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Meine neue Tour: Gabun 2019 – ein Bikepacking Abenteuer in Zentralafrika

Bikepacking Gabun 2019

Eine neue Tour steht: Gabun in Zentralafrika

Alle zwei Jahre mache ich eine größere Tour: 2017 habe ich mir einen Traum erfüllt und bin auf der Carretera Austral durch Patagonien geradelt. Die Radreise durch Chile und Argentinien gehört zu den Schönsten, die ich je gemacht habe.

Im kommenden Jahr gibt es eine neue Tour und diesmal geht es wieder nach Afrika. Nachdem ich nun schon drei Mal in Marokko in Nordafrika war, durch die Sahara in Mauretanien und Mali geradelt bin und in Ostafrika Ruanda und Uganda mit dem Fahrrad erkundet habe, fahre ich nun nach Zentralafrika, genauer nach Gabun.

 

Das erste Mal nach Zentralafrika

Gabun liegt in Zentralafrika unterhalb von Kamerun und Äquatorial Guinea und grenzt im Süden und Osten an den Kongo, genauer gesagt die Republik Kongo. Das Land ist etwas kleiner als Deutschland, hat aber nur 2 Millionen Einwohner, was 6,5 Einwohner pro Quadratkilometer macht. Im Vergleich dazu: Deutschland hat fast 83 Millionen Einwohnern und 232 Einwohner pro Quadratkilometer.

Oder wie es Wikipedia beschreibt: „Gabun gehört zu den am dünnsten besiedelten Ländern Afrikas. Es hat etwa drei Viertel der Fläche Deutschlands, aber nur knapp doppelt so viele Einwohner wie Köln. (…) Die Landesmitte und der Norden sind weitgehend menschenleer“.

Die Landesmitte und der Norden sind weitgehend menschenleer

Es gibt also viel Land und Natur und dafür wenig Menschen und Infrastruktur. Von den 9.000 km Straßen sind gerade mal 1.000 km asphaltiert. Das Klima in Gabun ist – bedingt durch den Äquator – ganzjährig durch recht hohe Temperaturen geprägt. Selbst nachts sinken diese nicht unter 20 Grad. Dafür gibt es zwei Regenzeiten: eine von März bis April und eine von Oktober bis Dezember.

Bekannt ist mir Gabun aber vor allem durch Albert Schweitzer, der in Lambarene ein Krankenhaus aufgebaut hat. Früher haben wir in der Kirche oft dafür Spenden gesammelt und in einem Buch habe ich mal ein paar Bilder von Schweitzer und seinem Hospital und den Menschen dort gesehen. Aber dieses Land lag sehr weit weg auf einem damals unerreichbaren und fernen Kontinent. Nun aber werde ich dort sein und mir natürlich das Krankenhaus und den Ort anschauen, für das ich damals mein Taschengeld gespendet habe.

Und da ist noch die Gabunviper, eine sehr giftige Schlange, die ihren Namen durch das Land bekommen hat. Erst vor ein paar Tagen habe ich mir ein Exemplar in einem Terrarium in Schweden angeschaut. Ich hoffe, wir sehen uns nie ohne Glasscheibe dazwischen.

Ein weitgehend mir unbekanntes Land, eine tolle Natur, eine herausfordernde Landschaft und wenig Infrastruktur: das alles zusammengenommen klingt sehr reizvoll und Gabun stand schon immer auf meiner Liste, sollte es mal wieder nach Afrika gehen.

In den letzten Jahren tauchte Gabun auch immer mal als Ziel für Ökotourismus auf und es gibt 13 Naturparks, manche aber sehr abgelegen und wenig zugänglich – was ja auch gut ist. Der Lopé Nationalpark inmitten Gabuns ist einer dieser Parks und ich möchte ihn mir gerne anschauen. Er gehört zum UNESCO Welterbe und hier leben neben Waldelefanten auch Affen und Leoparden. Ich hoffe sehr, dass es klappt und ich irgendwie Zugang finde.

 

Routenplanung

Es war sehr schwer, Informationen über Gabun zu bekommen. Soweit ich weiß, ist die Hauptstraße asphaltiert, zumindest deuten darauf die wenigen Berichte anderer Radler und Bilder hin, die ich im Internet gesehen habe. Was Versorgung und Unterkünfte angeht, habe ich keine weiteren Infos, aber ich gehe davon aus, dass es sich nicht sonderlich von den anderen Ländern Afrikas unterscheidet, die ich bislang bereits habe. Zudem bin ich mit meinem Zelt ohnehin unabhängig und muss nur schauen, wo ich Essen kaufen kann. Einen Kocher werde ich wie immer nicht mitnehmen.

