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Sleep well in your Bettgestell: mein Schlafsack & Isomatte für unterwegs

Schlafsack & Isomatte

Schlafsack & Isomatte: mein Bettzeug unterwegs

Hinweis:

ich nenne hier Marken und Modelle, unaufgefordert und nur zu eurer Information. Das ist vielleicht Werbung, weshalb hier mein Hinweis dazu kommt.

Bei einer Radtour freue ich mich natürlich auf das Radfahren und Entdecken bei Tage, aber auch auf die nächtliche Erholung im Zelt. Wichtig ist hierbei die richtige Wahl von Schlafsack und Isomatte. Je nach Jahreszeit, klimatischen Voraussetzungen und vorhandenem Transportraum, habe ich mittlerweile drei Schlafsäcke und zwei Isomatten zur Auswahl. Diese stelle ich euch heute vor.

 

Meine Schlafsäcke

Um es gleich zu sagen: ich bevorzuge immer Daunenschlafsäcke, da diese aus meiner Sicht über eine optimale Temperatur-/Gewichtsverteilung verfügen und gleichzeitig recht kompakt im Packmaß sind.

Mein erster Schlafsack war 1993 (?) ein Ajungilak Cobra Twin, der mich unter anderem zum Nordkap und später bis in den Nahen Osten begleitet hat. Für meine Tour 1998 von Leipzig nach Bombay kaufte ich mir einen Schlafsack einer damals jungen und aufstrebenden Marke aus Görlitz: einen Yeti Mönch 900.

Nach der Tour in den Himalaya bekam ich Kontakt zu Sabine und Bernd Exner, die schon zu DDR Zeiten Schlafsäcke für Bergsteiger nähten und nun unter dem Markennamen Yeti ganz wunderbare Schlafsäcke herstellten. Und für meine Tour im Jahr 2000 durch die Sahara nach Timbuktu stellte mir Yeti dann einen Schlafsack-Prototyp namens Yeti Pocket zur Verfügung, der unter einem Kilo wog und den ich auf meiner Tour nach Timbuktu mal ausprobieren sollte.

2x Yeti, 1x Cumulus: meine Schlafsäcke

Seitdem hatte ich beide Schlafsäcke in Gebrauch, vor allem den Mönch und habe alle Reisen bis 2017 mit diesem Schlafsack gemacht. Vor meiner Tour durch Patagonien aber wollte ich mir einen neuen Schlafsack kaufen, denn ich brauchte nicht immer die extreme Isolierleistung und damit das hohe Gewicht eines Mönch auf den Touren. Bei meinen Recherchen stieß ich dann auf Cumulus, eine polnische Marke, die ganz hervorragende Daunenschlafsäcke herstellen sollten. Hier würde ich dann schnell fündig und so begleitete mich ein Panyam 450 mit ein paar Extras nach Patagonien und ist seitdem mein „Hauptschlafsack“ auf Tour.

Aber im Detail…

 

Der YETI Mönch 900

Mittlerweile ist der Yeti Mönch schon 20 Jahre alt, aber immer noch in Benutzung. Ich verwende ihn vor allem im Herbst/Winter auf meinen Touren und musste ihn bislang nur dreimal waschen. Obwohl er schon so alt ist, ist seine Isolierleistung nach wie vor sehr gut und ich kann ihn auch bei Außentemperaturen von um die -10 Grad noch locker einsetzen.

Der Mönch ist ein Mumienschlafsack für alle Jahreszeiten und verfügt über eine gut einstellbare Kapuze. Diese nutze ich bei tiefen Temperaturen aber auch ausgiebig.

Der Yeti Mönch in Georgien

Den Mönch gibt es heute nicht mehr. Der Nachfolger ist vermutlich der Yeti Fusion 900+ mit einer Komforttemperatur von -6 Grad und einer maximalen Temperatur (bis dahin erfriert man nicht) von -32 Grad. Preislich sind sie sich mit 470 Euro ähnlich, wobei ich damals die gleiche Summe nur in DM bezahlen musste.

Der Mönch wiegt heute 1.370g, was für diese Wärmeleistung ok ist. Allerdings ist er nicht besonders kompakt und nimmt schnell den Großteil einer Packtasche ein. Daher kommt er nur mit, denn es die Temperaturen wirklich erfordern.

