Eine erste Bilanz: 1.000 km mit den Schwalbe Marathon GT 365 Allwetterreifen

Der Schwalbe Marathon GT 365 - eine erste Bilanz nach 1.000 km

Es ist der erste Allwetterreifen für Fahrräder: der Schwalbe Marathon GT 365. Beworben wird er mit dem Slogan „1 Reifen, 4 Jahreszeiten, 365 Tage kein Reifenwechsel nötig“.

Das ist mal eine Ansage und da ich ihn ohnehin ausprobieren wollte, habe ich mir kurzerhand einen Satz gekauft und aufgezogen. Der Preis pro Reifen liegt derzeit bei ca. 25-30 Euro.

 

THEORIE

Besonders bei Nässe und Glätte soll der Schwalbe Ganzjahresreifen seine Stärken ausspielen. Dafür hat er ein pfeilförmiges Lamellen-Profil, das sich stärker mit dem Untergrund verbinden und somit eine höhere Laufsicherheit bieten soll. An den Seiten befinden sich Seitenstollen, die den Reifen entsprechend in Kurven stützen und Traktion geben. Zum Einsatz kommt hier eine neue Gummimischung namens „Four Seasons Compound“.

Die DualGuard Pannenschutztechnik
© www.schwalbe.com / pd-f.de

Laut Schwalbe verfügt der GT 365 über die DualGuard Pannenschutztechnik. Hinter dieser Bezeichnung verstecken sich zwei Schutzschichten aus 2,5 mm starken Spezialkautschuk und Nylongewebe unter der Lauffläche. Das verschafft dem GT 365 die Schwalbe Schutzklasse 6 von 7. Pannen sollten damit also kaum vorkommen.

Bislang – aber dafür sind 1.000 km noch nicht genug – kann ich das bestätigen und hatte keine Platten. Ich bin sogar auf meinem Weg durch den Hamburger Hafen extra mehrmals durch die dort unvermeidlichen Scherbenhaufen gefahren. Hält bislang, auch wenn die Lamellen einzelne Glasteile kurzzeitig mitziehen, die dann aber wieder rausgefahren werden.

Die Lamellen des GT 365 ziehen Steine und Scherben mit. Bislang ohne Folgen.

Ich habe den Schwalbe als Drahtreifen in der Größe 50-559 (26 x 2.00) gekauft. Das Aufziehen klappte ganz gut, wenn auch etwas schwerer als bei meinen sonstigen Reifen. Einmal installiert sitzt der GT 365 aber fest und macht auch schon ohne Luft eine gute und widerstandsfähige Figur. Allerdings ist er auch ein echtes Schwergewicht: mit 990g pro Reifen liegt also das Gesamtgewicht bei fast 2kg.

Mit 990g in der 50er Breite ein echtes Schwergewicht © www.schwalbe.com / pd-f.de

Zum Vergleich: der Marathon Mondial gleicher Größe kommt auf 740g in der Faltversion, der neue Marathon GT Tour wiegt 995g.

Die Gesamtlast pro Reifen liegt bei 118 kg und laut Schwalbe kann er zwischen 2 und 5 Bar Luftdruck vertragen.

 

PRAXIS

Nach dem die Reifen aufgezogen waren, fuhr ich los, aber hatte den Eindruck gar nicht voranzukommen. Die GT 365 laufen unglaublich schwer auf Asphalt. Zuerst dachte ich, dass ich einfach durch die Continental Travel Contact Reifen einfach zu verwöhnt bin, was Leichtläufigkeit angeht. Dann vermutete ich zu geringen Reifendruck, was aber auch nicht der Fall war. Im Gegensatz zur Angabe von Schwalbe finde ich, dass der GT 365 mindestens 3,5 bis 4 Bar braucht. Mit weniger Druck habe ich ein eher schwammiges Gefühl beim Fahren (ich fahre eine Ryde Sputnik Felge mit 19mm Maulbreite).

