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Alles für die Radreise 2019 – Teil 2: Ausrüstung unterwegs

Alles für die Radreise 2019

Alles für die Radreise 2019: Teil 2 der Auswertung

Vom Zelt, über Schlafsack, Isomatte, Kocher, GPS und Regenjacke – der zweite Teil der Umfrage „Alles für die Radreise 2019“ dreht sich um die Ausrüstung auf Tour und eure Erfahrungen und Empfehlungen, was Marken und Modelle angeht.

Diese Umfrage soll wie auch die zu „DAS Reiserad“ dazu dienen, Neueinsteigern und Erfahrenen eine informative Ressource zu sein und Orientierung zu geben. Und dafür sind die Erfahrungen, Meinungen und Tipps von euch als Experten und Radreisende so wichtig.

Warum? Viele Fragen, die immer wieder auftauchen, drehen sich um die Ausrüstung auf Tour. Und dabei geht es nicht einfach nur darum zu erfahren, ob jemand einen bestimmten Ausrüstungsgegenstand dabei hat, sondern auch und vor allem um die Marke und das Modell. Diese Infos sind wichtig für alle, die sich für eine Radtour ausrüsten oder die eine Neuanschaffung planen.

 

Das Million-Stars Hotel hat eine Kuppel

Wie wir im ersten Teil der Auswertung gesehen haben, reisen viele Radreisende mit dem Zelt. Die Mehrheit der Befragten (35%) bevorzugt dabei sogenannte Kuppelzelte, dicht gefolgt von 32%, die ein Tunnelzelt auf Tour mitnehmen. Ich bin ein Fan von Kuppel- als auch Geodät-Zelten, denn diese sind oft selbststehend und Innen- und Außenzelt lassen sich getrennt aufbauen.

Ebenfalls im ersten Teil haben wir gesehen, dass die Mehrheit der Radler allein unterwegs ist. Übersetzt auf den Zeltbedarf bedeutet das: 52% fahren mit einem 2-Personen Zelt. Ich bin ebenfalls mit einem 2-Personenzelt unterwegs, da ich dort auch bei schlechtem Wetter und bei längeren Reisen mehr Platz und Komfort habe.

Ich besitze aber auch ein 1-Personenzelt, welches ich vor allem auf Bikepacking Touren nutze, wenn es um Platz- und Gewichtsreduzierung geht. So wie ich sind auch 23% der Befragten unterwegs, die ein 1-Personenzelt bevorzugen. 14% gönnen sich den Platz eines 3-Personenzeltes, was vermutlich daran liegt, dass sie meist zu zweit unterwegs sind und daher etwas mehr Raum brauchen.

 

MSR ist die beliebteste Zeltmarke, Vaude auf Platz 2

Werden wir mal konkret: Wenn es um Zelte geht, dann sind die drei „Lieblingsmarken“ der Befragten MSR, Vaude und Hilleberg. Vor allem MSR hat einige sehr gute Modelle im Angebot, die sowohl viel Platz bieten, als auch leicht sind. Vaude ist immer eine gute Adresse und Hilleberg ist der teure Klassiker.

 

Hier findet ihr eine Übersicht von 18 Zelten für Radreise und Bikepacking

 

Das beliebteste Zelt heißt Hubba

Schauen wir auf die Modelle, so dominieren auch hier die MSR Modelle in den Empfehlungen. In den Top 5 Nennungen liegen das MSR Hubba NX und das Hubba Hubba NX vorne, gefolgt vom Exped Venus II, dem Hilleberg Nallo 2 und dem JW Gossamer.

Bitte beachtet hier und bei allen folgenden Modellübersichten, dass die Fallzahlen meist niedrig sind. Selbst wenn wie in diesem Fall 228 Leute Feedback gegeben haben, so heißt das nicht, dass es auch verwertbare Daten sind. Oft ist die Varianz der Nennungen sehr breit gestreut und die genannten Top 5 sind einfach die häufigsten Nennungen, auch wenn die einzelnen Fallzahlen dann wieder gering sind.

 

(K)eine Frage der Unterlage: Therm-a-rest beliebteste Matten-Marke

Das Zelt steht, Zeit die Matte auszurollen. Für 81% der Befragten bedeutet das, die (aufblasbare) Thermo-Isomatte auszubreiten. Lediglich 12% rollen eine Schaumstoffmatte aus und nur 1% sucht sich zwei Bäume, um die Hängematte aufzuhängen.