 

Der CUMULUS Panyam 450

Mit dem Cumulus habe ich einen sehr leichten Vier-Jahreszeiten-Mumienschlafsack erworben, den ich noch etwas individualisiert habe. Das Originalmodell Panyam 450 wiegt 820g bei einer Daunenfüllung von 450g. Der Schlafsack ist 208 cm lang und ist damit für Personen bis 1,90m Größe geeignet. Rafal von Cumulus gab mir den Tipp, dass man den Panyam in meinem Fall etwas länger wählen sollte und zudem Cumulus einen hohen Grad an Individualisierung bietet.

Der Panyam 450 in Patagonien

So bestellte ich meinen Cumulus Panyam mit einer zusätzlichen Kammer, etwas mehr Daune im Kragen und wählte für die Kapuze und den Fußbereich das Außenmaterial Pertex Endurance. Das ist sehr wasserabweisend, was im Fall von Schwitzwasser durchaus praktisch ist, da man ja oft am Kopf und an den Füßen besonders in Kontakt mit dem Zelt ist. Der Rest des Schlafsackes ist mit Pertex Quantum Stoff. Pertex ist ein sehr leichter und reißfester Stoff, der ein insgesamt recht niedriges Gesamtgewicht erlaubt.

Der Cumulus Panyam 450 beim Lüften

Anstatt der weinroten Farbe habe ich schwarz gewählt und einen (Anti Snag) Reißverschluss genommen, der nicht klemmt. Insgesamt beträgt das Gesamtgewicht des Panyam mit Packsack 934g. Der Preis lag damals bei 381 Euro.

Mein Panyam 450 ist wesentlich kompakter als der Yeti Mönch, verfügt über eine Komforttemperatur von 0 Grad und eine Maximaltemperatur von -23 Grad. Ich habe ihn auch schon in kalten Nächten mit Bodenfrost im Einsatz gehabt. Zusammen mit der richtigen Isomatte und einem Innenschlafsack ist das durchaus kein Problem. Und zudem wärmt die Kapuze sehr gut und macht den Schlafsack sehr kuschelig.

Kompaktes Packmaß: der Panyam 450

Der Cumulus ist seit meiner Tour durch Patagonien mein Hauptschlafsack. Er ist angenehm bei wärmeren Temperaturen und wärmt, wenn es frischer wird. Sein Packmaß ist recht kompakt. In der Höhe vergleichbar mit einer 1l Flasche. Ich hatte ihn auf dem Tuscany Trail im Packsack in der Arschrakete und ihn dann ohne Packsack später in dieser gestopft. In einer normalen Packtasche passen nun neben dem Schlafsack auch noch die Isomatte, Innenschlafsack und weitere Sachen rein.

Aus meiner Sicht ist der Panyam ein guter Allrounder für fast alle Temperaturlagen auf einer Tour um und durch die Welt. Wer aber in kältere Regionen fährt, sollte dann vielleicht auf einen niedrigeren Komfortbereich setzen, wobei dann das Gewicht steigt.

 

Der YETI Pocket

Der Pocket ist ein Schlafsack ohne Kapuze mit einer Daunenfüllung von nur 150g. Yeti hat ihn mir damals als Prototypen für meine Tour durch die Sahara mitgegeben und meinte damals, dass dieser Schlafsack bis maximal 0 Grad geht. In Foren habe ich jetzt gelesen, dass er neu bis zu 5 Grad taugt. Bislang hatte ich ihn bei meiner Sahara-Durchquerung und bei einer Hüttentour dabei. Beide Male hat er gut funktioniert.

Dann hang er viele Jahre in meinem Schrank und in Vorbereitung meiner Tour durch Gabun habe ich ihn nun wiederentdeckt. Leider war der Reißverschluss in der Sahara kaputt gegangen und er hat ganz schön Federn gelassen. Und eine Wäsche war nach 18 Jahren auch angebracht. Also schickte ich ihn zum Yeti Service, die den Reißverschluss reparierten, Daunen nachfüllten und den Schlafsack reinigten. Nun ist er fertig für den Einsatz in Zentralafrika, wo ich auch nachts Temperaturen um die 20 Grad habe.

Der Yeti Pocket im Größenvergleich

Seine Vorteile sind: er ist extrem kompakt und sehr leicht. Sein Gewicht beträgt 403g inklusive Packsack. Und gestopft ist er ungefähr so groß wie ein Päckchen Taschentücher. Unglaublich, aber ideal für meine Bikepackingtour.

Ich werde ihn zusammen mit einem Innenschlafsack aus Seide verwenden, damit er von innen nicht verdreckt und zudem habe ich dadurch noch etwas mehr Isolierleistung, für den Fall, dass es doch kühler wird oder ich etwas mehr Wärme brauche.

Den Pocket gibt es heute nicht mehr. Sein Nachfolger ist vermutlich der Yeti Passion One oder Three.

