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Es gravelt sehr: Ein Besuch auf der Velo Berlin

Velo Berlin 2019

Gravelbikes & Bikepacking satt! Ein Besuch auf der Velo Berlin 2019

Hinweis

Das ist Werbung, da ich unendlich viele Marken und Produkte nenne. Unaufgefordert und unbezahlt. Ist halt Leidenschaft und mega interessant.

Ich muss schon sagen, dass ich sehr angenehm überrascht war, was das Team der Velo in Berlin auf die Beine gestellt hat: 300 Aussteller, 500 Marken und 20.000 Besucher. Und nicht zu vergessen die wunderbare Location des Tempelhofer Flughafens.

Insgesamt eine für mich gelungene Mischung aus Räder für jeden Geschmack, viel Lifestyle und Fashion und Platz für Nerd-Talks. Es hätte gerne noch mehr sein dürfen.

Natürlich gab es vor allem eBikes und Pedelecs zu bestaunen und auszuprobieren. Aber im Gegensatz zu anderen Messen, war der Anteil an „normalen“ Rädern erfreulich hoch. Wenn man von Trends spricht, dann war die Velo neben dem allgegenwärtigen eBike Thema vor allem durch Gravelräder und Bikepacking geprägt. An fast jeder Ecke wurde dieser alten neuen Art des Radreisens und -fahrens gehuldigt und es gab durchaus interessante Details zu sehen.

Helme satt

Innovationen gab es nicht wirklich, aber wir sehen ja schon seit geraumer Zeit, dass diese weniger in die Breite gehen, also neue Produkte, Ideen oder Modelle vorgestellt werden, sondern mehr in die Tiefe gehen, also gut durchdachte und technisch exzellente Lösungen und Weiterentwicklungen bekannter Systeme gefunden werden.

Sehr viel Platz, um die Räder auszuprobieren

Mein Reiseradlerherz schlägt aber gleichermaßen für die klassischen Reiseräder, die ja momentan eher in die Nische verbannt sind. Aber dank Fahrradläden wie Velophil aus Berlin, aber auch durch Rose waren sie dennoch sehr präsent. Und es war für mich erfreulich zu sehen, dass sich hier auch noch was tut und sich klassisches Radreisen und Bikepacking gegenseitig inspirieren und ergänzen.

Ich werde euch nun zu einem Rundgang über die Velo mitnehmen. Zuerst zeige ich euch tolle Räder, die mir aufgefallen sind, dann was ich an Ausrüstung gesehen habe und zum Schluss gibt es noch Hingucker, die sich nicht einordnen lassen. Viel Spaß!

 

Gravel & Bikepacking Räder satt

 

8Bar

Die Berliner Radschmiede 8Bar war gleich mit einem ganzen Stand vertreten. Besonders hat mir das Rad von Chris Schorr gefallen, welches den Stand von Schwalbe verschönerte. Eine schöne Kombi aus SRAM Rival und Force und man hat keinen Zweifel: mit dem Rad kommt man sehr schnell überall hin und durch.

Schickes 8Bar bei Schwalbe

Ein schöner 8Bar Randonneur ist auch das Mitte Steel. Mit Shimano Tiagra Schaltung kann es damit auch gleich auf Gravel-Tour gehen.

Das 8Bar Mitte Steel

 

Cinelli

Ebenfalls ein Hingucker ist das Cinelli Nemo. Das ist eher auf Gravel-Race ausgelegt und spricht vor allem die sportlich-veranlagten Radler an.

 

Merida

Bei Merida gab es das Silex 9000 zu bewundern. Auch dies ist eher in der Kategorie Race-Graveler anzusiedeln. Es fährt mit einer SRAM Force und wiegt unter 10kg.

 

VSF Fahrradmanufaktur

Hier gab es nichts neues, aber Reiseradler finden mit dem VSF Randonneur und dem TX800 hier immer sehr gute Räder für die große Tour.

Am Stand von Ortlieb gab es noch den VSF CR500 Sportstourer zu sehen, bepackt mit den neuen Ortlieb Bikepacking Limited Edition Taschen. Das Rad gibt es aber nicht mehr (glaube ich).
Das VSF mit den neuen Ortlieb Bikepacking Taschen

 

Patria

Schöne Räder von Patria gab es am Stand von Velophil Berlin zu sehen. Das sind dann meist Custom-Aufbauten, wie beim Patria Randonneur. Beachtenswert ist das vordere Schutzblech, welches wie ein hinteres Schutzblech aussieht. Diese werden für Patria gebaut, man kann sie wohl aber auch bekommen.

