsorge ich den auch irgendwann wieder.“
Auf die Frage nach einem Rezept gesteht Heike, dass sie hier nicht so kreativ ist und auch recht anspruchslos:
„Nachdem ich seit einem Jahr in den USA bin und man dort in den abgelegenen Gegenden nur alle paar Tage mal einkaufen kann und dann auch oft nichts Besonderes findet, habe ich meine Ansprüche sehr reduziert. Oft gibt es dann nur Nudeln mit Tunfisch oder Reis mit Linsen.
Mein Standardessen zu allen Tageszeiten sind allerdings Haferflocken mit Bananen und Schokoladenpulver, sofern ich Bananen gerade habe J. Ich schnibble die Bananen klein und lasse sie zusammen mit dem Wasser erhitzen. Wenn das Wasser kocht, kommen Schokoladenpulver und die Haferflocken dazu. Fertig ist ein nahrhaftes und einigermaßen gesundes Essen, ohne viel Aufwand. Wenn ich noch Datteln und Rosinen habe, kommen die auch noch mit rein. Als ein Lieblingsrezept kann ich das aber ganz sicher nicht bezeichnen.“
Die ganze Küche von Heike könnt ihr euch auch hier anschauen.
Anselm Nathanael
Anselm war viele Jahre mit dem Fahrrad unterwegs und bestimmt jeder von euch hat schon mal eines seiner tollen Bilder gesehen, die er unterwegs gemacht hat und immer auch auf Facebook in verschiedenen Reiseradler-Gruppen geteilt hat.
Natürlich hat auch Anselm in den vielen Jahren on the road gekocht. Sein Kocher: der MSR Whisperlight universal mit Benzin. Neben einem Alu-Topf hat er eine kleine Pfanne dabei, die er in einem verlassenen Jägercamp in Kanada gefunden hat.
Beim Essen setzt Anselm auf den richtigen Mix:
„ “Alles in einem Topf” ist stets die Devise, ob alleine oder mit anderen Radlern. Reis, Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Gewürze und Aubergine (in der Pfanne anbraten und zum Schluss auch dazu): alles lässt sich kreieren und es gibt weit mehr als nur Pasta mit Tomatensauce als Möglichkeit.
Mein Favorit: Reis zubereiten und beiseitestellen. Dann eine saftige Ananas zu einer Mais- Zwiebel-Paprika-Curry-Kokosnussmilchpfanne (wahlweise mit Hühnchen) stückeln und kurz aufkochen lassen. Schmeckt selbstverständlich mit allerlei Gemüse.
Morgens empfiehlt sich Pfannkuchen mit Spiegelei oder auch Kartoffeln (am besten am Abend davor zubereiten) mit Rührei.“
Dorothee Fleck
Dorothee radelt gerade durch Afrika und natürlich hat sie dabei einen Kocher dabei. Normalerweise ist es ein Benzinkocher, aber der wurde in Marokko überfahren und sie bekam dafür einen Campinggaz-Kocher:
„Klar, der hat auch Vorteile: er ist einfach und stinkt nicht. Allerdings habe ich mindestens immer zwei Kartuschen auf Vorrat dabei, damit es von einem Ort zum anderen reichte, wo ich neue bekam. Erst am Ende in Angola und Sambia musste ich auf die heimischen Kohleöfen und Brennholz zurückgreifen.“
Wer sich für Dorothees Erfahrungen rund um das Thema Campingkocher interessiert und warum sie auf Benzinkocher schwört, der kann hier noch mehr dazu nachlesen.
Aber was wird bei Dorothee unterwegs gekocht?
„Ich bin kein Kochprofi, vor allem nicht auf Reisen. Da muss es schnell und einfach gehen. Am besten nur heißes Wasser darüber gießen, vielleicht noch 3 Minuten warten und fertig 😉
Ich gestehe, ich habe auf meinen ersten Reisen lange von den chinesischen Nudeln gelebt. Mittlerweile habe ich sie so satt. Außerdem nehmen sie zu viel Platz weg, wenn man wirklich für mehr als eine Woche Essen mitnehmen muss.
Kartoffelbrei (aus Pulver) oder Polenta, Couscous gibt es auch in der 3 Minuten Variante. Jetzt habe ich auch Nudeln entdeckt, die nur 3 Minuten brauchen. Da ich meist auch kein Wasser wegschütten möchte, koche ich sie mit Gemüsebrühwürfel, was dann eine gute Suppe gibt. Statt Gemüse, das meist nicht zu haben ist, nehme ich dann mindestens eine Knoblauchzehe.“
Das klingt natürlich schon alles lecker und wenn ich mal wieder eine lange Tour mache, dann gehört auch bei mir ein Kocher mit Geschirr zur Ausrüstung. Aber für die paar Tage in Patagonien werde ich vermutlich darauf verzichten. Ich brauche nicht unbedingt warmes Essen und vor Ort gibt es durchaus genug Versorgungsmöglichkeiten.
