Mein Riemen und ich: 3.000 km mit dem Gates Carbon Drive

Mein Riemen und ich: ein Fazit nach 3.000 km mit dem Gates Carbon Drive

Mai 18: Aktuelles Update zu meinem Riemen unten!

Vor ein paar Tagen hat der Globetrotter Sven Marx ein Bild von seiner aktuellen Tour gepostet, wo sein Riemen einen kleinen Riss aufweist. Und bevor jetzt alle schon sich in der fehlenden Haltbarkeit des Riemenantriebs bestätigt fühlen: sein Riemen ist seit 27.500 km im Einsatz. Eine beeindruckende Referenz also.

Oder Kamran, der mit Riemen und Pinion schon über 10.000 km durch Süd- und Mittelamerika gefahren ist, beides kaum oder gar nicht gepflegt hat und es immer noch läuft.

Der Riemenantrieb ist also schon lange nix mehr nur für hippe City-Bikes, sondern auch eine gute Alternative zur Kette auf harter und langer Tour.

Ein Riemen taugt heute auch für die große Tour

Als ich aus Patagonien wiederkam, wurde in meinem Rahmen ein leichter Riss entdeckt. Da hatte der Transport des Rades im Flugzeug seine Spuren hinterlassen.

Ich nutzte diese Chance, um auf Riemenantrieb umzurüsten. Bei der Reparatur lies ich dann gleich ein Rahmenschloss einbauen und den Antrieb auf Gates Carbon Drive umbauen. Das war mit ca. 460 Euro zwar nicht ganz billig, aber es hat sich aus meiner Sicht gelohnt: einen solch wartungsarmen und pflegeleichten Antrieb hatte ich bislang noch nie.

Riemen und Rohloff – für mich die perfekte Kombination

Hinweis: nicht jeder Rahmen ist Riemen-geeignet. Bei Gates auf der Website gibt es daher eine Liste der zertifizierten Rahmen, die offiziell von Gates für den Riemenantrieb zugelassen sind.

Hier mal die Kosten im Überblick:

  • Einbau Rahmenschloss à 150 Euro
  • Gates Riemenscheibe Center Track LK 55 Zähne à 115 Euro
  • Gates Ritzel für Rohloff 22 Zähne à 86 Euro
  • Rohloff Gates Ritzelträger à 23 Euro
  • Gates Carbon Drive Riemen à 89 Euro

Nicht aufgeführt sind hier die Kosten für das neue Lager und die neue Truvativ-Kurbel, was mit der Umrüstung auf Riemen einherging. Die Kosten dafür lagen bei insgesamt 185 Euro.

 

Mein Riemen und ich = große Liebe!

Seit 3.000 km fahre ich nun den Gates Riemen in Verbindung mit der Rohloff und bin schwer angetan. Das Beste ist natürlich die Wartungsarmut. Ab und zu etwas Wasser drauf und den Dreck abmachen – das reicht. Manchmal bürste ich den Riemen auch mal aus, aber das eher selten. Ansonsten läuft er unauffällig, macht seinen Job und es gibt nichts zu meckern.

Dreck macht ihm nix aus

Spricht man über Riemenantrieb, gibt es oft zwei Vorurteile:

1. der Riemen muss nach Ausbau des Hinterrades immer neu nachgespannt werden und

2. Er ist nicht so steif wie eine Kette.

Beides ist so aus meiner Sicht nicht richtig.

Bei der Riemenspannung kann ich keine Probleme beim Ein- und Ausbau des Hinterrades feststellen. Einmal eingestellt (mittels verschiebbare OEM Platte), erreiche ich beim Einbau ohne Probleme wieder die richtige Spannung. Dafür drücke ich lediglich – wie bei der Kette auch – das Hinterrad beim Einbau etwas nach hinten. Das reicht völlig. Für eine eventuelle Nachjustage habe ich rechts und links Spannschrauben, die dann das Rad samt OEM Platte verstellen. Benutzt habe ich das aber noch nie.

Mit diesen Schrauben wird die Riemenspannung nachgestellt

Die richtige Spannung lässt sich einfach mit Druck auf den oberen Riemen feststellen: dieser sollte nicht mehr als 5 mm nachgeben. Alternativ kann man sich auch die Gates Spannungsmess-App runterladen und diese dann verwenden.

Beim Fahren kann ich keinen Unterschied zur Kette feststellen, außer das der Riemen sich nicht längt. Manch einer berichtet beim Antritt von einem weicheren Gefühl im Vergleich zur Kette. Aber auch das kann ich nicht bestätigen. Der Carbon Riemen ist sehr hart und direkt, wie eine Kette.

Einmal ist mir beim Fahren ein Stock in den Riemen gekommen. Dieser hat den Riemen bei voller Fahrt wie eine Kette abgehebelt. Allerdings wurde er dabei nicht weiter beschädigt. Anschließend musste ich die zermahlenen Holzstücke aus dem Tretkranz kratzen. Dann habe ich den Riemen wieder aufgezogen und bin weitergefahren.

Ein Stock ist in meinen Riemen gekommen

Richtig gespannt läuft der Riemen völlig unauffällig. Einzig wenn es sehr nass und dreckig ist, fängt mein Riemen an zu knacken. Dies aber auch nur, wenn ich ihn mit weniger Last bewege. Sobald ich den Riemen aber mit Wasser gereinigt habe, ist das Geräusch weg. Im Trockenen läuft der leise und ruhig. Einige Riemen-Fahrer berichten von quietschenden Geräuschen während der Fahrt. Bei mir ist das bislang noch nicht vorgekommen. Sollte es passieren, hilft wohl Babypuder ganz gut, um die Feuchtigkeit zu binden, oder man bürstet den Riemen aus und spült ihn noch mal ab. Fahrradreinigungsspray verträgt er ganz gut. Das hilft oft auch bei der Wäsche.

 

Fazit: Ich will nicht mehr ohne!

Ich liebe den Riemen-Antrieb und möchte am Reiserad nicht mehr auf ihn verzichten. Er ist pflegeleicht, wartungsarm und widerstandsfähig, bei einer hohen Lebensdauer. Diese Vorteile überwiegen die im Vergleich zur Kette hohen Anschaffungskosten. Allerdings läuft ein Riemen bei normaler Pflege und Nutzung auch um die 30.000 km.

Nicht ohne meinen Riemen – am Reiserad

Eine Kostenübersicht

290 Euro fallen für einen kompletten Tausch von Riemen, Kranz und Ritzel an. Bei 30.000 km sind das pro tausend Kilometer 10 Euro Kosten (bei 20.000 km wären es 14,50 Euro pro tausend Kilometer).

Im Vergleich dazu liegen die Kosten bei einer Kettenschaltung wie folgt: alle 5.000 km neue Kette und Ritzel. 60 Euro Kosten pauschal für Verschleißset Shimano XT 10fach Kette und Kassette. Alle 15.000 km neue Kettenblätter. 65 Euro Kosten pauschal für ein 3fach Shimano XT Set (22, 30, 40 Zähne). Insgesamt fallen auf 30.000 Kilometern 490 Euro an. Damit kosten tausend Kilometer 16 Euro (bei 20.000 km wären es 15,25 Euro pro tausend Kilometer). Und das Öl ist nicht eingerechnet 😉

Beispielrechnung Riemen vs. Kette

Bei 9fach Verschleißsets (Annahme SRAM für 36 Euro pro Set) und 9fach Kettenblätter Modell Shimano Deore (44,32,22 – 37 Euro zusammen) fallen auf 30.000 Km insgesamt 290 Euro an, was 10 Euro pro 1.000 km Kosten sind.

Ich merke an, dass die 5.000 km pro Kette ein Mittelwert sind. Natürlich laufen Ketten auch wesentlich länger und dann verschiebt sich das Kostenverhältnis entsprechend. Wie lange eine Kette hält, liegt aber oft am individuellen Fahrstil und der Häufigkeit der Pflege. Meine Ketten halten meist um die 5- bis 6.000 km. Dann fangen sie an zu rutschen, auch weil die Ritzel durch sind.

Ob Dreck oder Schlamm – der Riemen hält vieles problemlos aus

Pro & Con Riemenantrieb

Vorteile

  • Sehr Pflegeleicht
  • Sehr Wartungsarm
  • Geringes Gewicht
  • Hohe Lebensdauer
  • Gute Widerstandsfähigkeit
  • Gutes Preis/Leistungsverhältnis

Nachteile

  • Rahmen benötigen besonderes Schloss und Zulassung
  • Hohe Anfangsinvestition bei Umrüstung
  • Ersatzriemen darf nicht gefaltet oder geknickt werden, was den Transport erschwert
  • Einbau manchmal fummelig
  • Spannungsbedarf fordert zusätzliche Konstruktionen am Hinterrad (Spannschrauben) oder verstellbare Tretlager
  • Höhere Empfindlichkeit als eine Kette: hier muss man etwas mehr auf den Riemen achten, als auf eine Kette, da dieser leichter zu beschädigen ist.
  • Gehen auf Tour außer dem Riemen der Kranz oder das Blatt kaputt, ist man ohne Ersatz aufgeschmissen (kann man aber mitnehmen)

Riemen oder Kette?

Diese Diskussion wird sehr leidenschaftlich geführt. Lasst euch dadurch nicht verunsichern: wichtig ist, dass man prima mit beiden Systemen fahren kann. In jedem Fall sind beide für eine Radreise mehr als geeignet und tauglich. Und wenn ihr mal die Möglichkeit habt, dann probiert gerne den Riemen-Antrieb aus.

Meine Riemen-Bilanz als Video

Hier findet ihr noch weitere Artikel und Diskussionen rund um das Thema:

 

Update Mai 2018:

Nur 1.500 km nach dem dieser Beitrag entstanden ist, ist mein Riemen kaputt gegangen. Und nicht nur das: auch Tretkranz und Ritzel waren komplett hinüber.

Nach meinem Loblied zuvor natürlich schon eine Ernüchterung. Andererseits fand ich es auch extrem interessant, habe ich mir doch den Riemen auch aus Neugierde installiert und will selber meine Erfahrungen sammeln.

Die Gründe für diese massive Schädigung des Riemens waren eine Vorschädigung des Riemens, der durch einen Ast abgehebelt wurde (siehe oben). Nach Gates Bestimmungen war damit der Riemen bereits kaputt. Aber er fuhr noch und ich wollte sehen, wie lange er durchhält.

Zudem stellte sich heraus, dass das Rohloff Steckritzel hinten locker war, weshalb ein Geradeauslaufen des Riemens erschwert wurde. Zusätzlich habe ich bestimmt die Riemenspannung falsch eingestellt, da ich durch das lockere Ritzel oft dachte nachstellen zu müssen.

Weiterhin hat sich der Riemen hinten zweimal auf das halbe Ritzel gelegt. Habe ich erst nach ein paar Kilometern mitbekommen. Das war aber sicherlich auch nicht förderlich und hat den Riemen noch mehr geschädigt.

Norwid war natürlich ebenso überrascht wie ich vom Zustand des Gesamtsystems und hat dann mir sehr schnell und kulant geholfen. Mittlerweile fahre ich seit mehr als 1.000 km einen neuen Riemen mit neuem Ritzel und neuem Tretkranz. Bislang habe ich keine Probleme mehr. Allerdings hat mir Norwid einen Riemenspannungsmesser mitgegeben und mich ermahnt, mein Rad nicht zu hart ranzunehmen und auch ab und zu mal zu pflegen 😉

Ich werde aber nach wie vor den Riemen nur wenig reinigen und ihm so wenig Aufmerksamkeit widmen wie möglich. Denn das ganze ist ein Test und ich will selber erfahren, ob der Riemen mit einer Kette bei richtigen Radreisen mithalten kann.