Die Lieblingsmarke bei den Isomatten ist ganz klar Therm-a-rest. 50% der Befragten geben den Amerikanern den Vorzug. 16% entscheiden sich für eine Matte der Schweizer Marke Exped, 7% haben eine Matte von Decathlon und 6% eine von Sea to Summit. Ich persönlich bin Therm-a-rest Fan und besitze zwei Matten: die Prolight und die NeoAir Xlite.

Damit bin ich offensichtlich im Durchschnitt, denn 24,5% empfehlen die TaR NeoAir. Dahinter mit etwas Abstand die NeoAir Xlite (12,6%) und die TaR Prolite (11,4%).

 

Der Schlafsack ist aus Kunststoff und kommt von Deuter

Ja, da war ich schon etwas überrascht: 50% der Befragten empfehlen einen Kunststoffschlafsack und 45% einen Daunenschlafsack. Ich bin bekennender Daunen-Fan, auch weil Wärmeleistung in Kombination mit Packmaß und Gewicht aus meiner Sicht unschlagbar sind.

Die Frage nach einer Markenempfehlung für Schlafsäcke viel recht divers aus. Von den 405 Stimmen, konnten sich 40% zu keiner eindeutigen Markenempfehlung festlegen. Zieht man diese Stimmen ab, dann sprachen sich 19% für Deuter, gefolgt von Cumulus und Mountain Equipment aus.

Auf den Plätzen 4 und 5 landeten die Edelmanufakturen Yeti und Western Mountaneering. Ich besitze einen Yeti Mönch (fast 20 Jahre alt und mein Winterschlafsack nach wie vor), einen Yeti Pocket (gibt es nicht mehr) und einen Cumulus Panyam 450. Mehr dazu könnt ihr auch hier lesen.

Gefragt nach konkreten Modell-Empfehlungen war das Stimmenbild sehr vielfältig. Ich habe daher die Modelle zusammengezählt, die die „meisten“ Stimmen auf sich vereinen konnten.

Das ist statistisch natürlich überhaupt nicht aussagekräftig, gibt euch aber vielleicht eine erste Inspiration, solltet ihr euch gerade nach einem Schlafsack für die Tour umsehen: der Yeti V.I.B. und der Cumulus Lite Line konnten die meisten Stimmen einsammeln, gefolgt vom Mountain Equipment Helium und dem Deuter Exosphere. Alle genannten Modelle finde ich auch sehr gut und würde diese bei einer Recherche durchaus in das Relevant Set mit aufnehmen.

 

Radtour geht auch durch den Magen

Wie wir wissen, hängt der Schlafkomfort auf Tour durchaus auch von der richtigen Ernährung ab (oder in meinem Fall, dass ich überhaupt was gegessen habe). Dabei ist natürlich ein Kocher unabdingbar, denn immerhin kochen 57% der Befragten unterwegs, 27% manchmal und nur 15% gar nicht.

Wenn die Flamme an ist, dann kommt sie zu 47% aus einem Gaskocher, 19% kochen mit Spiritus und 12% mit Benzin. Multi bedeutet in der Grafik, dass Kocher verwendet werden, die sowohl Benzin, Spiritus und teilweise auch Gas verbrennen können – je nach dem was gerade verfügbar ist.

 

Primus, MSR und Trangia sind die beliebtesten Kocher-Marken

In der Frage nach der Kocher-Marke gibt es gleich drei erste Plätze: mit jeweils 18% stehen Primus, Trangia und MSR hoch in der Nutzergunst.

Bei den Modellen sieht es dann entsprechend aus: dem Trangia Sturmkocher geben 20% der Befragten den Vorzug, gefolgt vom MSR Whisperlight mit knapp 12% und dem Primus Omniful mit 8%.

In der Umfrage wurde auch das Kochgeschirr abgefragt. Von den Nennungen her empfiehlt die Mehrheit das Kochgeschirr von Trangia, gefolgt von Tatonka, Optimus und Sea to Summit. Die Datenlage ist aber so divers, dass eine genauere Benennung von Modellen nicht möglich ist.

 

So, zur Entspannung ein paar leichte Fakten aus der Umfrage:

Die Mehrheit von euch trinkt unterwegs Kaffee (48%) und nur 11% geben dem Tee den Vorzug. 28% trinken beides.