Meine Schlafsäcke gepackt in der Übersicht

Tipp:

Wer sich über Nachhaltigkeit und Zertifizierungen von Nicht-Lebendrupf bei Daunenschlafsäcken informieren möchte, der findet in diesem Artikel auf Utopia erste Informationen und Hinweise.

 

Die Isomatten

Der Schlafsack kann noch so gut sein, aber wenn die Isomatte nicht ausreichend bequem ist und isoliert, dann bringt das alles nichts. Früher bin ich noch mit einer normalen Alumatte losgeradelt. Es war nicht bequem, es war nicht warm, aber so war es halt. Dann kamen die Schaumstoffmatten und später die ersten selbstaufblasbaren Isoliermatten.

Vor 10 Jahren kaufte ich mir eine Term-a-Rest ProLite und vor meiner Tour durch Patagonien eine Term-a-rest NeoAir Xlite. Beide begleiten mich heute auf Radtouren, wobei die NeoAir meine aktuelle Hauptmatte ist.

 

Die Term-a-Rest ProLite

Vor 10 Jahren war die ProLite von Term-a-Rest eine der leichtesten und kompaktesten Matten, die es gab. Ich bereitete mich gerade auf meine Tour durch Ruanda und Uganda vor und bekam diese Matte als Geschenk zu Weihnachten.

@ www.thermarest.com

Zusammengerollt ist sie so groß wie eine 0,6/0,75l Fahrradflasche und im Durchmesser ca. 12cm. Das Gewicht beträgt nur 470g bei 1,83m Länge, allerdings ist die Matte lediglich 3 cm dick. Dadurch ist sie von Frühjahr bis Herbst gut zu nutzen, allerdings kommt sie bei Bodenfrost durchaus an ihre Grenzen.

In Uganda riss dann leider eine der inneren Kammern, weshalb ich eine fette Beule in der Mitte der Matte hatte. Term-a-Rest tauscht aber defekte Matten problemlos und unkompliziert aus. Das brachte mir in Afrika natürlich nix, aber danach eine neue Matte. Mit dieser fahre ich seitdem ohne Probleme.

 

Die Term-a-Rest NeoAir Xlite

Mit nur 350g und einem extrem kompakten Packmaß ist die NeoAir Xlite mein aktueller Favorit. Dabei spielte das Gewicht im Vergleich zur ProLite eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr wollte ich etwas mehr Dicke und damit Schlafkomfort und Isolation haben. Zudem fand ich das Packmaß sehr praktisch, suchte ich doch auch nach Lösungen, die weniger Platz benötigen.

Die NeoAir Xlite in Patagonien

Die Xlite ist die vermutlich leichteste Luftmatratze, die es momentan gibt und zusammengerollt so groß wie eine 0,5l Trinkflasche. Dafür ist sie recht warm. Ich habe sie bei meinen Übernachtungen im Winter benutzt und es war sehr warm von unten. Allerdings ist sie keine selbstaufblasbare Isomatte, wie die ProLite. Es braucht – je nach Fitnessgrad – 15mal Pusten, um die Matte zu füllen.

Einige werden anmerken, dass die NeoAir sehr laut sein soll. Damit ist gemeint: sie soll laut knistern, wenn man darauf liegt und sich bewegt. Ich kann das nicht bestätigen und schlafe sehr gut auf ihr. Aber ich bin ja auch meist alleine unterwegs. Geräusche macht sie natürlich, aber die sind aus meiner Sicht nicht so laut, als dass sie andere stören könnten.

Isoliert auch gut bei kälteren Temperaturen

Unterwegs fährt die Xlite entweder hinten beim Schlafsack oder vorne im Handlebar-Pack beim Zelt mit. Ihr kleines Packmaß macht sie zum idealen Begleiter auf Touren, wo es um Gewicht und Kompaktheit geht.

Mein Bettzeug im Überblick: Schlafsäcke und Isomatten

 

Jedes Schlafzimmer ist natürlich anders,…

…weshalb es auch bei Schlafsack und Isomatte viele andere Modelle und Möglichkeiten gibt. Ich finde zum Beispiel auch die faltbaren Schaumstoffmatten interessant, allerdings kann ich nicht verstehen, weshalb die oft ohne zusätzlichen Schutz auf dem Rad transportiert werden. Für mich sind Schlafsack und Isomatte die sensibelsten Gegenstände auf Tour, die unter keinen Umständen nass oder beschädigt werden dürfen.

Aber nun interessiert mich was ihr so an Schlafsack und Isomatte unterwegs im Einsatz habt und warum.

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