Eine Kette bedarf wenig reinigende Aufmerksamkeit und wenn der Riemen eine solche Diva ist, dann ist er halt nichts für mich. Aber warten wir mal ab. Noch sieht alles gut aus, aber das habe ich ja schon mal behauptet…

Nach diesem Riemen werde ich aber zurück auf Kette wechseln. Die Gründe dafür sind einfach, dass ich das Hinterrad mit Kette wesentlich leichter montieren konnte. Mittlerweile geht es eher schwer und man muss immer auf die richtige Riemenspannung achten. Das nervt, zumal ich auf Tour das einfach nur nach Gefühl machen kann. Außerdem macht aus meiner Sicht eine Kette mehr mit, als der Riemen. Auch wenn die Effizienz der Kette mit längerer Laufzeit abnimmt, hält sie doch mehr aus. Für meine Art Rad zu fahren und zu touren ist das dann vermutlich die bessere Wahl.

Aktuell habe ich leichtes Spiel im Tretlager. Bei einer Kettenschaltung baue ich einfach das Tretlager aus, ziehe es nach, reinige es, baue alles wieder zusammen, lege die Kette wieder auf und gut. Mit Riemen ist das nicht so einfach, denn da muss ich das Hinterrad ausbauen, den Riemen dann vorne abnehmen, dann das Lager nachziehen und dann wieder alles vorsichtig und korrekt gespannt einbauen. Kurz: nervig!

Wer sich über die Effizienz von Kette vs. Riemen informieren möchte, der findet hier viele Infos dazu.

 

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70 Comments

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  1. says: Marius

    Inzwischen sind gut zwei Jahre vergangen seit meinem letzten Kommentar. Einige Monate danach habe ich dann den Antriebsstrang wechseln müssen: Nach gut 36.000 km waren die Riemenscheiben vorne und hinten so heruntergefahren, dass nur noch messerscharfe hauchdünne Reste der Zähne übrig waren. Der Riemen hingegen sah noch ziemlich gut aus und liegt noch als Ersatz im Schrank.
    Inzwischen steuert das Rad stramm auf die 60.000 km zu. Und läuft und läuft und läuft.
    Der 2. Antriebsstrang ruft noch nicht nach einem Wechsel, und ausgehend vom ersten Antriebssatz dürften noch gut 10.000 km drin sein, bevor ein erneuter Wechsel fällig ist. Dann werde ich evtl. mal den Riemen nicht wechseln, sondern nur die Riemenscheiben.
    Fazit nach derzeitigem Stand (6 1/2 Jahre und bald 60.000 km): Ich möchte nichts anderes mehr.
    Preislich mag ein Kettenantrieb immer noch günstiger sein, wenn man alle (gut) 10.000 km Kette und (hinteres) Ritzel wechselt, aber die Wartungsarmut ist unschlagbar. Viel fahren und wenig putzen – so ist es mir am liebsten.

  2. says: Herbert Pennartz

    Der Riemen – er hat 137 Zähne – ist gerissen, ich fahre ein Riese&Müller Delite Vario. Weder R&M noch der Vertragshändler und auch der Händler meines Vertrauens sind in der Lage, einen neuen Riemen zu beschaffen, das Rad kann ich noch als Tretroller benutzen.
    Gekauft habe ich das Rad 9/2020, es hat jetzt 1050 km runter.
    Einen Kettensprenger und einige Kettenglieder habe ich immer dabei (hatte ich immer dabei) einen Zahnriemen eher nicht.Das Rad werde ich umrüsten.

    1. says: Thorsten Schmidt

      Ich fahre mit einem Norvid Skagerrak mit Pinion-Getriebe und Gates-Riemen fast täglich, also auch im Winter, 20 km zur Arbeit und zurück. Überwiegend auf asphaltierten Rad- und Wirtschaftswegen, die aber auch von der Landwirtschaft genutzt und verdreckt werden. Das Fahrrad wasche ich etwa dreimal im Jahr, ansonsten erhält es keine Pflege. Den ersten Riemen habe ich von Norwid nach 35.000km wechseln lassen, nachdem er die ersten Zähne verloren hat. Bei dem vorigen Kalkhoff Sting (damit war ich auch sehr zufrieden und bin es gut 50.000 km gefahren) musste ich nach jedem Winter (also etwa 8.000km) Kette, Zahnräder und Kassette wechseln lassen. Da ich Wochentags lange arbeite, stand es dann jeweils eine Woche (Samstag bis Samstag nicht zur Verfügung, so dass Kosten für den Bus anfielen) . Endgültig bedient von der Kettenschaltung war ich, als auf einer Urlaubsreise mit viel Gepäck mitten in der Pampa das Ausfallende brach und sich der Schaltarm einmal um die Hinterachse wickelte. Ich werde nie mehr ohne Zahnriemen fahren.

    2. says: Uwe Friedel Koslowsky

      Meine Gates vordere Riemenscheibe (50t) ist plötzlich defekt gegangen.Der Grund wird eine Boden-Berührung sein die so leicht war das ich sie nicht bemerkte.Das Material ist Aluminium das auf punktuelle Kraft Ein Wirkung durch Bruch reagiert.

  3. Spannend, danke für den Bericht.

    Da frägt man sich doch, warum die ganzen hochpreisigen E-Bikes und vor allem S-Pedeleks nicht standardmäßig alle mit Riemenantrieb ausgeliefert werden.

  4. says: Marius

    Inzwischen liegt die Gesamtleistung meines Riemenantriebs bei knapp 34.000 km – und das ist KEIN Schönwetterrad. Ich fahre auch aktuell fast täglich, das Rad sieht aus wie Sau, hin und wieder muss der Gartenschlauch seine Arbeit verrichten, insbesondere wenn sich unter den Schutzblechen nach und nach so viel Dreck angesammelt hat, dass man da einfach mal durchspülen muss.
    Beide Riemenscheiben sind deutlich abgenutzt, der Riemen zeigt ebenfalls inzwischen deutliche Abnutzungserscheinungen, hat aber noch keine ausgebrochenen Zähne. Im Laufe der letzten 2000-3000 km scheint er sich dann aber doch gelängt zu haben (oder das Tretlager ist so ausgeschlagen …), so dass ich beim letzten Nachspannen den Exzenter auf maximalen Abstand einstellen musste und nun hoffe, dass die Riemenspannung noch eine Weile auf einem Niveau bleibt, mit dem sich gut fahren lässt.
    Bei starkem Antritt (etwa an der Ampel, wenn man die ersten Meter mit dem motorisierten Verkehr mithalten will) macht sich das dann durch deutliche Malgeräusche bemerkbar. Die Fahrfreude trübt das aber nicht.
    Um die Frage von Emeric zu beantworten: Mein Rad ist ein Poison Atropin, aus dem Baukasten zusammengestellt. Die Riemeneinstellung (Spannung, Einstellung der Riemenlinie) habe ich zu Beginn (als ich das Rad neu hatte) sehr minutiös angepasst bzw. eingestellt, so dass die Riemenlinie ziemlich nah am Optimum liegen dürfte und die Riemenspannung im unteren Bereich des vorgesehenen Spannungsintervalls. Ansonsten gilt das, was ich in meinen vorherigen Posts schon gesagt habe, weiterhin: Minimale Pflege, in größeren Abständen mal mit Wasser abspritzen und in noch größeren Abständen auch mal den Riemen reinigen (ich bin dann mit einer alten Zahnbürste einfach drüber gegangen) und etwas mit Silikonöl einsprühen. Ansonsten aber eben überwiegend: fahren, fahren, fahren.

  5. says: Frank

    Ich fahre jetzt seit 11 Monaten über 7000 km ein Touren-Pedelec von R&M mit einer Rohloffnabe und Gates Riemen im Alltag und bei längeren Touren auch im Regen und Matsch: 4x Riemen runter (nach 8 km das erste Mal – war wohl Einstellungsfehler ab Werk/Auslieferung). Später konnte das nur noch mit erhöhter Riemenspannung verhindert werden, sonst rutschte der Riemen entweder eine halbe Breite nach außen oder innen.
    Gereinigt habe ich Fahrrad und Antrieb ca. 1x Mal im Monat mit Wasser. Geräusche (Quietschen) gibt es nach längerem Fahren auf staubigem Untergrund – das verliert sich dann nach einigen km, im Regen oder nach feuchter Reinigung sofort wieder.
    Nächste Woche gibt es 2 neue Alu-Riemenscheiben (hier massiver abrasiver Verschleiß offensichtlich durch Sand…) und einen neuen Riemen.
    Meine Fazit: ja, Riemen sind ein Komfortgewinn, sauber und leise, aber teuer, denn die Lobeshymnen über die Lebensdauer beziehen sich wohl auf eher auf den Schönwettergebrauch bei fleißigem wöchentlichen Waschen. Eine Kette mit Chainglider würde es wohl auch tun.

    Ein längerfristiger Wartungsvertrag speziell auf Verschleiß ist bei kräftigem Gebrauch, hoher Last und bei schlechten Wegen und ebensolchem Wetter unbedingt zu empfehlen – das habe ich leider versäumt,da ich den Werbeversprechungen aufgesessen bin.

    Ansonsten hat sich die Rohloff-Nabe ist bisher wieder sehr gut bewährt.

    1. says: JeffCons

      Hallo Frank,
      aus eigener Erfahrung kann ich Dir berichten, das es sich bei dem Langzeitprognosen nicht um ein leeres Werbeversprechungen handelt. Ich pendel täglisch über 30 km bei jedem Wetter und fahre die meiste Zeit auf Wirtschaftwegen die direkt durch ein Spargelfelder führen ( sehr sandiger Boden) und auch so manche Schlamfütze ist bei schlechtem Wetter auf dem Weg die es zu durchfahren gilt. Der Riehmen ist nun 4 1/2 Jahre alt und hat die 25K Grenze auch schon überschritten, und ich denke diesen Winter wird er auch locker überstehen. Die Alu-Riemenscheiben sahen bei mir auch schon recht schnell sehr abgenutzt aus, versehen aber immernoch tadelos Ihren Dienst.
      Denke ein Rahmen muss spezielle Eigenschaften besonders bei der Steifigkeit erfüllen für eine optimale Riehmennutzung. Vielleicht ist das bei dem deinem Fahrrad nicht gegeben. Allein schon das der Riehmen abspringt sollte bei einem CDX Riehmen selbst bei geringer Spannung nicht passieren. Und auch das Quitschen des Riehmen habe ich nicht. Vielleicht war der Riehmen nur ein Montagsriehmen. Ich wünsche mehr Glück mit dem nächsten Set.
      LG Jeff

  6. says: Marius

    Mein Riemen-Rad wird in wenigen Wochen vier Jahre alt und mit dem ersten Antriebsstrang habe ich nun die 30.000 km absolviert. Das Rad fährt und fährt und fährt. Herrlich. Alle ca. 10.000 km die Bremsbeläge gewechselt und nach 20.000 km (+/- 5000 km) die Reifen. Ansonsten viel Zeit zum Radfahren statt putzen, schmieren, pflegen.

    Damit hat der Riemen meine Erwartungen hinsichtlich Wartungsaufwand und Haltbarkeit mehr als erfüllt. Dass der Wirkungsgrad möglicherweise(!) etwas geringer wäre wenn ich bei ansonsten gleicher Ausstattung mit Kette fahren würde – geschenkt. Subjektiv fühlt sich das fahren einfach “schön” an. Und da ich mit dem Rad keine Radrennen fahre, reicht mir das.

