“Ziehen Sie sich warm an! Denn die zweitägige Schneeschuh- und Biwaktour aufs Peitlingköpfl ist auch für Sportler, erfahrene Bergwanderer und Tourengeher alles andere als ein Spaziergang.”
Da freut man sich, wenn eine Geschenkbeschreibung schon so anfängt.
Im Februar 2009 war ich auf Biwaktour in Österreich am Berg Peitlingköpfl. Das Ziel: irgendwo oben am Berg eine Schneehöhle graben, in der dann vier Personen Platz haben. Und dann dort eine Nacht biwakieren. Bei Schnee und Eis und Sturm. Also genau mein Ding!
Mit Schneeschuhen und Skistöcken ausgerüstet ging es den Berg hinauf. Es schneite ohne Unterlass und meine 10köpfige Gruppe kämpfte sich durch teilweise zwei Meter hohen Tiefschnee.
Auf 1.720 m sollte es hoch gehen. Doch das Wetter war zu schlecht, die Sicht gleich Null. Also gingen wir direkt an den Hang knapp unterhalb des Gipfels. Und fingen an zu graben. Eine Knochenarbeit an deren Ende man ziemlich durchgeschwitzt ist. Diese Tour sollte man also nur mit professioneller Ausrüstung machen.
Zuerst gräbt man einen Meter tief nach unten und geht dann im 90Grad Winkel direkt in den Schneeberg. Nach etwas einem Meter Tunnel fängt man an nach oben und den Seiten zu graben. So entsteht ein Hohlraum, der immer mehr erweitert wird. Zum Schlafen gräbt man ein etwas ein Meter hohes Podest in die Höhle, damit die kalte Luft vom Eingang nicht in den Schlafsack kriechen kann.
Während drinnen gegraben wird, schaffen draußen die Leute den Schnee beiseite. Man kommt kaum hinterher. Und es ist sehr anstrengend.
Nach drei Stunden war es geschafft: die Schneehöhle stand und bot Platz für vier Personen. Mittlerweile war es dunkel und alle freuten sich auf das heiße Süppchen. Schnell verschwanden wir in unseren Höhlen. Meine Nacht war sehr schön: eingemummelt in meinen Schlafsack schwitzte ich sogar bei 5 Grad Außentemperatur in der Höhle und Minus 10 Grad draussen davor.
Am nächsten Morgen darf man sich nicht erschrecken: durch den Atemkondens senkt sich die Schneehöhlendecke. Als ich einschlief war die Decke ca 70 cm über mir. Als ich aufwachte waren es nur noch 35 cm. Aber keine Sorge, das ist normal. Wenn man diese Decke nun wieder abgräbt, hält die Höhel ewig. Zumindest solange, bis das Eis schmilzt.
Fazit: Ein tolles Erlebnis. Die ideale Vorbereitung für weitere Unternehmungen in Eis und Schnee und ohne Fahrrad…
Ich finde es ja genial! Aber wo bitte schön geht man den “Pippi” machen? Ich frag mal ganz arglos… Ich weiß es nicht!
also das gucken wir uns immer wieder gern an.