Outdoor Research Helium Bivy im Praxistest: Was taugt der ultraleichte Biwaksack?

Outdoor Research Helium Bivy im Praxistest: Was taugt der ultraleichte Biwaksack? // Outdoor Research Helium Bivy in practice: How good is the ultra-light bivy sack?

Beschäftigt man sich mit dem Bikepacking, dann kommt man irgendwann natürlich auch auf das Thema Übernachten oder Campieren. Und dann ist es nicht mehr weit und man steht vor der Entscheidung zwischen Zelt oder Biwaksack (oder Tarp oder Hängematte, aber das lassen wir mal außen vor).

Ich bin eigentlich ein klassischer “Zelter” und werde es auch bleiben – soviel schon mal vorweg. Aber es gab zwei Gründe, warum ich mir Biwaksäcke als Alternative oder Ergänzung meines Set-up näher angeschaut habe:

  • Zum einen ist es in Deutschland wesentlich einfacher, unterwegs wild zu lagern, als mit einem Zelt zu campieren. Das ist bis auf wenige Ausnahmen verboten, aber mit einem Biwaksack bekommt man hier eher keine Probleme. Daher habe ich schon länger über diese Alternative nachgedacht.
  • Zum anderen bin ich durch meine Teilnahme an Bikepacking Races über die Notwendigkeit der Gepäckminimalisierung auf Biwaksäcke gekommen. So bin ich das Atlas Mountain Race nur mit Biwaksack gefahren.

18 ZELTE FÜR RADREISE UND BIKEPACKING

In Vorbereitung meiner diesjährigen Touren, dem Mainfranken Graveller und dem Bohemian Border Bash Race, stehe ich nun ebenfalls vor der Entscheidung zwischen Zelt oder Biwaksack.

Biwaksäcke sind:

  • leichter
  • kompakter
  • schneller und einfacher aus- und eingepackt

Allerdings haben sie auch Nachteile:

  • Sie bieten nicht wirklich Schutz vor schlechtem Wetter
  • Sind nicht wirklich bequem
  • Bieten weniger Platz und Entfaltungsraum
  • Bilden sehr oft Kondens

Aus meiner Sicht eignen sie sich daher eher für das ultra-leichte Bikepacking-Touren, wo man entweder in Schutzhütten unterkommen kann, oder aufgrund des eher trockenen Wetters nur einen leichten Schutz und zusätzliche Isolierung benötigt.

Biwak in Marokko

Theorie ist das eine, Praxis das andere. Ich habe mir zuerst den Alpkit Hunka Biwaksack gekauft und mit ihm in Marokko ganz gute Erfahrungen gemacht. Er ist nicht der leichteste Biwaksack, hat aber in Marokko bei trockenem Wetter und Temperaturen um die 0 Grad kaum bis gar kein Kondens gebildet. In den normalen Hunka passt bei mir keine Isomatte mit in den Sack, weshalb ich mir den Hunka XL holte, der groß genug ist, um neben Schlafsack auch die Isomatte mit aufzunehmen.

Ich komme soweit eigentlich gut mit Biwaksäcken klar, aber einmal hatte ich im Sommer massive Probleme mit Mücken. Da half kein Spray und auch nicht, dass ich die Schlafsackkapuze so sehr zugemacht hatte, dass nur noch die Nase herausschaute. Das war einfach zu warm und unkomfortabel.

Daher habe ich nach einer Lösung gesucht, die so praktisch wie ein Biwaksack ist und dennoch bei Bedarf den Kopfbereich gegen leichten Regen und vor allem Mücken schützt.

Quelle: outdoorresearch.com

Und diese Lösung habe ich im Outdoor Research Helium Bivy gefunden. Er ist 208cm lang, hat eine Fußbreite von ca. 48cm und eine Schulterbreite von 66cm. Der Boden des Helium ist aus Nylon gefertigt, das Obermaterial aus wasserdichtem Pertex Material. Die Nähte sind versiegelt und der Boden laut Hersteller TPU-laminiert. Dadurch ist er wasserdicht, was ich bestätigen kann. Ab und zu habe ich aber noch eine ultraleichte Tyvek-Folie mit dabei, die ich unter den Biwaksack lege. Nötig wäre das aber nicht, da der Boden recht stabil ist und spitze Gegenstände ganz gut abwehrt.

