Bikeanalytics: Auswertung Fahrräder Trans Balkan Race 2025

Bikeanalytics: Auswertung Fahrräder Trans Balkan Race 2025
Bikeanalytics: Auswertung Fahrräder Trans Balkan Race 2025

Am Freitag ist die vierte Ausgabe des Trans Balkan Race (TBR) gestartet: 1.380km mit um die 30.000 Höhenmetern warten auf die Teilnehmenden.

Mit dem TBR verbindet mich eine bitter-süße Vergangenheit: im Rennen an sich bin ich gescheitert und habe mir meinen Hand Nerv verletzt, was mich bis heute begleitet. Aber auch körperlich und mental war ich damals diesem Bikepacking-Race-Biest nicht gewachsen. Dafür habe ich eine wunderschöne Tour durch den Balkan machen können, bis an Ziel in Montenegro und dabei viele neue Menschen kennengelernt. Hier könnt ihr meine Trans Balkan Tour nachlesen.

Umso mehr habe ich mich gefreut, dass nun auch Bikepacking.com das Rennen im Balkan wertschätzt und ihm auch einen “Rigs of Trans Balkan Race” Artikel widmet.

Diesen habe ich wieder als Grundlage für das erste Bikeanalytics Trans Balkan Race genommen. Und was ich besonders feiere, ist, dass das Trans Balkan Team vor Ort einen Foto-Stand für die Fahrräder eingerichtet hat, wo alle Teilnehmenden, die wollten, ihre Räder professionell ablichten lassen konnten. Eine tolle Idee.

Auswertung Fahrräder des Trans Balkan Race 2025

Ich habe 49 Bikes auf Basis des Artikels von Bikepacking.com auswerten können.

Und dass das TBR ein Mountainbike Rennen ist, sagen selbst die Veranstalter. Daher ist auch die Mehrheit mit dem MTB unterwegs. Aber es gibt ein paar Unverzagte, die tatsächlich mit Gravelbike anreisen. Auch Drop Bar MTB sind dabei (passt aus meiner Sicht auch sehr gut zum Rennen) und einer mit einem feinen Titan Cargo Bike.

Wie bei anderen Ultra-Bikepacking Rennen auch, wird Carbon als Rahmenmaterial bevorzugt, gefolgt von Stahl und Titan.

Die Mehrheit ist natürlich mit Federung unterwegs und ganze 24% setzen auf ein Fully.

Bleiben wir kurz bei der Federgabel: hier wird vor allem auf Rockshox gesetzt.

Beim Federweg haben die meisten 100 mm Federweg an Bord, dicht gefolgt von 120 mm. Das sind die klassischen Federwege an modernen Hardtails.

Angesichts der hohen MTB Rate, ist es keine Überraschung, dass die meisten auf einen geraden Lenker setzen. Interessant ist, dass 55% der Teilnehmenden einen Aerobar mit anbauen. Rückblickend würde ich das vermutlich auch wieder so machen, auch wenn es ohne gehen würde. Nur irgendwo muss ja die Lampe hin 🙂

Apropos Lampe: mit Nabendynamo sind nur 37% unterwegs. Das ist bei anderen Rennen höher: beim Atlas Mountain Race in diesem Jahr sind 50% mit Dynamo gefahren, beim Silk Road Mountain Race 2024 waren es gar 53%. Aber im Juni ist es wesentlich länger hell und da braucht es nicht unbedingt den Dynamo.

Bei der Schaltung setzt wie üblich die Mehrheit auf SRAM, wenn auch knapp dahinter 43% mit Shimano unterwegs sind. Mit den neuen Shimano Schaltungen, die demnächst kommen werden, wird sich dieses Verhältnis dann vermutlich in Zukunft auch ändern. Ich bin gespannt.

Bei den Modellen liegen SRAM GX und Shimano XT Kopf an Kopf. Und nur 8% sind mit der SRAM Transmission unterwegs (beim Atlas Mountain Race 2025 waren es 18%).

In der Ganganzahl gibt es keine Fragen mehr: 12fach dominiert. Ein paar verwenden noch 11fach und einer fährt mit Rohloff.

Entsprechend ist auch die mehrheitliche Kassettenauswahl mit 10-52 und 10-51 zu erklären.

Bei der Größe des Tretkranz reagieren die Teilnehmenden natürlich auf das schwere Gelände und schrauben sich vorzugsweise 30t oder 32t vorne dran. Übrigens sind 96% mit 1fach Antrieb unterwegs.

Bei der Laufradgröße dominiert 29 Zoll. Und bei den Felgen ist – wie bei den anderen Rennen auch – Carbon die erste Wahl.

Wenig überraschend ist Vittoria, als Reifenmarke der Wahl, gefolgt von Maxxis.

Als Reifenmodell wird mehrheitlich der Mezcal gefahren. Allerdings ist die Datenlage auch recht klein, weshalb andere Modelle nicht aufgeführt sind und hier nur die diejenigen mit den meisten zählbaren Nennungen.

Bei den Reifenbreiten wird ebenfalls auf das Terrain reagiert und viele Teilnehmende ziehen lieber 2,35 Zoll auf.

Seit diesem Jahr versuche ich auch die Navigationsgeräte zu erfassen. Garmin wird von den meisten Teilnehmenden genutzt, vor allem der 1040 Solar. Wahoo liegt knapp dahinter, vor allem mit dem Roam. Coros Dura kommt immer mehr vor, Hammerhead interessanterweise gar nicht. Aber ich habe auch nicht alle Infos.

Auch bei den Radmarken ist die Informationslage eher übersichtlich: Specialized und Canyon werden am meisten gefahren.

Die Wahl der richtigen Taschen ist oft entscheidend: mehrheitlich wird Tailfin genutzt, gefolgt von Apidura. Das sind auch die führenden Marken, wenn es um Performance geht. Ortlieb kommt auf Platz 3.

Zum Schluss noch etwas Demografie:

das Durchschnittsalter liegt bei 38 Jahren, was jünger ist als beim Atlas Mountain Race mit 39 Jahren, aber etwas älter als beim Silk Road 2024 mit 37,5 Jahren.

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1 Comments

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  1. says: Gregor Schwarz

    Hallo Martin, wie immer hochinteressant. Danke dafür!
    Was ich nicht verstehen kann, ist die Beliebtheit vom VITTORIA MEZCAL. Ich habe den Reifen als Faltreifen geschätzt 2- bzw 3.000 km gefahren.
    Der Vorderreifen ist bei einer Notbremsung wg. eines querlaufenden Hundes in einer Kurve auf Asphalt an der Seitenwand beschädigt worden. Äußerlich sieht man das kaum, aber die Milch ist dort ausgetreten und der Reifen war hinüber.
    Der Hinterreifen ist auf Schotter am Übergang zwischen Karkasse und Seitenwand gelocht worden. Da die Milch das ca. 1-2 mm große Loch nicht abdichtete und auch ein Wurststopfen nichts half, musste ich einen Schlauch einziehen. Habe dann später zusätzlich von innen einen Flicken eingeklebt. Trotzdem ist nach etwa 700 km die Seitenwand an der Stelle aufgerissen und ich bin die letzten 45 km nur noch mit etwa einem Bar an mein Ziel geeiert.
    Vielleicht lieber die Drahtreifenvariante?

    Mit dem Schwalbe Thunder Burt (Drahtreifen) bin ich übrigens hoch zufrieden, sehr stabil, gute Dämpfung. Der ist beim Aufziehen sogar dicht, ohne dass schon Milch eingefüllt wurde.