Tout Terrain Ceres GT Select 5.1: Das Gravelbike, das (fast) alles kann

Tout Terrain Ceres GT Select 5.1: Das Gravelbike, das (fast) alles kann // Tout Terrain Ceres GT Select 5.1: The gravel bike that can do (almost) everything
Tout Terrain Ceres GT Select 5.1: Das Gravelbike, das (fast) alles kann // Tout Terrain Ceres GT Select 5.1: The gravel bike that can do (almost) everything
Hinweis: Tout Terrain hat mir auf meinen Wunsch das Fahrrad zum Test zur Verfügung gestellt. 

Kennt ihr das Gefühl, wenn man sich auf ein neues Fahrrad setzt, die ersten Meter fährt und denkt, dass man noch nie zuvor so schnell, so leicht, so gut unterwegs war?

Ich teste viele Räder und darf daher sehr oft dieses großartige Gefühl haben. Und bei dem Fahrrad, das ich euch heute vorstelle, hält dieses Gefühl an: das Tout Terrain Ceres GT Select 5.1.

Wenn ich mir heute ein Gravel Bike bauen würde, dann gäbe es folgende Anforderungen:

  • Leichter Stahlrahmen mit sportlicher Geometrie, die performantes Fahren zulässt, aber auch Bikepacking-freundlich genug ist.
  • Die Direct Mount Option, um SRAM Transmission oder XPLR Schaltungen verwenden zu können (und zukünftige Shimano Schaltungen). Und natürlich mit UDH für die Montage klassischer Schaltwerke.
  • Großzügige Reifenfreiheit, denn Gravel wird auch immer mehr zum Breitensport und da möchte man ab und zu gerne mehr als 45mm aufziehen.
  • Idealerweise vielleicht sogar Boost-Standard, obwohl das dann eher ein MTB ist.
  • Mit Federgabel-Option, wenn es mal etwas anspruchsvoller wird und eine Federung das Leben leichter macht.
  • Ein hohes Systemgewicht, um ein Gravelbike mit Zuladungspotential für alle sein zu können und nicht nur für die Leichtgewichte unter uns.
  • Ausreichend Ösen zur Befestigung von Taschen und Zubehör.
  • Die Möglichkeit einer Individualisierung, statt nur “Optionen von der Stange”.

Und viele dieser Anforderungen erfüllt das Tout Terrain Ceres GT – ein Rad, das ich bereits in meinem Beitrag “7 für 2025” als einen Favorit für Bikepacking & Radreise vorgestellt habe.

Bereits damals habe ich geschrieben:

“Als ich mir das erste Mal das Ceres von Tout Terrain angeschaut habe, war ich beeindruckt, denn hier wurde offensichtlich ganz genau dem Markt und seinen Trends zugehört und den Bedürfnissen viele sportlicher Gravelbiker Rechnung getragen: filigraner und leichter Stahlrahmen, Direct Mount Kompatibilität, mehr Reifenfreiheit und vorbereitet auf die Verwendung einer Federgabel.”

Aber gehen wir das mal einzeln durch:

Leichter Stahlrahmen mit sportlicher Geometrie

Mit dem Ceres GT hat Tout Terrain ein Gravelbike gebaut, dessen Geometrie eine gelungene Mischung aus sportlich und touring-tauglich ist. Das Ceres bietet eine komfortable Langstreckenhaltung, bleibt dabei aber agil und präzise genug für technische Passagen und schnelle Abschnitte. Je nach Bereifung und Beladung kannst du das Rad sehr sportlich-performant fahren, oder etwas gemütlicher mit Gepäck auf der Langdistanz.

Mit einem Reach von 389 mm, einem Stack von 578 mm (Rahmengröße M) und einem Lenkwinkel von 71 Grad liegt die Geometrie des Ceres GT im Sweetspot von Renn-Gravelbike und einem komfortorientierten Tourer.

Der moderate Reach und Stack ermöglichen eine komfortable, aber dennoch sportliche Sitzposition. Die Kombination aus einem flachen Lenkwinkel und längeren Kettenstreben sorgt für Stabilität auf unbefestigten Wegen.

