Elbe, Heide, Altes Land: Kleine Tour durch den Sommer

Allee mit Rad

Das wollte ich schon immer mal machen: die Lüneburger Heide zur Blütezeit anschauen. Eine kleine Tour durchs norddeutsche Land, um den langsam endenden Sommer noch mal zu genießen und die nähere Umgebung zu entdecken. Es muss ja nicht immer Afrika sein, also fix das Rad bepackt, das Zelt aufgeschnallt und schon ging es bei bestem Sonnenschein Richtung Osten.

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Durch den undurchdringlichen Sachsenwald bei Aumühle pedale ich entlang voller Maisfelder an den Elbe-Lübeck-Kanal. Dieser verbindet die Elbe mit der Ostsee auf 60 Kilometern Länge. Mein Ziel ist Lauenburg/Elbe, am Startpunkt des Kanals.

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Dieses idyllische Städtchen empfängt mich wolkenverhangen und grau. Aber das tut der wirklich sehenswerten Altstadt keinen Abbruch. Ich kann jedem empfehlen, sich diesen Teil Lauenburgs anzuschauen.

Hier finden sich noch uralte Fachwerkhäuser und Tafeln in den Straßen informieren über die Geschichte. Interessant sind auch die Flutmarken direkt an der Elbe, die wirklich unmittelbar am Städtchen vorbei- und offensichtlich oft auch durchrauscht.

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Über die große Brücke fahre ich auf die südliche Seite der Elbe und folge erstmal dem Elberadweg Richtung Winsen/Luhe. Recht unaufgeregt, meist hinterm Deich, rolle ich am Fluss entlang und bin erstaunt, welch große Camping-Plätze sich hier befinden. Dicht an dicht drängen sich die Urlauber mit ihren Wohnwagen und Zelten. Ist halt ein schönes Fleckchen mit etwas Strand.

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Doch heute bleibt es grau – der „Sommer“ scheint nun auch im Norden angekommen zu sein. Nach einigen Kilometern biege ich nach Süden ab. Und damit endgültig in den Wind. Aber nun liegt die Heide vor mir. Vereinzelt tauchen erste lila-leuchtende Heidekrautflecken und Nadelbäume auf. Immer wieder unterbrochen durch Felder oder dichte Wälder.

Radweg durch die Heide

Hier gefällt es mir und daran kann der aufkommende Regen auch nichts ändern. Selbst im Sprühregen macht es Spaß, durch diese Natur zu radeln. Und plötzlich bin ich da, in Undeloh, dem Herz der Lüneburger Heide. Naja, zumindest dem touristischen Startpunkt für Heidetouren.

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Mein Ziel ist der Wilseder Berg, inmitten der Heide gelegen. Hierher kommt man nicht mit dem Auto. Nur zu Fuß, mit einer Kutsche oder eben mit dem Fahrrad kann man die Heide erkunden. Vier Kilometer geht es auf Sandwegen mitten durch ein lila Meer. Schade, dass die Sonne nicht scheint – es wäre atemberaubend gewesen. Und trotzdem ist es ein beeindruckendes Naturschauspiel.

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Nach einem kurzen Gastspiel der Sonne zieht es wieder zu und ich verlasse die Heide, wende mich wieder nach Norden.

Bienenstock in der Heide

Mein Ziel ist Jork, im Alten Land an der Elbe gelegen. Das Alte Land geht auf holländische Kolonialisten zurück, und mit diesem Wissen bekommen die ganzen Brücken und Kanäle eine ganz andere Bedeutung.

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Heute ist dieser Landstrich bekannt für seine Äpfel. Gerade jetzt im Herbst ist das Alte Land einen Besuch wert, denn viele Höfe feiern dann die Obsternte. Doch der Himmel ist schwarz. Bedrohliche Wolken liegen über dem Fluss, der Wind hat aufgehört, es ist schwül.

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Natürlich beginnt es genau dann zu regnen, als ich mein Zelt aufbaue. Nach einem kurzen Schauer erstrahlt das Alte Land wieder im Licht der Abendsonne und mit einem Bier mache ich es mir in einem verlassenen Obsthain mit alten Apfel- und Pflaumenbäumen gemütlich.

Apfelplantage im Alten Land

Am nächsten Tag geht es wieder in Richtung Heimat. Im kalten Morgengrau setze ich mit der ersten Fähre von Cranz nach Blankenese über und nach 10 weiteren Kilometern bin ich dann wieder Zuhause.

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200 Kilometer habe ich insgesamt zurückgelegt auf dieser kleinen, aber sehr erholsamen Runde durch meine nähere Umgebung.

Und wenn ich den Text gerade noch mal lese, fällt mir auf, dass es offensichtlich recht regnerisch war.

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Aber ehrlicherweise hat mich das nicht gestört. Es war warm, der Regen ergiebig, aber nicht andauernd und die Sonne kam auch ab und zu hervor. Also fast perfekt!

Mais und Himmel – auf dem Weg an die Elbe

Das nächste Mal schaue ich mir die Elbmündung an, einen Landstrich zwischen Cuxhaven und Friedrichskoog gelegen. Vielleicht im späten Herbst…

 

 

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9 Comments

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  1. says: Ilona

    schöne Idee 🙂 Ich mag gerade das am Radfahren, dass man nicht immer viel Planung braucht. Wir sind einmal eine Runde durch Franken gefahren, waren in Österreich und Ungarn unterwegs (als ich in Wien wohnte) etc. Beim langsamen Reisen sieht man so viel, was man sonst nicht sieht, dass man auch in der Heimat neues entdecken kann 🙂

  2. says: Jutta

    Toll! Ich mag die Heide-Landschaften ja sehr. Ich sollte mich sputen: Ganz bei mir in der Nähe gibt es ein Heidemoor, dass ich mir immer schon in Blüte ansehen wollte! Wünsche dir noch ein schönen Sonntag, Jutta

    1. says: BiketourGlobal

      Hallo Jutta,

      die Heide ist fast verblüht. War heute noch mal da und der Kutscher meinte, dass die Heide 2 Wochen eher als geplant angefangen hat zu blühen und nun halt auch eher schon aufhört. Ist aber immer noch schön. Wenn nur mal die Sonne scheinen würde 😉

      1. says: Jutta

        Same here … Obschon es heute ganz nett war. Aber ich habe natürlich nicht an die Heide gedacht! Es ist nur rund 15-20 Kilometer von hier entfernt. Das darf ich in diesem Herbst nicht verpassen, insofern danke für den Gedankenanstoß!