Toskana Traktion: Vorfreude auf den Tuscany Trail 2018

Tuscany Trail Mein erstes Mal

Es ist mein erstes Mal: ich werde in diesem Jahr nicht nur den Tuscany Trail mitfahren, sondern damit auch erstmals an einem organisierten Selbstversorger-Rennen teilnehmen. Ich freue mich schon sehr und bin natürlich auch neugierig, was mit da so erwartet.

Meine Anmeldenummer war die 77 und die Veranstalter rechnen auch in diesem Jahr mit mehr als 600 Fahrern. Allerdings wird sich das Feld recht schnell auseinanderziehen und kleine Gruppen bilden sich. Man kann also auch alleine fahren, oder eben mit anderen zusammen.

Tuscany Trail 2018 Bedingungen
Die Bedingungen des Tuscany Trail © Screenshot www.tuscanytrail.it/

In jedem Fall wird es ein Abenteuer in einer sehr schönen Landschaft. Selbstversorger-Rennen heißt aber auch: Schlafen, Essen, Reparaturen usw. – ich muss mich um alles selber kümmern und darf auch keine Unterstützung vorab organisieren und nur spontan unterwegs annehmen.

Also gibt es hier keinen großen Unterschied zu der Art Touren, die ich bislang gefahren bin. Nur die Strecke ist genau vorgeschrieben (man bekommt die als GPS-Track) und darf nicht abgekürzt werden. Kontrolliert wird das mittels Smartphone Tracking-App oder SPOT, aber eigentlich gehört es zum Codex, dass man sich nicht selbst verarscht, zumal es auch um nix geht.

 

Der ideale Tour-Mix: tolle Landschaft, guter Wein, fantastisches Essen

Das heißt, dass ich die 530 km lange Strecke über 9.000 Höhenmeter mir selber einteilen kann und spontan entscheide, wo ich Pausen mache, schlafe oder esse. Ein Zeitlimit gibt es nicht, aber ich gehe davon aus, dass ich vier, maximal fünf Tage brauchen werde.

Tuscany Trail 2018 Streckenuebersicht
Der Tuscany Trail im Überblick © Screenshot www.tuscanytrail.it/

Es würde sicherlich auch schneller gehen, aber ich fahre den Tuscany Trail nicht aus sportlichen Gründen, sondern weil ich das Erlebnis genießen möchte: die Landschaft, die anderen Fahrer, das eigene Bewältigen dieser durchaus anspruchsvollen Strecke und natürlich das Essen und den Wein.

Tuscany Trail Route 2018
Die Route des Tuscany Trail 2018 © Screenshot www.tuscanytrail.it/ Google Maps

Los geht es am 2. Juni in dem kleinen Ort Massa, an der Küste nördlich von Pisa. Dann geht es gleich rein in die Berge nach Lucca und weiter über Vinci nach Florenz. Von dort rollt man nach Siena, durch San Gimignano und dann an Montepulciano vorbei wieder in Richtung Küste nach Orbetello, wo der Trail endet. Das ist nicht nur eine wunderschöne Landschaft mit historischen Städten und Orten, durch die wir hier fahren werden, sondern auch eine sehr genussvolle: ich werde definitiv Wein und Essen in den Fahrplan mit einbauen (müssen).

Tuscany Trail Treffen mit Freunden
Wir vier von der Carretera Austral © Gabriele Debetto

Dafür wird sicherlich auch Jody sorgen: wie ihr euch vielleicht erinnert, hatte ich in Patagonien drei Italiener getroffen (Jody, Gabriele und Giuseppe), mit denen ich ein paar Tage zusammen geradelt bin. Mit ihnen stehe ich noch immer in Kontakt und Jody werde ich auf dem Trail treffen, denn er hat sich auch angemeldet. Vielleicht kommen Giuseppe und Gabriele spontan auch noch mit dazu. Ich freue mich jedenfalls sehr, die Jungs wieder zu sehen!

@Jody: Sono impaziente di incontrarvi sul Sentiero della Toscana e di cavalcare con voi! Se Gabriele e Giuseppe sono ancora in arrivo, sarebbe fantastico! 😉

 

Wie bereitet man sich nun auf ein solches Event vor?

Ich bin da recht entspannt. Ein spezielles Training absolviere ich nicht. Ich fahre meine 44 km täglich (wenn es geht) und baue da auch mal ein paar Power-Abschnitte ein. Vielleicht werde ich zusätzlich noch etwas Laufen gehen. Vielleicht einmal die Woche 10 km. Grundsätzlich fühle ich mich fit genug und man muss es auch nicht übertreiben 😉 Zudem heißt es ja auch so schön:

„Training ist Mist! Radfahren ist besser!“

Ich gehe aber vorher noch zum Arzt und lasse mich durchchecken, denn in Italien benötigt man bei Sportveranstaltungen aus versicherungstechnischen Gründen eine ärztliche Freigabe/Begutachtung.

Viel wichtiger ist aber das Rad. Ich habe nämlich noch keines 😉

Aber ich bin auch hier entspannt. Der Toskana Trail wird mehrheitlich mit 29er MTBs gefahren, aber die Vielfalt an Rädern und Arten und Größen ist natürlich enorm. Jeder findet da seinen Weg. Jody zum Beispiel wird wieder mit dem Surly ECR, 2×10 Schaltung und 3 Zoll Reifen antreten. Ich baue mir ein Bombtrack Beyond mit SRAM 2×11 und 2.25 Reifen sowie Drop Bar auf. Der Rahmen soll bis Februar eigentlich eingetroffen sein. Wird schon 😉 Wie auch immer: ich bin mit diesem Rad dann gut für die 9.000 Höhenmeter und die 65% unbefestigten Wege gerüstet.

