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Ich bin jetzt ein Velosoph: mein Norwid Gotland ist da!

Mein neues Reiserad: Norwid Gotland

Ich freu mich ja so, denn ich habe ein neues Fahrrad. Und dabei besitze ich doch schon ein tolles Rad. Warum also? Ehrlicherweise: Darum! Ich beschenke mich selbst und gratuliere mir damit zu 40 Jahre Martin. Und es macht einfach Spaß, mal ein Fahrrad nach seinen Wünschen mit all den tollen Teilen aufbauen zu lassen.

Wer von euch hier schon länger mit liest, weiß, dass ich immer wieder mit dem Gedanken gespielt habe, mir ein neues Rad zu bauen. Das alte Rad habe ich mir komplett selber zusammengebaut und immer wieder ergänzt und erneuert. Und es ist ein super Rad, das mich durch viele Länder getragen hat. Und nie kaputt ging. Aber trotzdem wollte ich mir noch mal ein neues Rad gönnen, und mich dabei modernisieren.

Zukunftssicherheit war daher ein großes Thema bei meiner Rahmenauswahl. Und schnell war klar, dass ich diesmal zu einem Rahmenbauer gehen wollte. Eine Manufaktur sollte es sein. „Support your local dealer“ war sicherlich mit ein Grund, warum ich mich letztendlich für Norwid entschieden habe. Schon seit vielen Jahren liebäugelte ich mit der Fahrrad-Manufaktur inmitten des schleswig-holsteinischen Nichts und nur 25 km von mir entfernt. Und die Norwid Reiseräder Spitzbergen und Gotland haben wir von Anfang an gefallen. Das Spitzbergen ist absolute Maßschneiderung. Und so kostet dann ein Rahmenset auch mal schnell 1.600 Euro. Das Gotland hat nicht ganz die Premiumqualität der Spitzbergen Stahlrohre, wird in Kleinstserie mit Standart-Rahmen gefertigt, aber ist im „Schnitt“ baugleich. Und erheblich preiswerter, bei gleicher Unzerstörbarkeit.

Alternativ habe ich mit dem Herkelmann Amerigo geliebäugelt. Der Radbauer aus Lütjenburg macht ja wirklich ein gutes Rad und auch Tilmann Waldthaler fährt derzeit ein Amerigo. Lütjenburg oder Neuendorf bei Elmshorn lautete also die Frage.

Norwid beschreibt das Gotland als „Das Weltoffene“, welches für extreme Belastungen ausgelegt ist. Und spätestens nachdem Johanna und Andreas das Gotland bei ihrer “cycle the world” Tour fast 30.000 Kilometer durch die Welt gefahren haben, war für mich klar, dass ich doch auch ein Gotland nehme.

Mein Gotland bei der Geburt

Der Rahmen ist beim Gotland aus 25CrMo Stahl geschweißt und ist ein Standardrahmen, den Norwid bei Partnern nach strengen Vorgaben fertigen lässt. Das macht ihn preislich attraktiver, aber dennoch individualisierbar. So wurde ich vor der Fertigung erst mal vermessen und die Rahmendaten auf Basis meiner favorisierten Fahrposition festgelegt.

Die richtigen Maße finden

Hinzu kam, dass mir Norwid Eigner Rudolf Pallesen noch ein paar Modifikationen ermöglichte: so wollte ich das Gotland als eine Hybrid-Version, die sowohl Felgen-, als auch Scheibenbremsen aufnehmen kann. Der Grund dafür ist, dass ich aktuell für meine Art der Radreisen noch auf Felgenbremsen setze, aber nicht ausschließen möchte, später einmal auf Scheibenbremsen zu wechseln, wenn diese noch widerstandsfähiger für Radreisen geworden sind.

Vorne und hinten auf Scheibenbremse vorbereitet

Als Bremstechnologie sind Scheiben besser und effizienter, aber für den harten Touralltag halte ich sie noch nicht wirklich bereit. Aber das wird schon und wenn, dann kann ich nun einfach auf Scheibe umrüsten. Auch alle anderen relevanten Teile, wie Nabendynamo und Nabenschaltung, sind daher schon auf Disc ausgelegt.

Und da sind wir auch schon bei der größten Neuerung: mit dem Gotland mache ich den Systemwechsel und gehe von einer Kettenschaltung auf die Rohloff Nabenschaltung. Mittlerweile hat sich die Speedhub 500/14 als Reisemaschine wirklich bewährt und ich wollte schon immer mal eine Rohloff fahren.

Angetrieben wird diese durch eine schwarze Sugino XD 2 Kurbel (42 Zähne auf 16er Ritzel Rohloff), die auf einem Vierkant-Innenlager sitzt. Damit gehe ich vom Hollowtech II Lager wieder zurück auf die guten alten und unzerstörbaren Lager.

Zu diesem Systemwechsel gehört auch eine neue Bremse: hier wird es hydraulisch (was ich sonst immer abgelehnt habe), aber mit der Magura HS33R mache ich hier eine Ausnahme. Dafür wird aber der Bremszug für hinten durch das Oberrohr geleitet. Das schützt dann das Leitungskabel noch mehr. Ich bin wirklich gespannt auf das „neue“ Bremsen.