Laufen recht schwer in der Praxis: die Marathon GT 365

Es ist das Lamellen-Profil, das den GT 365 sehr schwerfällig laufen lässt. Dadurch habe ich das Gefühl, immer noch extra Kraft aufwenden zu müssen, damit ich wie gewohnt vorankomme. Selbst die Schwalbe Mondial laufen im Vergleich leichter auf der Straße. Zudem verursachen die GT 365 Reifen leichte Rollgeräusche, die einem eMotor ähneln. Das stört aber nicht wirklich.

Auf leichten Schotterwegen machen die GT 365 einen guten Job, wird es etwas rauer, dann verlieren sie an Traktion und rutschen ab oder springen trotz der Seitenstollen. Daher sind aus meiner Sicht die Reifen nicht wirklich Offroad tauglich und nur was für die Straße oder moderate Wald- und Parkwege. (Hinweis: die Kollegen von Radtouren Magazin geben dem GT 365 gute Noten für die Offroad Fähigkeit, bei entsprechend geringerem Reifendruck.)

Für leichte Schotterwege geeignet: die Seitenstollen geben etwas Traktion.

Mich stört das aber in der Stadt nicht wirklich, sind sie doch durch ihr Gewicht, ihre Schwerfälligkeit und hohen Rollwiderstand die idealen Trainingsreifen. 😉 Mittlerweile habe ich mich an den zusätzlichen Fahrwiderstand gewöhnt, aber ich merke ihn dennoch ab und zu in den Beinen.

Wo der Schwalbe Marathon GT 365 aber überzeugt, ist bei Nässe und leichten Raureif. Dieser Sommer und der jetzige Herbst sind dafür natürlich ideale Testumgebungen.

Jetzt sind ideale Testbedingungen für den GT 365

Nach anfänglicher Vorsicht bin ich angenehm überrascht, wie sicher und gut der GT 365 mit diesen schwierigen Bedingungen klarkommt. Selbst in Kurven gibt es genügend Sicherheit, trotz nassem Laub oder Sand auf der Straße. Das gefällt mir richtig gut, weshalb ich definitiv diesen Mantel gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit fahren werde.

 

FAZIT

Der GT 365 ist ein Reifen für die Stadt und vielleicht die ein oder andere kleine Tour auf befestigten Wegen. Wem das hohe Gewicht nichts ausmacht, der bekommt dafür einen widerstandsfähigen und besonders bei herbstlich/winterlichen Witterungen sicheren Reifen. Auf Schotter finde ich ihn nicht ideal.

© www.schwalbe.com / pd-f.de

Im Gegenzug muss man natürlich den hohen Rollwiderstand akzeptieren, an den man sich aber schnell gewöhnt. Preislich ist der Schwalbe Marathon GT 365 günstig. Teilweise bekommt man für 50 Euro schon ein komplettes Set.

Die Kollegen vom Radtouren Magazin haben vor einem Jahr den GT 365 ebenfalls einem kurzen Test unterzogen und haben teilweise gegensätzliche Erfahrungen gemacht. So ein Reifen ist halt trotz aller offensichtlichen Technik immer auch eine persönliche Sache.

Läuft bei mir jetzt auf jedem Fall bis zum nächsten Sommer: der Schwalbe Marathon GT 365 Ganzjahresreifen

Der Schwalbe Marathon GT 365 Allwetterreifen ist in folgenden Größen erhältlich:

  • 40-406 (20 x 1.50)
  • 50-559 (26 x 2.00)
  • 37-622 (28 x 1.40, 700x35C)
  • 40-622 (28 x 1.50, 700x38C)
  • 47-622 (28 x 1.75)
  • 50-622 (28 x 2.00)

Habt ihr Fragen zum Marathon GT 365? Dann her damit!

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32 Comments

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  1. says: Daniel

    Moin aus Bremen. Ich bin von dem GT 365 super überzeugt. Der Reifen hat mich in den letzten 4,5 Jahren nicht im Stich gelassen. Ab und an mal den Luftdruck anpassen und das wars. Im Jahr fahre ich ca. 5400 km reinen arbeitsweg und ca. 6000 km in der Freizeit, könnte auch mehr sein. Nach über 45600 gelaufenen Kilometer wird es jetzt Zeit für einen neuen Satz. Meine Frau fährt die gleichen Reifen und ist ebenfalls sehr zufrieden, allerdings nutzt sie ihr ebike nicht so häufig wie ich meins. Sie ist in den letzten drei Jahren auf ca. 2250 km gekommen was man den Reifen auch ansehen kann.