Mit einer Stack-to-Reach Ratio von 1,49 liegt das Ceres GT am oberen Ende der sportlichen Kategorie – komfortabel genug für Langstrecke, agil genug für Gravel. 

Die Stack-to-Reach Ratio ist ein Maß für das Verhältnis zwischen aufrechter Sitzposition (Stack) und sportlicher Streckung (Reach). Sie gibt einen schnellen Eindruck davon, wie komfortorientiert oder sportlich ein Fahrradrahmen konstruiert ist:

Stack-to-Reach RatioBedeutung
< 1,40Sehr sportlich (Race- oder CX-Geometrie)
1,40 – 1,50Sportlich-ausgewogen (moderne Gravelbikes)
> 1,50Komfortorientiert (Touring/Endurance)

Das zeigt sich auch in der Praxis, wo das Ceres ordentlich schnell ist, aber auch bei längeren Fahrten und mit etwas Gepäck bei mir keine Ermüdung verursacht hat. Es bleibt – wie eingangs beschrieben – ein sehr gutes, sportliches Fahrgefühl, das Spaß macht.

Ein Grund dafür ist der Stahlrahmen, der aus wärmebehandelten 4130 Chromoly-Stahl besteht. Es ist eine Tout Terrain eigene Entwicklung, die Thermocrom heißt. Das ist ein speziell entwickelter Stahlrohrsatz, der in den hochwertigen Rahmen von Tout Terrain zum Einsatz kommt. Er bietet eine Kombination aus geringem Gewicht, hoher Festigkeit und dem charakteristischen Fahrgefühl von Stahlrahmen. Dank Wärmebehandlung sind die Rohre dünnwandig, stabil und langlebig. 

Neben dem Ceres GT kommt dieser spezielle Thermocrom-Rohrsatz auch an den Tout Terrain Blueridge GT und dem Tanami Xplore zum Einsatz.  

Direct Mount Option

Mit dem Erfolg der elektronischen und neuerdings auch mechanischen Direct Mount Schaltungen von SRAM am Mountainbike, kommen diese nun auch immer mehr bei modernen Gravelbikes zum Einsatz. Direct Mount bedeutet, dass das Schaltwerk direkt mit dem Rahmen verbunden wird und nicht wie bisher über ein Schaltauge.

Mit der SRAM Transmission AXS oder den XPLR Schaltwerken gibt es hier zudem die Möglichkeit, problemlos Road und MTB Komponenten zu kombinieren und so zum Beispiel eine Übersetzung zu realisieren, die vorne einem sportlichen Gravelbike entspricht und hinten die Bandbreite einer MTB Kassette liefert.

Ich fahre zum Beispiel an meinem Salsa aktuell eine Kombination aus SRAM Rival AXS vorne mit einem SRAM GX AXS Transmission Schaltwerk hinten, mit einer 10-52er Kassette. Das gibt mir in der Ebene die Möglichkeit zu Ballern und mit Gepäck im Gelände auch die Möglichkeit zu klettern.

Diesen Gedanken hat Tout Terrain aus meiner Sicht richtigerweise beim Ceres GT übernommen und bietet das Serien-Modell mit einer Kombi aus SRAM Apex AXS mit einem 40er Kettenblatt vorne und einer SRAM GX AXS Transmission mit einer 10-52er Kassette hinten an. Und das fährt sich auch an 15% Anstiegen im Gelände richtig gut und ohne die ganze Bandbreite ausreizen zu müssen.

Wer sich aber noch nicht so richtig mit dem elektronischen Schalten anfreunden kann, der kann einfach mittels UDH ein Schaltauge am Rahmen montieren und damit jede klassische Schaltung anbauen. Allerdings ist das Ceres auf 1fach Antriebe ausgelegt, weshalb beim Rahmen auch keine Montageoption für einen Umwerfer vorne existiert. Und auch das halte ich für richtig, denn 1fach Antriebe sind aus meiner Sicht mittlerweile bewährt und optimal fürs Graveln.

