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Im Test: meine Erfahrungen mit dem Teasi Pro Fahrrad-Navi

Hinweis

Das im Folgenden vorgestellte Teasi Pro wurde mir von Teasi zum Test zur Verfügung gestellt. Im Anschluss durfte ich es behalten. Und irgendwann habe ich es in einem Fluss verloren. Daher ist dieser Beitrag Werbung.

Wenn ich unterwegs bin, dann reise ich meist klassisch mit der Landkarte. Das liegt zum einen daran, dass ich es „schon immer so gemacht habe“. Zum anderen, weil das Karte wälzen und Karte lesen einfach zu einer richtigen Tour dazugehört.

Wo kommen wir her, wo wollen wir hin? Dialog mit Mönch in Nepal

Nun bin ich aber (leider) nicht die ganze Zeit auf großer Fahrt und radle daher immer auch durch heimisches Gelände. Neben meinen #biketowork-Strecken, erkunde ich zunehmend meine nähere Umgebung mit dem Fahrrad.

Hier fand ich dann irgendwann die Benutzung einer Landkarte nervig, denn diese musste ich manchmal alle zwei Kilometer rausholen, um zu checken, wo denn der Weg langgeht. Daher benutzte ich bald mein Smartphone und dessen Navi-Apps, um mir meine Route zu berechnen und mir dann auch via Kopfhörer vorsagen zu lassen. So richtig toll finde ich das nicht, auch weil der Akku dadurch schneller alle ist.

Und so wurde ich hellhörig, als die Möglichkeit bestand, ein Navigationsgerät für das Fahrrad zu testen. Über eine sogenannte „Social Channel“ Marketing Agentur habe ich mich für ein Testgerät beworben – und es auch bekommen.

Mit Karte und Teasi Pro unterwegs

Es ist mein erstes Navi für das Fahrrad und ich habe mich vorher nur am Rande mit diesen Geräten beschäftigt. Daher sei mir verziehen, wenn ich mich hier und da vielleicht begeistert zeige, wo aber der erfahrende GPS und Navi-Nutzer nur müde abwinkt.

Wenig später wurde mir das Teasi Pro zugeschickt und nahm gleich seinen Platz an meinem Lenker ein. Dafür musste einer meiner zwei Fahrradcomputer weichen. Der war aber ohnehin gerade in einer Selbstfindungsphase und zeigte nur ausgewählt und sehr launisch seine Daten an.

Aber mit dem Teasi Pro habe ich neben einem Navi auch gleich einen Fahrradcomputer bekommen. Und zwar einen richtigen, denn es zeigt auf Wunsch jede Menge Daten an: Neben den Standards, wie zurückgelegte Strecke, Geschwindigkeit und Zeit, kann es auch Höhe und Höhenmeter, Kalorienverbrauch und Wetter anzeigen. Man kann sich aber auch wie früher einen Tacho mit Nadel auf das Display holen, oder einen Kompass.

Der Teasi als Fahrradcomputer

Mal abgesehen von diesen Spielereien – die aber ungemein wichtig sind – wollte ich das Gerät gleich mal richtig testen. Da kam mir meine Radtour „Elbe, Heide, Altes Land“ gerade recht, und das Navi durfte gleich mal entsprechende Routen vorschlagen. Doch zuvor muss man grundsätzliche Einstellungen vornehmen: welche Art von Route bevorzugt man (Befestigte Straßen, Waldwege, Schotterpisten, alles durcheinander), welches Gewicht bringt das Fahrrad auf die Waage und welches Gewicht man selbst.

Grundeinstellungen im Teasi Pro: auf welchen Wegen möchte man radeln?

Nach diesem Offenbarungseid weiß das Gerät, was man so für einen Geschmack hat und welches Gewicht auf welchem Gewicht man so durchs Land buxiert. Daraus errechnet sich unter anderem der Kalorienverbrauch.

Die Routeneinstellungen sind durchaus wichtig, denn im nächsten Schritt lasse ich das Teasi Pro eine Strecke von Aumühle an den Elbe-Lübeck-Kanal berechnen. Basierend auf meinen Präferenzen werden drei Vorschläge gemacht, die sich wie folgt unterscheiden:

Da es schon später am Tag war und ich noch die Sonne am Kanal genießen wollte, habe ich mich für Variante „Einfach“ entschieden. Zuerst ging es entlang der Fernstraße auf Radwegen Richtung Osten, um immer wieder rechts und links abzubiegen und ein Teilstück abseits der Hauptverkehrsadern zu radeln. Insgesamt bin ich mit der Routenführung zufrieden und habe so echt schöne und überraschende Ecken entdeckt, die ich sonst so nicht befahren hätte.

Auf Openstreetmap und Bikemap habe ich mir zudem ein paar Routen rausgesucht, die ich auf dem Weg in die Lüneburger Heide dann mal ausprobieren wollte. Diese lassen sich via PC einfach auf das Teasi aufspielen und dann abrufen.

Eigene oder bestehende Touren einfach via PC auf das Teasi Pro laden.

