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Ausrüstung

In den mehr als 20 Jahren, die ich nun schon mit dem Rad unterwegs bin, habe ich meine Ausrüstung optimiert. Vieles ist aussortiert, nur das für mich Beste hat überlebt. Ob Schlafsack, Zelt, Kamera oder Fahrradtaschen – nach tausenden Kilometern durch die Welt, weiß ich worauf es ankommt und habe Ansprüche an mein Material. Hier findet ihr eine Aufstellung und Bewertung meiner derzeitigen Ausrüstung.

Beispielhafte Packlisten findet ihr hier:

Mein Zelt

Fangen wir mit einer der wichtigsten Sachen an: dem Zelt. Ich benutze es – wenn ich es dabei habe – ständig und bin leidenschaftlicher “Schwarz-Zelter”. Nach anfänglichen Irrungen in Form eines 50 DM Fiberglasgestänge Iglos, hatte ich ein Fiberglas-Tunnelzelt (1991-1992), was aber aufgrund eines Sturmes zusammenbrach. Mit mir darin.

Angefangen1993 habe ich viele Jahre auf das Vaude Space II gesetzt.

Das erste Space II hatte ich fast 5 Jahre lang, bis mir Termiten in Indien den Zeltboden zerfraßen und die Höhensonne des Himalaya der Aussenhülle zusetzte. 1999 kaufte ich das zweite Space II, das mich dann durch die Sahara, das Baltikum, Norwegen und Marokko begleitete. Dann gaben die Reissverschlüsse auf und erste Risse in der Aussenhülle traten auf.

Mein erstes Space II – 1998 im Himalaya, als ein Schneesturm uns auf 4.900 m Höhe überraschte…

2007 wurde es Zeit für ein neues Zelt. Ich habe nicht noch mal Vaude gewählt, sondern mir das Jack Wolfskin Hexagon II gekauft.

Drinnen ist es ganz komfortabel. Allerdings mit einem Gewicht um die 4 kg. Ich fahre eigentlich gerne mit einem Zwei-Mann-Zelt, denn es gibt mir ausreichend Platz für meinen Kram und mich. Bislang ist der einzige Nachteil, dass ich es nicht in den alten Zelt-Ortlieb-Sack bekomme – und das ich eben alleine fahre…

Also wird es eingelagert und stattdessen suchte ich nun nach einer 1 Personen Alternative (für meine Ost-Afrika Radtour 2010): Ich kaufte mir das Wechsel Pathfinder TL.

Leider hatte mein geliefertes Model Fabrikationsfehler (Schnitt im Boden und fehlende Öse für Quergestänge). Als Kompensation lieferte mir Wechsel aber nun statt eines neuen TLs ein Zero G, was mich natürlich echt freut.

Die Rahmendaten: Geodät, 1,98 kg, 3-4 Jahreszeiten, Packmaß 42×15 cm, Innenzelt auch solo aufbaubar, Alugestänge.

Das Gestänge brach dann viermal innerhalb von drei Wochen. Es wurde mir ein neues Zelt geschickt.

Mein Zelt, mein Fahrrad, meine Schuhe 😉

In südlichen Regionen ist das Wechsel der richtige Begleiter. Geht es aber nach Norden, wo es mehr um die richtige Behausung bei schlechtem Wetter geht, dann brauche ich mehr als nur Platz für eine Person.

Auf der Suche nach einem ausreichend großen, sehr stabilen und dabei leichten Zelt bin ich nun fündig geworden: ich habe mir das Exped Venus II Ultralight gekauft. 2,95 kg leicht, All-Seasontauglich und extrem sturmstabil machen das Exped für mich zum idealen Begleiter auf den kommenden Touren. Eine erste “Insichtnahme” findet ihr HIER und meine Feldtest-Ergebnisse gibt es nun HIER.