Besonders gut hat mir der Gravel-Aufbau eines grünen Patria gefallen. Mit Rohloff und Drop Bar und natürlich der unvermeidlichen Tasse am Sattel.

 

Veloheld

Wer diese Marke noch nicht kennt, dem möchte ich sie gern empfehlen: Veloheld kommt aus Dresden und baut ganz wunderbare Räder. Das IconX ist die Gravel/Randonneur-Maschine der Sachsen. Hier mit einem SRAM Rival Aufbau. Ich könnte ja schwach werden…

Das IconX

Auch sehr interessant, wenn es ums Bikepacking in sehr grobem Gelände geht ist das Iron. Das Bild sagt alles. Und natürlich sind die Veloheld Räder auch als Framesets erhältlich und individuell aufbaubar.

Das schicke Iron

 

Sour

Kennt ihr die Marke Sour? Ich nicht und umso erstaunter war ich, ihre Räder zu sehen. Sour kommt wie Veloheld auch aus Dresden und baut feine Räder fürs grobe Abenteuer. Das Rad hier ist ein Sour Pick Up mit extra Ladebereich.

Das Sour Pick Up

Das Purple Haze ist ein kompromissloses Endurance MTB, welches auf 29 Zoll aufbaut. Sour baut die Rahmen und der Rest ist eure Konfigurationssache. In jedem Fall sehr interessante Räder.

Das Sour Purple Haze

 

Rose

Am Stand von Rose ist mir gleich das Reiserad Activa Pro Pinion 18 mit Gates Riemen aufgefallen. Da hat sich ja einiges seit der Einführung der Activa Serie getan.

Das Rose Activa Pinion

Schicker Rahmen und sehr gute Ausstattung. Der Preis liegt bei 4.000 Euro und das Rad wiegt 16kg.

Bombtrack

Natürlich habe ich auch Bombtrack bzw. Traffic Distribution besucht. Dort gab es lecker ausgewählte Räder der aktuellen Modelllinie zu sehen. So zum Beispiel das Bombtrack Outlaw mit Pizzarack und seeeehr breitem Lenker.

Das Outlaw

Aber auch das Beyond ADV und das Hook ADV. Das Hook finde ich ja immer interessanter…

Genesis

Ebenfalls am Stand von Traffic gab es einen wunderschönen Aufbau des Genesis Croix de Fer zu sehen. Mit einem Shimano Ultegra/105 Mix und Gorilla Cages an der Gabel.

Knallrotes Croix de Fer

 

Pelago

Mit dem Pelago Stavanger Outback haben die Finnen ein sehr schönes Gravel-Bike im Angebot, das mit einem Preis von 1.600 Euro auch interessant ist. Auf der Velo stand es beladen mit Taschen der Berliner Marke Gramm. Wunderbar!

Finnisches Edelstück

 

Tout Terrain

Natürlich war ich auch bei Tout Terrain, denn ich wollte mir die neuen Räder mit Shift:R für Pinion anschauen. Das System ist schon recht spannend, auch wenn ich die „Wäscheleinen“ nicht mag, die beim Shift:R vorne am Hebel dran sind, finde ich die Pinion Lösung ganz gut. Irgendwo müssen die Kabel ja hin.

Die Kabelverlegung beim Shift:R

Es ist ein Schritt in die Richtige Richtung und wird sicherlich noch besser. Ich persönlich würde das aber nicht nutzen, da so vorne der Anbau einer Lenkertasche oder eine Handlebar Bag mit den Kabeln eher schwieriger wird, möchte man diese nicht knicken oder biegen.

Das Scrambler Xplore GT

Am Stand war das City Xpress GT mit Pinion zu sehen und auch das Scrambler Xplore GT. Beide waren aber sehr oft auf Testfahrt, sodass es schwer war hier Fotos zu machen.

Ritchey

Eher unscheinbar im Außenbereich gab es ein paar sehr schöne Räder von Ritchey zu sehen. Besonders hat mir der Aufbau des BreakAway mit der elektronischen 1×12 SRAM AXS gefallen.