  7. says: Helge

    Danke Martin, ich habe mich auch schon mit dem Carrier beschäftigt und hoffe jetzt auf eine nachhaltige Lösung des Problems!
    Ansonsten stimme ich auch in das Loblied mit ein.
    Ob der Riemen ein Watt mehr benötigt, ist bei meinem Gewicht von annähernd 100 kg egal

  8. says: Martin

    Hallo,

    ich fahre auf meinem Patria Terra mit Rohloff einen CDX Riemen und bin äußerst zufrieden. Mit ziemlich genau “Null” Pflege hat der Riemen deutlich länger als 20.000km gehalten.
    Der Riemen war auch noch lange nicht am Ende, es war auch noch genug Material auf den Zahnscheiben.
    Ich fahre mein Reise Rad sehr viel und mit viel Gewicht (bis ca. 160kg Gesamtgewicht). Teilweise auch im Mittelgebirge. Ich bin selbst ein sehr schwerer Fahrer und lege teilweise sehr viel Kraft in den Antrieb. Von Schonung kann da also keine Rede sein. Das gilt auch in Bezug auf Dreck. Ich fahre auch bei Regen lange Waldwege, bei denen ordentlich Sand und Modder auf den Antrieb spritzt. Dank der offenen Verzahnung der Ritzel/Kettenblätter kann der Schmutz gut abgeführt werden. Wenn der Dreck trocken ist, fällt er einfach ab.

    Aber es ist sehr Wichtig, dass sie Kettenlinie und die Riemenspannung stimmt. Wobei ich meine Riemenspannung nach der ersten Einstellung in der Werkstatt nicht mehr korrigiert habe.
    Der Grund des Austausches lag vielmehr im Rohloff Carrier (Steckritzeladapter). Zuerst gab es den Carrier mit Sprengring. Bei diesen stellte sich jedoch heraus, dass sie aufgrund der Vorspannkraft der Riemen einem extremen Verschließ unterliegen und nach wenigen Kilometern laut zu “Rasseln” beginnen. Deshalb sind diese nur für Kettenantriebe zu gebrauchen.
    Später gab es speziell für die Riementriebe den Carrier mit Lockring (Nutmutter). Diese scheinen nun endlich für Riementriebe zu taugen. Bei einem Anzugsmoment der Nutmutter von 30Nm sollte sich diese auch nicht mehr lösen. Bei mir hat sich die Nutmutter jedoch mehrfach trotz korrektem Anzugsmoment gelöst. Deshalb, und auch weil ich von der stetig schlechter werdenden Qualität der sehr teuren SRAM Tretlager enttäuscht bin, habe ich den kompletten Antrieb wechseln lassen. Rohloff hat dabei einen neuen Carrier spendiert, da sie das unmögliche Phänomen der sich lösenden Nutmutter selbst untersuchen wollten. Eine Shimano Kurbel gabs auch. Daher der Wechsel, obwohl der Antrieb noch lange nicht am Ende war.
    Ich schätze, er hätte locker noch 10.000km gehalten.

    Achja, ein Quietschen habe ich vom Riemen noch nie gehört, selbst bei Regenfahrten mit verschlammten Riemen. Gereinigt habe ich den Riemen auch nie (nur ca. 1 mal im Jahr das ganze Rad mit dem Schlauch abgespritzt), der Dreck fällt ab, sobald er trocken ist. Und ein dreckiges Rad wird weniger wahrscheinlich geklaut 🙂
    Das Einzige war ein lautes Rasseln des Antriebes, aber das kam vom losen Ritzel aufgrund des ungeeigneten Carriers. Das wurde mit dem Wechsel auf den Carrier 8540L gelöst. Ich vermute, dass das auch Helge bei seinem Problem helfen könnte.

  9. says: Helge

    Hallo zusammen,

    auch ich habe mir dazu raten lassen eine Kombination Rohloff mit Riemen auf meinem Simplon Kagu zu fahren.
    Dabei tritt bei wieder jetzt schon zum dritten Mal das Problem auf, dass das Ritzel auf der Rohloff Geräusche macht und sich in der Vielverzahnung bewegt, die eigentlich gegen die Verdrehung Sichern und das Drehmoment übertragen sollte.
    Der Auslöser ist immer eine sehr starke Steigung, bei der es in den Wiegetritt geht und es richtig zur Sache geht.
    Gibt es das Problem bei Kette auch auch oder liegt das nur an den Riemenritzeln von Gates?
    Das ist jetzt bereits das 3. Mal passiert und ich bin seit 4 Wochen aus der Gewährleistung!
    Kennt sonst noch jeMand das Problem und evtl. eine Lösung dafür?

    Danke!

  10. says: Thomas

    Warum führst du Ersatzriemen mit? Das macht nur Sinn, wenn man auf tagelangen Touren unterwegs ist und das noch in dünn besiedelten Regionen ohne Bikeshops. Ich fahre jetzt schon fast 30.000 km Gatesriemen und habe 2 Riemen gewechselt. Das hat sich aber lange vorher angekündigt. Man muss seinen Riemen halt gut im Auge behalten, dann erspart man sich Überraschungen. Ein plötzlicher Riss ist die absolute Seltenheit. Ich fahre übrigens noch das alte CDC System bei Wind und Wetter auf dem Mountainbike.

  11. says: Uwe

    Auch ich liebe den Riemen. Was mich aber stört: Meine Frau hat 113 “Zähne”, ich habe 115.
    Wir müssen also 2 Ersatzriemen mitführen für insgesamt 180 Euro. Bei der Kette könnte man einzelne Glieder rausnehmen…und nur eine mitnehmen.

  12. says: Martin

    Ich habe mit Interesse die Kommentare gelesen. Ich fahre Rohloff mit Kette und Chainglider und will das auch absehbar nicht ändern. Meine Laufleistung beschränkt sich mit dem Rohloff-Rad auf unter 3000km/a. Was mich neidisch werden läßt sind die langen Laufleistungen, die die Beitragenden sowohl mit Kette als auch Riemen angeben. Die ersten Ketten habe ich nach Verschleißmaß nach etwa 1500km gewechselt, trotz regelmäßiger Schmierung. Nachdem ich bei 8000km das Ritzel umgedreht hatte, wollte ich die neue Kette bis zum Ende fahren mit dem Resultat, daß nach 3500km die Kette so zu “knurpseln” anfing, daß ich sie gegen eine mit 1500km Laufleistung getauscht habe. Bisher bin ich KMC Z1X narrow EPT gefahren und werde dieses Jahr eine e1 einsetzen in der Hoffnung, mal die 5000km Kettenlaufleistung zu knacken.
    Durch die Kommentare zieht sich der rote Faden, daß Dreck anscheinend sehr verschleißfördernd auf den Antrieb wirkt – deshalb nehme ich (bei 50% Streckenanteil Mineralgemisch / Sand) Abstand von dem Gedanken, einen Riemen haben zu wollen.

  13. says: Marius

    Am 16.10.2019 habe ich hier einen längeren Kommentar verfasst und von meinem Riemen-Rad berichtet. Dazu diesmal nur ein kleines Update:
    Ich habe gestern den 25.000ten Kilometer mit dem Rad zurückgelegt. Nach wie vor mit dem ersten Antriebsstrang (Riemen und beide Riemenscheiben). Und je länger das so geht, desto mehr bin ich davon angetan. Zuletzt habe ich Rad inkl. Riemen vor etwa 1000 km mal wieder mit dem Gartenschlauch abgespritzt – das war’s. Ansonsten fahre ich einfach, und fahre und fahre. Sicher, die Riemenscheiben zeigen deutlichen Verschleiß, aber das hindert das Fahrvergnügen nicht …

  14. says: Lex

    Liebe Radgemeinde

    interessiert habe ich diesen Beitrag hier verfolgt. Mir das Video zum Verschleiß nach 3000km angeschaut und alle Kommentare aufmerksam gelesen.
    Im Mai 2019 habe ich mir ein Rose Activia Pro mit einer 12fach Pinion und einem Gates CDX Riemenantrieb zugelegt.
    Der Grund auf diese Kombi zu gehen, war das Leistungsversprechen der “Wartungsarmut” der Pinion in Kombi mit dem Riemenantrieb.
    Beim Fahren mit dem Rad konnte ich den schlechteren Wirkungsgrad im Gegensatz zu einer Kette spüren. Vom Laufgerausch sah ich von Beginn an keinen nennenswerten Vorteil zu einer Kette, im Gegenteil ohne Silikonspray machte der Riemen “Fieps-Geräusche”.

    Letzten Sommer habe ich mit dem Rad auf einer Süd-Ost-Europareise ca. 4.500km und über die restliche Zeit weitere ca. 1.500km gefahren. Im Gegenteil zum Alltag habe ich bei der Reise das “Reiserad” artgerecht gefahren und belastet auch über die Alpen mit Gepäck.

    Dies ist eine Laufleistung, welche ein “Single Speed” Kettenantrieb sicherlich auch problemlos geschafft hätte, wenn nicht sogar überschritten.
    Meine gesamte Riemenantriebseinheit weißt sehr ähnliche Verschleißerscheinungen auf wie in dem Video von Martin dargestellt. Das vordere Kettenblatt, sowie die hintere Riemenscheibe weisen starken mechanischen Abrieb auf. Durch das scharfkantig ausgefranzte Aluminium ist der Riemen in Mitleidenschaft gezogen und ausgefranzt/verschlissen. Zähne des Riemens sind wie im Video zu sehen nicht ausgerissen.
    Das Rad ist derzeit bei Rose. Zum Wechseln der vorderen- und hinteren Riemenscheibe, des Riemens sowie der Arbeitszeit habe ich einen Kostenvoranschlag von 347,-€.
    Einen Austausch als Garantieleistung lehnt Rose ab. Ich habe veranlasst die Teile zu Gates zur Begutachtung zu senden. Ich gehe davon aus, das auch Gates eine Garantieleistung ablehnt und dies mit normalem Verschleiß begründet.
    Spannung wie Flucht des Riemens waren i.O. Den Riemen habe ich nach Sandfahrten regelmäßig mit Wasser und Bürste gereinigt.
    Insofern muss ich davon ausgehen dass eine neue Antriebseinheit nach ähnlicher Zeit bei gleicher Nutzung wieder verschlissen wäre.
    Bei dem Erneuern der Teile habe ich keinen Wettbewerb und bin Gates bei der Preisgestaltung monopolistisch ausgeliefert.
    Mit einem Hintergrund einer mechanischen Ausbildung sehe ich die Aluminiumscheiben mit den weichen Materialeigenschaften als Schwachpunkt.
    Fazit: Das gesamte Konzept hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Die kurze Standzeit i.V. mit hohen Kosten für den Tausch ergeben keine Vorteile dieses Konzeptes im Gegensatz zu einer Kette.

    P.S.: Ich werde über den weiteren Verlauf der Reklamation, sowie dem Antriebskonzept welches ich auf dem Rad künftig fahren werde weiter berichten!

  15. says: Jeff

    So, jetzt melde ich mich auch mal wieder zu Wort. Mein Fahrrad ist nun schon 3 1/2 Jahre alt und der Riemen hat dieses Jahr die 20k Grenze überschritten. Er macht auch noch keine Anstalten seinen Dienst zu quittieren, nur die Zahnräder sind nun noch etwas mehr abgenutzt.
    Mein Fazit ist wie schon letztes Jahr durchweg positiv. Außer das ich alle 2 Wochen mit der Bürste und etwas Wasser über das Fahrrad gehe, sind an Wartungsarbeiten nur der jährliche Ölwechsel der Roloff und das Wechseln der Bremsbelege der Magura HS33 dazu gekommen. Weniger Arbeit kann man eigentlich nicht mit einem Fahrrad haben.
    LG Jeff

  16. says: Marius

    Als ich diese Seite zum ersten Mal entdeckt habe (Nov 2017), war mein erstes Rad mit Riemenantrieb ziemlich genau 1 Jahr alt und der Riemen hatte 6.000 km hinter sich. Das ist nun zwei Jahre her. Das Rad feiert in zwei Wochen seinen 3. Geburtstag und der (immer noch erste) Riemen bis dahin wahrscheinlich seinen 20.000sten Kilometer, von dem er nicht mehr weit entfernt ist.