  2. says: Martin

    Nach wie vor fahre ich 20″ Faltrad und habe den GT356 Marathon weggeforfen. Der war einfach viel zu schwergängig und machte das Radeln mühsam. Eventuell ist das bei größeren Durchmessern besser.

    Ich bin seit einiger Zeit mit den sündhaft teuren Schwalbe G-One Speed 20″ Faltreifen zufrieden. Schnell, leicht und auch pannensicher. Überhaupt würde ich Leute, die keine Ebikes nutzen, Faltreifen aus dem Gravelsegment empfehlen. Auch bei meinen anderen Rädern (dort nutze ich Contintental Reifen) habe ich gute Erfahrungen gemacht.

  3. says: Uwe Bellmann

    Hallo
    Hätte eine Frage zu diesen Reifen
    habe ein Liege Trike Typ Bike Revolution Steintrike / Mungo Sport als E-Bike
    und habe die Schwalbe Marathon Racer 2 x vorne und 1 x hinten drauf das Profil ist schon ziemlich abgefahren …
    beim anfahren, besonders am Berg dreht das HR oft durch und möchte einen Reifen mit groberen Profil wie diesen mal ausprobieren um das zu verbessern ! ?
    also nur hinten, da ist ein 20 x 1,50 Zoll 40-406 drauf, was kostet der eventuell auch ein Schlauch dazu

    die 2 Vorderreifen dann wieder in den normalen Profil eines Marathon Racers 18 x 1,50 Zoll 40-355
    für vorne gibt es den ja nicht …oder
    ich fahre auf der Straße aber auch mal länger auf Wald und Feldwegen
    Wie ist da Ihrer Meinung dazu
    Danke Gruß Uwe

    1. says: A.

      Hallo Uwe,

      ich fahre selbst das Wild One mit vorne Marathon Racer ( 40-406, also 20×1,50 ) mit 5bar, hinten den 20″ GT365, z.Z. in ( 40-406 ) mit Schlauch AV7, heute bei A…zon genau diese Kombi, Reifen ( 16,02€ ) + 2xSchlauch ( AV7 ) ~21€, das ist ein sehr guter Preis. Von Thomas wird das Trike hinten mit Marathon Plus ( 47-406, also 20×1,75 ) ausgeliefert, hat jedoch auf nassem Gras bergauf oder auf Geröll bergauf Probleme mit der Traktion, der GT365 jedoch nicht so, auf nassem Gras sollte man allerdings den Luftdruck von 6bar auf wenigstens 5bar senken, wenn der Reifen schon etwas abgefahren ist, sonst dreht er auch leicht durch. Für lange Touren mit viel Gepäck habe ich mir mal die nächste Breite ( 55-406, also 20×2,15 ) geholt, da er mehr Last verträgt, weiß aber noch nicht, ob ich ihn problemlos unter mein Schutzblech bekomme. ich habe für mich festgestellt, wenn ich mit max. Luftdruck fahre, rutschen die Reifen beim Bremsen zu leicht.

  4. says: Örn

    @MGRAMM:
    Wenn der Reifen bei anderen deutlich höhere Laufleistung aushält, könnte es an Eurer Fahrweise oder am Zustand der Fahrstrecke liegen. 😉

  5. says: mgramm

    Nach einem Jahr und 2.500 km Laufleistung scheint zwischen den Stollen der rote Pannenschutz durch, oh Schreck. Bei dem Rad meiner Frau fängt das gleiche vereinzelt bereits nach 1.400 km an. Von einem Mantel der für S-Pedelec empfohlen wird erwarte ich eine bessere Leistung, zumal wir nur eBikes haben.

    1. says: A.

      Hallo mgramm,

      ist bei mir auch so, dachte auch erst so wie Du,ist aber unproblematisch, schlimmer wird es nicht. Der Reifen hält und man kann ihn problemlos bis zum roten Bereich runterfahren.