Und jetzt freue ich mich auf eure Kommentare zum Thema:
Ohne Kocher geht nicht.
Ich reise zwar nur innerhalb Europas und konnte außer an Wochenden auf Supermärkte zurückgreifen.
Aber der morgendliche Kaffee, eine Suppe am Abend oder mal Nudeln mit Sauce ja sogar ein Steak kann und muss schon mal sein.
Gekocht wird mit Spiritus und einem einfachen Kreuz.
Als Geschirr habe ich einen 1l Edelstahltopf mit Deckel, der auch als Pfanne dient. Ein Tatonkabecher ergänzt mit einem Göffel meine Kücheneinrichtung.
Sehr guter Beitrag. Tatsächlich mache ich keine Camping Radreise mehr ohne Kocher. Die Flexibilität möchte ich mir nicht nehmen lassen. 2017 war ich 7 Monate mit dem Rad unterwegs und möchte ihn nicht mehr missen.
Marianne kocht sehr gerne und sehr fein. Sie zaubert die tollsten Gerichte auf dem Coleman Benzinkocher. gekocht wird regional was wir gerade finden. Vom feinen Charolais Rind zum Braten mit Gratin oder Kartoffelstock gibt es alles.
Wir haben und gegen Gas und für Benzin entschieden, weil Benzin überall erhältlich ist.
Unsere Campingküche ist sehr umfangreich und auch Kaffee können wir machen. Ohne Kaffee geht nichts.
Auf unserer Seite haben wir einige Fotos der feinen Gerichte aufgeführt.
Meine Ausstatung ist im Laufe der Zeit immer weniger geworden, aber eines ist geblieben: mein Camping-Gazkocher. Je nachdem mit wem ich fahre haben wir sogar zwei dabei. Auf den Kocher zu verzichten…nein danke. Wenn ich aus irgendwelchen Gründen nur 5km schaffe(extremer Dauerregen bei mir) irgendwo in der Pampa. Ich war froh, daß ich zum aufwärmen ein Süppchen kochen konnte. Ich stand fast acht Stunden unter einem provisorischen Dach.
Ich habe nur noch einen Topf dabei, eine tiefe Blechschüssel, einen Blechbecher, Gabel und zwei Löffel. Wichtig für das abschmecken, ist Salz, eine Pfeffermühle(!)Olivenöl, gewisse Kräuter/Gewürze und Zucker.
Als Reserve habeich immer drei Fertiggerichte und Tassensuppen.
Hartwurst und Käse eventuell. Vieles kann ich auch frisch vor Ort kaufen.
Früher habe ich immer ein bischen Spüli und Spüllappen dabeigehabt.
ich habe nichts mehr dabei. Das wichtigstes Utensil ist das Klopapier geworden. Mit dem mache ich alles sauber. Und es geht sehr gut.
Für den kleinen Hunger habe ich immer ein paar Riegel oder sonstige Süssigkeiten an Bord.
Also auf Radreisen mit Campingplätzen nehme ich meistens nur den Wasserkocher
von der Firma TRISTAR WK-3213 mit. Der ist wunderbar leicht und den Stauraum kann man auch noch anders nutzen. Dann die 1 Liter Thermoskanne der Firma (Thermos light & compact)..zur Zeit die Beste auf dem Markt . Morgens beim waschen mache ich direkt heißes Wasser und fülle es in die Kanne. So habe ich den ganzen Tag Kaffee dabei und muss das Zeug nicht immer teuer kaufen.
Zum Kochen habe ich auch noch den Trangia und da reicht dann auch die tiefe Pfanne und der kleine Brenner
http://trangia.se/stormkok-trangiakok/minitrangia/
um sich mal was zu machen. In der Regel suchen wir am Nachmittag schon eine Gaststätte auf…Mittagmenü ist noch immer etwas günstiger. Am Abend sind wir dann manchmal so erschossen, dass wir nicht mehr kochen wollen und dann reicht dann auch mal Brot usw.
Die Jahreszeit spielt auch oft eine Rolle….
Das meiste geht natürlich nur, wenn man Campingplätze ansteuert 🙂
Wir haben den, zugegebener Maßen recht schweren, Biolite dabei. Kochen mit Holz ist echt super, denn meist findet man Brennmaterial und das sammeln hält sich auch in Grenzen, da der Biolite mit seiner Belüftung sehr schnell sehr heiß wird und effektiv ist. Eine Hand voll Stöckchen reicht um 1 Liter Wasser zu kochen. Falls es doch mal keine Bäume oder Sträucher gibt kochen wir mit Alkohol, die Katusche von Trangia passt perfekt in den Biolite rein.