    Ich habe die ganzen Kommentare mit Interesse und z.T. auch amüsiert bis kopfschüttelnd gelesen: Wie kann man – zumindest in diesem Blog mit seinen Kommentaren – auf den absurden Gedanken kommen, hier wären von der Riemen-Industrie gesteuerte Trolle unterwegs?
    Offensichtlich sind die Erfahrungen mit Riemenantrieb eben sehr unterschiedlich, die Ursachen dafür vielfältig. Aber muss man deshalb denen, die von dieser Antriebsart sehr angetan sind, die Glaubwürdigkeit absprechen?

    Nun, zu meinen Erfahrungen, ergänzend zum einleitenden Absatz:
    Als ich vor drei Jahren mein erstes Riemen-Rad angeschafft habe (aus dem Baukasten der Fa. Poison zusammengestellt), habe ich das – wie Martin (“der Mensch hinter dem Blog”) – als Experiment verstanden. Ich wollte es einfach mal ausprobieren und mir ein eigenes Bild machen. Ein neues Rad war nötig, gedacht als Alltags- und Tourenrad. Für jeden Tag und auch mal für die sportliche Ausfahrt oder eine Tagestour im Umland.
    Dazu wollte ich die Rohloff-Nabe mit dem Gates-CDX-Riemenantrieb kombinieren. Sollte sich das in der Praxis nicht als tauglich erweisen, wäre eine (nicht ganz preiswerte, aber doch mögliche) Umrüstung auf Kettenantrieb jederzeit möglich.

    Nach 3 Jahren und 20.000 km kann ich sagen: Ich möchte zumindest an einem Rad für jeden Tag und jedes Wetter keine Kette mehr haben! Vor allem, weil ich lieber Rad fahre als Rad pflege. Beim Vorgänger-Rad (> 50.000 km mit Nabenschaltung und Kette mit Vollkettenschutz von Utopia) war das schon ganz gut möglich. Aber nach jeweils ca. 10.000 km mussten eben doch Kette und hinteres Ritzel getauscht werden und ganz ohne Kettenpflege ging es auch nicht. Mit Riemen ist der Pflegeaufwand noch einmal deutlich reduziert. Alle paar Monate mal mit dem Gartenschlauch drüber gehen. Das war’s. Ansonsten einfach fahren, fahren, fahren.

    Sicher ist: Riemenantrieb ist teurer als Kettenantrieb (bei gleichem Schaltsystem), und zwar deutlich teurer. Abgesehen von den deutlich höheren Kosten bei der Anschaffung (beim oben beschriebenen Baukastensystem, das auch einen Kettenantrieb erlaubt hätte, sieht man es ganz deutlich), sind auch die Wartungskosten teurer.
    Das, was ich beim Vorgänger über die gesamte Laufleistung von mehr als 50.000 km insgesamt für neue Ketten und Ritzel (das Kettenrad vorne läuft noch tadellos) ausgeben musste, entspricht in etwa dem Preis für einen neuen Riemen oder (nicht “und”!) der hinteren Riemenscheibe. Wer also möglichst kostengünstig radeln möchte, sollte eine Nabenschaltung mit Kette fahren.

    Wahrscheinlich ist: Der Wirkungsgrad des Riemenantriebs bleibt (mehr oder weniger geringfügig) hinter dem eines gut gepflegten Kettenantriebs zurück. Ich kenne einige Experimente dazu, auf den einschlägigen Videoplattformen wird man fündig. Da kann ich nur sagen: Na und?
    Angenommen, ich würde tatsächlich auf 5000 km mit Riemen bei gleichem Kraftaufwand, sagen wir mal, 10 Stunden mehr Zeit aufwenden müssen als wenn ich mit Kette gefahren wäre. Ist doch prima! Ich fahre ja gerne Rad und habe also 10 Stunden länger auf meinem geliebten Rad verbracht. Und hätte ich die Zeit eingespart, was hätte ich mit der eingesparten Zeit gemacht: Am liebsten mit dem Rad gefahren.

    Für ein Rad im Wettkampf-Einsatz mag der (vermutlich) höhere Wirkungsgrad eines Kettenantriebs relevant sein, aber für den Alltagseinsatz – zumindest für mich – nicht. Wichtig ist für mich, dass sich ein Rad beim Fahren nicht schwergängig anfühlt. Und das tut mein Riemen-Rad definitiv nicht.
    Allerdings: Man kann durch eine (zu) hohe Riemenspannung erreichen, dass dieser Zustand eintritt. Das geht bei Kettenantrieb (ohne Kettenspanner) ja auch. Wenn man den Riemen aber nicht stärker spannt als nötig, tritt diese spürbare Schwergängigkeit nicht ein.

    Fazit aus meiner Sicht: Wer nicht gerne Rad putzt/pflegt, aber gerne bei jedem Wetter Rad fährt und bereit ist, dafür mehr Geld auszugeben, sollte es mal mit einem Riemen-Antrieb probieren.

  17. says: Didi

    Hallo,

    ich fahre seit über einem Jahr ein Gudereit Premium 11.0 (Shimano Alfine 11-gang) mit Zahnriemen. Ich war sehr zufrieden auf den ersten 1700 km. Dann ist mir vor 14 Tagen das hintere Ritzel (CND 24 Z mit Metallkern und umspritzten Carbon-Kunstoff) zerborsten! Von 24 Zähnen verabschiedeten sich 6 in einem großen Stück und 4 weitere wurden teilweise beschädigt. Da ich am Anfang dachte, dass die Schaltung spinnt bin ich noch bis zum Händler zur Kontrolle gefahren. Der stellte dann den (Total-) schaden fest. Dadurch ist der Riemen jetzt auch so stark geschädigt, dass er ausgetauscht werden muss. Die Reparatur würde 243,90 € (Ritzel, Riemen und Lohn) kosten, aber es soll/wird wohl als Garantieleistung abgerechnet. Leider steht das Rad nun schon seit 2 Wochen beim Händler zur Reparatur und sie warten dort auf die neuen Ersatz-Teile. Scheinbar handelt es sich bei diesem “umspritzten” Ritzel um einen Serienfehler der nach und nach bei allen Kunden (Stichwort Rückruf) ausgetauscht werden sollen. Grüße an die Gemeinschaft.

  18. says: Martin Koch

    Hallo erstmal,
    Habe mir gerade alles von euch durch gelesen.
    Mein Fazit lautet derweil…
    Bin Jahre langer downhill biker und hab viele Bikes geritten. Bin selber seit 15 Jahren Zweiradmechaniket mit Fachrichtung Fahrradtechnik(prollen aus) :))
    Muss den Gates Antrieb viel Lob und Zuverlässigkeit aussprechen. Sein Nachteil ist wie schon erwähnt das er etwas fummelig ist aber in Sachen laufleistung des Kettenantrieb weit überlegen ist.( Ausser contidrive 😉 )
    Habe etliche Kunden im Laden gehabt die ohne Pflege und Wartung( dachten es geht ohne) locker 14-18.000km mit ein Gates Antrieb geschafft haben! Das schafft keine 3×9ketten Schaltung! Es ist nicht von der Hand zu weisen das man den Carbon Antrieb mit minimaler Pflege mehr und weiter fahren kann als ein Kettenantrieb.
    Beide haben ihre Vor-und Nachteile die jeder selbst Abwegen muss.

    Mein Fazit aus den alltäglichen Geschäft:
    Wer wenig fährt unter 1000km pro Jahr sollte eine Ketten oder günstige Nabenschaltung nehmen :)))) ( sollten die meisten in 2 Monaten schaffen oder Alltags Muttis etc. in einen Jahr) alles darüber lohnt es sich einen Gates Antrieb oder Wartungsarme Nabenschaltung mit der neuen KMC e101EPT Ketten-Naben Verbund (angegeben mit 10.000km!!!!) Zu legen. (Kmc garantiert das sonst gibst bei nicht funktion einen neuen Antrieb;) stand 20.02.19 KMC Lehrgang. Mal schauen
    Ob sie ihr versprechen halten:)

    Gruß und Guts Nächtle aus Potsdam

  19. says: Ralph

    Gates CDC verliert Zähne:

    Besitze seit 4 Jahren ein Focus Planet mit 8-Gang-Nabenschaltung und Gates CDC (MudPort).
    Der Riemen ehmals schwarz-blau ist seit dem ersten Winter eher schwarz-schwarz. Ich fahre ca. 3000 bis 4500km im Jahr. Meine Wartung reduziert sich auf ein Minimum. Den Zustand des Riemens und des vorderen bzw. hinteren Ritzels kann ich mangels eines Vergleichs nicht bestimmen.

    Problem seit 1.Tag: Nach einem Regen und nassem Riemen (nicht bei Fahrten im Regen!) surrt das hintere Ritzel furchtbar je stärker man reintritt. Wirklich laut. Geht nach max. 1000Meter weg. Spannung scheint ok. Bei Trockenheit überhaupt kein Problem.

    Fahrweise: An der Ampel immer total Vollgas 🙂 Ordentlicher Tritt, viel Schalten. Komplett unentspannt. Fahre meist über 26km/h.

    Nun das Problem: Der Riemen verliert Zähne. Sie hängen noch dran, doch man kann sie abheben und eigentlich auch abreissen. Insgesamt sind ca. 10-15 Zähne (immer 3-4 hintereinander) marode. Ist mir erst gestern aufgefallen. Seit ca. 3 Wochen machte der Riemen beim Treten auch Geräusche (Gummi auf Gummi knarzen).

    Kennst das Jemand? Photos kann ich gerne verlinken oder rumschicken. Einfach PN

  20. Mittlerweile habe ich knapp 4000 km mit meinem Gatesriemen und meiner Rohloffnabe gemacht: In den ersten 500 km war alles tip-top, danach kämpfte ich mit grossen Geräuschproblemen. Nun läuft alles einwandfrei. Hier meine Erkenntnisse:
    – Strassenstaub macht den Riemen laut –> Mit dem Gartenschlauch abspritzen
    – Spannung prüfen; hier hat mir das Gates App geholfen
    – Silikonspray oder Wasser hat nur temporär Linderung gebracht
    – Bei meinem Riese & Müller Supercharger, war der Verschlussring der Riemenscheibe am Bosch-Motor nicht fest angezogen, das war die Hauptursache (Beim R&M meiner Frau genau das gleiche!)

  21. says: Knut

    Hallo, auch ich fahre seit diesem Jahr ein Rad mit Riementrieb, ein E-Bike (Ampler).

    Ich fahre den CDX Gates Carbon Drive, ich bin ein Schöwetter-Fahrer da ich das Bike lediglich in der Freizeit nutze. Bisher habe ich ca. 2500 Km abgespult. Einen Verschleiß konnte ich bisher weder an den Kettenblättern noch am Riemen feststellen. Ob sich der Riemen schwerer tritt als eine Kette kann ich nicht objektiv beurteilen da das Bike ein Singlespeed ist und mein alternatives Kettenbike mit einer 21 Gang Schaltung ausgestattet ist. Was jedoch die Laufruhe betrifft liegen zwischen Kette und Riemen Welten… eindeutig Pro Riemen. Die Wartungsfreiheit und das Nichtanschmieren finde ich grandios. Ich bin gespannt, wie sich der Antrieb langfristig bewährt und werde wieder berichten.