Apropos Kettenblatt: beim Ceres GT hat Tout Terrain ein T47 Innenlager verbaut. Es kombiniert Wartungsfreundlichkeit mit hoher Stabilität – perfekt für starke Belastung bei Touren.

Für eure Kurbeln ist nur wichtig, welches T47 Lager verbaut werden muss. Das orientiert sich am Durchmesser der Kurbelachse (24-30mm). Die T47 Innenlager lassen sich mit normalen Innenlager-Schlüsseln (ähnlich BSA) montieren und brauchen kein Spezialwerkzeug, wie zum Beispiel die Hope Innenlager.

Und noch ein Punkt, den ich gut finde, Traditionalisten aber vielleicht nicht: der Ceres GT Select Rahmen bietet eine interne Kabelführung an. Wenn man elektronisch unterwegs ist, verschwinden die Bremsleitungen dann in der Gabel (siehe unten) und im Rahmen. Ich finde das schöner so, auch weil es bei der Montage von Taschen nicht stört. Nachteil ist aber natürlich, dass man bei Bremsentausch, Problemen an den Leitungen oder Gabelwechsel immer diese Leitungen durch den Leitungskanal fummeln und dann auch noch neu anschließen und entlüften muss. Allerdings ist das jetzt auch nicht großartig kompliziert.

Reifenfreiheit

Der Ceres Rahmen bietet eine Reifenfreiheit von 2,1 Zoll (sowohl bei 650B als auch 700c/28″) und vielleicht auch – je nach Felgen und Reifenkombi bis zu 2,25 Zoll. Das ist richtig gut, macht es doch das Rad anpassungsfähig für nahezu alle Streckenanforderungen.

Vorne arbeitet im Testrad die Tout Terrain Gravel Fork SL Carbon Gabel. Diese besteht aus Vollkarbon und wiegt um die 540g. Sie besitzt eine interne Kabelführung für den Nabendynamo und hat pro Seite jeweils drei Ösen für Anything Cages. Sie hat ein Offset von 45mm und eine Reifenfreiheit von 2,1 Zoll/54mm.

Wer etwas mehr Komfort haben möchte, der kann auch eine Cane Creek Invert Federgabel mit 40mm Federweg einbauen lassen. Ich habe diese Gabel schon beim Bohemian Border Bash im Einsatz gesehen, wo sie sehr gelobt wurde. Allerdings ist die Reifenfreiheit dann auf 50mm beschränkt.

Bleiben wir noch bei den Laufrädern: im Ceres GT werden Laufräder mit DT Swiss G540 und hauseigenen Tout Terrain Naben verbaut.

Die G540 ist eine solide, wenn auch etwas schwerer Felge, die aber einen reibungslosen Dienst versieht. Sie hat eine Innenmaulweite von 24 mm, eine Außenweite von ca. 28 mm und eine Felgenhöhe von25 mm. Ihr Gewicht liegt bei 535g bei 32 Löchern. Mit 24 mm hat sie nicht die breiteste Innenmaulweite, aber mit den mitgelieferten 44mm breiten Reifen passt es. Und die maximal möglichen 2,1 Zoll sollten da auch noch gehen.

Die DT Swiss G540 Felgen sind stabil, tubeless-tauglich und ideal fürs Touren. Wer optimieren will, kann hier ansetzen.

Als Naben kommen die Tout Terrain EX-F2, Centerlock vorne und die Tout Terrain EX-R2, 10-12-fach, Centerlock hinten zum Einsatz. Diese Naben klingen etwas wie die Onyx Naben (wer sie kennt: ein feines, hohes Surren) und  sind speziell für den Einsatz im Gravel- und Adventure-Bereich konzipiert. Sie werden von Tout Terrain in ihrer Manufaktur in Gundelfingen bei Freiburg montiert. Die Laufräder werden dort ebenfalls von Hand eingespeicht, was erstmal für eine hohe Qualität und Langlebigkeit spricht.