Auch beim Nabendynamo gibt es eine Neuerung: nachdem ich jahrelang den SON deluxe gefahren habe, wechsle ich nun auf den SON 28. Dieser soll bei niedrigen Geschwindigkeiten bessere Leistung erbringen und besser mit The Plug III zusammenarbeiten.

Und: beim Gotland habe ich mir eine Gabel für den steckerlosen Anschluss des SON ausgesucht und spare mir so Verkabelung an der Gabel.

In der Beleuchtung bleibe ich hinten dem B&M Toplight Plus Rücklicht treu. Vorne lass ich es krachen und spendiere mir einen Edelux II Scheinwerfer, der bis zu 90 Lux macht.

Bei den Laufrädern mache ich nach wie vor keine Kompromisse und setze auf schwarze und doppelt geöste Rigida/Ryde Sputnik Felgen (maulbreite 19mm) und Schwalbe Marathon Mondial DD Evo Travelstar Faltreifen (55-559).

Neu ist auch der Lenker: nachdem ich nun viele Jahre einen Corratec Bullbar gefahren bin, setze ich nun mit dem Humpert Ergotec auf einen Starrlenker (600 mm Breite), an dessen Enden Ergon GP-4 Griffe mit Hörnchen sitzen.

Damit wird, neben einem anderen Sitz auf dem Gotland, das Fahren etwas ergonomischer werden. Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste und tatsächlich sitze ich aufrechter und bequemer, als auf meinem Santos Travelmaster 2.6.

Beim Gepäcktransport bleibe ich beim Tubus Logo Gepäckträger, habe aber nun vorne einen Tubus Duo Lowrider. Hinten schafft der Logo bis zu 40 kg weg, vorne können 15 kg zugeladen werden. Das werde ich sicherlich nicht ausreizen, denn normalerweise habe ich kaum mehr als 20-25 kg Gesamtgepäck inklusive Essen und Wasser dabei.

Das Gotland ist auf ein Gesamtgewicht von 150 Kg ausgelegt, also Martin + Gepäck. Sollte ich mal an diese Grenze stoßen, brauche ich auch nicht mehr das Rad 😉

Als Rahmenfarbe habe ich schiefergrau gewählt. Es ist nicht ganz so dunkel-anthrazit, wie mein anderes Reiserad. Alle Komponenten habe ich schwarz gehalten und in der Kombi mit dem schiefergrau gefällt es mir sehr gut. Schön dezent.

Und an dieser Stelle möchte ich mich bei Rudolf Pallesen und seinem Team für die kompetente Beratung und die immer freundliche Auskunftsbereitschaft bedanken. So machte es richtig Spaß, sich ein Rad neu aufzubauen. Daher kann ich hier nur meine uneingeschränkte Empfehlung für Norwid aussprechen.

Noch mehr Bilder vom Norwid Gotland:

Und für die Experten unter euch gibt es jetzt hier eine Detailübersicht der verbauten Komponenten:

Rahmen

Norwid Gotland 26“, RH 52+2, Oberrohrlänge 58 cm, 25CrMo geschweißt mit Rohloff OEM-Ausfallern, Bremszug im Oberrohr in Edelstahlröhrchen, linke Sitzstrebe mit optionaler Scheibenbremsaufnahme, Verstärkungssteg an Ausfallenden für Scheibenbremse

Gabel

Norwid Unicrown Starrgabel 1 1/8“ für Scheibenbremse und V-Brake Sockeln, Ausfallende für steckerlose SON Aufnahme

Farbe

Pulverbeschichtung in RAL 7015 schiefergrau

Lenklager/Steuersatz

P.O.G. ST352 1 1/8“ Ahead industriegelagert

Stromversorgung

The Plug III

Tretlager

Shimano BB-UN 54/55 Vierkant

Kurbel

Sugino XD 2, 42 Zähne, schwarz mit Kettenschutzring

Pedale

VP 196 Käfigpedale industriegelagert

Vorbau

Procraft Ahead 4Bolt II, 130mm, 35 Grad

Lenker

Humpert Ergotec CC-Bar, 600 mm

Griffe

Ergon GP-4 mit GFK-Hörnchen

Sattelstütze

Humpert X-Tas-Y, Hook Evolution

Sattel

Brooks B17 SQlab 602 active 15cm Breite

VR-Nabe

SON 28 Disc 6-Loch, Schwarz

Schaltnabe

Rohloff Speedhub 500/14 DB OEM, Schwarz, 16er Ritzel, Disc prophylaktisch

Felgen

Rigida Sputnik 26“, doppelt geöst, schwarz, extra stabil, 630g, 36 Loch

Speichen

Sapim Race 2.0×1.8×2.0, silber

Reifen

Schwalbe Mondial DD Evo Falt 55-559

Radspanner VR/HR

Schnellspannset Inbus XLC

Bremse

Magura HS-33 Radial, Schwarz, Modell 2014

Kette

KMC X1 6,7 mm, vernickelt

Scheinwerfer

SON Edelux 2 schwarz, LED senso plus, bis 90 Lux

Rücklicht

B&M Toplight Line plus

Schutzbleche

SKS Mountain Range 60/559, Schwarz

Gepäckträger

Tubus Logo, schwarz, bis 40kg

Low-Rider

Tubus Duo, Schwarz, bis 15 kg

Ständer

ESGE Comp
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