  6. says: Martin

    Auch wenn spät – ich fahre den Marathon 365 an einem Faltrad 20″ und mag den Reifen nicht sonderlich.
    Der Rollwiderstand wurde gefühlt so hoch, dass ich keine Lust hatte mehr als 7km mit dem Faltrad hinzulegen. (Hatte nur 2 Gang Schaltung – trotzdem war 20 km pendeln beim Kenda Werksreifen, bei Ausfall der S-Bahn eigentlich nie ein Problem) Habe den Reifen im Sommer durch einen Kojak ersetzt (besser aber auch nicht so zufrieden) Somit habe ich ihn im Winter wieder aufgezogen. Die leichten Stollen machen ihn ganz gut Schlechtwetter tauglich, er kann auch maschepfützen durchqueren und bleibt bei Kälte “weicher”. Trotzdem werde ich den Reifen, sobald Geld dafür da ist, ersetzen – Radfahren muss auch Spaß machen und im Sommer ist er zu schwer zu fahren.

  7. says: Norbert Kleiner

    Hallo Martin,
    super, dass Du über den Marathon 365 einen Testbericht geschrieben hast. Mir ist nach ca. 4800 km der Schwalbe Big Apple Hinterreifen auf meinem Lastenrad kaputt gegangen bzw. haben sich die Flanken (wie leider bei Schwalbe üblich) aufgelöst.

    Ich kann absolut nicht bei der Arbeit zu spät kommen, und da ist für mich die höchste Priorität die Sicherheit, dass ich keine Defekte erleide. Öfters bin ich mit dem Lastenrad auch schwer beladen mit Biwakzeugs und SUP im Outback unterwegs (fern ab von Infrastruktur). Wenn ich da mit dem Hinterreifen Probleme bekomme, dann Halleluja.
    Leider passt der legendäre Maxxis Hookworm nicht in der Breite (brauche 2,15) aufs Rad.
    Was hättest Du bitte für mich als Tip für einen höchstmöglich pannensicheren Reifen, der auch gut Offroadfahrten wegstecken kann und dessen Flanken lange halten(wie Hookworm)?

    Hoffentlich kannst Du mir mit Deiner großen Erfahrung helfen.
    Beste Grüße

    P.S. wäre super, wenn Du mal wieder über deinen Burley Anhänger nach der längeren Testphase etwas schreibst.

    L.G. und mach bitte weiter so mit den tollen Berichten und Tests

    Norbert

    1. Hallo Norbert,

      mit Lastenrädern kenne ich mich nicht aus und kann dir auch nichts zu dort verwendeten Reifen und Beanspruchungen sagen. Tut mir leid. Aber es gibt bestimmt viele Lastenradforen im Netz, die hier wesentlich besser beraten können.

      Viele Grüße,
      martin

  8. says: Helge

    Hallo,

    erstmal vielen Dank für diesen sehr aussagekräftigen Bericht!
    Ich fahre seit Anfang August mit einem S-Pedelec zur Arbeit und habe jetzt gerade auf den Continental Top Contact Winter II Premium umgerüstet. Hatte vorher die Original Reifen (Specialized Electrak 2.0 Armadillo Reflect) drauf und bin jetzt einerseits überrascht, wie krass unterschiedlich die Beschleunigung ist (300 g pro Reifen machen halt auch was aus ;-)), aber ich lese überall, dass der Conti sehr gerne kleine Steinchen aufnimmt und die sich immer mehr reinarbeiten und dann zum Platten führen. Das wäre ziemlich dämlich, da ich keine Lust hab, unterwegs zur Arbeit mit einem Plattfuß zu stranden.
    Bis heute wusste ich noch nichts vom Schwalbe Marathon GT 365, der ja offensichtlich ein ähnliches Benutzerprofil anspricht wie der Conti, daher würde mich interessieren, ob Du (oder andere, die hier kommentiert haben) auch auf Schnee Erfahrungen gemacht haben. Ich habe ein Auto abgeschafft und möchte eigentlich gerne weiterhin soweit wie möglich auf’s Auto verzichten.
    Der hohe Rollwiderstand würde mich vermutlich nicht sehr stören, da ich ja mit S-Pedelec unterwegs bin (womit ich dann zwar vielleicht nicht den hohen Schnitt schaffen würde wie bisher), außerdem haben die Specialized meinem Gefühl nach (nach erst einmal fahren mit den Conti) auch einen recht hohen Rollwiderstand.