Bei den Reifen setzt Tout Terrain auf die Vredestein Aventura in 44mm. Diese kannte ich noch nicht, aber sie waren so weit unauffällig. Auf Schotter fand ich sie manchmal etwas rutschig. Ein Blick zu BicycleRollingResistance zeigt dann aber, dass sie im Vergleich mit anderen Gravelreifen einen höheren Rollwiderstand haben. Konkret knapp 25 Watt bei einem Druck von 2,6 Bar (Schlauch), wo vergleichbare Gravelreifen lediglich 17 Watt Rollwiderstand haben.

Der Vollständigkeit halber: das Ceres GT hat hinten eine 12×142 mm Steckachse (klassischer “Non-Boost”-Standard) und vorne an der Gabel 12×100 mm (bei Gravel-Gabeln Standard).

Damit hat das Ceres GT keinen Boost-Standard. Das ist ok, aber ich schätze schon die Vorteile des Boost, wie stabilere Laufräder, mehr Reifenfreiheit bessere Kettenlinie bei 1fach Antrieben. Allerdings bin ich hier auch am leicht reden, muss ich doch keine Fahrradrahmen entwickeln und vermutlich ist das auch alles Käse, da es um ein Gravelbike geht und nicht um ein MTB. Und irgendwo muss man ja auch eine Grenze ziehen oder einen Kompromiss machen. Aber Gravelbikes wie das Salsa Cutthroat oder das Bombtrack Hook ADV haben Boost.

Ein hohes Systemgewicht

Das durchschnittliche Körpergewicht von Männern und Frauen liegt in Deutschland laut Robert-Koch-Institut bei 86kg bzw. 71kg. Das ist sehr hoch, was aber andere Gründe hat und wo Fahrradfahren sicherlich eine Lösung sein kann.

Worauf ich hinaus will, ist aber, dass viele Gravelbikes ein sehr niedriges Systemgewicht haben. Damit ist das zulässige Gesamtgewicht, bestehend aus Fahrrad, Fahrenden und Zuladung gemeint.

Oft liegt das Systemgewicht bei modernen Gravelbikes bei 110-120 kg – je nach Rahmenmaterial und Bauweise. Ich wiege 84kg + 11kg Fahrrad = 95kg. Damit bleiben mir theoretisch nur noch 15 bis 25kg Zuladung. Das ist bei einem leichten Bikepacking Trip auch kein Problem, aber wenn es mal länger  gehen soll, kommt man dann doch schnell an seine Grenzen.

Daher ist ein höheres Systemgewicht schon sehr gut und mit 130kg bietet das Ceres GT genug Kapazitäten auch für schwerere Fahrerinnen und Fahrer.

Apropos Gewicht: das Ceres GT wiegt laut Hersteller 10,5kg. Ich habe 11kg gewogen. Aber es ist recht leicht und wenn man mag, kann man durch die Wahl anderer Komponenten auf ein Gewicht unter 10kg kommen.

Ausreichend Ösen

Das Ceres GT bietet viele Ösen für Flaschenhalter, Taschen und Zubehör – ideal für Bikepacking.

Und auch im Rahmendreieck ist viel Platz. Da kann man auch über eine individuell angefertigte Rahmentasche mit Schraubfixierung nachdenken. Würde zumindest sehr elegant aussehen.

Mir gefällt die Bolt-On Option am Oberrohr, damit dort Taschen sicher und rutschfest sitzen.  Und auch am Unterrohr und auf der Unterseite des Oberrohr gibt es weitere Ösen.

Und auch ein Gepäckträger, sowie Schutzbleche können montiert werden.

Jede und jeder, der mal ein beladenes Rad gefahren ist weiß, dass im Stand der Lenker dann ab und zu gerne umschlägt. Dafür hat Tout Terrain eine Lösung gefunden, die ich sehr schätze: am Ceres GT ist ein Lenkanschlag verbaut, der das Umschlagen verhindert. Dieser befindet sich unter dem Vorbau im Bereich der Spacer.

Die Möglichkeit einer Individualisierung

Tout Terrain bietet das Ceres GT einmal als GT Select 5.1 Version an, dass eine feste Ausstattung hat. Das Testrad war dieses Modell.