Das Besondere am Helium ist aber der Kopfbereich, der mit einer Stange aufgestellt wird und so Raum schafft für ein Mückennetz und mehr Platz im Kopfbereich, wie in einem sehr kleinen Zelt. Ich habe meist auch eine kleine Schnur dabei, denn es gibt eine kleine Schlaufe an der Stangenführung, mit der ich die Stangenkonstruktion an einem Ast oder ähnlichem fixieren kann. Das ist aber nicht unbedingt nötig, denn die Stange steht von alleine, vor allem, wenn man drinnen liegt.

Am Fußende ist zudem an einer Seite eine weitere Schlaufe, durch die man einen Hering stecken kann, um den Sack am Boden zu fixieren. Das kann beim Ein- und Ausstieg etwas helfen, ist aber eigentlich nicht nötig.

Biwaksäcke sind alles andere als bequem. Sie sind in erster Linie praktische Notlösungen. So ist auch der Ein- oder Ausstieg immer ein kleiner Akt. Einmal drin, passen aber in den Raum am Kopf gut die nötigen Wertgegenstände und ein paar Klamotten. Ich habe mir dann oft auch meine Sachen in einem Packsack als Kissen im Kopfbereich platziert, meine Radhose, Trikot und Jacke meist rechts und links neben den Schlafsack gelegt.

Im Helium

Nun kann man entweder das Mückennetz aufziehen, oder verschließt den Biwaksack im Kopfbereich komplett – zum Beispiel wenn es regnet. Allerdings sollte man beachten, dass der Biwaksack sehr dicht schließt, weshalb man immer einen kleinen Spalt offen lassen sollte, um nicht durch Sauerstoffmangel Probleme zu bekommen.

In den Helium passen die Isomatte und der Schlafsack gut rein, die Hülle des Biwaksacks liegt aber natürlich an. Das heißt, die feuchte und warme Luft aus dem Schlafsack trifft direkt auf die Biwaksackhülle. Und auch wenn Outdoor Research von einer atmungsaktiven Hülle spricht, so endet das in der Praxis oft mit einem feuchten oder nassen Schlafsack. Hinzu kommt, dass wenn der Helium dicht geschlossen ist, die Atemluft nicht mehr problemlos abziehen kann, was wiederum in massivem Kondens endet.

Feuchtigkeit tritt zwar auch im Zelt auf, ist dort aber meist wegen einer doppelwandigen Bauweise und dem größeren Platzangebot und der besseren Belüftung eher ein geringeres Problem.

Im Sommer habe ich nicht oft Probleme mit Kondenswasser im Helium, auch weil da eigentlich ein Biwaksack nicht nötig ist. Da reicht es sich einfach so auf die Matte zu legen. Ich war im Winter im Helium unterwegs, bei 5 Grad, Sturm und Regen. Da bin ich nachts wach geworden, da es “reingeregnet” hatte. Ich hatte nur das Mückennetz aufgezogen und schloss dann entsprechend des Sack auch im Kopfbereich. Das wiederum hatte Kondens durch Atemluft zur Folge, zudem herrschte auch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das Ergebnis war, dass ich mich dann nur mit dem nassen Schlafsack auf einen nahegelegenen überdachten Rastplatz-Tisch gelegt habe, was angenehmer war und der Schlafsack durch den Wind auch trocknete.

Es hat dann auch lange gedauert, bis der Helium innen getrocknet war. Das muss man dann mit beachten, denn das Kondenswasser steht im Inneren und läuft nicht ab. Deshalb muss der Sack gewendet werden, um richtig zu trocknen.

Ihr merkt also, so richtig ist das alles nix. Und wenn man sich den Preis von ca. 230 Euro anschaut, dann fragt man sich schon. Aber wie ihr wisst, habe ich lieber Ahnung, als nur eine Meinung, weshalb ich mir den Biwaksack mal gekauft habe.

Seine Mückenschutzfunktion erfüllt er, aber die Nachteile des Kondenswassers und der doch recht einschränkenden Praktikabilität beim Schlafen, muss man einkalkulieren.

Max Riese ist mit dem OR Helium das Silk Road Mountain Race gefahren. Dafür hat er meinen Respekt. Er schrieb mir auf Instagram aber auch, dass er den Helium schon mag und das Mückennetz schätzt. Aber auch er hatte mit viel Kondens zu kämpfen und ist weiterhin auf der Suche nach der ultimativen Lösung.

