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Mein Salsa Fargo für das Bohemian Border Bash Race 2023

Mein Salsa Fargo für das Bohemian Border Bash Race 2023 // My Salsa Fargo for the Bohemian Border Bash Race 2023

Am 2. September startet das Bohemian Border Bash Race und diesmal bin ich mit dabei. Im letzten Jahr habe ich leider kurz vor Start Corona bekommen, weshalb ich es nun erneut versuche.

1.360 km und um die 24.000 HM warten auf mich in Böhmen. Auch wenn der Asphalt/fester Straßenbelag-Anteil mit 966 km recht hoch ist (lt. Komoot), wird das Rennen sehr fordernd. Und darauf freue ich mich sehr. Ich bin aktuell ziemlich fit, gut im Training und es kann losgehen.

Auch wenn es fast immer der Mensch ist, an dem es liegt, braucht es eine gute Maschine, um alles voll zur Entfaltung zu bringen. In meinem Fall ist es nach wie vor das Salsa Fargo Titanium. Mehr als 25.000 km haben wir mittlerweile hinter uns und dabei das Atlas und das Silk Road Mountain Race bewältigt. Mein Fargo ist ein Custom Aufbau und ich baue immer wieder vieles, wenn nicht sogar alles, um.

Das Fargo beim Atlas Mountain Race 2020

Das hat oft mit Neugier zu tun, die dann zu neuen Teilen führen. Aber meistens ist es Verschleiß und ich muss Sachen austauschen. Und gefühlt passiert das recht oft. Allerdings probiere ich auch viel aus. Das ist ein Luxus, den ich mir gönne. Mein Motto dabei ist: Lieber Ahnung als Meinung. Also selber ausprobieren und dann darüber reden. Das ist mitunter teuer, aber es macht mir halt Spaß.

Beim letzten Update meines Fargo habe ich neue Felgen (Lilienthal XC), eine neue Sattelstütze (Ergon Carbon CF) und eine neue Schaltung (Sram Eagle GX AXS) angebaut.

Um es kurz zu machen:

Ansonsten ist die CF eine tolle Sattelstütze, die zum Beispiel bei Mathias Müller (BIKEBild) auch die Tour Divide überlebt hat (soweit ich das sehen konnte). Nun ist meine Thomson Elite Stütze wieder dran.

Aber natürlich sind auch einige Teile so auf der Strecke geblieben, die ich nun vor dem Rennen in Böhmen ausgetauscht habe:

 

Die Laufräder

Mensch war ich stolz auf meinen ersten Carbon Laufradsatz. Das Fahrgefühl, die Stabilität, Spurtreue, Kraftübertragung und damit auch der Vortrieb sind einfach besser, als ich es bislang mit Alufelgen kannte. Leider waren die Lilienthal XC Felgen dann aber nicht die richtige Wahl für mich. Nach einem Orbit und ein paar Trainingskilometern, traten vorne und hinten leider Risse auf. Die Reklamation verlief problemlos (auch Dank Lightwolf) und offensichtlich gab es ein Produktionsprozessproblem.

Dann kamen neue XC Felgen und diese haben dann zumindest 5.000km durchgehalten. Dann waren die Risse an den Speichenlöchern zu groß, um sie zu ignorieren. Auch hier ein wunderbarerer Support durch Lightwolf. Aber ich habe mich nun entschieden – und auch Lightwolf war der Meinungen – von Lilienthal weg zu gehen. Da ich von sehr guten Erfahrungen mit Beast und besonders der Beast XC30 Felge weiß, habe ich mich dann für diese entschieden. Gegen Aufpreis natürlich, aber nun fahren bei mir Beast XC am Fargo. Vorne mit dem SON28 und hinten mit der DT-Swiss 240 Nabe.