    Gruß Knut

  22. says: Thomas Bleek

    Hallo Radler, ich bin ja leider nur ein S-Pedelec Fahrer, aber ich bin auch schon knapp über 60….

    Technik: BlueLabel, Bosch Mittelmotor, Nuvinci N360, CDX-Riemen (also mit Steg)
    Fahrprofil: eigentlich nur Stadtverkehr, Arbeitsweg, durchgängig das ganze Jahr, wetterunabhängig.

    knappe 4 Jahre, knapp 13TKM, 0 Pflege, deshalb wollte ich ja den Riemen, denn beim Vorgänger Panasonic Mittelmotor und Shimano Alfine Nabe mit insgesamt 6 Zahnrädern (Kettenblatt, Motorritzel, 4 Umlenkrollen und dem Nabenritzel) hatte ich ständig Trödel und Arbeit. Einmal alles in der Werkstatt machen lassen, zu faul gewesen, 110€ berappt.

    Am letzten Wochenende habe ich die vordere Riemenscheibe vergrößert 22 > 26, und den Riemen gelängt 111 > 113., um die Kadenz etwas niedriger zu bekommen. Ab 33kmh war es mir einfach zu viel Gekurbel (ich weiss, man sollte schnell treten…)

    Der Umbau klappte problemlos, Kadenz um 18% niedriger, genau, wie gewünscht. Nach ein paar Kilometern (< 10) fiel mir beim zufälligen Hinsehen auf, dass die blaue (Teflon?)-Beschichtung stark ausfranst. Riemenspannung stimmt aber, 45-50 Hz. Beim genaueren Hinsehen habe ich bemerkt, dass das hintere Ritzel stark abgenutzt ist, also statt Rundung oben eher ein schmales Trapez. Wahrscheinlich ist das die Ursache für den Abrieb. Ich habe sofort eine neue Scheibe für hinten (24Z) bestellt, leider fast 2 Wochen Lieferzeit.

    Ich habe das Problem erst durch diesen Umbau bemerkt, war bis vorige Woche voll happy.
    Ich habe zwar 2 Hügel auf dem Weg (Kleinigkeiten), aber ich fahre fast immer mit voller Unterstützung und trete selbst auch gern fester rein. Und da bei einem Mittelmotor ja Motor und Fahrer an der Kette/Riemen zerren…..

    Der Riemen selbst sieht allerdings noch richtig gut aus. Kleine Auswaschungen einseitig, wahrscheinlich könnte man den Riemen später mal drehen. Der Verschleiß ist also an den Scheiben wesentlich größer als am Riemen, was ich nicht erwartet habe. So, wie diese Scheiben aussehen, man möchte glatt Sie sagen. Richtig edel und teuer aussehend, aber optimal geht eben anders.

    Ich bin aber insgesamt zufrieden, nach 4 Jahren kann ich die etwa 200€ für den kompletten Antrieb verschmerzen, auch wenn der Hersteller mehr verspricht. Aber da wird ja auch nie von den Scheiben geredet, meiner Erinnerung nach. Ich dachte, die halten ewig (Stahl gegen Gummi).

    Falls jemand einen Tipp hat, dass das Ausfransen auch an einem falschen Einbau/Justierung o.ä. liegen könnte, her damit. Ich bin nicht so der Profi.

    Liebe Grüße an alle Radfahrer. Ich hoffe, wenigstens so halb bin ich auch einer:-)

  23. says: Heinrich Morgenstern

    Moin ,

    hab das Video bei Youtube gefunden. Ich hatte das gleiche bei 8000 km bei immer sauberem Riemen.

    Ich bin etwas überrascht: Anonyme Beiträge werden normalerweise gelöscht? Das hört sich ja regelrecht nach Zensur an.

    Mehr Sinn würde es ergeben, spätestens jetzt die von vorneweg falsche Kostenrechnung zu löschen oder zu berichtigen. Das ist eine Information, die spätestens bei km 4500 zur Falschinformation wurde.

    Riemen und die Riemenscheiben haben bei dir nur 4500 km gehalten, keine 30000.
    Der Kostenvergleich zu einer Shimano XT ist auch nicht richtig.

    Ehrlich gerechnet hat Du für den Riemenantrieb 290 Euro hingelegt.
    Mit Kette hätte der Antrieb nur 70 bis 80 Euro gekostet und hätte ganz sicher auch noch länger gehalten.

    Ich nehme an, dass dir der Antrieb gesponsert wurde, was die Kostenfrage für dich relativiert.
    Aber für einen Normalfahrer ist der Riemen zu teuer und zu unzuverlässig.

    H. Morgenstern

    1. Hallo,

      vorab: natürlich wurde mir kein Riemen gesponsert oder so. Alles bezahlt und natürlich auch geärgert, dass der erste Riemen in meinem Fall nicht den Anforderungen genügt hat.

      Bezüglich der Rechnung: die ist ja im Kontext des Artikels zu sehen. Aber klar: momentan stehen die Kosten zu ungunsten des Riemens 😉

      Ich bin dennoch angetan vom Konzept und ich habe mir den Riemen ja vor allem deshalb installiert, weil ich ih ausprobieren wollte und selber sehen möchte, was er kann und was nicht.

      Wenn der zweite Riemen durch ist, ziehe ich ein fazit. Der Grund für den Schaden des ersten lag in einer Vorschädigung, da mir ein Ast mal den Riemen angehoben hatte. Zudem war das hintere Steckritzel locker und hat für einen Schräglauf gesorgt. Dann hat er halt aufgegeben, zumal ich auch anspruchsvoll fahre.

      Zu den anonymen Beiträgen: ja, die lösche ich, zumal es sich um ein und die selbe Person (mit gleicher IP) aber unterschiedlichen Namen handelt. Mir geht es um einen vernünftigen Austausch und wenn der nicht gewährleistet ist, dann lösche ich das, oder nehme ich erstmal raus. Mein Blog, meine Regeln 😉

      Viele Grüße,
      martin

  24. says: M. T.

    Hallo,

    wie schon oben gesagt, möchte ich anonym bleiben.

    https://www.youtube.com/watch?v=n16gN7RDWEY

    Ich lache mir nicht in Fäustchen, denn mit dem gleichen Problem haben wir (bei einem Fahrradhersteller) ständig zu kämpfen. Wir müssen die Versprechen der Riemenhersteller ausbaden und Kunden beschwichtigen, die viel Geld für den Riementrieb ausgegeben haben. Obwohl wir den Kunden den Kettentrieb empfehlen, bekommen wir das Fett weg.

    Dass Ihr Antrieb bei nur 4500 km komplett verschlissen ist, ist einerseits der starken Verschmutzung geschuldet, andererseits aber einfach auch dem System Riementrieb als solches. Der PU-Riemens erzeugt eine hohe Reibung und der Werkstoff Edelstahl ist für Zahnräder suboptimal.

    Der Riementrieb wird so aggresiv beworben, dass wir auf Druck des Marktes den Riementrieb anbieten MÜSSEN.
    Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass viele der Riemen-Lobgesänge in den Fahrradforen von virtuellen Personen geschrieben werden. Sobald jemand ein Negativstatement zum Riemen abgibt, kommen Gegenargumente und Verdächtigungen.

    Die wenigsten Fahrer erreichen eine Fahrleistung von über 2000 km per anno bei geringer Belastung, meistens auf Räder mit einer Achtgangnabe. Deshalb sind die meisten mit Riementrieb auch zufrieden, bzw. noch zufrieden. Es ist aber tatsächlich so, dass der Kettentrieb im Durchschnitt länger hält, zuverlässiger und leichtlaufender ist.

    Fahrradmagazine weigern sich regelrecht, etwas contra Riemen zu schreiben. Ich werde aus diesem Grund auch keinen Riemenhersteller mit Namen nennen.

    Viele meinen ja, Edelstahl wäre der ideale Werkstoff für Riemenscheiben, dem ist aber nicht so. Zuvor wurden Stahlriemenscheiben verwendet. Diese würden zwar länger halten, sind aber sehr schnell gerostet und teilweise auch gebrochen, weil die Riemenscheiben falsch gehärtet wurden. Nur die Zähne selbst müssen sehr hart sein, das Blatt mit den Befestigungspunkten sollte zäh sein. Edelstahl ist zwar zäh und bricht deshalb nicht, aber für Zahnräder ist Edelstahl ein zu weicher Kompromisswerkstoff, sich dazu noch gut vermarkten lässt.

    Ich hoffe für Sie, dass Norwid und der Riemenhersteller kulant sind.

    Ich kann nur dazu raten, Sand und Schmutz SO SCHNELL WIE MÖGLICH komplett abzubürsten, denn die Schmirgelwirkung verschleißt die Riemenscheiben sehr schnell. Bei regelmäßigem Reinigen dürfte der Antrieb nach unseren Erfahrungswerten ungefähr 10000 km halten, also fast so lange wie ein Kettentrieb.

    Wenn ich Ihnen eine Empfehlung aussprechen darf, dann montieren Sie vorne ein gutes Stahlkettenblatt und eine KMC X1 Kette. Die Ritzel bei Rohloff sind sowieso aus gehärtetem Stahl.

    Pinion reagiert auf die geringer als erwartete Haltbarkeit des Riementriebes ebenfalls: Der normale Kettentrieb hält zwar auch schon sehr lange, Pinion hat aber trotzdem einen Longlife Antrieb entwickelt.

    Die Vorteile des Riementriebes beschränken sich auf die Optik und den Umstand, keine Schmierung zu benötigen. Ich Sachen Zuverlässigkeit und Kosten ist der Riemen weit abgeschlagen.

    1. Hallo,

      Anonyme Beiträge werden normalerweise gelöscht. Und es ist ehrlicherweise auch ziemlicher Blödsinn bei solchen Diskussionen hier sich so zu verhalten.

      Aber ok, Der Grund für das schnelle Abbleben des Riemens bei mir lag in einer Vorschädigung durch einen Ast und ein lockeres hintere Ritzel. Zudem habe ich bei meinen Radwechseln wohl mal das Hinterrad nicht korrekt eingebaut.

      Der Riemen ist eine Diva und für eine richtige Radreise außerhalb Europas sehe ich ihn noch nicht geeignet. Ich habe alles erneuert und fahre jetzt einen neuen und werde sehen.

      Aber genau das war auch ein Grund den Riemen zu installieren, damit ich nicht nur über etwas rede, sondern auch selber die Erfahrungen gemacht habe.

      Ich bin vorher Rohloff mit Kette gefahren und vielleicht mache ich das auch wieder.

      Aber intellektuell sollten wir uns bei der ganzen Diskussion mal auf ein anderes Niveau begeben, als diesen Blödsinn von der Verschwörung aus Industrie und Radmedien.

      Jeder wie er mag, niemand wird zur Kette oder Riemen gezwungen und beides hat Vor- und Nachteile.

      Ich fahre beides und probiere gerne den Riemen aus. Ohne Verschwörungstheorien.

      Martin

  25. says: M. T.

    Hallo zusammen,

    Es gibt große Unterschiede unter den Riemen.

    Markennamen und den meinen möchte ich nicht nennen, ich hoffe, das ist in Ordnung.

    Wir haben in unserer Firma Messungen gemacht und inzwischen auch viele Erfahrungen mit Riemen.

    Die Riemen ohne Führungsrinne haben spürbar weniger Reibungsverluste als Riemen mit Führungsrinne. Dort ist der Leistungsverlust gegenüber der Kette nicht so ausgeprägt. Allerdings ist die Betriebssicherheit nicht so hoch. Riemen ohne Führungsrinne können länger halten als eine gute Kette, wenn sie nicht seitlich ablaufen, was doch recht häufig passiert.