Break Away von Ritchey

Der Clou am BreakAway ist übrigens, dass man den Rahmen auseinandernehmen kann, sodass sich das Rad leichter und kompakter verstauen lässt.

Auch das Ritchey Swiss Cross ist ein Hingucker und lädt ein, sich gleich damit ins Gelände aufzumachen.
Swiss Cross

Ganz in Gelb mit grünen Reifen gab es auch das Ritchey Outback. Ein eher puristisches Rad fürs Graveln.

Das Outback

 

Qiru

Diese edlen Räder aus Holz habt ihr bestimmt schon mal gesehen.

Ich finde das Konzept ziemlich interessant und mit einem Qiru fährt man in jedem Fall etwas Besonderes. Der Aufbau als geländegängige Gravelmaschine hat mir sehr gefallen.

Schöne Details des Holzrahmens

 

Giant

Am Stand von Giant gab es das Giant Anyroad zu sehen.

Das Anyroad von Giant

Das Rad ist als Crossrad positioniert und hatte vorne am Lenker eine interessante Konstruktion: einen Konverter, der mechanische Bremsen mit hydraulischem Hebel verbindet. Warum auch immer man das machen muss, ich fand diese Giant Eigenkonstruktion ganz interessant.

Mit auf dem Bild sind die Bikepackingtaschen von Giant zu sehen. Ich finde die noch nicht ganz ausgegoren, aber offensichtlich verkaufen die sich ganz gut im Bundle mit entsprechenden Giant Rädern.

 

Rondo

Immer ein Hingucker, auch der Birzman Taschen wegen: das Rondo Ruut hier ist aus Stahl und hat mit der Carbon TwinTip Gabel die Möglichkeit, sich in der Geometrie den entsprechenden Streckenanforderungen anzupassen.

Das geschieht über den „kleinen“ Knopf unten an der Gabel, mit dem man im Kern die Höhe/Neigung einstellen kann. Preislich muss man das um die 2.400 Euro einrechnen.

 

OPEN

Seit dem Silkroad Mountain Race habe ich auch die deutsche Schweizer Marke OPEN auf dem Schirm. Sie bauen mit dem U.P. und dem U.P.P.E.R ganz feine und sehr leichte Carbon-Gravelräder auch für die harte Endurance Tour.

Am Stand konnte man sich einen guten Eindruck machen. Die Preise liegen bei um die 8.000 Euro.

 

Ausrüstung & Teile

Wo es so viele Gravel-/Bikepackingräder gibt, da gibt es auch Ausrüstung. Eine kleine Auswahl habe ich euch hier zusammengestellt:

 

Tubus

Mit dem Grand Expedition Front hat Tubus nun einen Gepäckträger für vorne im Angebot, der LowRider und Gepäckträger kombiniert.

Der Grand Expedition Front am Patria

Das kennen wir ja schon von Surly, aber der Tubus ist mit 780g deutlich leichter. Er kann laut Tubus bis zu 18kg tragen. Ich habe diesen Träger an einem Patria gesehen, aber nicht wundern: er ist nicht richtig montiert, sondern nur zu Schauzwecken.

 

Vaude

Vaude halte ich für eine immer interessanter werdende Marke, nicht nur aufgrund ihres Engagements in der nachhaltigen Herstellung der Sachen, sondern weil vieles auch richtig gut und durchdacht ist. Beim Bikepacking haben sie noch Luft nach oben, aber mit dem neuen Vaude Trailmulti einen durchaus interessanten Packansatz für die Gabel entwickelt, wenn auch verkehrt montiert.

Unabhängig davon ist diese Lösung durchaus einen Blick wert für alle, die keine Befestigungsösen an der Gabel haben oder Federgabel fahren. Der kleinere Trailmulti kann so einen Packsack aufnehmen und bietet gleichzeitig Schutz. Müsste man mal ausprobieren.

Der große Trailmulti war auf dem Stand sehr präsent und Vaude zeigte dort die Vielfalt der Transportmöglichkeiten mit diesem System: Bierkiste, Holz, Paket, Reiseausrüstung.

Trailmultis für alle Zwecke

Ansonsten macht das Harness System der Lenkerrolle einen guten Eindruck. Und auch die Arschrakete ist ok, auch wenn ich skeptisch bin, was die Befestigung an der Sattelstütze angeht.