Bei der Frage, ob man mit oder ohne Rucksack auf Tour geht, ist das Ergebnis sehr eindeutig: 81% sagen Nein (ich auch) und nur 4% sagen ja. 10% reisen manchmal mit Rad und Rucksack.

 

Kommen wir zum Fashion-Teil der Auswertung: Hosen, Shirts, Regenjacken & Schuhe auf Tour

Bei den Hosen interessierte mich erstmal, ob mit oder ohne Polster.

58% der Befragten fahren eine Radler mit Polster und nur 6% eine Radler ohne Polster. 15% tragen eine Überhose. Das heißt, dass über der Radlerhose noch eine kurze Hose getragen wird, damit man nicht wie ein Schlumpf aussieht. 14% tragen keine Hose mit Polstern, sondern einfach eine normale Sporthose.

Befragt nach der Marke, hatten 39% keine Präferenz. 20% haben sich für Hosen von Vaude ausgesprochen. Ich trage übrigens auch eine Radler mit Polster von Vaude und finde sie ganz gut. 15% vertrauen auf Hosen von Gore Bike Wear und 9% empfehlen Löffler.

Von unten nach oben: Bei der Frage nach dem Radtrikot geben 41% an, mit einem Radtrikot zu fahren. 29% nehmen dafür ein normales Sport-Shirt und 16% fahren mit normalem T-Shirt.

Als ich vor mehr fast 30 Jahren mit dem Radtouren angefangen habe, benutzte ich auch normale T-Shirts, die mir aber regelmäßig zerrissen sind, da der Schweiß sie porös gemacht hat. Zudem waren sie nicht gerade geruchshemmend. Dann habe ich mir irgendwann Sport-Shirts zugelegt (meistens von Tchibo) und bin mit diesen gefahren. Die waren schon ok, aber dann habe ich mir vor dem Tuscany Trail ein Rad-Trikot gekauft und fand vor allem den durchgehenden Reißverschluss sehr hilfreich, gerade wenn man total durchgeschwitzt ist. Zudem können sie noch etwas besser mit Schweiß und Belüftung umgehen. Und jetzt zur Tour durch Kenia und Tansania habe ich. Mir ein Merino-Shirt gegönnt und bin sehr angetan davon.

 

Wetterschutz #1: Die Jacke

Ein wichtiges Thema ist auch die richtige Jacke für die Tour zu finden. Diese sollte natürlich leicht sein, wasserdicht, aber gleichzeitig auch atmungsaktiv und nicht teuer. Fakt ist: Diese Jacke gibt es nicht. Zwar hat sich viel in der Entwicklung neuer Materialien getan, aber nach wie vor hält eine Jacke den Herausforderungen körperlicher Anstrengung nicht stand. Ich persönlich habe in der MT 500 von Endura eine Jacke gefunden, die schon sehr gut ist. Natürlich gibt es auch hier den Punkt, wo die hervorragende Atmungsaktivität nicht mehr gewährleistet ist oder die Nässe von außen dann durchdrückt. Aber sie bleibt dennoch warm und ich kühle in ihr trotz Nässe nicht aus.

Die erste Frage beim Thema Jacke war die nach der Marke. Die Mehrheit von 34% wollte sich hier nicht festlegen. 22% empfehlen Vaude, 15% Gore Wear. Das sind durchaus die Klassiker für gute und wetterfeste Bekleidung auch auf dem Rad. Gore hat einen sehr guten Ruf sich erarbeitet und mit seinen Funktionsmaterialien eine eigene Kategorie erschaffen. Vaude überzeugt vor allem durch umweltfreundliche Materialien und Produktion. Auf den weiteren Plätzen in der Markennennung folgen Decathlon, Endura und The North Face.

Die Frage nach einem konkreten Modell, das die Befragten empfehlen können, war nicht wirklich repräsentativ auswertbar. Die meisten Nennungen gab es für die Endura MT 500, die Vaude Escape, die Marmot PreCip, die Gore Alp X und die Arcteryx Alpha AR.

 

Wetterschutz #2: Die Hose

Vaude wird auch empfohlen, wenn es um die Regenhose geht. 37% fahren mit einer solchen, gefolgt von 13%, die auf Regenhosen von Decathlon setzen. Bei der Modellfrage gab es die meisten Empfehlungen für die Vaude Spray (11,8%), gefolgt von der Vaude Drop Pant (10,6%) und der Decathlon City (5,9%).