Zelt in Island

Fahrradtaschen

Da gibt es aus meiner Sicht nur eine Antwort: Ortlieb. Ich war von Anbeginn überzeugt von dieser Bude und ihren Produkten. Sie waren die ersten, die mir eine echte Alternative zu den Regenhüllen der Karrimors und sonstigen Stoff-Rad-Taschen geboten haben. Wenn auch zu einem stolzen Preis. Deshalb konnte ich mir als Schüler keine solche Taschen leisten und bin mit Stofftaschen 1991 durch Europa gefahren. Dabei habe ich Nähen gelernt. Und gemerkt, wie gut Plastiktüten sind, wenn es um Regenschutz geht. Aber so war es zumindest nie langweilig.

Immer dabei – allerdings in Rot nicht immer hilfreich…

Als Zivi habe ich mir dann 1993 die ersten Ortliebs gegönnt: Front-Runner für den Low-Rider.

Und natürlich fahre ich immer noch rote Taschen, obwohl ich die Grauen besser finde. Damit ist man nicht so auffällig. Aber ich habe bislang keinen Grund gefunden, dass Geld für graue Taschen zu rechtfertigen…;-) Nach meiner Tour 1998– auf der ich dann schon komplett Be-Ortliebt war – habe ich von Ortlieb ein komplett neues Taschenset bekommen. Das wurde gleich in der Sahara auf meiner Reise nach Timbuktu getestet. Ich fahre es immer noch und habe die ein oder andere Macke entweder selber behoben, oder gelernt sie zu ignorieren.

Martin 1998 auf dem Weg zum Mt Everest Basecamp – diese Ortliebtaschen habe ich noch. Neue gab es nach der Tour. Danke!

Schlafen

Ein schönes Thema, denn ich verbringe nicht selten auf Tour genauso viel Zeit mit Schlafen, wie mit dem Radeln. Daher lege ich Wert auf einen sehr guten Schlafsack mit breitem Einsatzbereich und einer guten, aber leichten Schlafunterlage.

Seit mehreren Jahren benutze ich den Yeti Mönch 900 Daunen-Schlafsack. Den habe ich damals von Yeti gesponsort bekommen. (Danke!)

Er geht bis Minus 25 Grad und war auch in Afrika im Einsatz. Heute gibt es ihn nicht mehr. Oder nur noch selten. Und auch Yeti hat sich verändert. Ist aus Görlitzer/Berliner Händen nun in ein dänisches Unternehmen (Nordisk) umgewandelt worden. Produziert wird aber noch in Görlitz. Und die Sachen gefallen mir nach wie vor.

Für meine Sahara-Tour habe ich zudem den damals neu entwickelten Schlafsack Yeti Light bekommen. Bei einem Gewicht von 300 Gramm und einer Packgröße von einer Radflasche war der eine echte Alternative zum doch eher umfangreichen Daunenschlafsack. Mittlerweile ist der aber kaputt, bzw durch. Heute heißt der Schlafsack Passion One.

Ich sollte aber beide testen und bin also mit beiden rum gefahren. In Marokko habe ich vor allem im Hohen Atlas den wärmeren Mönch genutzt, in der Wüste dann eher den Yeti Light. Durch das starke Temperaturgefälle in der Sahara zwischen Tag und Nacht, habe ich mich aber auch mal den warmen Schlafsack genutzt. Man friert einfach eher.

2007 in Marokko bin ich nur mit dem Yeti Light gefahren. Und der war entschieden zu kalt im Zelt im Hohen Atlas. Bei Minusgraden draußen kam der bis 0 Grad gehende Light doch an seine Grenzen. Und er war da ja auch schon sieben Jahre alt…

Vor dem Yeti hatte ich einen Ajungilak Cobra Twin. Ebenfalls ein Daunen-Model, welches ich immer noch besitze und gelegentlich nutze. Mittlerweile habe ich ihn dreimal gewaschen, aber Minus 10 Grad macht der locker noch mit.