Interessant ist ebenfalls die Oberrohrtasche, die auch als Harness aufgebaut ist. Dort kann dann ein entsprechender Sack befestigt werden. Allerdings sieht das dann schon wieder nicht wirklich durchdacht aus.

Schwalbe

Am Schwalbe Stand konnte ich mir auch das neue Airless System anschauen.

Schicker Stand von Schwalbe

Die Füllung fühlt sich gummiartig an und ist recht fest. Zum Aufziehen wird zudem ein Gummiring in der Felge eingezogen. Das Ganze ist kein System zum Selbermachen, sondern braucht offensichtlich professionelle Hilfe.

Die Stärke des Materials entspricht ca. 3,5 Bar und ist vor allem für Leihräder gedacht.

 

Shimano

Mit Shimano Pro Discover haben die Japaner nun auch eine Bikepacking Taschen Serie am Start.

Pro Discover Taschenserie

Die Oberrohrtasche ist auch für die Befestigung mit Schrauben am Oberrohr vorgesehen. Ich finde das zusätzliche Netz an der Seite ganz praktisch. Die Rahmentasche hat auf beiden Seiten einen Reißverschluss.

M-Wave

Messingschlager ist eine Firma, die vor allem Fahrradzubehör fertigt. Mit M-Wave bieten sie eine Serie von Bikepackingtaschen für schmales Geld an.

M-Wave von Messingschlager

Aus meiner Sicht ideal für den Einsteiger, der erstmal schauen möchte. Gut finde ich die Erweiterungsmöglichkeit der Rahmentasche nach unten, wenn es mal etwas mehr Platz braucht.

M-Wave Rahmentasche

 

Gramm

Die Berliner Edel-Taschen-Manufaktur Gramm war an einigen Rädern in Berlin zu sehen. Am Pelago konnte man den Pizza Bag sehen. Der kostet aber gleich mal 300 Euro.

Die Pizza ist da!

Und wer eine Alternative zu Ortlieb & Co sucht, der sollte sich vielleicht die Gepäckträgertasche mit Deckel anschauen.

Gramm Hinterradtasche

 

Redshift

Am Stand von OPEN Cycles gab es auch die Redshift Dual Position Sattelstütze zu sehen und auch den Feder-Vorbau. Ich liebäugle ja mit dem Vorbau, wenn ich meinen neuen Beyond Rahmen bekomme.

Die Redshift Dual Position

Auch die neue gefederte Sattelstütze ist in jedem Fall ein Blick wert, wenn man Alternativen zu Suntour, NCX und Cane Creek sucht. 180 Euro kostet die Redshift. Sie wiegt 400g ist damit fast 150g leichter, als die normale Cane Creek und bis zu 70g als die Cane Creek ST. 497g und ist damit etwas schwerer als die Cane Creek ST.

 

Und was es sonst noch so gab

Ich habe mich vor allem über ein Wiedersehen mit Sven Marx gefreut. Er hat auf der Velo Vorträge gehalten und stand für Fragen rund um seine Touren und Pläne zur Verfügung.

Sven und ich

Auch sein Patria Rad war vor Ort, mit dem er auf Weltumradelung war.

Svens Patria

Dann fiel mir natürlich auch das elektrische „Babuschka Rad“ auf: ein sehr verziertes Holzfahrrad, welches mich irgendwie an Russland erinnerte.

Aus Holz und mit Motor

Der wohl anstrengendste Job war der des Klingelverkäufers. Jeder Besucher musste natürlich einmal die viele Klingeln ausprobieren.

Klingeling

Es gab auch ganz lustige, wie die Tierklingeln oder auch ganz interessante, wie die Klingel für Reiseradler.

Und wer seinen Partner oder seine Kinder nicht zum Radfahren überreden kann, der setzt sie in Zukunft einfach in den Beiwagen.

Beifahrer gesucht!

SkandinavienSideBike zeigt gleich drei mögliche Varianten, von Straßenrad, Geländerad und Rennrad mit entsprechenden Beiwagen.

Und wer noch nicht genug hat, der findet hier den Bericht vom Kollegen Bikingtom über seinen Besuch der Velo Berlin.
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