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Ich habe keine Lust mehr! 3 Gründe, warum Radfahren (im Sommer) keinen Bock mehr macht

Ich fahre gerne Fahrrad. Und seit Jahren auch in der Stadt. Momentan auch mehrmals die Woche #biketowork und zurück. Das sind immerhin 21 km pro Strecke, also 42 km am Tag Radfahren durch Hamburg und Umland. Und das, obwohl ich mir mal geschworen habe, nie niemals nie in der Stadt Rad zu fahren.

Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, ich rolle locker durch Stadt und Land – klingt schön, ist aber derzeit die Hölle. Der Autos wegen? Nein! Natürlich nerven die Autos. Ich werde touchiert, ausgebremst, mit wird die Vorfahrt genommen, ich werde beschimpft, angehupt und habe sehr oft nur knapp einen Zusammenstoß vermeiden können. An manchen Tagen sterbe ich auch fast pro Strecke dreimal. Aber nein, Autofahrer sind berechenbar. Ich weiß, bzw. ahne, wann sie was machen. So ungefähr zumindest. Und ich kann mich in Autofahrer auch gut hineinversetzen und mit etwas Rücksicht und Vorsicht klappt das schon.

Nein, mein Problem sind gerade die Radfahrer. Ja, richtig gehört: die Radfahrer. Mit den warmen Temperaturen und dem guten Wetter nimmt natürlich auch die Zahl der Radfahrer zu. Ich finde es gut, dass immer mehr Menschen sich aufs Rad schwingen und das Auto auch mal stehen lassen. Aber für einen „Vielradler“ wie mich ist das manchmal auch die Hölle. Und es verdirbt mir gerade den Spaß am Radeln in der Stadt.

Natürlich ist es gelegentlich die schiere Masse an Radlern, aber am meisten stören mich drei Sachen:

1. Gegenverkehr

Im Frühjahr ist mir ein Radler (auf meiner Seite) entgegen gekommen, der mich irgendwie nicht gesehen hat. Ich habe geklingelt, gerufen und versucht auszuweichen, aber da war es schon zu spät und er touchierte mich. Dabei habe ich mir die Hand aufgerissen und die Gepäcktasche verloren. Er war überrascht, dass ich ihm entgegen kam, rief nur „Sorry“ und ist einfach weitergefahren. Das hat mich geärgert, zumal er ja hätte anhalten können. (Es war aber besser, dass er weitergefahren ist 😉 )

Glücklicherweise geht es so nur selten aus. Aber sehr oft komme ich in gefährliche Situationen durch Gegenradler, die rücksichtslos einfach weiterfahren, nicht mal ansatzweise versuchen auszuweichen, oder sich nicht drum kümmern, was sie mit dieser Art zu fahren auslösen. Das nervt nicht nur, sondern ist auch gefährlich.

 

2. Abbieger

Ja, ich muss schon schmunzeln, wenn Radler vor mir auf einmal den Arm ausstrecken, um ihr Abbiegen anzuzeigen. Aber das ist mir allemal lieber, als Radler, die ohne zu schauen einfach auf den Radweg/Straße/Pfad biegen. Besonders in der Stadt muss ich da regelmäßig Vollbremsungen hinlegen, oder waghalsig ausweichen und bin schon mal dadurch vom Radweg auf die Straße geschleudert, um einen Unfall zu verhindern. Und es ärgert mich einfach, wenn dann so ein Radler einfach unbeirrt weiterradelt, als ob nix passiert sei.

Unterwegs auf Hamburgs Radwegen

3. Kampfradler

Ein komisches Wort, aber es trifft es ganz gut. Gemeint sind Radfahrer, die sich teilweise rücksichtslos und sehr aggressiv durch den Straßenverkehr bewegen. Ich kann es manchmal ehrlicherweise verstehen, dass der Verkehr in einer Stadt einen aggro macht, aber es ist nicht nachvollziehbar, wenn man dies dann an anderen Radlern auslässt. Das passiert zum Beispiel dadurch, dass an den unmöglichsten Stellen überholt wird, andere Radfahrer abgedrängt oder gar beschimpft werden. Ich wurde einmal von einem solchen Radler körperlich angegriffen, weil ich angeblich drei Ampeln vorher beim Anfahren seine Spur kreuzte. Eine andere Radlerin bekam auch noch ihr Fett weg, weil sie auch nicht in seinem Sinne geradelt ist. Das ist gottseidank selten, aber es macht mich natürlich wütend. Und traurig.

Drei Gründe also, warum ich grad nicht so gerne Fahrrad fahre. Ich lasse mich aber nicht entmutigen, denn natürlich sind 90% der Radfahrer ganz normal. Aber Erlebnisse und Beobachtungen wie die beschriebenen häufen sich jetzt im Sommer. Und das nervt leider auch und es vergällt mir die Freude am Radeln.

Und deshalb musste ich mich jetzt mal auskotzen. Das tat gut. Jetzt geht es wieder.

Aber ich freu mich schon auf den Herbst. Dann sind die Wege leerer und man kann sich wieder mit den Autofahrern abmühen. Hoffentlich sind es dann nicht genau diese Radler, die dann Auto fahren ;-))))

Und natürlich stellt sich mir jetzt die Frage, ob ich allein das so wahrnehme, oder ob auch ihr solche Erfahrungen gemacht habt? Was nervt euch am Radeln in der Stadt?

 

 

 

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