Ich fahre seit vielen Jahren die Vaude Drop Pant und schätze an ihr vor allem das geringe Packmaß und Gewicht. Vor allem im Winter und an kühlen Herbst- und Frühlingstagen war sie aber oft nicht warm genug. Daher habe ich mir die MT 500 Hose von Endura gekauft, die ich an kalten Tagen benutze. Sie ist sehr bequem, aber im Vergleich zur Vaude etwas umfangreicher im Packmaß und Gewicht.

 

Wetterschutz #3: Die Gamaschen

Ich muss sagen, dass ich absoluter Gamaschen-Fan bin. Sie schützen meine Schuhe vor Verschmutzung auf dem Weg zur Arbeit und vor allem vor Nässe auf Tour. Zudem sind sie auch ein idealer Windschutz und sorgen so dafür, dass die Füße im Winter nicht auskühlen.

Um so erstaunter war ich, dass 55% der Befragten keine Gamaschen nutzen. 41% sind wie ich Gamaschenträger und 4% fragen sich, was eigentlich Gamaschen sind. Das sind Überschuhe unterschiedlicher Stärke und Isolation, die die Schuhe vor Nässe und Kälte schützen.

Bei der Frage nach der Gamaschenmarke gab es eine klare Meinung: 58% geben Vaude Gamaschen den Vorzug, 16,3% den Modellen von Gore.

 

Apropos Schuhe…

Die Mehrheit der Befragten (37%) trägt Radschuhe. Das sind Schuhe speziell für das Radfahren gefertigt und meist mit Clip für die Benutzung von Klick-Pedalen. Jeweils 18% setzen auf Turnschuhe und Trekkingschuhe.

Ich fahre mit Trekkingschuhen, da ich zum einen Plattformpedale benutze und zum anderen so flexibel bin, um auch mal Wandern zu gehen. Früher habe ich Turnschuhe benutzt, aber deren Sohlen sind durch die Pedale regelmäßig zerstört worden. Allerdings überlege ich auch mal Klickpedale auszuprobieren und damit verbunden entsprechende Schuhe. Noch habe ich aber nicht wirklich schöne Schuhe finden können und leider habe ich in der Umfrage nicht konkrete Modellempfehlungen für Schuhe abgefragt.

 

Das GPS für die Tour kommt von Garmin

Am Ende der Auswertung soll es noch um die Frage nach dem GPS für die Tour gehen. 45% der Befragten empfehlen ein Gerät von Garmin, 6% ein Wahoo und 4% ein Teasi.

Ich hatte mal ein Teasi One, welches ich aber versehentlich in einem Fluss versenkt habe. Danach habe ich mir ein Garmin gekauft, welches ich heute noch benutze, obwohl die Bedienfreundlichkeit ehrlicherweise eine Frechheit ist in diesen Zeiten.

In Bezug auf die konkreten Geräte gab es bei den Nennungen eine sehr breite Streuung und ungenaue Datenlage. Aber auch hier dominierte Garmin: Die meisten Stimmen konnten das Garmin Edge 1000 und das Garmin GPSmap 64s auf sich vereinen (jeweils 7,4%). Dahinter folgen der Wahoo Elemnt Bolt mit 6,6%, der Garmin eTrex 30 mit 4,4% und der Garmin eTrex 30x mit 3,7%.

Ich selbst fahre ein eTrex 30x und bin ganz angetan von der Laufzeit der Batterien und der Kompaktheit. Zudem habe ich noch einen Garmin Oregon 600, den ich aber nicht mehr benutze. (/Falls jemand Interesse hat, ich verkaufe es gerne.)

 

Warum wir Radreisen

Und zum Schluss kommt noch die Antwort auf die wohl wichtigste Frage: Warum wir gerne Radreisen und was es uns gibt und bedeutet. Das habe ich in der Wort-Cloud visualisiert, die für sich spricht:

 

Und nun interessiert mich natürlich, wie ihr die Umfrage und die Auswertung findet. Ist sie hilfreich, was sollte ich anders machen, was fehlt noch? Vielen Dank!

 

Hier geht es zur Umfrage „Alles für die Radreise 2019“ Teil1 >>>

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