Ich bin ja immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, Strom auch unterwegs erzeugen und nutzen zu können. Forumslader, E-Werk, USB-Werk oder The Plug sind die gängigen Systeme und Möglichkeiten, um seine Geräte auch in abgelegenen Gebieten wieder aufzuladen.
Und da hat es mich gefreut, als mir Davide von der Firma „Twin Heads slr“ aus Italien eine E-Mail schickte und sein mir bis dahin unbekanntes Ladegerät „Lightcharge“ vorstellte und zum Test, mit anschließendem Behalt, anbot. Der Lightcharge lässt sich an jede Art von Dynamo anschließen und produziert dann einen 5V Ladestrom auf eine USB-Schnittstelle. Soweit, so bekannt.
Der Lightcharge besteht aus einem Gehäuse mit Tastenschalter, einem USB Typ A-Port, für den Anschluss der mobilen Geräte zum Laden, einem Mini-USB Port, zum Anschluss des Dynamokabels, und einer einfachen Zugseil-Lenkerhalterung.
Der Lader wird zwischen Dynamo und Lampe installiert, nimmt also den Strom vor der Lampe auf und fungiert somit als Schaltstation. Mit dem Schalter oben wird dann zwischen „Aufladen“ und „Licht“ hin- und her geschaltet. Eine grüne Leuchtdiode zeigt die jeweilige Betriebsart an. Damit kann man bequem vom Lenker aus das Licht an- oder ausmachen und den Ladevorgang steuern.
Die Installation verläuft denkbar einfach und sollte kein Problem darstellen. Das rote Kabel ist für das stromführende Kabel von der Lampe. Das Massekabel der Lampe wird dann mit dem Massekabel des Lightcharge verdrillt und in einen Stecker geklemmt. Die Stecker kommen dann an die Nabendynamoanschlüsse.
Ich habe zum Test die Anschlüsse an den SONdeluxe Nabendynamo nicht extra mit einem Schrumpfschlauch isoliert. Natürlich sollte man das bei einer dauerhaften Installation machen. Schrumpfschläuche kann man sich als Meter-Ware in jedem Elektrofachgeschäft kaufen. Alternativ hilft Ducktape.
Der Lightcharge trägt seinen Namen nicht umsonst, denn mit nur 23 Gramm fällt er kaum ins Gewicht und lässt andere Lader hinter sich. Auch nimmt er nicht viel Platz am Lenker weg und lässt sich durch die Zugkabel-Befestigung auch an anderen Stellen am Rad befestigen.
Für diesen Test habe ich mir extra eine Halterung für mein Samsung Galaxy Note 4 gekauft. Und nach der Installation ging es auf eine kleine Testfahrt. Bereits vom ersten Antritt an lädt der Lightcharge das Smartphone auf – ohne Pufferakku dazwischen. Das kann bei anderen Geräten anders sein, aber das Note 4 erträgt eventuelle Schwankungen ohne zu mucken.
Laut Hersteller liegt ab einer Geschwindigkeit von 13 km/h genug Ladestrom am USB an. Und das kann ich bestätigen. Das Smartphone wird gut geladen. Wie lange ich jetzt radeln müsste, um einmal komplett oder 50% aufzuladen, muss ich noch mal ausprobieren.
Ich habe aber auf einer australischen Seite gelesen, dass ein Radler um die 2,5 Stunden brauchte, um sein zu einem Drittel entladenes Garmin Navigerät durch den Lightcharge wieder voll zu laden:
I did a rough test where I allowed the Garmin to discharge about one third (the only gauge of this is a picture on the screen so it’s hard to be precise). With the LightCharge connected and headlights off I rode around and after about 2.5 hours gentle riding the Garmin was almost fully charged.
Nach dem Smartphone habe ich mit dem Smart Power Pack II einen Akku an den Lader gehängt. Auch hier tritt der Ladevorgang sofort ein und hält sich kontinuierlich.
Die Beladung erfolgt erfreulich schnell und konstant. Auch hier müsste ich mal einen ganzen Tag mit dem Lightcharge rumfahren, um zu schauen, wie lange die komplette Beladung dauert.