Immer dabei ist ein Hüttenschlafsack. Model 10 Euro aus Baumwolle. Ich habe mittlerweile vier zerschlissen. Sie reissen irgendwann… Liegt aber an der Beanspruchung durch viel Schweiß, wenig waschen, viel knittern und durch den Kakao ziehen. Aber ich kann sie jedem nur ans Herz legen. Prima, wenn es warm ist und angenehm, wenn es richtig kalt ist. Schützt den Schlafsack vor Verschmutzung und Schweiß.

Und wo leg ich mich mit all dem drauf? Auf eine Term-a-rest Matte. Den genauen Namen habe ich vergessen. Ist meine zweite Matte, nachdem die erste irgendwann nur noch eine große Blase war. Ist 2000 kaputt gegangen, nach ca 20.000 km Belastung. Mitten in der Wüste. Reden wir nicht darüber…

Seitdem habe ich eine neue Matte. Anstandslos und ohne Bezahlen bekommen. Die hält vermutlich noch, aber ich schaue gerade schon nach Ersatz. Aber wer hält schon 10 Jahre Martin auf sich rumliegen aus?

Meine Term-a-rest hat nach zehn Jahren während der Tour durch Ruanda und Uganda aufgegeben. “Entlaminiert” nennt man das wohl – jedenfalls hat sich eine große Blase gebildet.  Aufgrund der lebenslangen Garantie bekomme ich nun ein neues Modell von Term-a-rest zugeschickt.

Entlaminiert…

Unabhängig davon habe ich mir nun eine Term-a-rest FL ProLite gekauft, die mit ihren 460g die wohl leichteste Matte im Markt ist.

Zwischen mir und das Wetter..

…passt immer noch eine gute Jacke. Ich habe mir 1995 für unfassbare 700 DM das Karakorum Jacket von Mountain Equipment gekauft. Die gibt es immer noch – sowohl im Laden, als auch bei mir.

Die Karakorum hat mich bislang nie im Stich gelassen. Selbst bei 11 Tage Dauerregen in Finnland oder im Schneesturm im Himalaya hat sie gut durchgehalten. Unterarmbelüftung, Napoleon-Tasche, Rucksackfreundliche Seitentaschen auf Brusthöhe, gut einstellbare Kapuze und trotz Waschen mit einer einfachen Imprägnierung immer dicht.

Update 12. April 2011:

Heute habe ich mir nach langer Suche nun wieder eine Karakorum gekauft.  Im Vergleich zur alten hat sich viel getan: der Stoff ist weniger hart, die Jacke an sich etwas leichter (Größe M, 710g), die Kapuzenregulierung hat sich verbessert und die Ärmelbündchen sind auch einfacher zu bedienen. Geblieben sind die typischen Karakorum Taschen auf Brusthöhe. Und die Napoleon-Tasche, in die problemlos eine ganze Landkarte ohne Knicken reinpasst.

Bilder machen

Ein endloses Thema, ein wichtiges Thema: Fotografieren unterwegs. Dazu gibt es Bücher, Glaubenskriege und unzählige Meinungen. Kompakt oder Spiegelreflex, Reise-Zoom Objektiv oder Festbrennweiten. Ying oder Yang.

Ich bin seit 1996 Spiegelreflexfotograf. Angefangen habe ich mit einer Nikon F50. Mit einem 28-200er Sigma Zoom. Wurde leider alles geklaut. Darauf folgte dann 2001 eine Nikon F80 mit 28-200er Tamron Zoom.

Die Nikon F80 – nach acht Jahren Einsatz und tollen Bildern geht sie in Rente

Diese habe ich immer noch und mit ihr zuletzt 2008 in Vietnam noch Bilder gemacht. Ich bin immer Dia-Fotograf gewesen und habe dabei auf Kodak Elite Crome 100er und 200er gesetzt.

Seit Mitte 2009 bin nun auch ich in die digitale Spiegelreflexfotografie eingestiegen. Die Nikon D90 war und ist meine erste Wahl. Ich arbeite derzeit mit einem 18-200er Reisezoom von Sigma.