Was für den Biwaksack spricht sind das niedrige Gewicht von nur 503g und das geringe Packmaß (ca. 30 x 10 x 8 cm). Damit passt der Helium zum Beispiel in das obere Fach meiner Rahmentasche.

Ich bin aber irgendwie dann doch eher Fraktion Zelt. Da gibt es mittlerweile auch 1-Personen Zelte, die vom Gewicht nicht mehr wirklich den Unterschied zum Helium machen. Zum Beispiel das Nordisk Lofoten 1 mit um die 500g oder das MSR Carbon Reflex 1 mit 790g und einem weitaus besseren Raumangebot, als ein Biwaksack. Nils Thomsen hat das und war beim Bohemian Border Bash Race sehr davon angetan. In Marokko beim diesjährigen Atlas Mountain Race hatte er den OR Helium dabei und ebenfalls Kondens-Erfahrungen gemacht.

Ich habe das Big Agnes Copper Spur HV UL1 Bikepack, das ca. 1.200g wiegt. Ich habe den schweren Packsack des Zeltes weggelassen und komme so auf ca. 1.100g. Das wäre eine Differenz zum Helium von ca. 600g. Aber dafür habe ich eine Behausung, in der ich bequem auch bei schlechtem Wetter sitzen kann, mich umziehen und mein Zeug packen kann, bevor es raus in den Regen oder Schnee geht. Vom Packmaß nimmt es natürlich etwas mehr Platz ein, aber der Zugewinn an Komfort ist mir das Mehrgewicht wert.

Aber dennoch weiß ich, dass ich beim Packen für das Race wieder vor der Entscheidung stehe, ob Biwaksack oder Zelt. Und ich dann – je nach Wettervorhersage – mich dann vielleicht doch für den Biwaksack entscheide. Oder nicht?

Wie ist es bei dir? Team Biwak oder Team Zelt oder Team Tarp oder Team Hängematte oder Team ohne alles?

Oder ohne alles…

 

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14 Comments

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  1. says: Carlos Clarke

    Lieber Freund, sehr interessant, Zelt oder, Biwak? Nach langer Suche ich habe mich entschieden für den Gossamer von Jack Wolfskin: gebraucht von eBay für 49,99 (50) Euro und wiegt 1700 Kg. Nicht sehr leicht aber auch nicht schlecht. Meine Hillebergs wiegen viel mehr und ich habe den JW im Sturm, Schnee und Regen sehr, sehr stabil gefunden ! Kaum Kondens. Ich habe es etwas verbesser in dem ich habe die Zeltheringe getauscht und komplet nochmal mit Silikone gesprüht.

    Grüße,

    Carlos.

  2. says: Stefan

    Ein superBericht, hat mir gut gefallen.
    Ich denke jeder System, egal ob Sack oder Zelt hat seine Daseinsberechtigung.
    Ich schau mir den Helium auch mal an…. Ich habe auf Tour mit dem Rucksack immer ein Zelt dabei…. Allerdings nie benutzt… wenn habe immer in Schutzhütte geschlafen.
    Um das Gewicht zu drücken, wäre in dem Fall der der Helium ein Schöne Alternative.

  3. Hallo,

    vielen lieben Dank fürs teilen deiner Erfahrungen.
    Ich bin nach wie vor unentschlossen ob ich mir einen Bivy Sack hole.
    Den das leichte Camp Minima 1 mit 1.200g ist aktuell ein guter Kompromiss.

    Grüße Markus

  4. says: Richard

    Hi Martin,
    ich habe auch lange gesucht und bin mittlerweile mit dem Tarptent Protrail (oder Tarptents im Allgemeinen?) ziemlich zufrieden.
    Es bildet leider auch immer wieder mal etwas Kondensation (je nach Graslänge und Feuchtigkeit in den Übergangszeiten), hat eine Wanne & Moskitonetz, man kann es mit 2 Stangen (extra dazuzubestellen) super fix aufbauen und man kann auch noch grade so drin sitzen. Windstabil ist es auch (flattert dann halt nur etwas (Thema Geräusche etc.)). Bin ziemlich angetan & zufrieden!
    Habs damals aus USA schicken lassen. Kosten + Zoll war günstiger als erwartet (im Vergleich zu den dt. Händlern sowieso…)
    Viele Grüße Richard