Wie bereits in Teilen beschrieben, ist dieses Modell mit einer SRAM Apex AXS/GX AXS Transmission ausgestattet. Vorne ist ein 40er Kettenblatt montiert, hinten arbeitet einen 10-52er Kassette. Der Laufradsatz besteht aus DT Swiss G540 Felgen, Tout Terrain Naben mit Centerlock und Vredestein Aventura Reifen.

Als Bremsen kommen die SRAM Apex zum Einsatz, vorne mit einer 180er Scheibe, hinten mit einer 160er. In der Praxis sind sie ok, aber haben dann Schwächen, wenn es etwas mehr Bremskraft braucht und länger gebremst werden muss. Dann wandert der Druckpunkt und die Leistung nimmt etwas ab.

Als Lenker kommt ein Tout Terrain eigener Gravellenker mit einer Breite von 440 mm und einem Flare von 16°. Der fuhr sich gut – ich würde aber etwas mehr Breite benötigen. Am Ceres GT Select ist ein 100mm Vorbau installiert. Den braucht es aber auch und macht das Handling sportlicher. Ich bin das Rad in der Rahmengröße L gefahren, was bei meinen 1,84m Körpergröße und 80cm Innenbeinlänge auch passte.

Der Preis für das GT Select Modell liegt bei 3.700 Euro und ist aktuell ab Mitte August 25 lieferbar.

Aber Tout Terrain bietet darüber hinaus noch die Möglichkeit das Ceres zu individualisieren.

Das beginnt erstmal mit der Farbe, wo Tout Terrain auf der Website schon eine Funktion bietet, sich die Farbe mittels Schiebereglern selbst zu wählen. Das finde ich Klasse! Es wäre noch besser, wenn man dann auch den entsprechenden RAL Code angezeigt bekommen würde.

Aber eigentlich finde ich das auf der Website angezeigte Regenbogen-Design schon richtig gut.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Auswahlmöglichkeiten, wobei Kettenschaltung und AXS per Default festgelegt sind. Falls ihr das Ceres GT anders aufbauen wollt: eine Rahmenset Option wird ab Juni / in Kürze konfigurierbar sein.

Interessant wird es dann bei der Gabel, wo man zwischen der Carbon Gabel oder der Cane Creek Federgabel wählen kann. 

Und auch der Lenker kann angepasst werden. Hier steht neben dem Gravellenker mit 16° Flare noch der Tout Terrain Longhorn Komfort Lenker mit 21° Flare zur Option. Er sieht auch wie der Woodchipper von Salsa aus, scheint aber ebenfalls nur in einer Breite von 440mm verfügbar zu sein. Leider kann man ihn nicht separat kaufen, sondern nur in Verbindung mit dem Fahrrad.

Der Vorbau ist ebenfalls anpassbar: hier gibt es die Wahl zwischen 70mm und 100mm. Allerdings würde ich dann doch den 100mm vorziehen, denn ein 70mm Vorbau wäre bei meinem Testrad irgendwie komisch und würde vermutlich das Lenk- und Fahrverhalten sehr ändern.

Und wer mehr Style und Qualität am Steuerrohr haben möchte, der kann den Standard-Steuersatz  gegen einen von Chris King tauschen.

Kommt man zur Auswahl von Gepäckträgern, empfehle ich einem Blick in die Graveloption. Hier wird der Racktime Viewit Frontträger angeboten. Das wäre eine interessante Option für alle, die unkompliziert vorne etwas Gepäck transportieren möchten und dafür nicht immer eine Tasche oder Harness montieren möchten. Der Träger wird am Gabelschaft montiert, wiegt nur 190g und kann bis zu 5kg tragen.

Leider kann man nicht die Laufräder und Bereifung anpassen. Das würde ich mir noch wünschen, damit man im Konfigurator auch die Möglichkeit hat, sich eine hochwertigere Ceres GT Version zusammenstellen zu können.

Dafür sind aber Sattel und Sattelstütze noch anpassbar.