Skeptisch bin noch, ob der USB-Stecker ausreichend gegen Nässe und Staub geschützt ist. Eine Schutzkappe gibt es für den Haupt-USB-Port, die auch ganz solide aussieht.
In Fahrtrichtung (zumindest bei mir) ist aber der Mini-USB Stecker und diese Verbindung recht ungeschützt. Aber auch der The Plug III hat nicht unbedingt einen gut geschützten USB-Port und eine Steckverbindung ist dann immer auch ungeschützt. In beiden Fällen bin ich am überlegen, mir aus einem alten Fahrradschlauch eine zusätzliche Nässesperre für die Lader zu basteln.
Fazit
Zusammenfassend bin ich begeistert von der Einfachheit des Lightcharge, der schnellen Montage und der im ersten Test zuverlässigen Stromlieferung. Für um die 50 Euro bekommt man da also ein einfaches, schnell zu installierendes und sehr leichtes Kraftwerk für das Fahrrad, welches zudem auch noch an Rolldynamos funktioniert. Für Leichtgewichtsfans eine gute Wahl.
Wie er sich bei Wind und Wetter macht, muss man sehen. Aber hätte ich den Lightcharge eher gekannt, wäre er nun am Lenker meines neuen Reiserades und nicht der fast drein mal so teure The Plug III (hätte hätte Fahrradkette). An diesem Rad habe ich ja eine steckerlose Nabendynamoverbindung und bin grad einfach zu faul, das Konstrukt jetzt noch mal neu zu bauen. Nun fährt er am zweiten Reiserad mit und lässt sich durch die simple Installation und Bedienbarkeit auch prima an Freunde ausborgen.
Die Lightcharge Facts&Figures im Überblick:
Größe: 45 x 45 x 35mm
Leistung: 5V / 250 mAh
Untere Ladegeschwindigkeit: 13 km/h
Gewicht: 23 Gramm
Preis: ca 50 Euro
Den Lightcharge gibt es online HIER oder HIER zu kaufen.
Und wer sich für einen direkten Leistungsvergleich interessiert: hier gibt es ein echtes Nerd-Video, in dem The Plug III gegen den Lightcharge antritt.
Hinweis
Alle Tests, die ich hier auf BiketourGlobal vorstelle, werden von mir subjektiv durchgeführt. Ich teste viele Produkte, die ich mir selber gekauft habe. Wenn mir Produkte für einen Test gestellt wurden, so mache ich dies im Text für den Leser klar und deutlich. Vor allem aber teste ich nur Produkte, die mich persönlich interessieren. Meine Bewertungen und Einschätzungen erfolgen unabhängig von einer Produktstellung. Ich stelle sowohl positive, als auch negative Eigenschaften dar. Dabei steht meine persönliche Meinung im Vordergrund, meine Begeisterung für das Produkt und meine Einschätzung, inwieweit dieses Produkt für einen Tour-Alltag tauglich ist.
Hinweis 2: Nach Veröffentlichung des Testberichtes, hat sich Twin Heads entschlossen, mit den getesteten LightCharge für die eigene Nutzung zu überlassen. Darüber freue ich mich natürlich. Auswirkungen auf diesen Test hat und hatte es aber nicht.
Das Video ist dann wieder ernüchternd. »Wer braucht eine Bremse wenn er Lightcharge hat« und »Plug kostet dreimal soviel, funktioniert aber« Nerd-mäßig durchgemessen.
Nerds halt! 😉
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Interessant wäre noch, ob die Leistung des Twinheads ausreicht, um die Ladung eines im Betriebt befindlichen Navi’s stabil zu halten, während GPS -Navigation läuft.
Hallo Felix,
kommt auf das Navi an. Ich muss es mal mit meinem Teasi Pro testen. Beim smartphone mit laufendem GPS und Navi gibt es jedenfalls keine Probleme. Der Lightcharge ist aber natürlich keine Wollmilchsau. Aber ich schau mal bei Gelegenheit, was der Teasi so sagt.
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