Ich habe mich damit aber nicht lange aufgehalten, sondern das Navi als Inspirationsgerät genutzt, um mich auf schöner und radfreundlicher Route durch das Land zu bringen.

Gleich am kommenden Tag wurde es einem besonderen Härtetest unterzogen: es regnete sehr oft und sehr stark und das Teasi wurde richtig nass. Aber es arbeitete normal weiter, lies sich den Regen nicht anmerken und der Touchscreen ließ sich weiterhin gut bedienen. Da gibt es beispielsweise beim Smartphones oft Probleme, wenn die Screens nass sind. Und, auch das muss ich lobend erwähnen, der Touchscreen reagiert auch auf die Bedienung mit Handschuhen problemlos.

Auch im Regen gut geschlagen!

Aber so ganz problemlos verlief meine Teasi-Fahrt dann doch nicht. Ich radelte auf dem Elberadweg Richtung Winsen/Luhe, die Strecke war programmiert, das Teasi leitete mich. Alles gut, bis ich am Wegesrand einen Supermarkt entdeckte. Ich bog vom Weg ab, fuhr die 40 Meter bis zum Markt und ging was einkaufen. Von diesem plötzlichen Abweichen war das Freizeitnavi so überrascht, dass es sich bei der Neuberechnung immer wieder aufhängte. Dieses Phänomen hatte ich dann noch zwei weitere Male und jedes Mal musste ich das Gerät neu starten. Dann aber kam es auf den restlichen 100 Kilometern nicht mehr vor.

Durch Wald und Heide

Diese Neuberechnung und auch das Recherchieren nach Orten und möglichen Routen auf dem Teasi kostet natürlich Energie. Der Akku wird mit einer Laufzeit von 10 bis 12 Stunden angegeben und das kommt auch hin. Dann allerdings braucht er Saft und etwas Zeit, um wieder zu laden. Da ich mit dem Zelt unterwegs war, habe ich mit dem Smart Power Pack von Cinq5 das Teasi via USB nachgeladen, was problemlos auch während des Betriebs ging. Zusammen mit einer vernünftigen Stromversorgung via Nabendynamo durch z.B. den The Plug III oder den Forumslader lässt sich also das Teasi gut versorgen.

Nachladen unterwegs

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der kann sich ja den SMAR.T power Akku holen. Der wird als externer Akku einfach zwischen Teasi und Halterung gesetzt und verlängert so die Leistungsdauer. Zudem hat er noch ein LED-Licht an Bord und verschiedene Anschlüsse zum Laden anderer Geräte, sowie einen Eingang für das Laden via Nabendynamo.

Während des Fahrens fand ich die Kartendarstellung gut. Man kann problemlos rein- oder rauszoomen. Und wie bei allen anderen Navis kann man auch hier einstellen, ob die Karte sich immer nach Norden ausrichtet, oder der Fahrtrichtung folgt.

Besonders haben mir die POIs gefallen: das Navi zeigt hier Sehenswürdigkeiten, Zeltplätze, Tankstellen und vieles mehr an. Mit einem Fingerdruck kann man dann diese Orte einfach ansteuern. Teasi Tour heißt diese Funktion, die zudem zulässt, eigene POIs anzulegen und diese auch noch mit Infos und Bildern zu versehen. So kann man immer neben der eigentlichen Strecke sich inspirieren lassen und unerwartet Sehenswertes entdecken.

Diese POIs haben mir dann am Abend sehr geholfen. Der Himmel wurde immer dunkler, ein Gewitter zog auf und ich brauchte dringend einen Zeltplatz in der Nähe. Ein kurzer Blick auf die Teasi-Karte zeigte mir einen POI Campingplatz in der Nähe von Jork und berechnete die Strecke. Kurz vor dem Regen erreichte ich den Platz, doch während des Aufbauens begann es zu regnen. Aber dafür kann das Navi nix, auch wenn es über eine Barometerfunktion mit Wettervorhersage verfügt.

Als ich dann im Zelt lag, stellte ich mit Stolz fest, dass ich mehr als 7.000 kcal verbrannt hatte und 130 Kilometer gefahren bin. Also auch sportlich gesehen, war es eine gute Tour.

Das hab ich mir aber auch verdient!

Für Sportler bietet das Teasi Pro zudem eine eigene Trainingsfunktion. Die finde ich ganz lustig, denn man kann hier gezielt sich Strecken ausgeben lassen, die der jeweiligen Zeit oder dem jeweiligen Trainingsziel entsprechen. Also wenn ich eine Stunde Radfahren möchte, dann gebe ich diese als Zeitspanne ein und das Navi berechnet mir daraufhin eine Runde von meinem aktuellen Standort, die nach einer Stunde wieder dort endet.

Training nach Belieben

Oder wenn ich mal wieder bei den Schwiegereltern essen war, kann ich einstellen, dass ich jetzt unbedingt 1.500 Kcal verbrennen muss. Und das Teasi sucht mir eine Strecke, auf der ich das dann tun kann.