Tuscany Trail Bike Set-up Bombtrack Beyond
Mein Bombtrack Beyond – noch in der Planung, aber bald kommt das Rahmenset

Was die Übernachtungen auf der Strecke angeht, überlege ich gerade: nehme ich mein 1,9 kg leichtes Wechsel Pathfinder Zelt mit, oder setze ich auf einen leichten Biwak-Sack? Oder nur auf Isomatte und Schlafsack? Das Wetter wird vermutlich gut, aber man kann auch gut von Regen und frischeren Temperaturen überrascht werden. Mal sehen – so viel Gepäck nehme ich ja nun auch nicht mit, da ich im Bikepacking-Stil unterwegs sein werde.

Fährt einer von euch in diesem Jahr auch mit, oder hat den Trail bereits gemacht und noch ein paar Tipps? Dann lasst uns gerne austauschen!

Und zur Einstimmung gibt es noch dieses Video über den Tuscany Trail 2017:

Wer sich weiter über den Tuscany Trail informieren möchte, der findet hier noch ein paar Berichte:

Gunnar berichtet im Bike Magazin über den Tuscany Trail 2016: http://www.bike-magazin.de/hintergruende/reportagen/mitgefahren-tuscany-trail/a33327.html

Raimund und Mattia schreiben über ihre Teilnahme am Tuscany Trail 2017: http://my.sportler.com/tuscany-trail-2017-das-bike-packing-abenteuer/

Gunnar und Walter schreiben auf MTB News über den Tuscany Trail 2016: https://www.mtb-news.de/news/2016/05/24/tuscany-trail-560-km-durch-die-toskana/

Die Kollegen von Antritt – Dem Fahrradio haben anlässlich des Trails 2015 mit einer Fahrerin darüber gesprochen: https://detektor.fm/gesellschaft/antritt-abenteuer-auf-dem-tuscany-trail

MrGargelfing hat über seine TT Tour ein gutes und informatives Video gemacht. Das findet ihr hier: https://youtu.be/ViHxg4lLqo0 

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9 Comments

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  1. says: Oliver

    Moin Martin,
    wünsche Dir viel Spaß auf der Tour und freu mich, wie wohl viele andere hier, auf den Bericht danach! 🙂
    LG aus Kiel

  2. says: Christian

    Hallo Martin, mir gehts es gerade wie dir. Ich habe mich für die Taunus Bikepacking Tour angemeldet, auch mein erstes Selbstversorger-Event. und überlege nun wie ich mich speziell darauf vorbereite. Ich glaube aber dass ich mit meinen Fahrten zur Arbeit die zwar nur sehr kurz sind, dafür heimwärts mit Steigung und Touren die ich sowieso mache, ausreichend vorbereitet sein sollte. Ich halte mich einfach an das Zitat im Artikel und fahre Rad wenn ich Lust darauf habe. Schon mal alles Gute dir für den Trail.

  3. Morjen Martin,
    wir werden auch mit einer kleinen Kölner Gruppe (André, Jochen und ich) am TT teilnehmen. Wir werden wohl auch auf Bivys setzten und aud dem Ganzen eine Genusstour machen …

    Wir sehen uns in Massa …
    Herzliche Grüße aus Köln
    Rolf

  4. says: Michael

    Hi Martin, freut mich sehr, dass Du dieses Jahr auch mit an den Start gehst.

    Der Tuscany Trail ist ein spannendes Radabenteuer und sehr viel tougher, als so manches Video vermuten lässt. Manche Passagen sind derart verblockt, dass man schon mal schieben darf. In ca. 4 Tagen kommst Du bei deinem Trainingspensum sicher gut durch.

    Ich hatte letztes Jahr auch ein 1,3KG leichtes MSR Hubba mit auf dem Trail und werde dieses Jahr wohl zu einer leichteren Lösung greifen. Werde vor dem Rennen auch in einem Airbnb übernachten. Wie Niko/Mr.Gargelfing in seinem Video auch erwähnt konnte man die Nacht vor dem Rennen wegen einem Rocker-Fest genau vor der Turnhalle nur schwer schlafen.

    Wir sehen uns im Juni!

    1. Hallo Michael,

      vielen Dank für die Info. Ich wollte die Nacht davor tatsächlich im Camp schlafen.
      Vielleicht schaue ich dann doch nach einer Alternative.

      Leichtere Lösung heisst bei dir dann Biwak, oder Zimmer unterwegs 😉
      Schieben ist völlig ok. Gehört doch dazu!

      Viele Grüße und wir sehen uns!
      Martin

      1. says: Michael

        Hi Martin,
        Du hast es erfasst: Die leichtere Lösung wird wohl ein Biwak sein und falls wirklich notwendig gibt es fast auf der gesamten Strecke regelmäßig Hotels zum kleinen Preis.

        Habe letztes Jahr nach dem dritten Tag auch spontan auf ein Hotel zurück gegriffen weil ich mal wieder duschen wollte und das war sehr einfach möglich.

        Viele Grüße und bis dann.

        Michael

    2. Hallo Michael,

      eine Frage: wie hast du das mit dem Tracking gelöst? Hast du einen SPOT benutzt, oder die Smartphone App dazu?

      Ich meine gelesen zu haben, dass die Veranstalter ein Tracking vorschreiben.

      Viele Grüße,
      martin