Bikepacking-Rucksack neu gedacht: Der Ortlieb Atrack BP im Test

Der Ortlieb Atrack BP Rucksack im Test

Hinweis

Das ist Werbung, da mir auf meine Anfrage hin der Rucksack von Ortlieb für einen Langzeittest zur Verfügung gestellt wurde.

Wer den Ortlieb Atrack BP zum ersten Mal sieht, wird überrascht sein, denn hier werden Gewohnheiten über Bord geworfen und der Rucksack neu gedacht: Der Reißverschluss befindet sich auf der Rückseite und der Atrack wird wie eine Reisetasche geöffnet.

Der Grundgedanke dahinter ist es, ein Tragesystem zu bieten, welches die Vorteile eines wasserdichten Rucksacks zum Radfahren bietet und dies gleichzeitig mit der Übersichtlichkeit und Zugänglichkeit zum Gepäck einer Reisetasche verbindet.

In jedem Fall ein interessantes Konzept, welches das Rucksacktragen gerade auf einer Bikepacking-Tour durchaus wieder attraktiv machen kann. Warum? Ortlieb hat den Atrack BP (das BP steht für Bikepacking) speziell auf die Anforderungen bei der Tour mit dem Rad angepasst.

Im Detail heißt das: Die sonst bei Rucksäcken normale breite Hüftflosse wurde weggelassen und dafür ein schmaler Hüftgurt eingesetzt. Zudem ist die BP Version schmal aufgebaut und ragt somit nicht seitlich über den Rücken hinaus, was beim Radeln durch das Unterholz oder auf schmalen Trails durchaus von Vorteil ist. Weiterhin kann auf der Vorderseite des Rucksacks ein Helm befestigt werden und mit etwas Zubehör auch noch eine Trinkblase integriert und weiteres Zubehör angebracht werden.

Der sehr solide TiZip-Reißverschluss ist dem ein oder anderen bereits von den neuen Bikepacking Taschen Ortliebs bekannt. Wasserdicht verschließt er den 25 Liter fassenden Stauraum. Geöffnet klappt man den Atrack BP einfach wie eine Reisetasche (Dufflebag) auf.

Rucksack und Reisetasche in einem

Im Inneren gibt es auf jeder Seite zwei Reißverschlusstaschen unterschiedlicher Größe. Hier kann man prima Kleinkram verstauen oder Dinge, an die man einfach rankommen möchte. Im Hauptfach gibt es einen zusätzlichen Gurt, mit dem man noch Sachen fixieren kann.

Ich habe den Atrack BP gerade vor allem beim Bike2Work im Einsatz und transportiere hier meinen Laptop, den ich mittels Gurtes noch vor dem Verrutschen sichere. Kabel, Klamotten, Geldbörse und Werkzeug sind sicher und leicht zugänglich in den Seitentaschen verstaut. Zudem gibt es außen an beiden Seiten des Rucksacks noch Netztaschen, die weitere Ausrüstung aufnehmen können.

Zwei Netzaußentaschen bieten zusätzlichen Stauraum

Anfangs war ich skeptisch, denn der Rucksack ist recht steif und mit 1,3kg auch nicht gerade leicht. Grund dafür ist neben dem wasserdichten Material die robuste Konstruktion am Rücken, die ein stufenloses Verstellen der Gurte ermöglicht und sich damit an so gut wie alle Rückenlagen anpassen lässt. Man versteht auch recht schnell die Funktionsweise der Abspannung: Die Spanngurte laufen an der Vorderseite entlang und ermöglichen es schnell und einfach den Rucksack je nach Packzustand abzuspannen.

Der Atrack BP lässt sich einfach an verschiedene Rücken-Positionen anpassen

Sofort fallen einem auch die vier Mesch-Polster auf. Setzt man den Rucksack auf, so erschließt sich sofort der Sinn dieser Polster: Sie halten den Atrack BP sehr angenehm vom Rücken weg und ermöglichen so eine Luftzirkulation, selbst bei voller Beladung. Und sie sorgen für ein angenehmes Tragegefühl und sind gleichzeitig gute Indikatoren für die richtige Einstellung und Rückenlage des Atrack BP. Am besten findet ihr die richtige Einstellung und Position, wenn ihr euch samt Rucksack mit etwas Last aufs Rad setzt und dann erst den Atrack BP einstellt.

Die Mesh-Polster sorgen für Luftzirkulation und angenehme Rückenauflage

Die Trageriemen sind ebenfalls mit dem Meschgewebe versehen und leicht gepolstert. Das sorgt für einen angenehmen Sitz an den Schultern und schneidet auch bei längeren Fahrten nicht so ein. Der Hüftgurt und der Brustgurt sorgen für einen sicheren und guten Sitz des Atrack auch bei Bewegung.