Das gleiche geht auch mit Entfernungen, die vorgewählt werden können und auf Basis dieser Angaben erstellt das Teasi eine entsprechend lange Runde. Und wer noch ernsthafter Sport betreibt, der kann via Bluetooth seine Herz- und Trittfrequenz erfassen. Dafür gibt es bei Teasi das sogenannte SMAR.T Zubehör.

Allee mit Rad

Meine Testtour ging 200 Kilometer an der Elbe entlang in die Lüneburger Heide. Wen es aber in die weite Welt hinauszieht, der findet auf dem Teasi nicht nur kostenlose Karten zentraleuropäischer Länder (inklusive kostenloser Kartenupdates), sondern auch seit dem letzten Update die USA kartiert.

Karten satt und kostenlos.

Seine eigene Touren kann man ebenfalls ganz einfach aufzeichnen und diese anschließend als .gpx Datei teilen. Ich habe einem Kollegen meine #biketowork Strecke aufgenommen und wollte diese dann via Teasi Tool PC-Software auf meine Platte ziehen. Das ging aber nicht (Datei geschützt, kann nicht kopiert werden). Ich konnte die Strecke dann aber via Email teilen und musste mit dem Windows-Explorer direkt auf das Gerät zugreifen und mir die .gpx Daten da holen. Das fand ich umständlich, aber irgendwie war das normale Kopieren via Software nicht erlaubt.

Fazit:

Das Teasi Pro hat mir gut gefallen. Für Touren in Deutschland, aber auch Touren in Europa ist es geeignet. Ich würde es ehrlicherweise mal bei einer #LeJog Tour (Lands End bis John o´ Groats) oder in Norwegen bei einer Tromsö – Oslo Tour mitnehmen, wenn ich das mache. Das hängt aber von der Stromversorgung ab, die ich jetzt mit The Plug III lösen werde. Und mir ggf noch den extra Akku hole.

Es gibt sicherlich leichtere und kleinere Navigationsgeräte, aber das Teasi macht sich ganz gut. Ich bin von dem Radcomputer ganz angetan: all die schönen Daten, die man sonst nicht bekommt 🙂

Mit seinen 3,5 Zoll (8,8 cm) großem Display ist das Teasi ausreichend ausgestattet. Man kann die Karte gut erkennen und die einfache Bedienung macht es Idiotensicher.

Einfache Menüführung

Der Touch-Screen könnte sich manchmal gerne etwas flüssiger bedienen lassen, aber da bin ich vermutlich durch meine Arbeit für Samsung etwas verwöhnt. Zudem wechselt das Display bei Bedarf je nach Tageszeit in einen Tag- oder Nacht-Modus, welcher sich der entsprechenden Lichtsituation anpasst. Das finde ich sehr angenehm.

Meine Bewertung des Teasi Pro im Überblick:

+ einfache Bedienung

+ umfangreiche Datenerfassung zur Selbstvermessung

+ Kostenlose Karten und Karten-Updates

+ Streckenoptionen und Darstellung, dank 3D-Kompass

+ gut für individuelle Strecken und Training durch Zeit-, Kalorienverbrauch- oder Entfernungsvorwahl

+ lässt sich mit externem Akku oder Stromversorgung am Rad laden

+ Regen und Staub machen ihm nichts aus

+ Viele Karten vorinstalliert

+ Gutes Zubehör, vor allem der extra Akku SMAR.T

 

– Intuitive Bedienung könnte besser sein

– Touchscreen könnte flüssiger laufen

– Berechnungen und Umschalten der Funktionen dauern etwas

– Manchmal Probleme bei Neuberechnungen (Aufhängen)

Alle anderen Angaben, Daten und Tests könnt ihr euch im Netz bei Teasi anschauen, bzw googlen.

Und zum Schluss noch eine kleine Umfrage aus Interesse:

Auf Facebook habe ich die Frage gestellt, wie auf Tour am liebsten navigiert wird. Hier ist das Ergebnis:

Interessanterweise ist die Karte nach wie vor ein treuer Begleiter und Hauptplanungsinstrument. Das Smartphone als Navi ist sehr beliebt und liegt derzeit fast gleichauf mit einem richtigen Navigationsgerät/GPS.

 

Hinweis:
Alle Tests, die ich hier auf BiketourGlobal vorstelle, werden von mir subjektiv durchgeführt. Ich teste viele Produkte, die ich mir selber gekauft habe. Wenn mir Produkte für einen Test gestellt wurden, so mache ich dies im Text für den Leser klar und deutlich.

Vor allem aber teste ich nur Produkte, die mich persönlich interessieren. Meine Bewertungen und Einschätzungen erfolgen unabhängig von einer Produktstellung. Ich stelle sowohl positive, als auch negative Eigenschaften dar.

Dabei steht meine persönliche Meinung im Vordergrund, meine Begeisterung für das Produkt und meine Einschätzung, inwieweit dieses Produkt für einen Tour-Alltag tauglich ist.

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