    Die Riemen mit Führungsrinne sind zwar betriebssicherer, haben aber einen spürbar höheren Reibungsverlust und Riemenscheibenverschleiß, weil der Riemen an der Führungsrinne Reibung erzeugt. Bei kräftigen, sportlichen Fahrern hatten wir schon oft, dass der komplette Antrieb nach weniger als 10000 km fällig war. Sand und Schmutz erhöht den Kraftbedarf und den Verschleiß deutlich. Wenn Niels einen Riemen mit Führungsrinne hat, der dazu noch etwas schmutzig ist, kann der Reibungsverlust sogar über 8% sein.

    1. says: Niels

      Zitat: “Wenn Niels einen Riemen mit Führungsrinne hat, der dazu noch etwas schmutzig ist, kann der Reibungsverlust sogar über 8% sein.”

      Ja, sowohl den erhöhten Verschleiß, als auch den Reibungsverlust machen sich deutlich bemerkbar.

      Ich bin nun 5662km gefahren mit dem Riemen (Stand: 21.02.2018), er sollte zumindest noch 2000km halten um sich in Sachen Haltbarkeit gegenüber der Kette nicht der Lächerlichkeit preis zu geben. 😉

      1. says: Niels

        Ich gebe mal einen Zwischenstand an, bin nun 9482km gefahren (Stand: 19.03.2019). Leider habe ich die 10.000km-Marke nicht wie geplant im Dezember knacken können wegen Krankheit (Auto und Rennrad mussten her). Die blaue Beschichtung auf der Innenseite ist schon stellenweise deutlich abgefahren. Das Rad war vor kurzem in Inspektion, man reinigte den stark verschmutzen Riemen, machte ein Foto und fragte bei Gates nach ob der Riemen noch i.O. ist. Der Gates Mitarbeiter gab grünes Licht für die Weiterfahrt. Mir war vor der Inspektion ein Zwischenfall passiert: Ein Küchentuch, welches ich zum trocknen des Sattels benutzte, fiel während der Fahrt in den Antrieb und verstopfte einige Zahnzwischenräume und die Führungsaussparung am Riemen. Ein Zahnverlust ist noch nicht zu erkennen, werde weiter berichten. Ich bin bisher noch zufrieden mit dieser Technologie.

  26. says: Ingmar v. H.

    Hi Nils.

    das nenne man Liebe.

    Du bist mit dem neuen Riemenrad also tatsächlich 5-7 km/h langsamer! Und liebst es trotzdem.
    Das sind satte 30 %.

    8% ist der Unterschied im Luftwiderstand zwischen Trekkingrad und Rennrad.

    3% Geht für die 11-Gang-Nabenschaltung drauf gegenüber Kettenschaltung.

    1 Watt braucht ein ausgeschaltete Nabendynamo – das sind 0,66%

    Das Mehrgewicht von 5 kg mach ca. 6% aus.

    Der Rollwiderstand der Reifen macht auch nur 2-5 % aus.

    Nach deinen Angaben schluckt der Riemen rechnerisch also 8 % Leistung. Das halte ich für realistisch.

    Jedem das seine

  27. says: Niels

    Hallo Gerry,

    Zitat: “Sind Sie mit der 11-Gang Nabenschaltung und Riemen vielleicht auch noch schneller als dem Rennrad? Auch das würde ich glauben.”

    Nein das bin ich leider nicht. Das ist auch mehreren Tatsachen geschuldet:

    1. Das Rad wiegt knapp 5kg mehr, wobei das nur beim Beschleunigen bemerkbar ist. Beim Geschwindigkeit halten dominiert nur noch die Windlast als größte Gegenkraft.

    2. Die Shimano 11-Gang-Narbenschaltung schluckt gefühlt 10% der eingegeben Kraft

    3. Die Laufräder sind schwerer (wenige Gramm Laufrad entsprechen einem Kilo mehr an Rahmengewicht). Die Laufrad-Masse muss jedesmal wieder in Bewegung gebracht werden.

    4. Der Mantel ist breiter und der Luftdruck nicht so hoch wie beim Rennrad (etwas mehr Reibung)

    5. Mein Narbendynamo läuft immer mit (nochmal gefühlt 10% der eingegebene Kraft wird hier vom System verdaut)

    Wo also bei gleichter Trittfrequenz/Gang/Übersetzung mit dem Rennrad 25km/h drin sind sind es beim Koga Riemenrad dann veilleicht 18-20km/h. Bei höheren Geschwindigkeiten dominiert eh die Windlast, da tut sich zwischen den Rädern dann nicht mehr viel.

  28. says: Gerry Heger

    Hallo Nils,

    ich glaube alles! Echt.

    Auch der Vergleich einer Rennradkettenschaltung mit einer Nabenschaltung ist absolut schlüssig.

    Sind Sie mit der 11-Gang Nabenschaltung und Riemen vielleicht auch noch schneller als dem Rennrad? Auch das würde ich glauben.

    Leute! Denkt mal nach. Mit gezielter Werbung hat das nichts zu tun.

  29. says: Niels

    Hallo Martin,

    interessanter Blog!

    Nachdem ich mit meinem Rennrad (2016er Canyon Inflite 7.0) schon knapp 7600km abgefahren bin (38 Kilometer Fahrstrecke Zuhause – Arbeit – Zuhause, 5x die Woche), waren Ritzel, Kette und Ritzelpacket fällig. Ich habe für alles bei der Werkstatt meines vertauens ca. 200€ hingelegt. Durch ein Firmeninternes Gewinnspiel fahre ich seit Juni 2017 nun für drei Jahre kostenlos ein Firmen-Rad, die kostenlose Wartung ist für mich dabei. Ich durfte mir ein Rad bis 2500€ aussuchen und meine Wahl fiel auf das Koga F3 6.0 mit CDX-Riemen-System von Gates an einer Shimano Inter 11 Nabenschaltung. Da ich hier keinerlei Risiko und Kosten habe, wollte ich wissen wie gut die Riemen wirklich sind.

    Wichtig für mich bei diesem Test sind die Rahmenbedingungen:

    – Fahrt bei Wind und Wetter das ganze Jahr durch
    – Niemals nur irgend eine Komponente selbst reinigen

    Ich bin bis jetzt (Stand 30.01.2018) genau 5160 km gefahren ohne Zwischenfälle sowohl seitens des Riemens als auch der Nabenschaltung. Der Riemen wird auf meiner Strecke schon gut schmutzig, vor allem im Herbst/Winter und dass obwohl ich nur Asphalt fahre. Allerdings stehen viele Bäume daneben und geben so manchen Schmutz ab. Nach einem stärkeren Regenschauer war vom CDX-Riemen wieder die blaue Innenseite zu sehen. Man sieht bereits eine leichte Abnutzung an der Innenseite der Zähne. Man sieht genau, wo die Riemenscheibe eingreift, am Rand gibt es ca 0,5mm tiefe Überstände die einem anzeigen, wie dick die Zähne einmal waren. Leider kann man hier keine Fotos posten.

    Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie lange der Riemen das unter diesen undankbaren Bedingungen mitmacht, zum Vergleich:

    Meine Kette am Rennrad musste immer ich 1 x Wöchentlich Ölen/Fetten, da sie bei der Arbeit den Elementen schutzlos ausgeliefert war (Fahrradständer Südseite) und relativ schnell austrocknete/rostete. Ausserdem zog sie sich immer sehr schnell wieder Sand und Staub rein, so dass nach kurzer Zeit schon ein nerviges Knirschen zu vernehmen war, was ich auch trotz 4 Wöchiger komplettreinigung der Kette nicht wegbekam, trotz einsatz einer Zahnbürste an den Ritzeln/Kette, echt nervig!

    Mein Fazit:
    Selbst wenn der Riemen nur 6000-7000Km schafft und dann schon reißt, bin ich bereits mit mir selbst im reinen darüber, dass ich nur noch Fahrräder mit Riemen fahren werde. Ich bin realist, sicher wird die Wartung mehr kosten als die Kette. Meine wichtigen Gesichtspunkte sind: Der Riemen ist witterungsunabhängig bisher immer Leise, braucht absolut keine Pflege, gerade in Kombination mit einer Narbe ein pflegeleichtes Duo welches ich nicht mehr missen möchte. Ich versaue mir meine Hose/Schuhe nicht mehr an der Kette, wenn der Schuhüberzieher nicht richtig sitzt. Dafür nehme ich auch gerne den leichten Kraftverlust hin, den die Nabenschaltung verdaut, welches mich andererseits aber mit mehr Beinmuskeln belohnt 😉

  30. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass diese Seiten stark von der Riemenindustrie gesteuert wird. Die Aussagen gleichen denen in anderen Foren. Ich kann nicht mehr ohne Kette leben.

    Untermauert wird mein Eindruck von der Aussage von martin.

    .. dafür ist er auch zu subjektiv geschrieben. Die Magazine brauchen meist einen neutralen Beitrag, der auch niemandem weh tut

    Die Erfahrungen von mir und aus unserer Fahrradgruppe sind nicht so positiv

    Riemenantrieb ist teuer und unzuverlässig. Nicht leiser als Kette. Kette hält oft länger als der Riemen.

    1. Hallo Unbekannt,

      Riemenindustrie? Gesteuert? Echt jetzt?

      Und natürlich ist mein Beitrag subjektiv geschrieben, da es mein Blog ist. Das ist ein privater Blog 😉 Kein Forum. Kein Magazin.

      Ich fahre jedenfalls beides: Kette und Riemen und kann mit beidem gut fahren! Jeder wie er mag! Und du hast ja den Beitrag auch (hoffentlich) gelesen, weshalb sich eigentlich kein Grund für diese Argumentation bietet.

      Gute und sicher Fahrt dir/euch, wer auch immer du/ihr seid! 🙂

      Viele Grüße,
      martin

  31. says: Hinze

    Moin,

    @Biketourglobal.

    Die Zähne der Scheibe sind schon ziemlich abgenutzt, das sieht man ganz deutlich. Und das nach nur 3000 km. Ich habe 32tsd km und 3 Riemen hinter mir, ich kann das beurteilen.

    Hochrechnen nach einigen fremden Erfahrungswerten? Wenn Sie jetzt meine 3 Riemen auch dazu rechnen, fällt die Hochrechnung sicher nicht mehr so gut aus. Und es gibt etliche Riemen, die nur 2-3000 km halten.

    Ja, die Forenbeiträge, die sind alle ähnlich.
    „Ich fahre das ganze Jahr…. bei jedem Wetter….ich mache überhaupt nichts ….mein Riemen hält schon seit xxx KM … der Riemen schaut aus wie neu….”
    Dann ist meist noch ein Bild von einem stark verschmutzten Riemen dabei, um die Unempfindlichkeit zu demonstrieren.

    Ich halte das alles für äußerst glaubwürdig.

    Da glaube ich diesen Reisebericht schon eher – mit Rohloff und Kette
    https://velotraum.de/velotraeumer/kundengalerie/dorothee-aus-afrika
    Ich glaube nicht, dass jemand die Frau dazu überreden kann, auf Riemen umzusteigen.

    @Jeff

    was mach ich mit dem Riemen? Fahren natürlich.

    Alle 6000 km eine Kette? Aber nicht mit Rohloff?

    Dann schau du auch mal hier nach.
    https://velotraum.de/velotraeumer/kundengalerie/dorothee-aus-afrika

    Warum sich viele über das Ketteschmieren ärgern, kann ich nicht verstehen. Wenn man Radfahren will, braucht man etliche Minuten Vorbereitungszeit, bis es losgehen kann. Für Anzeiehn, Helm aufsetzen, Rad rausholen usw. gehen im Jahr viele Stunden drauf, die niemanden stören. Aber das Viertelstündchen Ketteschmieren im Jahr soll ein Argument für Riemen sein?

