Ein Spaziergang durch Quito
7 Tonnen, oder 214 Millionen Euro nach heutigem Wert – so viel Gold soll alleine in der Kirche „La Compania de Jesus“ im Herzen Quitos verbaut sein. Damit zählt sie zu den prachtvollsten in Südamerika und natürlich den schönsten hier in der Hauptstadt Ecuadors. Und an Kirchen mangelt es nicht in dieser Stadt: über 100 sollen es sein und hinzu kommen noch unzählige Klöster. Doch mit ihrem Gold und meisterhaft gearbeiteten Skulpturen ist die „La Compania de Jesus“ wirklich besonders.
Im Innern herrscht Fotografieverbot, welches auch durch ständig mahnendes Aufsichtspersonal überwacht wird. Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch, denn man verliert sich in dieser unglaublichen Pracht der mit Gold ausgeschlagenen Wände und der fein gearbeiteten Decke. Von Jesuiten erbaut, ist hier das Gold der Inkas verbaut worden. Nach dem Baubeginn 1605 hat ihre Fertigstellung 160 Jahre gedauert, was angesichts der handwerklichen Meisterleistungen kein Wunder ist.
Eigentlich bin ich kein Städte-Typ. Ich vermeide Städte auf meinen Reisen, soweit es geht, aber wenn es sich wie bei Quito um ein Weltkulturerbe handelt und der Stadt zudem der Ruf vorauseilt, eine der schönsten Altstädte des Kontinents zu beherbergen, dann bin ich natürlich dabei.
Quito ist eine ziemlich lustige Stadt. Sie schlängelt sich wie ein Wurm durch ein Andenhochtal auf 2.800 Metern Höhe. Das macht sie übrigens zur höchsten Hauptstadt der Welt. 60 Kilometer lang, aber nur 6 Kilometer breit, kriecht sie mit zunehmender Bevölkerung die Berge immer weiter rauf und erobert ein Tal nach dem anderen.
Einen guten Blick über die Stadt hat man vom 3.035 Meter hohen Panecillo, dem Hausberg Quitos. Panecillo heißt Brötchen und auf ihm steht die einzige geflügelte Jungfrau Maria der Welt.
Sie ist das 45 Meter hohe Abbild einer Marienstatue aus der Kirche San Francisco in Quito. Es ist schon beeindruckend, aus der Stadt hinauf zur Maria zu schauen, die wie eine Wächterin über allem steht.
Zu ihren Füßen liegt die Altstadt Quitos, die von den Inkas verbrannt wurde, bevor die Spanier sie besetzen konnten. Auf den Ruinen entstand dann Mitte des 16. Jahrhunderts das neue, spanische Quito, geprägt von Kirchen, Bürgerhäusern im Kolonialstil und vielen großen Plätzen. Im Zentrum steht die Kirche Santo Domingo, auf deren Vorplatz regelmäßig ein Markt stattfindet.
Dieser ist eine Mischung aus kleinem Grenzverkehr, Touristennippes und Informationsveranstaltung. An der einen Ecke gab es Gebäck und fette Maden für eine bessere Haut und überhaupt. Dazu noch ein paar Coca-Bonbons für den leichten Rausch beim Lutschen.
[tube]http://www.youtube.com/watch?v=PtTN4bl_1eo[/tube]An der anderen Ecke ging es an die Substanz: ein Mann erklärte anhand zweier Skelette, welch wunderbare Wirkung seine Medizin auf den menschlichen Körper hat.
Lässt man sich treiben, die Basilika Quitos mit ihren zwei Türmen als Leitstern, dann kommt man wenig später zur San Francisco Kirche, der ältesten Kirche Quitos.
Zusammen mit dem Kloster nebenan steht hier der größte religiöse Komplex Südamerikas.
Drinnen ist die Kirche zwar nicht so spektakulär wie die „Gold-Kirche“, aber dafür sorgen auf dem Plaza davor unzählige Tauben für ein ordentliches Schauspiel.
Wenige Meter weiter befindet sich der weltliche Präsidentenpalast, direkt am Plaza Grande bzw. dem Unabhängigkeitsplatz gelegen.
Er hat den Charme eines mediterranen Parks und die Menschen nutzen die vielen Bänke und das freie Wlan, um hier zu pausieren, zu klönen oder einfach nur den anderen Menschen zuzuschauen.
Hinweis:
Meine Reise nach Ecuador erfolgt auf Einladung des Tourismusministeriums Ecuador und des Touranbieters Gulliver Expeditions.