  5. says: michi

    lieber martin

    ich bin seit jahren overnightermässig mit verschiedenen setup unterwegs und nutze den biwaksack aus den von dir genannten vorteilen. seit 3 jahren nun exped ventair pu. mitlerweile wünsche ich mir ein echtes gestänge im kopfbereich.
    gamechanger war für mich die isomatte nicht im sack zu haben was mehr platz und mehr luftzirkulation ermöglicht. weiter liege ich möglichst so, dass ich direkt durch die öffnung nach draussen atme was sehr viel ausmachh im punkt kondens. wäre ein relativ flach aufgebautes tarptent eine kompromisslösung? diese bivy serie welche zwar teuer aber wohl recht hochwertig sein soll sieht spannend aus leider wenig testberichte etc findbar: https://www.bach-equipment.com/ch/de/product/bach-heads-up-bivi-pro?article=2968064436193
    vieleicht geben sie dir mal was für ein test.

    1. says: Jane

      Gamechanger war für mich das Ray Jardine Tarp. Sehr nices Setup, so true. Digga, geht so ab, wenn Du nur 400 Gramm am Start hast.

      Smarte Dudes changen das Game mit Catenary Cut Tarps. Die Batwings von Ray Jardine zum Einklippen sind auch einfach Monsta, Junge.

      Kommt nachts die Böe, kannst Du entspannt am Cold Brew sippen.

      Insgesamt ist der Jardine Stuff mein Fave.

      Be real, ride hard, keep on

  6. says: Andre Scholz

    Moin Martin,

    auf meinen bisherigen Touren war ich immer froh, ein Zelt dabei gehabt zu haben. Ich nutze das Six Moon Designs Lunar Solo, was mit unter 800g ein guter Kompromiss aus Packmaß, Gewicht und Komfort ist. Mit dem Kondenswasser muss ich da leben. Als neugieriger Spielmensch mit zu viel Winterlangeweile schiele ich jedoch auch immer nach interessanten Alternativen. Danke für den interessanten Artikel. Vielleicht sehen wir uns ja im September auf dem Bohemian Border Bash Race. Würde mich freuen 🙂

    Schicke Grüße aus Berlin,

    André

  7. says: Alex

    Hallo Martin,

    hab‘ Dank für das Teilen der Erfahrung.

    Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen, wie man die Mückenplage sonst noch überleben kann, ohne voll-chemischen Einsatz. Es müsste eine Art Minikonstruktion als Mückennetz geben, welches den Kopf während der Nacht vor den Plagegeistern schützt. Hast Du da schon mal recherchiert bzw. alternative, praktikable Ideen?

    Herzliche Grüße aus Nord-Ost-Brandenburg,

    Alex

  8. says: Rudi

    Hallo Martin!
    Ich war – bis jetzt – Team “ohne alles” und habe, wenn möglich in Schutzhütten / Unterständen geschlafen.
    Aber oft sind die Unterstände seitlich offen oder das Dach ist nicht (mehr) dicht – bei Wind und/oder Regen nicht so prickelnd. Also blieben immer nur – wenn erreichbar – Pensionen / Hotels oder halt einfach in die Wiese legen mit Iso-Matte und Schlafsack…
    Aber jetzt – mit 66 – habe ich mir ein “Gossamer Gear The One” geleistet und werde ab heuer “Team Zelt” sein.
    Erfahrungsberichte gibt es dann im Sommer – ich plane (unter anderem) eine ungefähr 3-wöchige Polen-Tour – auf meiner Seite!
    Gruss Rudi

  9. Hallo Martin,
    warum der Helium und nicht der Interstellar Ascentshell oder der Stargazer Ascentshell? Sind auch beide von Outdoor Research und anstelle des Perspex verwenden diese das sogenannte “Ascentshell” Material (was auch immer sich darunter verbirgt).

    Ich hatte mich vor drei Jahren bewusst gegen das Helium Bivy entschieden, weil da Berichte zum “Wet out” und die auch von dir beschriebene Kondensationsneigung doch sehr häufig waren.

    Im Gegensatz dazu bekamen die zwei damals neuen Biwaksäcke sehr gute Noten in diesem Feld ausgestellt (Hatte ich damals auch bei mir hier geschrieben: https://torstenfrank.wordpress.com/2019/11/01/zelt-tarp-oder-bivy-shelter-fur-das-atlas-mountain-race/)

    Und ich bin auch nicht enttäuscht worden. Nun habe ich noch nicht bei nassen 5 Grad in Deutschland aber bei trockenen noch kälteren Nächten in Marokko und auch in feuchten Sommernächten in Deutschland damit übernachtet. Absolut keine Probleme mit Kondensation. Von daher passt die Produktbeschreibung.