    Es ist halt so, dass bei mir 3 Ketten länger gehalten haben als 3 Riemen, von den Kosten ganz zu schweigen. Möglicherweise gehe ich oder meine Parknachbarn nicht vorsichtig genug mit dem teuren Mimosen-Riemen um. Mir ist egal, warum der Riemen seinen Dienst quittiert: Hin ist hin.

    Mit Kette hatte ich die Probleme nicht, die hat immer min 12 tsd. km gehalten, und hätte auch noch länger gehalten.

    Mein erster Riemen hat ungef. 15 tsd km gehalten, der zweite 13tsd km, der dritte Riemen sah fast aus wie neu, als es nach 4000 km gerissen ist.

    Meine Euphorie für den Riemen ist weg. Und ich meine aus, dass er einiges an Kraft schluckt.

  32. says: Hinze

    Moin,

    diese Seite liest sich wie eine amerikanische Werbung: „Und das ist noch nicht alles…, früher musste ich jedes Jahr 290,- Euro ausgeben, jetzt spare ich jedes Jahr xxx Dollar usw. …..“ *grins*

    Die Rentabilitätsrechnung kann ich nicht nachvollziehen.

    Sie vergleichen die Kosten für den Riemen mit den Verschleißsets einer XT Schaltung, das ist schon etwas daneben.

    Eine seriöse Rechnung vergleicht Kosten und Lebensdauer mit den Verschleißteilen für Rohloff.
    Eine gute Kette hält mit Rohloff 12-15 tsd km. Die Zahnräder halten doppelt so lange.
    Das ganze Verschleißset für Rohloff kostet nur 58,- Euro, nicht 290,- Euro.

    Bei erst 3000 km auf eine Haltbarkeit von 30000 km hochzurechnen, ist schon sehr optimistisch.
    Vor allem, wenn die Riemenscheibe schon so ausschaut wie auf diesem Bild https://i1.wp.com/www.biketour-global.de/wp-content/uploads/2017/10/riemen_11.jpg?w=800&ssl=1

    Hauptsache Radfahren, egal ob mir Riemen oder Kette, das sehe ich auch so.
    Aber wer ehrlich nachrechnet, kommt darauf, dass der Riemenantrieb bei Rohloff immer teurer sein wird.
    Und die Haltbarkeit? Bei mir haben 2 Riemen etwas länger gehalten als vorher die Kette, der 3. Riemen war aber schon nach 4000 km alle und die Riemenscheiben waren dann auch fällig.

    Meine Rechnung mit der Rohloffnabe schaut so aus.
    Bei 32000 km mit Riemen habe ich 3 Riemen und einmal Riemenscheiben gebraucht, insgesamt 468,- Euro.
    Mit Kette habe ich auf 36000 km 3 Ketten und 1 ½ Zahnräder gebraucht, insgesamt 96,- Euro.

    1. Hallo Herr Hinze,

      vielen Dank für Ihre Erfahrungen.
      Ja, man kann natürlich auch die Kosten nur bei der Rohloff vergleichen. Das ist durchaus eine berechtigte Anmerkung.

      Zur Riemenscheibe: keine Sorge – die war nur dreckig. Ich bin aber mal gespannt, wie lange alles durchhält. Daher habe ich mir auch Riemen installiert, um mal einen persönlichen Eindruck zu bekommen, was geht und was nicht.

      Die Hochrechnung auf 30.000 km erfolgte auf Basis von tatsächlichen Erfahrungswerten einiger Reiseradler. Letztendlich hängt es vom Fahrstil ab, inwieweit man mit seinen teilen kommt. Als ich noch mit Kette unterwegs war, musste ich diese auch nach 12k km mit Rohloff wechseln und den Kranz hinten auch gleich mit.

      Sven Marx hat nun nach 30k km nur den Riemen getauscht, aber nicht Scheibe und Kranz. Ich glaube, dass mein Riemen nicht so lange durchhält, aber mal sehen 😉

      Und das ich hier keine Werbung mache ergibt sich ja hoffentlich aus meinen Beiträgen, Differenzierungen und der Art, wie ich die Dinge in meinem Blog betrachte.

      Viele Grüße,
      martin

    2. says: Jeff

      Hallo Hinze
      Was machst Du mit Deinem Riemen? Ich fahren nun schon über 13 tkm mit einem Riehmen und bis auf die Riemenscheiben kann ich noch keinen Verschleiß erkennen. Vielleicht kommt es auch auf die Handhabung an. Ketten und Zahnräder haben bei mir nie länger als 6 tkm gehalten. Ketten meist noch weniger.
      Bei der Rechung Riemen oder Kette muss man eigentlich noch die Arbeitsstunden mitrechnen, die man für Wartung und Pflege der Ketten investieren muss.
      VG Jeff

      1. says: Thomas

        Hallo zusammen,
        meine Bilanz der Kombi Rohloff/ Kette sieht genauso so aus, wie bei Jeff. Den Riemen fahre ich ebenfalls nunmehr 13.000 km. Aber auf dem MTB bei Wind und Wetter in Wald und Berg, sprich: im Dreck. Was bei den Kosten für die Kette noch einberechnet werden muss, sind die Kosten für mit Ölflecken versaute Trikots, Bikeshorts, Bikejacken, Handschuhe, T-Shirts, etc.
        Mich würden die vermeintlichen Vorteile des CDX Systems interessieren. Ich fahre das „alte“ CDC System ohne Nut im Riemen. Ich bin restlos begeistert und überzeugt davon. Nie ein Überrutscher oder seitlicher Abläufer des Riemens. Was soll am Evolutions System CDX denn wirklich besser sein?
        Zum angeblich höheren Widerstand des Riemens kann ich nur sagen, dass eine Rohloff beim Rüchwärtskurbeln immer einen leichten minimalen Widerstand des Getriebes vorgaukelt. Ob mit Kette oder Riemen dürfte nebensächlich sein. Verglichen mit einer Kettenschaltung müsste bei Überlegungen unbedingt der Zustand der Schaltröllchen bedacht werden. Bei den meisten Schaltwerken sind Schaltröllchen mit Gleitlagern (Gewicht) verbaut. Und wie diese lächerlichen Gleitlager und die Röllchen drumherum nach einigen Schlammfahrten aussehen… Naja. Von Leichtlauf kann da niemand reden. Anders mein zwei Jahre alter Riemen. Ist immer noch eine wahre Freude, die Kurbel rückwärts zu trampeln.
        Grüße an alle, die neben dem Schreiben auch noch Radfahren, Thomas

  33. says: Holger S.

    Hallo zusammen,

    ich bin nicht so begeistert vom Riemen. Ich musste innerhalb von 20000 km 2 x wechseln lassen, 1x sogar die Kettenblätter. Alles vorschriftsmä0ig installiert, die Flucht passt und reingekommen ist auch nichts. Mit Rohloff habe ich Kette 12000 km gefahren, die Ritzel nach 2 Ketten. Da komme ich bisher mit Riemen nicht hin. Die Pflege mit Gartenschlauch ist in der Theorie gut, aber das Salz und der Sand gehen mit dem Schlauch nicht so gut weg, da braucht man noch ne Bürste und der Gartenschlauch muss ja auch erst angeschlossen werden. Ich habe bei Youtoube ein Video gefunden aus USA, der musste nach 2000 Meilen den Riemen wechseln. Von der Haltbarkeit sehe ich bei mir keine Vorteile beim Riemen, ich meine auch, dass er sich etwas zäher fährt. Und die Pflege der Kette ist so schlimm nicht. Ich warte jetzt ab, aber wenn der 3. Riemen wieder nur 7000 km hält, kommt wieder eine Kette drauf.

    1. Hallo Holger,

      ja, ich bin auch gespannt. Aktuell reinige ich meinen Riemen nur mit dem Gartenschlauch und einer Bürste. Aber jetzt nicht wirklich intensiv oder genau. Ich will mal rausbekommen, was der so unter meinen Bedingungen verträgt.

      Danke für das Video!

      Viele Grüße,
      martin

  34. says: Jeff

    Hallo Martin
    Ich habe dieselben Erfahrungen wie Du gemacht und will nun auch nicht mehr ohne Riemen leben. Als ich mir vor zwei Jahren ein neues Fahrrad gekauft habe, sollte es so wenig Wartungsintensiv sein wie möglich. Ich fahre monatlich ca. 600 km. Und der sandige Boden des Rhein-Main Gebiets hat eine Menge Dreck auf meinem Arbeitsweg in der Kette hinterlassen so das der Wechsel zu einem Riemen schnell feststand. Auch wenn ich Nabenschaltungen gegenüber etwas kritisch eingestellt war, so musste ich mich doch von meiner Kettenschaltung verabschieden. Es wurde dann eine Riemen / Rohloff Kombination.
    Bis heute habe ich keinen einzigen Tag bereut, und auch die Nabenschaltung hat mich vollends überzeugt. Alle zwei Wochen wird das Fahrrad etwas mit Wasser und Bürste geputzt und mehr Wartung bedarf es nicht. Mit Schrecken denke ich an die Reinigungsaktionen meines alten Fahrrads zurück, die sich meistens zu einer rissigen Sauerei entwickelt haben.
    VG Jeff

    1. Hallo Jeff,

      ja, ich bin auch überzeugt. Und gespannt, wie lange das Gesamtsystem hält. Das war eigentlich der eigentliche Grund, warum ich mir den Riemen installiert habe, um mal selber rauszubekommen, was der kann und wie lange 😉

      Viele Grüße,
      martin

      1. says: Jeff

        Was er kann weiß ich ja mittlerweile :), auf das wie lange bin ich auch gespannt. Mein Riemen hat nun schon 13 tkm drauf und wie Dominik oben schon schreibt, zeigt auch mein Riemen noch keine Anzeichen von Verschleiß. Nur die Zahnräder zeigen Abnutzungserscheinungen. Habe bis jetzt mit einer Haltbarkeit von 20 tkm und 3 Jahren gerechnet, aber da schein wohl noch mehr zu gehen 😉
        VG Jeff

  35. says: Klaus

    Hallo Martin,

    danke für den sehr interessanten und informativen Blog. Nach vielen Wochen des Überlegens und einer Menge “Googeln” bin ich auf folgendes Video auf Youtube gestoßen. Auch wenn die Versuchsanordnung sehr strengen Ansprüchen eventuell nicht genügen sollte zeigt es m.E. nach schon, dass beim Kraftaufwand zwischen Riemen und Kette ein Unterschied bestehen könnte.

    https://www.youtube.com/watch?v=zr1F_cV8ZyI

    Ob dieser wirklich so relevant ist, dass er die Vorteile eines Riemens aufwiegt, hängt natürlich von einigen weiteren Umständen ab.

    Ich habe mit vorerst mal für eine Pinion mit Kette entschieden, dass regelmäßige “Reinigen und Schmieren” gehört für mich einfach dazu. Aber wer weiß, vieleicht wechsele ich ja doch mal noch auf einen Riemen.

    Und wie Du schon schreibst, “HAUPTSACHE RADFAHREN”.

    Viele Grüße,
    Klaus

    1. Hallo Klaus,

      ja, das Video und das Thema kenne ich. Warte mal ab 😉

      Interessant finde ich überhaupt diese Diskussion, da mir nicht bekannt ist, dass irgendwann mal jemand gesagt hat, dass der Riemen leichtläufiger als die Kette sein.

      Aber wie gesagt: bleib gespannt, bin am Thema dran.

      Und eine Pinion mit Kette ist doch sehr klasse! Bin ich auch schon gefahren und ich finde die einfach richtig gut.