    Gruß
    Helge

  9. says: Tim

    Habe den Alljahresreifen auf meinem 20Zoll-Faltrad . Gütiger Himmel !!! Jaaa der Reifen ver-
    mittelt tatsächlich Sicherheit bei unangenehmen Witterungsverhältnissen, aber der Antritt ist
    geradezu gigantisch ! Nach jeder Fahrt (Pendler, je 3,5 km) glühen die Oberschenkel und bin
    ich nassgeschwitzt. Mit “Normal”reifen war es definitiv entspannter.
    Daher auch mein Urteil: als Trainingsreifen für größere Touren absolut zu empfehlen !

    Nachtrag: lasse gerade das Tretlager wechseln, vielleicht ist der Reifen ja dann doch
    wieder alltagstauglicher… .

  10. says: Christian

    Hallo Martin,

    ich habe mir den GT 365 ebenfalls gekauft (in 28 x 1.5). Ich dachte zunächst auch “etwas mehr Rollwiderstand” ist vertretbar. Aber gabz ehrlich? Ich finde den Reifen so was von träge. Mit 5 bar Druck bremst er extrem ab. Auch beim Fahren ist der Kraftaufwand enorm. Hatte vorher den Marathon Plus Tour. Finde dazwischen liegen deutlich Differenzen.
    Also ich werde zusehen, dass ich den Reifen schnell wieder runter bekomme. Mag sein, dass er “bissig” bei Regen oder Raureif ist. Aber bei solchen Wetterlagen fährt man meist eh defensiver.

    Gruß, Christian

  11. says: Andre

    Ich habe eine Frage, was könnt ihr über die Haltbarkeit dieses Reifens sagen? Und habt ihr vlt altanative reifen die eine Lange Lebensdauer haben und sehr guten Pannenschutz, die für den City betrieb sind?

    1. Hallo Andre,

      ich fahre den GT365 jetzt schon 3.000 km. Er hatte noch keine Panne, ist eher im City und leichten Tourenbetrieb gelaufen und ist ein normaler guter Reifen. Jetzt wird es ja wieder etwas frischer und nasser, weshalb er ganz gut ist gerade.

      Er hat aber aus meiner Sicht einen höheren Rollwiderstand, weshalb ich ihn eher als Trainingsreifen nutze. Für eine Tour würde ich wieder auf den Mondial Evo zurückgreifen.

      Viele Grüße,
      martin

  12. says: Eike

    Moin,
    uns hat der Reifen ziemlich überzeugt.
    Meine Frau hat ihn “zum Nikolaus bekommen”, und der war etwas vorgezogen, sie hatte mit der alten Bereifung mal wieder einen Platten und Ihr Geschenk war schon im Haus 😉

    Ich hatte Reifen gesucht, mit denen ich sie auch im Winter guten Gewissens fahren lassen kann. Sie fährt täglich runde 10km zur Arbeit und hier und da noch mal ein paar Kilometer extra. Ihr Rad muss jeden Arbeitstag ran, Alltagstauglichkeit und Zuverlässigkeit stehen oben bei den Prioritäten.