    Für den Sommer und für Events, wo du entweder von trockenen Nächten oder wenigstens von Regensicherem Liegen ausgehen kannst, empfehle ich gerne das Cuben Bivy von BorahGear. Super geringes Packmaß, wiegt “nix” und schützt dich trotzdem vor Mücken und Co. Das ist mein Bivy für so Sachen wie Transcontinental und Co.

  10. says: Stefan Bracht

    Hallo Martin,
    bin definitiv Fraktion Zelt und hab von Vaude mit dem Power Lizard SUL 1-2P Zelt die allerbesten Erfahrungen gemacht. Kleines Packmaß bei gerade mal 1.160g. Einziger Nachteil: es muss im Boden verankert werden um aufgebaut stehen zu bleiben. Je nach Untergrund nicht immer möglich.
    Mit Biwaksack konnte ich mich einfach noch nicht anfreunden und die 4-500g Gewichtseinsparung machen aus meiner Sicht die Nachteile nicht wett.
    Gruß Stefan

  11. says: Rainer

    Hallo Martin,
    ohne Innenzelt lässt sich Kondenswasser kaum vermeiden. Ich habe ein leichtes Zelt ohne Innenzelt und dort ebenfalls Kondensprobleme. Ich habe auch ein Bivy von Mountain Lauel Design, das Event Soul Bivy, etwas atmungsaktiv, mit Moskitonetz, wasserdicht, etwas größer als für meine Größe auch noch ginge. Bei leichtem Regen dicht, richtig heftigen Regen war es bisher nicht ausgesetzt, Glück gehabt bisher. Im Winter noch nicht getestet, da dürfte das Problem Kondenswasser schon auftreten. Ich nutze es sehr gerne, lieber als das Zelt. Leicht, einfach und schnell aufzubauen, geringes Packmaß und trotzdem groß genug.

  12. says: Alexander

    Hallo Martin,

    ein hochinteressanter Artikel. Ich gehöre klar zum Team Zelt, aber in puristischer Form. Ich nutze mittlerweile das 3F UL Gear Lanshan 1 Pro. Eine Kopie des Six Moon Designs Lunar Solo. Bei diesem Zelt läßt sich für mich gewichtstechnisch nichts mehr sparen.

    Alles was Du ansprichst, basiert auf unserer gemeinsamen Erfahrung. Umziehen ohne Krampf und Kampf, kaum Kondenswasser, aufrechtes Sitzen bei Regen, usw.

    Ein minimalistisches Zelt möchte ich niemals missen.

    Der Biwaksack hat aber einen besonderen Vorteil: Auf Geräusche kannst Du reagieren und Dir einen Blick in die Dunkelheit verschaffen. Das beruhigt.

    Leider kann ich mich mit meinen 41 Jahren einfach nicht mehr in den Wald legen. Eine nächtliche Polizeistreife, ein Wildschwein, aggressive Rechtsradikale, ein gruseliger Wanderer, der nachts 4 Uhr (!!!) nach einem Bier fragt, es wortlos trinkt und dann im Wald verschwindet….

    Das hat meiner Psyche einen Streich gespielt und ist nicht zu besänftigen. Ich kann traurigerweise nur noch auf Campingplätzen übernachten und plane danach meine Tagesetappen. Hier ist mir das Umfeld vertraut.

    Das ist der traurige Grund, warum ich mir die Grenzsteintrophy und das Silk Road Mountain Race noch immer nicht vorgenommen habe. Hier muss ich mich der Soloübernachtung im Wald stellen, was Panik bringt.

    Ansonsten: Solo tagsüber, Krankheiten, Einsamkeit, schweißtreibende Etappen, Nahrungssuche, harter Boden zum Schlafen… Alles kein Problem.

    Doch die nächtliche Soloübernachtung im Wald ist nicht zu bewältigen.

  13. says: Tobias

    Danke für den ausführlichen Test. Das Bivy stand bei mir auch noch auf der Liste.

    Ich habe das Alpkit Elan was aus meiner Sicht die Budget Variante des ORs ist. Hat ähnliche Funktionen und habe auch Ähnliche Erfahrung mit dem Kondenswasser gemacht. Solange es trocken und wenig Luftfeuchtigkeit herrscht bleibt ist alles gut.

    Bin aber nach einem Jahr Elan auch eher Team Zelt.