Ich komme dann bei ca. 5.600 Euro raus, was preislich schon recht hoch ist, aber aus meiner Sicht ein angemessener Preis für Fahrräder dieser Klasse und der Rahmenfertigung sowie Montage in Deutschland.

Fazit Tout Terrain Ceres GT

Wenn ich mir meine Ausführungen Revue passieren lasse, dann ist für mich das Ceres GT ein Gravelbike, das sehr nah am vielzitierten Marketingversprechen dieser Radgattung liegt, eine “eierlegende Wollmilchsau” zu sein. Ein Fahrrad für alle Fälle.

Das Ceres GT Select 5.1 ist ein durchdachtes, modernes Gravelbike, das besonders durch seine Rahmengeometrie, der Ausstattung, der guten Reifenfreiheit und Ösenvielfalt überzeugt. Damit kann es tatsächlich alles sein, was man gerade braucht: ein schnelles und performantes Gravelbike oder ein Bikepacking-Rad für die Langstrecke und viele Stunden im Sattel mit viel Gepäck.

Wer ein Rad für sportliches Bikepacking, lange Touren und rauere Wege sucht – ohne dabei auf Komfort und Ästhetik zu verzichten – dürfte hier sehr glücklich werden. Und gut sieht es auch noch aus!

Ich bleibe daher bei meiner enthusiastischen Einschätzung vom Anfang: das Rad macht jedes Mal Spaß und fährt sich, als ob es neu wäre. Schnell auf Asphalt und im Gelände und auch mit Gepäck agil und spurtreu. Im Sand und Matsch war es etwas unruhig, was aber an der Bereifung lag.

Ich bin das Ceres GT im Testzeitraum 350 km gefahren. Mit der Standardbereifung ist es im Gelände etwas limitiert, aber nach meiner Erfahrung ändert der richtige Reifen dann oft schon sehr viel. Technisch ist das Ceres GT absolut führend.

Ich würde mir wünschen, dass Tout Terrain im Konfigurator dann auch andere Schaltungsoptionen, wie die XPLR oder auch klassische Schaltungen mit UDH Schaltauge anbietet. Also genau das auch abbildet, wofür das Ceres GT steht: Gravel-Performance oder Bikepacking. Und beide Optionen haben dann natürlich andere Anforderungen an Schaltung oder Bereifung, die man dann idealerweise, konfigurieren kann. Soweit ich aber hören konnte, ist genau das bereits in Planung und soll in Kürze zur Verfügung stehen.

Aber vermutlich ist das am Anfang auch erstmal nicht kostendeckend, so viele Optionen zu bieten. Vielleicht kann man das Rahmenset auch separat anbieten, damit man sich das Rad selbst aufbauen kann.  

In jedem Fall sollten sich alle, die ein sportives Gravelbike aus Stahl, mit Bikepacking Option, moderner Schalttechnik und Made in Germany suchen, das Tout Terrain Ceres GT anschauen.

Ihr werdet viel Spaß haben!

Und wer sich fragt, woher der Name Ceres kommt: dieser stammt vom Ceres 500 Bikepacking Race in Südafrika, welches 520km durch die Landschaft der Cederberg Region führt.

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2 Comments

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  1. says: Olaf

    Hallo Martin, wieder einmal ein guter Blick auf die Dinge des schönsten Hobbys aus Nutzersicht. Ein aufschlussreicher Faktencheck – top. Gib mir bitte mal Deine kurze Einschätzung zum TT Ceres GT zur Frage : ist das Bike bzw. der Rahmen auch mit einem Faltbar bestückbar oder ist die Geometrie dafür nicht ausgelegt ? Viele Dank und Kette rechts.

    1. Hallo Olaf,

      hier die Antwort von Tout Terrain dazu:

      “wir bieten nur die Drop Bar Version an. Grundsätzlich ist Flat Bar aber möglich, wenn sich jemand das Framekit kauft. Zu beachten sind die Flatmount Bremsaufnahmen, die für Flatbar-Bremsen eher exotisch sind. Hier gibt es aber Adapter.”

      Viele Grüße,
      martin