      Viele Grüße,
      martin

  36. says: E-H. Reinhard

    Hallo,

    ich habe Ihren Bericht nochmal etwas genauer gelesen.

    Wegen des Stockes in den Riemen melde ich mich nochmal.

    !!! Ich würde Ihnen dringend raten, einen neuen Riemen zu montieren !!!

    auch Gates schreibt einen Riemenwechsel bei Fremdkörpern vor.
    Einem Bekannten ist bei 1600 km der Riemen ohne Vorwarnung gerissen, relativ schwerer Sturz. “Angeblich” war ein Vorschaden oder Fremdkörper Schuld.

    Ihre Kostenrechnung kann ich auch nicht ganz nachvollziehen.

    Sie sind 3000 km gefahren, schreiben aber von einer Haltbarkeit von 30000 km.
    Sie vergleichen die Kosten von Riemenantrieb mit den Kosten für einer 9-fach Kettenschaltung.
    Bei Nabenschaltungen halten Kette locker 10000 – 15000 km.
    Das vordere und hintere Ritzel plus Kette bei Rohloff kosten zusammen weniger als ein Riemen.

    Meine Kette ist schon über 8000 km drauf und es läuft noch. Und 40 Stunden weniger Fahrzeit sprechen auch für sich.

    In Ihrem Interesse: Wechseln Sie Ihren Riemen.

    1. Alles gut. Ich fahre den Riemen bis er kaputt ist. Die 30.000 km beziehen sich auf Felderfahrungen bei Kamran und Sven. Steht ja auch im Text gleich zu Beginn. 😉

      Ob Kette oder Riemen: beides hat Vor- und Nachteile und jeder wie er mag. Ich finde den Riemen besser. Fahre aber auch Kette. Hauptsache Radfahren.

      Viele Grüße
      Martin

  37. says: E-H. Reinhard

    Hallo

    Link hab ich keinen, ich hab nach Wirkungsgrad gegoogled und irgendwo einen Auszug aus dem Test gefunden.

    Gemerkt habe ich beim Schieben rückwärts, dass es schwerer geht als vorwärts und das kann nur der Riemen sein. Das kannstdu selbst ausprobieren an deinem Bike.

    Beim Fahren hab ich auch nicht wirklich was gemerkt, mit Kette war ich “nur” 1 km schneller, das merkt man beim Fahren nicht. Aber bei bei 317 km/Woche macht der kleine Unterschied aber fast eine Stunde aus.
    Hochgerechnet aufs Jahr habe ich mit Kettenantrieb praktisch über eine Woche mehr Urlaub.

    1. says: Marcel B. aus HH

      Hallo Herr Reinhard,

      wenn Sie im Link oben folgen und dann das PDF öffnen, dann finden Sie dort auch den “Beweis” Ihrer These. Der normal gespannte Riemenantrieb hat bei geringer Leistung/Drehmoment ein “relativ” niedrigem Wirkungsgrad gegenüber der Kette. Bei anfänglichen 50 Watt waren das 94,2% vs 95,7% bei der Kette.
      Was man bei Schieben sicherlich merkt.

      ABER:
      Der Abstand verringert sich sich bis 100 Watt auf ca. 0,15% (ca. 96,75% vs. 96,91%).
      Bei ca. 125 Watt liegen beide gleich auf und mit zunehmer Leistung ist der Riemenantrieb sogar effizienter als die Kette. Gestestet wurde bis 200 Watt, der Riemenantrieb liegt dann bei 98,4% gegenüber der Kette bei “nur” 97,8%.

      In Kombination mit dem Profil der Nabenschaltung, Messung beispw. hier
      https://fahrradzukunft.de/17/wirkungsgradmessungen-an-nabenschaltungen-2/
      kann es dann vermutlich wirklich zu sehr unterschiedlichen Gesamtergebnissen kommen in Abhängigkeit vom eigenen Fahrstil und Streckenprofil.

      Bei “Labortest” sollte man fairerweise auch beachten, dass dort der Riemenantrieb gegen ein optimal geschmierte Ketten antritt, die im Alltag vermutlich die wenigsten durchgängig sicherstellen.

      Festzuhalten bleibt für mich, das individuelle Erfahrungen deutlich unterschiedlich ausfallen können und man mit Verallgemeinerungen vorsichtig sein sollte.

      @ Martin
      schöner Artikel und sehr ärgerlich mit dem Ast und den Folgen.

  38. says: E-H. Reinhard

    Hallo,

    ich bin froh, dass Sie freundlich antworten, überall, wo jemand wagt, etwas gegen Riemen zu sagen, wird es gleich ziemlich unfreundlich. Danke.

    Der Mensch glaubt, was er glauben will und glaubt fast alles, was die Riemenindustrie uns erzählt. Da wird eine Kettenschaltung mit Riemenantrieb verglichen und von einer rasselnden Kette gesprochen.

    Mein Rad ist durch die Umrüstung auf Kette nicht lauter geworden, aber schneller.

    Drehen Sie mal Ihre Kurbel rückwärts, was denken Sie, was da so bremst? Wenn man eine Kurbel mit Kette rückwärts dreht, geht es ganz leicht. Oder warum schiebt sich Ihr Rad rückwärts schwerer als vorwärts?

    Die ganzen Fachzeitschriften orientieren sich an den beschönigten Aussagen der
    Dass der Kettenantrieb effektiver ist, geben sogar die Riemenhersteller “retouschiert” zu. Das wird so geschickt umschrieben, dass man glaubt, der Riemen wäre genauso gut oder besser.

    Es gibt nicht viele Wirkungsgradvergleiche, aber in amerikanischer Labortest wird bescheinigt, dass die Kette unter allen Bedingungen effizienter arbeitet.

    Der komplette Antrieb von Rohloff dürfte unter 80 Euro kosten. Probieren Sie es doch einfach mal aus, Sie werden staunen, wie leicht Ihr Rad hinterher geht.

    Ich bin mir ganz sicher, dass Sie auf Ihrer 3000-km-Tour mit Kette einen Tag +/- früher angekommen wären.

    1. Hallo,

      hast du einen Link zu der amerikanischen Studie? Das wäre doch mal interessant.

      Ich bin vorher Rohloff mit Kette gefahren. Ca. 12.000 km. Und dann habe ich auf Riemen umgerüstet und kann ehrlicherweise keinen Unterschied feststellen.

      Aber ich finde das mal interessant!

      Viele Grüße,
      martin

  39. says: E-H. Reinhard

    Hallo,

    meine Erfahrung mit Riemen sind gemischt.

    Ich fahre ein Pinion P1.18 Getriebe, ursprünglich mit Riemen. Ich hatte das Gefühl, dass der Riemen zäh läuft und deshalb Kette montiert. Das Rad ging danach gefühlt nur geringfügig leichter. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit ist auch nur ganz leicht gestiegen.

    Beim Fahren ist der größere Kraftaufwand mit Riemen nicht spürbar, aber zeitlich messbar.
    Ich kann jedem nur raten, es selbst auszuprobieren.

    Durch den Umstieg auf Kette spare ich jede Woche fast eine Stunde Fahrzeit auf 317 km. Ich finde das enorm.

    1. Hallo,

      das finde ich interessant und würde es ehrlicherweise in Frage stellen, ob da tatsächlich der Riemen ursächlich ist. Ich kann ehrlicherweise keinen Unterschied feststellen, was die Geschwindigkeit angeht. Die hängt bei mir eher von Tagesform, Bereifung, Luftdruck, Gepäck etc ab.

      Zudem wird dem Riemen sogar eine Kraftübertragung mit weniger Reibungsverlust attestiert: https://www.pd-f.de/2016/11/22/riemen-die-wartungsarme-alternative-zur-kette_10870

      Aber natürlich kann es auch in deinem Fall so sein – in jedem Fall sehr interessant. Höre ich so zum ersten Mal.

      Viele Grüße,
      martin

  40. says: Simon

    Nicht zu vergessen, dass man auf einer langen Tour kein Fett und sonstiges mitschleppen muss und man sich nicht schmutzig macht. Wenn die ganzen Skeptiker einen Tag mal Riemen fahren würden, würden sie danach auch nie wieder etwas anderes wollen. Das Gefühl, voll beladen nach ein paar tausend Kilometern vollkommen geräuschlos über eine gute Straße zu gleiten, ist großartig.

  41. says: sylvio

    Hallo Martin
    ich habe ein Surly Ogra und speile mit dem Gedanken das Rad auf Riemen umzurüsten. Nun frage ich mich: Wie gross ist der Aufwand, den Riemen nach jedem Ausbau des Hinterrades wieder in richtiger Spannung zu bringen? Das Surly hat ein horizontales Ausfallende mit der Möglichkeit zum Spannen!

    1. Hallo Sylvio,

      ich bin mir nicht sicher, ob das Ogre einen teilbaren rahmen hat, sodass du den Riemen einbauen kannst.
      Beim ECR geht das. Und die Spannung müsstest Du, wenn kein OEM verbaut wird, was beim Surly eher nicht der Fall ist, dann händisch wie bei einer Kette einstellen. Einfach das Hinterrad entsprechen nach hinten ziehen und dadurch den Riemen spannen.

      Aber da gibt es bestimmt von Surly noch ein paar Hinweise und Tricks. Frag die doch mal danach.
      Vorher aber checken, ob das Ogre ein Rahmenschloss hat.

      Viele Grüße,
      martin

  42. says: Dominik

    Lieber Martin, ich kann dir nur beipflichten. Ich fahre Pinion und Gates, und das seit fast genau 15’000 km; dieses Velo habe ich nun seit März 2015. Der Riemen selbst zeigt noch keine Verschleisserscheinungen. Die Scheiben hinten und vorne sind leicht abgenützt, was aber überhaupt nicht stört. Der nächste Jahresservice wird im Februar 2018 sein – ich bin gespannt, was dann der Fachmann sagt. Ich reinige den Riemen 4 bis 5 Mal jährlich bzw. dann, wenn er leicht zu quietschen beginnt. Das geschieht mittels lauwarmem Seifenwasser und einer Bürste. Das stetige Rauswaschen von Staub und Sand verlängert die Lebensdauer auf jeden Fall.

    Fazit: Ich möchte nichts anderes mehr!

    Gute Fahrt weiterhin, nimmt mich wunder, wie lange dein Riemen hält.

    1. says: Falko

      Hallo,
      Bei mir ist die Euphorie zum Riementrieb etwas getrübt. Bei mir hat der Riemen 2Jahre und 12000km gehalten, bis sich auf dem Arbeitsweg die Zähne vom Riemen gelöst haben.
      Die Riemenscheiben sind auch verschlissen und müssen mit getauscht werden.
      Der komplette Kit kostet 250€.
      Ich werde jetzt alles erneuern und dem Gates eine zweite Chance geben. Sollte er diesmal wieder nicht länger halten, werde ich wieder auf Kette umsteigen.
      Grüße Falko

        1. says: Falko

          Hallo Martin,
          der Riementrieb ist schon eine feine Sache. Kein Schmieren der Kette und das Fahrradputzen ist in kurzer Zeit erledigt.
          Das Hauptproblem sehe ich im Monopol von Gates, verbunden mit den hohen Preisen für Ersatzteile.
          einen schönen Abend.
          Grüße Falko

      1. says: Falko

        Bei mir hat sich letzte Woche der zweite Gates CDX Riemen verabschiedet. Es haben sich wieder Zähne vom Riemen gelöst.
        Diesmal hat er keine 10000km gehalten und die Riemenscheibe vorne sieht auch nicht mehr gut aus.
        Er ist für sportlichen ganzjährigen Einsatz nicht geeignet.
        Jetzt wird alles auf Kette umgerüstet.