    Was uns an dem Reifen überzeugt hat:
    1.) Sie hat den Reifen im Winter mehrfach ausdrücklich gelobt, andere Radfahrer waren gestürzt, sie konnte kontrolliert halten – fand es nicht wirklich glatt. “Kein Grund zu stürzen!” Das musste ich testen und war ebenfalls von der Griffigkeit begeistert, an Tagen, wo ich als Spaß-Radfahrer zum Auto greifen würde, weil ich eben auch keine angemessenen Reifen für sowas auf meinen Rädern habe 😉
    2.) So lange wie jetzt, bin ich noch nie ohne einen Plattfuß flicken zu müssen, davon gekommen. Vor allem hat die Bereifung den ganzen Winter überstanden, ohne eine einzige Schwäche zu zeigen. Wie gesagt – sie fährt täglich und vorher musste ich regelmäßig ran, Scherben & Co gibt es hier öfter mal und täglich geht es vom Stadtrand in die Stadt.
    3.) Der Rollwiederstand bei 5bar ist sicher nicht der eines Rennradreifens aber er ist durchaus vertretbar. Auf den Reifen kann man wenigstens anständig Druck drauf geben! Für den Preis sind das schon Reifen mit gescheitem Gewebeanteil, einen Schlauch mit “Schlangenbiss” hat sie mit den Reifen auch noch nicht hin bekommen, hatte ich bis dahin mehrmals. Da hilft der Rollwiderstand, dass sie rechtzeitig aufpumpt oder was sagt 😉

    Auffällig war, wie straff er sich auf die Felge ziehen ließ. Etwas weniger straff wäre besser, so extrem hatte ich es noch nie, ging aber noch.
    Viele Grüße, Eike

  13. says: Karsten Schwager

    Hi Martin,

    danke für den guten und ausführlichen Test. Ich habe mir den Reifen im Dezember 2017 gekauft und aufgezogen und bin etwas erschrocken über den hohen Rollwiderstand. Lässt man das Rad rollen, wird man relativ schnell und deutlich abgebremst. Der Kraftaufwand beim Treten ist ggü. dem Continental Sport Contact 37-622 stark gestiegen. Insbesondere bei Steigungen merkt man den höheren Kraftaufwand. Ich habe zuerst meine Bremsen überprüft, ob etwas schleift 🙁 Ich kann Deinen Bericht also so bestätigen. Der Straßenhalt scheint gut zu sein, die Bremswirkung ist besser als beim Continental.

    Hättest Du dennoch eine Alternative für die Winterzeit? Mir ist der Rollwiderstand zu hoch.

    VG
    Karsten

    1. Hallo Karsten,

      eine Alternative habe ich nicht wirklich.
      Falls es doch mal Eis gibt, habe ich noch Marathon Winter Reifen mit Spikes. Aber ansonsten bin ich mit den GT 365 ganz zufrieden. Ist ja auch ein ordentliches Training 😉

      Manch einer schwört auf die Plus Tour auch bei winterlichem Wetter, andere wiederum sind unzufrieden, da der Reifen dann recht schnell rutscht.

      Ich bin den Mondial auch oft im Winter gefahren und der geht auch.

      Viele Grüße,
      martin

  14. says: Jan Gathmann

    Hallo Martin,

    schön analysiert und danke für den Hinweis auf unseren Beitrag. Die Abweichung in der Gelände-Bewertung ist mit sehr großer Sicherheit auf den weit geringeren Druck und die breitere Felge in unserem Test zurück zu führen. Das macht einen riesigen Unterschied.
    Aber auch insgesamt würden wir dem Marathon GT 365 die besseren Geländequalitäten als dem Mondial bescheinigen. Wie Du schreibst, da spielen das Fahrgefühl und die persönlichen Vorerfahrungen der Tester eine Rolle.

    1. Hallo Jan,

      vielen Dank für die Einschätzung! Ja, Luftdruck und Felgenbreite sind da durchaus maßgebend.
      Ihr sagt also, der GT 365 ist im Gelände besser als der Marathon Mondial?

      Gruß,
      Martin

  15. says: John Wien

    Hallo,
    ich habe die Reifen anlässlich einer Radtour durch Kuba aufgezogen, bin seither ca. 2500 km pannenfrei auf den unterschiedlichsten Untergründen (Asphalt, Asphaltreste :-(, Schotter, Sand, Waldwege etc.) mit und ohne Gepäck gefahren und sehr zufrieden.
    Dass ich mehr Kraft brauche habe ich nicht gemerkt, was aber auch sehr subjektiv ist. Das sonore Surren der Reifen war neu für mich. Inzwischen finde ich es sogar ganz nett 🙂
    Ich fahre 50 622 mit 1 Bar über Maximum.
    (Damit habe ich seit 30 Jahren gute Erfahrungen) Definitiv kein schwammiges Gefühl.
    Der Reifen gibt mir insgesamt ein gutes Gefühl.
    Wenn ich am Berg bei sehr losem Untergrund aus dem Sattel gehe, dreht das Hinterrad durch. Ich weiß aber nicht, ob das mit anderen Reifen anders wäre. Da fehlt mir der Vergleich.
    Jetzt bin gespannt, ob er sich im Winter bewährt.
    Gut Pfad
    John