Meine aktuelle Planung ist eigentlich einmal im Kreis durch das Herz Gabuns zu radeln. Ich starte und ende in Libreville, der Hauptstadt des Landes. Von dort geht es auf vermutlich guten Straßen nach Lambarene und dann weiter Richtung Kongo. Bei Mouila werde ich dann die Straße verlassen und fahre direkt in den Regenwald und die Berge. Besonders hoch geht es nicht, was auch die insgesamt nur 12.000 Hm auf 1.300km zeigen. Aber dafür dürfte es dort nur Pisten geben und ich muss mal schauen, wie und ob ich da durchkomme.

Routenplanung für Gabun 2019

Wenn alles nichts hilft, dann liegt im Osten die einzige Bahnlinie, die noch in Betrieb ist. Logistisch ist das eine Option, sollte ich nicht weiterkommen, oder der Dschungel mich zu sehr Zeit kosten.

Ich möchte aber Richtung Osten bis Yeno, wo ich dann nach Norden auf unbekanntes Terrain abbiege. Es geht an einem Bergmassive entlang direkt in den Lopé Nationalpark, wobei ich keine Ahnung habe, wie lang diese Strecke tatsächlich ist und wie die Wege – wenn es welche gibt – dort aussehen. Mal von einer möglichen Versorgung mit Essen und Wasser abgesehen. Ihr merkt schon, warum Gabun mich reizt 😉

Sollte ich gut durchkommen, dann wartet bei Mikongo der Lopé Nationalpark auf mich. Leider findet man nur wenige Infos zu möglichen Touranbietern, sodass ich das einfach spontan vor Ort entscheiden werde.

Von dort geht es dann wieder über Mayéné zurück nach Libreville. Insgesamt werden es um die 1.300 km werden. Ich starte – wie auch 2017 nach Patagonien – am 13. Januar und habe für die Tour insgesamt 17 Fahrtage, inklusive Ruhetage, geplant. Ende Januar bin ich dann wieder zurück in Deutschland.

 

Ausrüstung

Diese Tour habe ich nicht umsonst „Bikepacking Gabun“ genannt, denn ich werde diesmal nicht mit meinem Reiserad fahren, sondern mit meinem Endurance MTB auf Tour gehen. Zum einen liegt das an der Strecke, die ich dort erwarte. Dafür sollte ein MTB eher geschaffen sein, als ein 26er Reiserad. Zum anderen habe ich einfach nicht mehr so viel Zeug dabei, als dass ich ein schweres und breites Reiserad mit Taschen rumfahren möchte.

Eine genaue Packliste stelle ich noch zusammen, aber viel wird es nicht. Im Kern ist es die Ausrüstung wie beim Tuscany Trail, nur kommt ein kleinerer Schlafsack mit und ich habe etwas mehr Platz für die Zuladung von Wasser und Essen vorgesehen.

Besonders die Versorgung abseits der Hauptstraße wird noch spannend

Bezüglich Energieversorgung werde ich vermutlich wieder mein Solarpanel mitnehmen. Das ist sehr kompakt und hat auch in Patagonien gute Dienste geleistet. Mal sehen. In jedem Fall ist aber ein Mini Wasserfilter dabei. Ich habe mir dafür den Care Plus Sawyer SP 128 Blue gekauft.

Mein Fahrrad ist soweit auch schon fertig. Vielleicht mache ich noch neues Lenkerband drauf. Für den Transport werde ich es in einen Karton verpacken und vielleicht finde ich in Libreville auch eine Möglichkeit, diesen dann unterzustellen.

 

Noch 91 Tage…

… bis zum Abflug. Aber ich muss noch ein paar Impfungen machen, mir eine Unterkunft in Libreville für den ersten Tag besorgen und vor allem noch das Visum beantragen. Das dürfte aber schnell gehen und zur Not kann ich es auch direkt bei der Einreise am Flughafen in Libreville beantragen.

Ich schaue auch, ob ich mir eine lokale SIM Karte zulege. Entweder mache ich das direkt in Gabun, oder ich nehme das Angebot eines Providers an und kaufe die Karte vorher.

Bald geht es los…

Auch die Geldplanung ist noch ein Thema, da es nicht viele Geldautomaten gibt und Kreditkarten jetzt auch nicht so breit akzeptiert werden.

Aber das wird alles schon. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf dieses wirklich teilweise völlig unbekannte Abenteuer und eine hoffentlich beeindruckende Tour in Afrika.

Ach, und übrigens ist Gabun das 50. Land, welches ich mit dem Fahrrad bereise.

 

Habt ihr Fragen rund um Route, Planung und Ausrüstung? Dann gerne her damit!

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