Ein nicht unwesentlicher Punkt, der aus meiner Sicht auch für die Atrack Konstruktion spricht, ist, dass ich beim Bikepacking oft ohne Schutzbleche unterwegs bin. Dadurch wird Dreck auf den Rücken gewirbelt und in diesem Fall auf den Rucksack. Das macht aber gar nichts, denn der Reißverschluss und damit der Zugang zum Inneren ist an meinem Rücken und dadurch immer frei von Dreck.

Kann auch Dreck gut ab

Sprechen wir noch kurz über das Material des Atrack BP: Ortlieb hat den Rucksack optisch mit dem typischen Anthrazit/Orange an die Bikepacking Linie angepasst. Das Material ist natürlich wasserdicht, eignet sich laut Ortlieb auch zum Bikeraftig und ist IP67 geschützt (staubdicht und gegen kurzzeitiges Untertauchen in bis zu 1 Meter Tiefe für maximal 30 Minuten geschützt). Das Material ist PS21R, ein PU-beschichtetes Nylongewebe – natürlich PVC frei.

 

Fazit

Wer nach einem Rucksack sucht, der mehr kann und sich zudem speziell an die Anforderungen von Bikepackern richtet, der sollte sich den Ortlieb Atrack BP näher anschauen. Das Konzept von Rucksack und Reisetasche in einem ist durchaus attraktiv und macht das Gepäck besser zugänglich und sortierter, als es sonst bei klassischen Toploader-Rucksäcken möglich ist.

Mit dem Atrack BP auf kleine Tour

Die schmale Passform, die wasserdichte IP67 Zertifizierung und die Möglichkeit, durch weiteres Zubehör wie Helmhalter, Trinkblase sowie Halter für Treckingstöcke, Stativ, Skateboard, Snowboard, Schneeschuhe und Skier den Atrack BP den individuellen Bedürfnissen anzupassen, sind weitere Pluspunkte für diesen Outdoor-Rucksack.

Der Atrack BP mit Helmhalter // @www.ortlieb.com

180 Euro sind natürlich eine Stange Geld, aber dafür bekommt man auch ziemlich viel Rucksack. Das Gewicht des Atrack BP liegt bei 1,3 kg, das Volumen bei 25 Liter. Der Platz reicht für die normale Bikepacking-Ausrüstung, mit der ein Overnighter locker drin ist.

Wenn ihr könnt, dann schaut euch das Teil mal im Laden an und setzt es auf. Ich benutze ihn jedenfalls fast täglich und werde ihn auch noch das ein oder andere Mal für einen Ausflug nutzen.

Und falls es für euch relevant ist: Der Atrack BP wird in Deutschland gefertigt.

 

Weitere Testberichte zum Ortlieb Atrack BP

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5 Comments

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  1. says: Henning

    Danke für den Test. Interessant finde ich den Kommentar mit dem Laptop. Wie groß ist dein Laptop? Vielleicht schaue ich mir den Rucksack doch mal zum Pendeln an. Bisher hat mich das nicht vorhandene Laptopfach davon abgehalten. VG Henning

  2. says: Olaf

    Das einzige was mich an dem Rucksack stört, ist der “Knubbel” vom Reißverschluss. Der klappert beim Fahren unaufhörlich hinter dem Kopf rum. Hast du da eine Lösung dafür?
    Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit dem BP.

  3. says: Michel

    Guter Bericht zu dem Ortlieb Atrack.
    Ich habe mir den normalen Atrack (35L) gekauft. Nicht den BP.
    Warum nicht den BP. Da er außen kein Fach hat am Hüftgurt. Manche test beschreiben den Atrack von Ortlieb nicht als Geeignet für den täglichen Gebrauch als Pendler, mit dem Bike.
    Aber ich habe mich jetzt sehr lange damit beschäftigt was mein neuer Rucksack haben sollte zum Pendeln zur Arbeit.
    Da bin ich auf diesen Rucksack gestoßen und muss sagen für mich ist er auf jedenfall geeignet zum Pendeln. Ich bekomme alles rein, regenkleidung, warm, kalte Kleidung, Bike Zubehör wie Werkzeug, Schlauch, Sowie Tupperboxen (früh/mittagessen), Notizblock, USB Kabel usw. Desweiteren kann ich mit diesem auch jeden spontanen Regenfälle überstehen ohne das ich erstmal einen Schutz uberdsn Rucksack ziehen muss.
    Für mich ein genialer Rucksack.

  4. says: Claude

    Warum ist das Werbung?
    Jede Radzeitschrift bekommt Testmaterial kostenlos zur Verfügung gestellt (gilt generell auch für alle anderen Magazine und Zeitungen).
    Deren Artikel werden dann im redaktionellen Teil der jeweiligen Publikation veröffentlicht und natürlich nicht als Werbung gekennzeichnet.
    Magazine und Zeitungen schreiben auch grundsätzlich nicht dabei, dass sie Produkte kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen.
    Presserechtlich müssen sie es auch nicht.
    Wenn Du darauf hinweist, ist das sehr transparent. Zur Werbung wird Dein Artikel dadurch nicht – es sei denn, Du wurdest dafür bezahlt bzw. der Hersteller durfte bestimmen, was Du schreibst.