Meine Neue – kann auch Bewegtbild: Nikon D90

Aber ich entdecke die Kamera und das Objektiv noch und werde in Afrika sicherlich noch mehr lernen, mit der Nikon zu arbeiten. Überzeugend finde ich auf den Film-Mode in HD-Qualität bei gleichzeitiger Nutzung des Zooms. Damit kann ich nun auch Bewegtbild von meinen Reisen produzieren.

Update Winter 2014: Ich habe meine D90 in Rente geschickt und habe in das Systemkamera-Lager gewechselt. Meine neue Kamera ist eine Sony Alpha 6000 mit einem 18-105mm Sony Objektiv.

Die Sony Alpha 6000

Ich werde die erst mal so richtig auf Tour ausprobieren und dann hier auch entsprechend die Übersicht aktualisieren.

Für wackelfreie Bilder – ich arbeite immer noch ohne Bildstabilisator – nutze ich das  Gorilla-Claw Stativ. Es lässt sich nahezu überall anbringen und hält eine Spiegelreflex mit Zoomobjektiv ohne Probleme.

Es ist leicht und deutlich praktischer, als die Reisestative die ich vorher mitnahm und doch nie benutzte.

Ledermann für Unterwegs

Ohne dieses Tool gehe ich nicht mehr auf Tour: mein Leatherman begleitet mich nun schon 11 Jahre.

Oft benutzt und nie wieder ohne – mein Leatherman

Gekauft habe ich es 1998 in Kathmandu für den wahnsinnigen Preis von 120 Dollar. Aber jeder war es wert. Als Multifunktionstool unersetzlich auf Tour – egal ob beim Dosen öffnen, Fahrrad reparieren, Brennholz besorgen oder zum Eindruck schinden!

Prost!

Ohne Trinken keine Kilometer und damit keine Erlebnisse. Seit nunmehr 16 Jahren fahre ich mit Sigg Radflaschen.

Angefangen hatte ich mit den üblichen Plastikdingern, deren Geschmacksneutralität eher gering war und die es überall für wenig Geld gab. Und immer noch gibt. Irgendwann hat dann Stephan eine Sigg 0,5 L Flasche als Werbegeschenk bekommen. Die hat mich dann überzeugt und seitdem fahre ich mit ihnen. Derzeit habe ich zwei 0,5 Liter, eine 0,75 Liter und eine 1 Liter Flasche. Die drei ersteren fahren am Rahmen mit (eine 0,5 Liter ist am Unterrohr befestigt) und die Literflasche verschwindet in einer der hinteren Radtaschen.

Ich reinige diese Flaschen so gut wie gar nicht, spüle sie unterwegs nur mit Wasser aus und zuhause bekommen sie auch mal eine Reinigungstablette. Dennoch hatte ich nie Probleme mit Bakterienablagerungen. Einziges Manko ist der Schutzdeckel auf dem Verschluss.

Der reißt immer als erstes ab und geht dann irgendwie verloren. Oder passiert nur mir das?

Mittlerweile habe ich aber von Sigg auf Nalgene umgestellt. Nach meiner Islandtour kann ich diese nur weiterempfehlen.

Der Rucksack für unterwegs

Auf Tour schaue ich mir oft  Städte, Orte oder Landschaften auch mal ohne das Fahrrad an. Bislang habe ich dann meine Kamera und mein Geld in eine Plastiktüte gestopft und bin dann damit durch die Gegend gewackelt. Ging, aber war jetzt auch nicht unbedingt praktisch. Seit Jahren suche ich genau für diesen Einsatz einen kleinen Rucksack, der aber fast nix wiegen soll und zudem maximal komprimierbar ist.  Gab es nie wirklich und wenn, dann zu einem unglaublichen Preis.

Nun bin ich aber fündig geworden und habe mir den 70g leichten und kreditkartengroßen Rucksack von Sea to Summit gekauft.

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