Für das Bohemian Border Bash Race habe ich mich für eine Bereifung mit Schwalbe G-One Reifen in 50mm breite entschieden. Ich habe mit diesen auf den letzten fast 5.000km sehr gute und pannenfreie Erfahrungen machen können. Zudem bin ich angesichts des Tracks mit diesen Reifen sehr gut auf Asphalt und im Gelände aufgehoben. Vorne fahre ich den Schwalbe G-One Ultrabite und hinten den Bite. Das soll auch laut Hersteller eine ganz hervorragende Kombination sein. Mal sehen…

Und für die Daten-Fans unter euch sind hier die Gewichtsangaben im Vergleich – ohne Bremsscheiben. Das Gewicht war für mich aber nicht bei der Wahl von Carbonfelgen entscheidend.

 

Die Gabel und der Steuersatz

Nach dem Atlas Mountain Race – das Fargo hatte ich da erst 3 Monate –  habe ich bei einer Wartung am Gabelschaft Druckspuren festgestellt. Damals hat Salsa das via Cosmic Sports aus Kulanz ersetzt. Nun hatte ich seit ein paar Tagen Probleme das Gabelspiel richtig einstellen zu können. Daraufhin habe ich die Gabel ausgebaut und erneut diese Spuren an gleicher Stelle festgestellt.

Nach Konsultation mit Cosmic Sports gab es den dringenden Hinweis nicht mehr mit dieser Gabel zu fahren. Aber diesmal leider keine Kulanzregelung, denn die Spuren deuten laut Salsa auf Fahren mit lockerem Steuersatz hin. Nun, das hätte ich ja gemerkt und als ich es merkte, habe ich dann ja auch reagiert.

“Spiel” und der Schaden an der Gabel sind vermutlich durch Fahren mit losem Steuersatz aufgetreten. Zudem sollte der Kunde sicherstellen, dass er die Spezifikation von maximal 50 mm Stack-Abstandshaltern zwischen Vorbau und Oberseite des Steuersatzes sowie mindestens 10 mm über dem Vorbau befolgt. Damit sollen gleichmäßige Klemmkräfte am Gabelschaft gewährleistet werden.

Das war in der Tat zwischendurch auch mal anders, denn durch das Bikefitting haben wir meinen Vorbau ganz nach unten gesetzt und dabei immer wieder auch am Vorbau rumgebaut. Zudem ist schlicht und ergreifend mein Gabelschaft ungekürzt zu kurz, um die richtige Vorbauhöhe und mehr als 10mm oberhalb des Vorbaus hinzubekommen. Es passt alles nach den Salsa Vorgaben, kann aber auch anders sein, wenn zum Beispiel ein Bikefitting zu anderen Vorschlägen kommt.

Ich würde ihnen empfehlen, in einen neuen Steuersatz (Lagerschalen und Lager), einen kleinen tragbaren Drehmomentschlüssel für die Einstellung der Vorspannung unterwegs und schließlich in eine neue Gabel zu investieren.

Das habe ich gemacht, auch weil mir Josh vom Pressedienst Fahrrad noch den Tipp gab, dass solche Spuren am Gabelschaft auch durch den Konusring des Vorbaus auftreten können, der sich da reinarbeiten kann, selbst wenn alles richtig eingestellt ist.

Aber ich habe nun eine neue Firestarter Gabel gekauft (640 Euro – teures Hobby!) und einen White Industries (ZS44/EC44) Steuersatz. Der alte Steuersatz war aber auch durch. Und da es ja aktuell kaum Werkstatttermine gibt, habe ich meinen alten Steuersatz selber aus- und den neuen eingebaut. Nun stimmt alles und nix wackelt.

Nach dem Schmutz auf dem Steuerrohr zu urteilen, wird das Rad wahrscheinlich hart und schnell gefahren. Auf eine solide und konsequente Wartung sollte weiterhin nicht verzichtet werden.

Vielen Dank dafür. Und ja, es wird schnell und hart gefahren, aber dafür ist das Fargo ja auch da. Und Wartung erfolgt natürlich regelmäßig (auch weil bei mir eh viel kaputt geht), weshalb ich hoffe, dass nun die Gabel länger hält.