  16. says: nico

    Hey Martin!
    Danke für den Überblick über den Ganzjahresreifen. Jetzt weiß ich immerhin, dass es diesen gibt! 🙂 Wie Du schon richtig geschrieben hast spiegelt diese Bilanz Deinen persönlichen Eindruck wider.
    Gerade bei rutschigem Untergrund fällt ja sehr stark das Fahrkönnen des Pedaleurs ins Gewicht. Es soll ja auch Leute geben die über beide Reifen driften können (sehe Sam Hill). 😉 Daher sehe ich Reifentests im Fahrradbereich eher kritisch. Ein objektiver Vergleich ist nur auf einem Prüfstand möglich. Für uns Ottonormalradler jedoch unnötig.
    Ob das von Autoreifen kopierte Lamellenkonzept, das dort ohne Frage super funktioniert, auch bei Fahrrädern wirksam ist (die erste Frage die ich mir da stelle ist wie hoch ist der Bodendruck beim Fahrrad und wie hoch beim PKW, da dieser ja sicherlich Einfluss auf die Verzahnung von Reifenprofil und Untergrund hat) würde auch nur ein solcher Prüfstandtest richtig zeigen.

    Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass es mich nicht wundert, dass das Radtourenmagazin zu einem eher positiven Fazit kommt. Diese Magazine sind auf die Werbeanzeigen der Hersteller angewiesen und daher alles andere als neutral und objektiv. Zur Unerträglichkeit hat das die bekannte bike getrieben, weswegen ich dieses Magazin kaum noch in Händen, geschweige denn kaufen und lesen kann.
    Ein Teil der deutschen Bloggerszene ist da schon deutlich wertvoller für den interessierten Leser, da sie eben oft keine wirtschaftlichen Interessen vertreten sondern den Blog und die Tests als Hobby betreiben. Oft hat man auch den Eindruck, dass das Know-How bei den “Privaties” deutlich höher ist als bei den Fachzeitschriften!
    Natürlich gibt es wie bei allem auch Ausnahmen…

    Von daher weiter so!
    Grüße!

    nico

    1. Hallo Nico,

      ja, Reifentests sind eher Erfahrungsberichte und am Ende hat jeder seinen eigenen Eindruck. Da hilft tatsächlich auch nicht immer der Labortest weiter.
      Was die Radreise-Magazine angeht kann ich das nicht beurteilen. Da ist man natürlich schnell dabei zu sagen, dass diese Werbekunden brauchen und daher befangen sind. Aber bei so manchem Blogger ist das dann ja auch nicht viel anders 😉 Ich beschäftige mich beruflich viel damit und kann dir sagen, dass es da aus meiner Sicht wesentlich mehr Abhängigkeiten und Hofberichterstattung gibt, als bei den klassischen Medien. Kommt natürlich auf die Branche und Thema an.

      Viele Grüße,
      martin

  17. says: bikingtom

    Das ist schon eine ganze Menge wie ich finde. Sehr interessant. Auch wenn‘s „nur“ gefühlt ist, dieser Reifen käme so dann nicht mehr für mich in Frage! Danke für den aufschlussreichen Artikel!

  18. says: bikingtom

    Jeder hat ja so seine persönliche Durchschnittsgeschwindigkeit. Kannst du per se sagen wieviel km/h du bei gefühlter gleicher Kraftanstrengung langsamer bist? Wenn man das überhaupt so sagen kann!

    1. Hallo Thomas,

      ja, ich würde sagen zwischen 2-3 km/h schon.
      Aber ist wie gesagt Gefühl. Vorgestern bin ich mit meinem anderen Rad gefahren, das Tour Plus drauf hat und da war es wie fliegen 😉

      Viele Grüße,
      martin