Zum Frühstück und in den Pausen gibt’s natürlich Kaffee und Mittags auch mal Ramen. Abends wird dann ausführlicher gekocht. Nudeln mit allerlei Gemüse und manchmal Tomatenmark oder einer anderen Fertigsoße gemischt. Wenn wir etwas fauler sind gibt’s einfach Nudeln mit Tuhnfisch und Tomatenmark.
Wenn wir Proviant für mehrere Tage brauchen und auch vorher nicht wirklich gute Shoppingmöglichkeiten haben, gibt es meistens geflockten Buchweizen mit Kartoffelbreipulver. Beides muss nur 3 Minuten ziehen und Buchweizen ist extrem Nahhaft mit vielen Proteinen, das gibt Kraft für den nächsten Tag. Zum Frühstück gibt’s dann Haferflocken mit allen möglichen getrockneten Früchten und Körnern und wenn wir keinen Saft haben, mit Marmelade und Wasser gemischt. In besonders abgelegenen Regionen haben wir als Süßigkeit manchmal Babybrei in Pulverform dabei. Klingt vielleicht etwas komisch, ist aber auch sehr Nahrhaft und fast überall erhältlich.
Ich bin jetzt seit sechs Monaten in Afrika unterwegs und habe meinen Kocher in dieser Zeit nur sechs Mal genutzt. Zwischendurch habe ich sogar zwei Ersatzkartuschen mit mir rumgeschleppt, weil ich dachte, ich würde sie brauchen.
Aber jetzt habe ich den Kocher mitsamt Ersatzkartuschen an einen anderen Reisenden verkauft, der ihn für seinen Sohn brauchte.
Ob ich auf der nächsten Tour wieder einen mit nehme, weiß ich noch nicht. Ist halt auf der einen Seite viel Gewicht, aber andererseits ist ein Kaffee am Morgen auch ein schöner Luxus, den ich aber vor allem dann zu schätzen weiß, wenn ich länger an einem Ort bin
Ich halte es da bei Touren jedweder Größe ganz wie Nathanael – und investiere auch gern mal ein bisschen mehr Zeit für ein ordentliches Gericht. Meistens Nudeln oder Couscous, dazu Topf mit Allerlei Gemüse oder der selbstgemachten Tomatensauce. Letztere wird irgendwie nicht langweilig.
Koche immer auf Schraubkartuschen, wobei da auch noch keine Tour dabei war, auf denen die Mangelware werden könnten. Für eine geplante längere Tour tendiere zu Heikes Ansatz mit Alkohol und Hobokocher, ist aber noch nicht entschieden.
Ohne Kocher auf Tour?? NIEMALS!
Für mich gibt es nichts schöneres, als mich morgens aus dem Schlafsack zu schälen, den Kocher zu entzünden und seinem Rauschen zu lauschen bis das Wasser für den Kaffee fertig ist. 🙂
Im Grunde gehe ich wie folgt vor: 600-700ml Wasser werden aufgesetzt. Sobald es kocht wird damit 1 Tasse Kaffee (Filterkaffee durch Filterhalter ist Luxus auf den ich nicht verzichten will 😀 ) aufgegossen. In das restliche heiße Wasser wird etwas Milchpulver eingerührt und mit Haferflocken und/oder Schokomüsli sowie vorhandenes Obst ein lecker Früstücksmüsli gezaubert. Das Müsli kann direkt aus dem Topf gelöffelt werden. Das spart gleichzeitig Geschirr.
Anschließend kommt der Kocher erst wieder abends zum Einsatz. Dann bereite ich meist Nudeln oder Reis mit etwas Tomatenmark und Gemüse zu. Pesto aus dem Glas ist eine schnelle Alternative. Im Grunde versuche ich jedoch immer etwas abzuwechseln und auch immer etwas Frisches zu verwenden. Trekkingnahrung aus der Tüte verwende ich ausschließlich wenn ich zu Fuß mit dem Rucksack unterwegs bin und nicht regelmäßig Lebensmittel nachkaufen kann. Genau dann hat Trekkingessen auch seine Stärken, es ist leicht und eben super platzsparend. Die Anzahl der Gerichte ist inzwischen auch so unüberschaubar groß, dass da für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte.
Soviel von mir. Ich wünsche eine interessante und gesunde Reise in Patagonien! 🙂
Grüße aus der Pfalz
nico