 

Innenlager und Kassette

Enduro MAXHit

(Werbung, da Teststellung)

Im Frühjahr wurde mir angeboten, mit dem Enduro MAXHit BSA30 ein Innenlager zu testen, dass laut Hersteller  lebenslang hält. Enduro Bearings ist ein erfahrener Kugellager-Hersteller, der für eine ganze Reihe von bekannten Marken Steuersätze und Innenlager fertig. Darunter zum Beispiel Orbea, Kona, Marin, Niner, Santa Cruz oder Trek.

Das Besondere am MAXHit Lager ist, dass Enduro größere Kugeln verwendet. Gefertigt sind die Lager aus 440C-Edelstahl, was herkömmliche Aluminium-Lagerschalen überflüssig macht.

Außerdem:

Enduro Bearings verwendet außerdem die Lagerschale als äußeren Lagerring, wodurch ein eingepresstes Tretlager überflüssig wird. Das bedeutet, dass 8-mal größere Lagerkugeln verwendet werden können. Gleichzeitig wurde die Kontaktfläche der Kugeln mit den Lagerringen vergrößert. Die Ergebnisse umfangreicher Tests zeigen eine Verdoppelung der maximalen Belastbarkeit, die sich in einer deutlich längeren Lebensdauer und einer lang anhaltenden Laufruhe der Lager niederschlägt. (…) Auf Maxhit-Komponenten wird eine lebenslange Garantie gewährt.

Das MAXHit Lager besteht aus zwei Teilen, die normal eingeschraubt werden. Eine Hülse dazwischen entfällt. Einmal eingebaut tut das Lager was es soll: laufen und das ohne Geräusche. Ich fahre es seit 2.700km und hoffe sehr, dass ich es noch lange nutzen kann.

Das dem wohl so ist, zeigt auch ein umfangreicher Testbericht. Je länger das Enduro Lager läuft, um so besser stabilisiert sich die Effizienz und lässt in der Performance nicht nach.

Den Testbericht mit allen Details und vielen Infos zum Thema Lagerfertigung und Herausforderungen findet ihr hier.

 

Kassette & Kette

Länger als gedacht laufen auch die SRAM Eagle GX Kassette und Kette. Ich wollte schauen, wie lange sie durchhalten und bin überrascht. Seit 9.200km arbeiten beide klaglos zusammen. Ich pflege sie mit SquirtLube oder Toniq Chain Wax. Das lässt sie länger halten.

Natürlich wird die Effizienz irgendwann nicht mehr optimal gewesen sein, aber das merke ich ehrlicherweise nicht. Für mich war entscheidend, dass sich diese teuren Verschleißteile bezahlt machen. Ich habe sie jetzt an den zweiten Laufradsatz gebaut, da ich das BBBR mit einem frischen Satz aus Garbaruk 12fach Kassette (10-52) mit Sram GX Kette fahren möchte.

 

Kurbel, nur kürzer

Eigentlich war hier der Beitrag zu ende, aber ich habe nun doch noch meine Hope Evo Kurbel auf Anraten meiner Bikefitter gekürzt: die bisherige 175mm Kurbel ist einer 170mm gewichen. Und ich muss sagen, dass der Unterschied spürbar und sehr deutlich ist. Wenn man ein mehr an Effizienz spüren kann, dann hier.

Ich habe das schon von anderen gehört, die ihre Kurbeln entsprechend angepasst haben. Aber wenn man es selber erlebt, ist das schon klasse. Mal sehen, ob ich jetzt noch weitere Anpassungen vornehmen muss. Die Höhe des Sattels habe ich natürlich entsprechend verändert. Eventuell gehe ich mit dem Vorbau noch runter. Nach dem Race.

So, das war es jetzt wirklich. Böhmen kann also kommen…

 

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